Hallo miteinander,
ich bin gerade an den Recherchen für mein Buch und lese mich in das Stanford-Gefangenen-Experiment ein. Ich dachte, das interessiert euch auch:
deutsche Zusammenfassung des Experiments:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stanford-Prison-Experiment
detaillierte Fotodokumentation dazu:
http://www.prisonexp.org/deutsch/1
Erinnerungen der Teilnehmer 40 Jahre später (Englisch):
http://alumni.stanford.edu/get/page/...ticle_id=40741
Habt ihr auch das Gefühl, dass euch das bekannt vorkommt???
Bei meinem letzten Job hatten wir zwar keine Gefangenennummern, sondern Kürzel. Anfangs verwirrte mich das sehr, wenn man mir sagte, ich solle "HS" oder "RR" fragen. Ich musste erst herausfinden, wer das ist, selbst als ich die Namen der Leute schon kannte. Klar, ich musste keine Papiertüte auf dem Kopf tragen, aber stattdessen ein immer freundliches Gesicht, was ja auch eine Art Maske ist. In den ersten Wochen dort ging eine E-Mail an alle herum, wir würden nochmal darauf hingewiesen, dass wir von der Geschäftsmailadresse aus keine privaten E-Mails senden sollen und dass unsere E-Mails übrigens vom Administrator gelesen werden können. Die lieben Kollegen belauschten aufmerksam alle meine Telefonate und wenn ihnen etwas bemerkenswert vorkam, wurde ich tags darauf vom Chef angesprochen. Hm, eine gewisse gefängnisähnliche Athmosphäre kann man dieser Situation nicht absprechen! Nur dass hier irgendwie jeder sowohl Gefangener als auch Wärter war. Und natürlich durften wir jederzeit zur Toilette gehen, haha. Revolten gab es übrigens auch hin und wieder, und die wurden brutal niedergeschlagen mit Kündigungen und einer Abschieds-E-Mail, die sich gewaschen hatte. Ich fürchte, bei meinem vorigen Job (und vielleicht auch anderen, aber hier war es besonders krass) passierten ähnliche Gruppeneffekte wie bei dem Stanford-Experiment.
Audrey
ich bin gerade an den Recherchen für mein Buch und lese mich in das Stanford-Gefangenen-Experiment ein. Ich dachte, das interessiert euch auch:
deutsche Zusammenfassung des Experiments:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stanford-Prison-Experiment
detaillierte Fotodokumentation dazu:
http://www.prisonexp.org/deutsch/1
Erinnerungen der Teilnehmer 40 Jahre später (Englisch):
http://alumni.stanford.edu/get/page/...ticle_id=40741
Habt ihr auch das Gefühl, dass euch das bekannt vorkommt???
Bei meinem letzten Job hatten wir zwar keine Gefangenennummern, sondern Kürzel. Anfangs verwirrte mich das sehr, wenn man mir sagte, ich solle "HS" oder "RR" fragen. Ich musste erst herausfinden, wer das ist, selbst als ich die Namen der Leute schon kannte. Klar, ich musste keine Papiertüte auf dem Kopf tragen, aber stattdessen ein immer freundliches Gesicht, was ja auch eine Art Maske ist. In den ersten Wochen dort ging eine E-Mail an alle herum, wir würden nochmal darauf hingewiesen, dass wir von der Geschäftsmailadresse aus keine privaten E-Mails senden sollen und dass unsere E-Mails übrigens vom Administrator gelesen werden können. Die lieben Kollegen belauschten aufmerksam alle meine Telefonate und wenn ihnen etwas bemerkenswert vorkam, wurde ich tags darauf vom Chef angesprochen. Hm, eine gewisse gefängnisähnliche Athmosphäre kann man dieser Situation nicht absprechen! Nur dass hier irgendwie jeder sowohl Gefangener als auch Wärter war. Und natürlich durften wir jederzeit zur Toilette gehen, haha. Revolten gab es übrigens auch hin und wieder, und die wurden brutal niedergeschlagen mit Kündigungen und einer Abschieds-E-Mail, die sich gewaschen hatte. Ich fürchte, bei meinem vorigen Job (und vielleicht auch anderen, aber hier war es besonders krass) passierten ähnliche Gruppeneffekte wie bei dem Stanford-Experiment.
Audrey