Ein Mädchen steht am Fenster,
Es sieht mich traurig an.
Ich gehe einfach weiter,
Weil mich's nicht angehn kann.
So leb ich den Tag hinein,
Das Mädchen bleibt allein.
Ein Mädchen ruft vom Fenster,
Mit Namen laut nach mir.
Ich will es heut nicht hören,
Das Kind nervt gar so sehr.
So geh ich weiter unbedacht
Und geb auf's Mädchen keine Acht.
Ein Mädchen weint am Fenster,
Es weint vor Schmerz und Pein.
Ich kann es nicht ertragen,
Doch würd ich es nie wagen.
Zu ihr zu geh'n und ihr zur Seite zu steh'n.
Wir Kinder in der Nachbarschaft,
Spielen, streiten, lachen.
Wer ein Teil von uns sein will,
Der muss das selber machen.
Das Mädchen ist so komisch,
Zu uns kommen tut sie nicht.
Sie kapselt sich von selber ab,
Wo ich keine Schuld dran hab.
Hässlich ist sie ganz und gar,
Passt nicht in unsre Schemata.
Ich lass mich niemals mit ihr seh'n,
Sonst wird es mir wie ihr bald geh'n.
Dann kann mich keiner leiden mehr.
So leb ich mit den anderen fein
Und das Mädchen weint allein.
Ein Mädchen liegt vor'm Fenster,
Das Blut ist überall.
Jetzt wird sie nie mehr weinen,
Mein Herz ist voller Qual.
Sie wollte mit mir reden,
Doch hatte nie ne Chance.
Nun wollt' sie nicht mehr leben,
Und ich verlier Balance.
Einst kann es zu spät sein, sein Mobbing einzusehn.
Dann kann es einem Mensch wie dem Mobber im Gedicht ergeh'n.
Schuld die man nicht tragen will.
Ich bin kein Täter, wollte aber mal aufzeigen, was Mobbing-auch stummes ignorieren-am Ende verursachen kann.
Lg Nanati