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Habt ihr mal die RTL2 Show "Prominent und obdachlos" gesehen

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  • Habt ihr mal die RTL2 Show "Prominent und obdachlos" gesehen

    Gestern kam spät am Abend eine Folge. dabei waren eine Schauspielerin, eine 19-Jährige und ein trockner Alkoholiker der mal Sportler war oder beim Militär.

    Die sollten für 72h leben als seien sie obdachlos.

    Außer der Schauspielerin, hat niemand geschafft 72h obdachlos zu leben. Alle drei waren sehr ignorant, auch die Schauspielerin, obwohl die ganz gut (vllt. berufbedingt) reflektieren konnte.


    Sie hat im Gespräch mit einer Obdachlosen behauptet, die würde es nicht schaffen - trotz das die Obdachlose ein Plan zu haben schien, wie sie erst mal mit dem Alkohol aufhören will. Das ist eigentlich an Ansatz.
    Schon schäbig, dann einfach zu sagen, die würde es nicht schaffen.


    Was an der Folge mal wieder typisch war: Straftätern wird ein Publikum gegeben. Also solche die zurecht im Dreck rumwühlen und Dreck sind. Aber deren Opfer - das sind Frauen - da HERRscht mal wieder von allen Seiten Schweigen.


    Es gibt Menschen und das sind nur Frauen, die sind nicht selber schuld, wenn sie obdachlos werden. Die sind sehr stark diskriminiert ("gemobbt"), vielleicht sind die lesbisch, schwarz, behindert, vergewaltigt, alleinerziehend oder einfach frauen. Alle haben kein Netz das die auffängt. Bei denen kann nicht behauptet werden, die seien selber schuld. Bei den obdachlosen Männern dagegen schon. Niemand zwingt letztere - die Klein-Patriarchen - sich tot zu saufen und auf der Straße zu pennen. Das ist deren Entscheidung. Frauen haben jedoch bei nichts Entscheidungsfreiheit, die werden überall reingezwängt.


    Ich sehe es ja auch alltäglich an mir, weil ich nämlich w bin, dass gerade die unsichtbarsten von allen, schnell auf der Straße landen, als Opfer von Vergewaltigern also Menschenhändlern (Ver/Käufer von Frauenkörpern), drogensüchtig gemacht werden von Männern und Männerinstitutionen. Davor landen einige Frauen in Heimen, Klapsen - da sind sie schon mal wohnungslos. Von dortaus kann es tiefer bergab gehen.

    Viele obdachlose Frauen mussten aus ihrer misogynen "Familie" fliehen. Das sind Verstoßene, denen gar niemand hilft, darum sind die auf der Straße.

    Obdachlose Männer, haben ihre Obdachlosigkeit - wie sie selber auch immer sogar drauf hinweisen - selber gewählt.
    Denen gehört die Straße, wie alles andere auch. Die haben überall Heimat, aber Frauen überall nicht.


    Ich bin selbst auch heimatlos und werde irgendwann obdachlos, einfach weil kein sozialer Support da ist und die Mehrheit der "Menschen" patriarchal ist. Wenn obdachlose Frauen überhaupt mal genannt werden, dann werden die entweder genauso oder schlimmer abgewertet als obdachlose Männer. Aber eine ohne Freundinnen, keine Familie und gewaltätigen Vergewaltiger in der Familie - wohin sollten Frauen wie die gehen. Die sind meistens viel zu traumatisiert und unter Drogen gesetzt (dazu zähle ich auch Psychopharmaka) um sich selber irgendwie helfen zu können. Und sind die einmal obdachlos, bekommen sie nirgendwo mehr eine Wohnung, weil der Wohnungsmarkt patriarchal ist. So werden die ganz unten gehalten und Mitleid hat mit denen niemand (außer mir).

    Die besser gestellten Frauen, die "Obdachlosen" helfen, helfen obdachlosen Frauen kein bisschen, dabei sollten die doch am Besten wissen was fehlt. Warme Mahlzeiten und Klamotten sind ja ganz gut, aber was ist mit Monatshygiene? Wo können sich die obdachlosen Frauen mal ungestört waschen? Woher bekommen sie die Pille danach, wenn die vergewaltigt worden sind und Hilfe gegen Geschlechtskrankheiten die sie durch die Vergewaltiger bekamen?


    Das wird alles nicht beantwortet. Gerade den obdachlosen Frauen muss geholfen werden, aber niemand hilft denen. Bald wie Tauben müssen die leben.

    Und zusätzlich zu den Gefahren in der Obdachlosigkeit, kommt noch die Alltagsmisogynie hinzu, der alle Frauen ausgesetzt sind. Besonders Werbung, Musik.
    Das was diese Frauen tag für tag durchmachen müssen, ist nur noch Elend und unfair und falsch (misogyn) ist es, zu behauptet die seien selber dran schuld. Die Frauen ganz bestimmt nicht.

    Wie bei einem Schlachtschwein das aus dem Schlachthof aussbricht, haben die keine Entscheidung, kein Rückzugsort. Überall HERRscht Terror. Aber Suizid als Lösung, der ist auch nicht einfach so zu machen.


    Jede mit Suizidgedanken wird das wissen, dass schnell die Angst aufkommt, dass was schief geht und/oder es zu schmerzhaft ist, dann wird das ein richtiger Kampf - so was will doch niemand, sondern einschlafen und weg sein. Aber wenn der Körper Sedierungsmittel oder Alkohol ausbricht, wacht eine auch wieder auf oder erstickt bewusst dran.
    Das ist wieder nicht optimal.
    Am besten wäre es tot umzufallen, aber wie viele haben dieses Glück schon.
    Krisenveteranin
    besonders erfahrenes Mitglied
    Zuletzt geändert von Krisenveteranin; 29.07.2021, 09:18.
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