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Langsam ist es nicht mehr erträglich

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  • Langsam ist es nicht mehr erträglich

    Durch Zufall bin ich heute auf dieses Forum gekommen und so arg das jetzt klingen mag aber ich bin erleichtert dass ich endlich Menschen finde mit denen ich mich darüber austauschen kann was in unserer Firma passiert und gleichzeitig bin ich schockiert in wievielen Firmen das an der Tagesordnung zu sein scheint.
    Eine kurze Lagebeschreibung der aktuellen Situation:
    Ich arbeite jetzt 11 1/2 Jahre in dieser Firma und nach einem ziemlichen Wechsel war ich neben noch einem Kollegen die einzige die von der alten Truppe übrig geblieben ist. Meine Verantwortung auf meinem Arbeitsbereich wurde immer grösser mit der Zeit was mich auch immer ausgefüllt hat da ich mich mit dieser Firma sehr verbunden fühle. Man muss dazu sagen dass wir eine Aussenstelle sind und die Zentrale und unser "Hauptvorgesetzter" nicht bei uns im Büro arbeitet.
    Vor 5 Jahren haben wir eine Chefin bekommen die uns direkt vorsteht. Eine Akademikerin die uns von Anfang an spüren liess dass wir nur ganz unten in der Hierarchie stehen aber im negativen Sinn.

    Das Problem sind ihre Führungsmethoden. Sie hat im Grunde keine. Entscheidungen werden von einer Minute auf die andere wieder umgeworfen. Man stellt sich auf neue Arbeitssituationen ein die auch vorher mit ihr besprochen waren und dann ändert sie die Abläufe ohne alle Mitarbeiter zu informieren.
    Das wäre aber noch nicht das Schlimmste. Sie erscheint auch offensichtlich eifersüchtig. Dazu muss ich etwas erklären. Durch meine langjährige Arbeit in der Firma habe ich sicher auch den besten Draht in die Zentrale. Das ist ihr ein absoluter Dorn im Auge. Wenn ich einen Tag im Urlaub bin und wieder zurück komme darf ich mich mit ihren Launen herumschlagen und dann wirft sie mir auch vor dass die Leute nur anrufen wenn ich nicht da bin. Also völlig unprofessionell.
    Das Schlimmste sind aber ihre Intrigenspiele. Sie redet hinter dem Rücken von uns Mitarbeitern schlecht. Das Problem ist dass wir uns dagegen nur schlecht wehren können weil jeder Angst hat in ihre Schusslinie zu kommen. Wir haben auch immer wieder versucht bei unserem Hauptvorgesetzten vorzusprechen, haben uns auch gemeinsam mit ihr an einen Tisch gesetzt gemeinsam mit ihm. Dann spielt sie immer die Unschuldige und kaum ist der Bigboss weg fängt das Spiel wieder von vorne an da sie bei ihm vollste Rückendeckung hat.
    Entschuldigung wenn ich auch so emotional schreibe aber seit Freitag bin ich wieder ein Nervenwrack. Sie hat mir den ganzen Tag ins Gesicht gelacht und ich dachte auch alles ist in Ordnung (dieses Gefühl hat man bei ihr öfters bevor sie wieder hinter unserem Rücken zum Rundumschlag ausholt). Dann gabs auch wieder einen heftigen Streit mit einer Kollegin von mir. Ein anderer Kollege hat mir dann wieder erzählt dass sie sich bei ihm über mich aufgeregt hat mit den Worten dass ich sie wahnsinnig mache. Das Problem ist: Keine Erklärung! Kein direktes Ansprechen der betroffenen Personen sondern nur unqualifiziertes Aufstacheln hinter dem Rücken. Das macht mich auf Dauer wirklich fertig vor allem weil ich bis vor einiger Zeit wirklich gerne für diese Firma gearbeitet habe aber jetzt geht man schon mit Bauchweh in die Firma und ich habe schon am Sonntag Abend Heulkrämpfe weil ich nicht weiss was mich am Montag wieder erwartet.

    Es ist alles ziemlich schwer zu erklären aber ich habe das Gefühl dass ich hier richtig angekommen bin mit diesem Problem.

    Ich habe mir auch schon überlegt noch ein Gespräch unter vier Augen mit meinem Bigboss zu führen, habe aber Angst dass dadurch alles noch viel schlimmer wird und die Erfahrung hat mir bis jetzt gezeigt dass auch die Gespräche mit ihm nichts gebracht haben bisher.

    Vielen Dank fürs "Zuhören"...alleine das Aufschreiben erleichtert mir die Situation schon ein bisschen im Moment....

    lg

  • #2
    Zum Heulen

    Hallo Phönix,

    das ist in Etwa auch meine eigene Situation, die Sie da schildern und wenn ich nur einen Rat hätte!! Auch bei mir ist es eine Frau die intrigiert und so offen unverschämt, dass es eigentlich nicht zu fassen ist, aber sie kommt damit durch und andere fallen in Ungnade. Das schlimmste ist, dass man es nicht erklären kann und sich nicht wehren kann.

    Ich habe mit meinem Chef schon gesprochen. Er zeigte viel Verständnis und sagte mir offen, dass er das auch völlig missbilligt und dass er mit ihr reden wird. Nix ist passiert.
    Als dann die Bombe platzte und ich ihr vorwarf hinter meinem Rücken regelrecht Verleumndung zu betreiben war sie drei Tage völlig getroffen. Ha, und dann hat sie sich ein Meisterstückchen ausgedacht, seitdem ist mein Leben die Hölle:

    sie hat den Chef umgarnt, ihn "getröstet", wenn er so viel Arbeit hatte, ihm Essen mitgebracht, ihn eingeladen zur Hochzeit der Tochter. Nun geben sie sich Küsschen rechts und links und sind per du. Mit mir wird kaum gesprochen. Sie hat so große psychische Auffälligkeiten, dass man nicht studiert haben muss um zu wissen, dass der Vorgang "Spaltung" heißt.

    Ich war beim Betriebsrat. Was anderes ist mir auch nicht eingefallen und ich bewerbe mich. Ansonsten geht es mir wie Ihnen. Man ist wirklich machtlos und muss beinahe tatenlos zusehen, wie es immer schlimmer wird. Sie rechnen mit der Angst der Arbeitnehmer und das ist agrundtief schlecht.

    Waas mir manchmal ein bisschen Frieden beschert, dass ist der Gedanke, dass das Leben dieser Selbstgefälligen sich vielleicht eines Tages doch mal drehen könnte.

    Ich wünsche Ihnen Kraft, damit Sie sich nicht berauben lassen um ein Wochenende und um den Sommer und um Ihr Leben.....Jeder Tag zählt

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    • #3
      Arbeitsteilung

      Ich lese hier im Forum so oft Berichte, die mit vorgesetzten Frauen zu tun haben.
      Ohne jetzt Ihre Berichte in Frage zu stellen oder Ihre Probleme zu verharmlosen:
      Haben Sie sich denn auch mal versucht in die andere Seite zu versetzen ?
      Sind Ihre Vorwürfe: behandelt einen von oben herab.., "Spalter" nicht auch etwas Stereotyp ?
      Ich kenne diese Problematik von der anderen Seite aus, denn ich bin Akademikerin und habe/hatte eine Mitarbeitergruppe. Auch ich könnte Ihnen erzählen, wie es ist, wenn man neu in eine Gruppe kommt, die sich schon lange kennt, was passiert, wenn Informationen nicht weitergeleitet werden oder Mitarbeiter wegen Arbeitsüberlastung dem Vorgesetzten alle ihre Probleme anhängen. Bei Reklamationen, Terminverschiebungen oder Qualitätsfehlern stehen sie als Vorgesetzte(r) ganz alleine Rede und Antwort. Wenn dann bei Kritik, die zuerst zum Vorgesetzten kommt und dann nicht in der gesamten Gruppe diskutiert werden kann oder einfach ignoriert wird, gemäß .. haben wir doch immer so gemacht...nichts passiert, fühlen sie sich wirklich mies, denn bei der nächsten Reklamation hat sich nichts geändert.
      Zum "oben herab" behandeln: Ist es nicht auch manchmal Neid am höheren Gehalt des Vorgesetzten ? Dabei ist zu bedenken, dass man während des Studiums und einer Dissertation, also ungefähr bis zum 30 Lebensjahr auf einem kleinen Studentenzimmer wohnt und jeden Pfennig dreimal umdreht. Das Gehalt ist dann übrigens oft nicht sehr viel höher als das eines langjährigen nicht-akademischen Mitarbeiters.

      Wenn solch eine Gruppe nicht erkennt, dass alle Erfahrungen und Kenntnisse gebraucht werden und diese Akademiker-Nicht-Akademiker Kluft - von wem auch immer- aufgebaut wird ohne Kompromissbereitschaft, haben sie letztendlich beide keine Chance.
      Und Eifersucht beobachte ich bei langgedienten Mitarbeitern genauso, wie bei anderen.
      Nur, ist das Realität oder gehts um Machtkämpfe ?

      Fragen sie doch mal bei ihrer Arbeit konkret nach, wie ihre Vorgesetzte es gerne hätte ?
      Welche Probleme sie gerne lösen würde ? Was ihr nicht passt am Zusammenarbeiten ?
      Bringen sie doch mal zum Frühstück etwas mit und laden sie sie dazu ein oder schaffen sie einen Tag in der Woche, an dem man zusammen frühstückt - mit der Vorgesetzten.
      Erzählen sie ihr dabei von ihrer Arbeit, Verbesserungsvorschlägen und vom Privaten.
      Versuchen sie von ihr "abzuschalten", vielleicht ein neues Hobby suchen, autogenes Training und nicht alle Probleme nur mit dieser einen Person in Verbindung zu bringen.

      Wenn es dann noch nicht geht, gibt es immer die Möglichkeit einen neuen Arbeitsplatz zu suchen.

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      • #4
        AW: Langsam ist es nicht mehr erträglich

        Nachdem ich jetzt kaum mehr aus meinem ganzen Trott herausgekommen bin, habe ich erst jetzt Zeit zu antworten.

        Milkiway wie geht es Ihnen inzwischen mit Ihrer Situation?
        Bei mir ist es leider auch nicht besser sondern eher schlimmer geworden. Diese "Dame" behauptet inzwischen Dinge hinter meinem Rücken, die einfach nicht stimmen. So hat sie jetzt z.b. gesagt, dass ich nicht gerne im Laborbereich arbeite. Das habe ich so niemals gesagt und ich war damals diejenige, die sie in diesem Bereich eingeschult hat. Heute behauptet sie, dass sie am Anfang absolut keine Hilfe in der Firma hatte.
        Mein aktueller Stand ist nun der, dass ich morgen ein Gespräch mit dem obersten Boss in der Zentrale habe, weil es so nicht mehr weitergehen kann und ich langsam aber sicher merke, dass ich daran zerbreche. Nach dem morgigen Gespräch werde ich entscheiden ob ich nach 13 Jahren in dieser Firma einen anderen Weg gehen werde.

        Lilia ich habe auch sehr lange (fast über 3 Jahre lang) versucht mich auch in die Lage dieser "Dame" zu versetzen und auch direkt nachgefragt wie sie es gerne hätte bzw. wo ihr Problem mit mir liegt. Darauf bekomme ich dann entweder gar keine Antwort oder Antworten wie: Sie machen ja doch nur das was sie wollen (ich gelte aber komischerweise sonst bei jedem als teamfähig nur nicht bei ihr)...
        Neid gegenüber dieser Person kann ich nicht haben, denn wenn ich andere Menschen derartig unter der Gürtellinie beleidigen würde wie diese Dame, dann würde ich mich in Grund und Boden schämen. Man kann an einer Uni bestimmt fachliche Qualitäten erwerben aber eines habe ich gelernt: Toleranz, emotionale Intelligenz und den Umgang mit anderen Menschen kann man nicht studieren.
        Es geht mir auch nicht um ihren Stand in unserer Firma. Ich arbeite auch sonst mit vielen Akademikern zusammen und habe auch von diesen extrem viel gelernt und komischerweise sonst mit keinem ein Problem.

        lg

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        • #5
          AW: Langsam ist es nicht mehr erträglich

          Entschuldigung, aber eine Antwort für LILIA!! Nehmen Sie Ihre Mitarbeiter ernst? Es wird auf diese Seiten schwerstes Mobbing aufgeführt, wieso sollten wir LILIA verstehen? Für Mobbing gibt es kein Verständnis!! Die Opfer überlegen sehr wohl, u. haben ihre Selbstzweifel. Liebe LILIA, ich finde Ihren Beitrag nicht gerade vorteilhaft!! Mobbing ist mehr geworden, gegenüber früher. Lernt man auf der Uni nicht, wie man mit Mitarbeiter umgeht??? Und Sie schreiben soetwas!°°Liebe Grüße Rosenzweig

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          • #6
            AW: Langsam ist es nicht mehr erträglich

            Zuerst einmal, Phönix, Milkiway, ich kenne Ihre Situation, sie ist meiner sehr ähnlich. Meine Konsequenz war zu kündigen, zum Glück habe ich schnell etwas Neues gefunden und hoffe, daß es dort besser wird. Bis dahin versuche ichweiterzumachen ohne gänzlich zusammenzubrechen. Ich wünsche Ihnen beiden viel Glück!

            Lilia, ein paar Worte von Akademikerin zu Akademikerin. Ich habe auch gelegentlich die Erfahrung gemacht, daß mir mit Vorurteilen begegnet wurde, weil ich studiert habe. Die Erwartungshaltung war immer: Jetzt kommt die Studierte und will uns sagen, wie wir's machen müssen. Meine Strategie war, mich von Anfang an hinzusetzen und zu besprechen, was gut am Alten ist und was besser am Neuen. Kompromisse finden. Und vor allem meine Mitarbeiter mit Respekt zu behandeln, vor allem, wenn sie mehr Beruferfahrung haben als ich. Akademiker sind nicht zwangsläufug die Klügeren, wir haben nur einen anderen Ansatz.
            Neid habe ich bisher von meinen weiblichen Vorgesetzten erlebt, die studiert hatten und nicht damit zurecht kamen, wenn ich mich besser mit Kollegen oder Projektpartnern verstanden habe oder die Eigenständigkeit entwickle, die man von einer Akademikerin erwartet. Viele meiner Studienkolleginnen haben ähnliche Erfahrungen.
            Ich denke das Problem sieht eher folgendermaßen aus: Frauen haben es nach wie vor schwer, Karriere zu machen. Unis sind immer noch männlich geprägt und Frauen müssen einfach besser und härter sein als Männer, um Erfolg zu haben. Der Druck auf eine Frau in einer Führungsposition ist groß. Soweit kann ich verstehen, wenn man sich allein gelassen fühlt. Aber der Umgang mit Mitarbeitern, wie er hier beschrieben wird, macht die Situation nicht besser. Statt Mitarbeiter von oben herab zu behandeln und zu betonen, daß Akademiker ja härter für ihre Ausbildung gearbeitet haben, auch nur sich selbst gegenüber, sollte sich die Vorgesetzte mit ihren Mitarbeitern zusammensetzen und Probleme klären. Dazu gehört auch eine realistische Abschätzung der Arbeitsbelastung, die vielen Akademikern fehlt.
            Hätte meine Chefin mir in den letzten Jahren zugehört und mit mir gemeinsam Lösungen gefunden statt mich abzukapseln und als unfähig zu bezeichnen, wären viele Probleme gar nicht erst entstanden. Ich hätte meine Kraft und Zeit dann in Projekte stecken können, nicht in Arztbesuche und Mobbingverarbeitung.
            Leider lernen Akademiker keine Führungsqualitäten an der Universität, kommen dann aber schnell in eine Führungsposition. Ein erfahrener Angestellter hat aber mitunter bessere Führungsqualitäten, weil er schon länger im Arbeitsleben steht und in seine Position hineinwächst. Chef sein bedeutet nicht, nur fordern zu können, sondern auch Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern. Nur dann kann ein Team funktionieren. Chefs sollten daher auch mal die Fehler bei sich suchen. Grundsätzlich gilt, daß Motivation bessere Ergebnisse bringt als Druck. Das sollte sich unter Akademikern inzwischen rumgesprochen haben.
            Lilia, vielleicht haben Sie ja ein gutes Verhältnis zu ihrem Team, weil sie es instinktiv richtig machen und deshalb fehlt Ihnen die Antenne oder das Verständnis für die Situation von Phönix. Aber das Akademikerinnen in Führungspositionen oft problematische Vorgesetzte sind, kann ich leider bestätigen.

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