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    Hallo,
    Ende letzten Jahres nahm ich einen Bürojob in einem mittelständischen Betrieb an. Meinen Chefs war bewusst, dass sie einen "Quereinsteiger" einstellten. Einarbeitung wurde garantiert. Diese bestand in der genervten und hektischen Unterweisung durch eine fachlich kompetente Person, die keinerlei Zweifel daran ließ, im Grunde keine Zeit zu haben. Die Informationen über ein mir bis dato unbekanntes und sehr komplexes Arbeitsfeld waren spärlich bis nicht vorhanden. Auf Nachfragen reagierten die Vorgesetzten je nach Laune, mal gönnerhaft, mal verächtlich - also improvisierte ich und scheiterte.
    Schnell war klar, dass ich den Erwartungen nicht entsprach. Statt einer taffen Hellseherin hatte man sich eine zurückhaltende Person ins Nest gesetzt, die verzweifelt bemüht war, die Lage in den Griff zu bekommen.
    Diese Verzweiflung wurde nun besonders von den Damen der Führungsriege dazu benutzt, mein Selbstbewusstsein mit Genuss zu demontieren. Das Ende vom Lied war wässriger Kaffee in den falschen Tassen und die Kündigung.
    Nach der Lektüre der Beiträge auf diesen Seiten gehe ich davon aus, dass so ziemlich jedem mein momentaner Gemütszustand bekannt vorkommt. Einerseits mache ich 3 Kreuze, andererseits fühle ich mich etwas ausgehöhlt. Bedauerlicherweise erwartet man von mir, dass ich bis zum 31.3. weiterhin an diesem Arbeitsplatz erscheine. Aus verständlichen Gründen möchte ich das nicht. Was kann ich tun?
    Schütze A
    besonders erfahrenes Mitglied
    Zuletzt geändert von Schütze A; 22.03.2009, 00:01.

  • #2
    Nur Mut

    Hi Schütze A

    Ich bin auch Schütze (Tierkreis) aber nicht A....
    Mach dich nicht selber runter. Das haben die anderen schon getan.
    Der unterschwellige Sarkasmus lässt hoffen, daß du den Humor noch nicht ganz verloren hast.

    Nimm es nicht so tragisch. Diese Episode war nicht lang genug um dich zu zerstören, dann lass es auch im Nachhinein nicht zu.

    Nicht jeder Mensch passt zu jedem Job. Das ist nun mal Fakt. Es wird sichj sicher was finden, was dir besser liegt.

    Mit der Kündigung ist die Last der Niedertracht von dir genommen. Du musst keine Angst mehr vor dem Versagen haben.

    Aus diesem Grund würde ich da hingehen und jedem so als letzer Abschied und Ausdruck der Dankbarkeit richtig übers Maul fahren wann er dumm kommt!!
    Rücksicht musst du ja keine mehr nehmen. Gönn dir doch den Anblick der dummen Gesichter wenn sie ein Rohr voll zurück bekommen.

    Nicht beleidigend aber mit dem Schuss Sarkasmus der in deinem Beitrag so locker mitschwingt. Find ich echt cool!!

    Viele Grüße und viel Glück bei der Jobsuche sendet und wünscht dir von Herzen

    Martin

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    • #3
      Lebenslanges Lernen

      Hallo Martin,
      merci für die nette Aufmunterung! Habe mich zusammengerafft und bin mit sorgfältiger Föhnfrisur, bewaffnet mit § 5, Abs. 1 b des BUNDESURLAUBSGESETZES und dem Hinweis auf meinen Überstundensaldo der Vormonate bei den Nervensägen aufgekreuzt. Dieselben hatten eine Krankmeldung erwartet - natürlich hatte auch ich den "Gelben" in Erwägung gezogen, aber die Kombination von Stolz und Schiss vor dem Arzt als solchem, zwang mich in das letzte Gefecht. Und siehe da: Paragraph, Heldenmut und Gelöck taten ihre Wirkung. Die Kollegen waren beeindruckt und die entscheidenden Damen sahen sich genötigt, die Maske der Liebenswürdigkeit aufzusetzen. Überstunden und Urlaubsanspruch ermöglichten ein Ausscheiden am 24.3. HEUREKA! - Für meinen letzten Tag hatte man sich noch ein kleines Leckerchen ausgedacht: ein Blumenstrauss schmückte meine Arbeits/Grabstätte (es fehlten nur die Trauben und eine leichte Lektüre) und man bedachte mich mit jenen Blicken, die für Moribunde, Alzheimerpatienten und dreibeinige Hunde vorbehalten sind. Ansonsten flatterte ihr Lachen lebhaft durch die Räumlichkeiten. Heiter dynamisch flossen Scherzworte von ihren Lippen. Ein schöner Tag im freundlichen Büro des Jahres. Na - was solls. Es ist vorbei - die Blumen habe ich meiner Schwester geschenkt. Sie hatte sie nötig, Schwiegermutteralarm.
      Generell möchte ich festhalten, dass ich so etwas noch nicht erlebt habe. Offene Konfrontation, Kritik und blöde Sprüche - alles okay. Aber dieses merkwürdige, ungreifbare, verwirrende, zersetzende ETWAS, das sich klammheimlich einzeckt, so dass man denkt, alles läge an der eigenen Unzulänglichkeit oder noch unangenehmer: es handle sich um pure Einbildung - war mir unbekannt. Fazit: um eine Erfahrung reicher! Kann nur nützlich sein.
      Grüße von Schütze A.
      Schütze A
      besonders erfahrenes Mitglied
      Zuletzt geändert von Schütze A; 25.03.2009, 20:05. Grund: Grammatik

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      • #4
        Das war die beste Entscheidung

        Und ein Abgang mit Stil, den die Schlammspringer bestimmt nicht haben.

        Deshalb war das letzte Gefecht mit Sicherheit auch ein Achtungserfolg.

        Super!!! und Glückwunsch

        Viele Grüße Martin

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        • #5
          @ Schütze A

          Super, ich bin beeindruckt!!! Genau so sollte man auftreten! Rechtzeitig abgehauen, bevor die Dich komplett fertig gemacht haben!

          Ich wünsche Dir alles Gute, dass Du schnell wieder einen Job findest und überleg Dir mal, ob Du nicht lieber schreibseln willst, dass war tough und mit amüsantem Sarkasmus gewürzt!

          Liebe Grüße

          Laura

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