Nachdem ich über einen Film wieder auf das Thema Mobbing kam, erinnerte ich mich an meinen inzwischen über 10 Jahre alten Beitrag in diesem Forum und habe mich entschlossen, als Motivation für alle, die noch in so einer Situation gefangen sind, aus meiner heutigen Sicht zu schreiben.
Hier erst einmal für Interessierte mein alter Beitrag verlinkt: https://www.mobbing.net/forum/mobbin...ne-erfahrungen
Es hat mir tatsächlich sehr geholfen, meine Erfahrungen damals aufzuschreiben. Wenn ich das Ganze heute wieder lese, bin ich unheimlich stolz, dass ich durchgehalten habe und nicht die Mobber über den Verlauf meines Lebens entscheiden lassen habe.
In der Zeit nach meinem damaligen Beitrag habe ich viel hin und her überlegt. Meine Mutter hat mich in der Zeit zum Glück sehr unterstützt und ist mit mir in eine Familienberatungsstelle gegangen. Dort konnte ich alle Themen mal gegenüber einer vollkommen unabhängigen Person ansprechen, die mich beschäftigen. Auch dort hatte ich mithilfe des Beraters den Entschluss gefasst, die Schule zum nächsten Halbjahr zu wechseln. Beste Entscheidung ever. So bin ich also zum 2. Halbjahr in der zehnten Klasse auf ein Gymnasium in einer anderen Stadt gewechselt.
In den ersten Tagen hatte ich ziemlich Angst vor den neuen Mitschülern, dass ich vielleicht doch wieder zur Zielscheibe werde. Auf die Frage der Mitschüler, weshalb ich auf die Schule gewechselt bin, gab ich eine Art Notlüge ab; es sei wegen der Lehrer auf der alten Schule gewesen, weil diese den Unterrichtsstoff nicht gut vermitteln konnten. Ich glaube, das hat mir kaum einer wirklich abgekauft, aber zumindest kamen keine weiteren Nachfragen. Nach wenigen Wochen an der neuen Schule habe ich es tatsächlich geschafft, mich einem Freundeskreis anzuschließen. Und dann holte ich erstmal meine zuvor "verlorene" Jugend nach... leider machten sich die vergangenen Jahre, in denen ständige Angst durch das Mobbing mein Leben bestimmt hatten bemerkbar; im Unterricht raffte ich kaum etwas. So blieb ich am Ende der zehnten Klasse sitzen; vor allem aufgrund schlechter mündlicher Noten, da ich mich nach wie vor nicht traute, mich zu melden. Und dann musste ich erneut eine neue Stufe kennenlernen. Aber dies war inzwischen nicht mehr so schlimm für mich und ich fand wieder Anschluss.
Schlussendlich absolvierte ich das Abitur am unteren Rand des Durchschnitts. Studieren wollte ich nicht, Lernen lag mir während der gesamten Mobbingzeit in der Schule nicht wirklich und ich wollte endlich richtig etwas Praktisches tun. Daher begann ich eine kaufmännische Ausbildung. Während dieser Ausbildung merkte ich, dass ich gute Leistungen bringen kann und dort sogar unterfordert bin. Nach all dieser Schulzeit hätte ich nicht gedacht, dass ich dazu in der Lage bin. In der Folge wollte ich mein Abitur wirklich nutzen und nahm nach Abschluss der Ausbildung doch noch ein Studium auf. Auch dieses habe ich inzwischen mit Bravour bestanden und arbeite nun mit Leidenschaft im öffentlichen Dienst.
Zwei der Freundinnen, die damals auf meinem 16. Geburtstag waren (siehe oben verlinkte Story hierzu), zähle ich auch heute noch zu meinen engen Freunden.
Mit meinem Leben bin ich glücklich, dass es so ist wie es ist. Auch die Mobbingerfahrungen möchte ich tatsächlich nicht missen; denn sie haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Nach jedem Tief kommt ein Hoch. Glaubt fest daran und ihr werdet in zehn Jahren auf eure schlimmste Zeit so zurückblicken können wie ich es heute tue. Und wenn ihr euch alleine fühlt, denkt daran: Es gibt immer Menschen, die euch unterstützen und gern haben, auch wenn ihr sie im Moment vielleicht nicht sehen könnt.
Hier erst einmal für Interessierte mein alter Beitrag verlinkt: https://www.mobbing.net/forum/mobbin...ne-erfahrungen
Es hat mir tatsächlich sehr geholfen, meine Erfahrungen damals aufzuschreiben. Wenn ich das Ganze heute wieder lese, bin ich unheimlich stolz, dass ich durchgehalten habe und nicht die Mobber über den Verlauf meines Lebens entscheiden lassen habe.
In der Zeit nach meinem damaligen Beitrag habe ich viel hin und her überlegt. Meine Mutter hat mich in der Zeit zum Glück sehr unterstützt und ist mit mir in eine Familienberatungsstelle gegangen. Dort konnte ich alle Themen mal gegenüber einer vollkommen unabhängigen Person ansprechen, die mich beschäftigen. Auch dort hatte ich mithilfe des Beraters den Entschluss gefasst, die Schule zum nächsten Halbjahr zu wechseln. Beste Entscheidung ever. So bin ich also zum 2. Halbjahr in der zehnten Klasse auf ein Gymnasium in einer anderen Stadt gewechselt.
In den ersten Tagen hatte ich ziemlich Angst vor den neuen Mitschülern, dass ich vielleicht doch wieder zur Zielscheibe werde. Auf die Frage der Mitschüler, weshalb ich auf die Schule gewechselt bin, gab ich eine Art Notlüge ab; es sei wegen der Lehrer auf der alten Schule gewesen, weil diese den Unterrichtsstoff nicht gut vermitteln konnten. Ich glaube, das hat mir kaum einer wirklich abgekauft, aber zumindest kamen keine weiteren Nachfragen. Nach wenigen Wochen an der neuen Schule habe ich es tatsächlich geschafft, mich einem Freundeskreis anzuschließen. Und dann holte ich erstmal meine zuvor "verlorene" Jugend nach... leider machten sich die vergangenen Jahre, in denen ständige Angst durch das Mobbing mein Leben bestimmt hatten bemerkbar; im Unterricht raffte ich kaum etwas. So blieb ich am Ende der zehnten Klasse sitzen; vor allem aufgrund schlechter mündlicher Noten, da ich mich nach wie vor nicht traute, mich zu melden. Und dann musste ich erneut eine neue Stufe kennenlernen. Aber dies war inzwischen nicht mehr so schlimm für mich und ich fand wieder Anschluss.
Schlussendlich absolvierte ich das Abitur am unteren Rand des Durchschnitts. Studieren wollte ich nicht, Lernen lag mir während der gesamten Mobbingzeit in der Schule nicht wirklich und ich wollte endlich richtig etwas Praktisches tun. Daher begann ich eine kaufmännische Ausbildung. Während dieser Ausbildung merkte ich, dass ich gute Leistungen bringen kann und dort sogar unterfordert bin. Nach all dieser Schulzeit hätte ich nicht gedacht, dass ich dazu in der Lage bin. In der Folge wollte ich mein Abitur wirklich nutzen und nahm nach Abschluss der Ausbildung doch noch ein Studium auf. Auch dieses habe ich inzwischen mit Bravour bestanden und arbeite nun mit Leidenschaft im öffentlichen Dienst.
Zwei der Freundinnen, die damals auf meinem 16. Geburtstag waren (siehe oben verlinkte Story hierzu), zähle ich auch heute noch zu meinen engen Freunden.
Mit meinem Leben bin ich glücklich, dass es so ist wie es ist. Auch die Mobbingerfahrungen möchte ich tatsächlich nicht missen; denn sie haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Nach jedem Tief kommt ein Hoch. Glaubt fest daran und ihr werdet in zehn Jahren auf eure schlimmste Zeit so zurückblicken können wie ich es heute tue. Und wenn ihr euch alleine fühlt, denkt daran: Es gibt immer Menschen, die euch unterstützen und gern haben, auch wenn ihr sie im Moment vielleicht nicht sehen könnt.