Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

und mal wieder Bossing vom Boss

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • und mal wieder Bossing vom Boss

    Hallo meine lieben Mitleidenden oder auch nur Interessierten,

    also ich leg dann mal los.

    Ich bin 46 Jahre alt, Bankangestellte, aber seit zwanzig Betriebsjahren bei einer großen Privatbank beschäftigt. Vor 1 1/2 Jahren wurde die Abteilung, in der ich beschäftigt war,
    ausgelagert. Mir wurde ein Abfindungsvertrag angeboten, den ich ablehnte, da ich Alleinver-
    diener bin. Der Betriebsrat erwirkte durch den Vorstand, dass ich eine Weiterbildung im Rahmen Kundenberatung bekam. Diese Weiterbildung war Anfang diesen Jahres abgeschlossen, fand allerdings im Rhein-Main-Gebiet statt, wo ich also in Hotels unterwegs war, von daher also stressig, ich war nur am WE zu Hause und ... mit enormen Kosten für die Bank verbunden - ich glaubte naiv, ich hätte es geschafft !

    Die Referenzen aus dieser Weiterbildung in vier Filialen waren ausgesprochen gut, ich fühlte mich motiviert und engagiert, was ich eigentl. schon immer war, kein Krankmacher, keine
    Fehlzeiten, pünktlich, zuverlässig, die alten Tugenden eben ...zu gut für diese Welt....(lach)


    Weiter gehts....
    Seit ich wieder in meiner Heimatfiliale bin, begann das Drama.
    Der Vorgesetzte, den ich mittlerweile vor die Nase bekam, kannte ich noch aus meiner Zeit
    als Sachbearbeiterin, zu diesem Zeitpunkt war er "nur" Kundenberater und
    ich dachte noch, oh jee, den Typ als Chef, naja.....Ich muss noch erwähnen, auch meine
    damaligen Kolleginnen fanden den Mann einfach nur mies, also nicht nur meine Meinung.

    Bereits nach zwei Tagen (hatte also kaum den Mantel ausgezogen und musste mich erst mal in die neue Situation eingewöhnen, sprich jede Filiale hat eine andere Routine und Vorgehensweise in div. Aufgaben) rief er mich schon zu sich und behauptete ein Kunde hätte sich über mich beschwert, er erwähnte, mein Tonfall am Schalter ließe zu wünschen übrig.
    Auf die Nachfrage, um welchen Kunden des sich handelte und ob er selbst mit dem Kunden
    gesprochen hatte, sagte er, nein, eine Kollegin hätte ihm dies gesagt. Ich bat, diese Kollegin zum Gespräch dazu, er sagte, nein, das wäre Diskretionssache und er wollte mich nur darauf hinweisen, dass der Kunde König sei und so etwas nicht mehr vorkommen dürfe.

    Auch betonte er, eine andere Kollegin hätte eine Fast-Fehlbuchung in der Kasse (ich bin auch Hauptkassenwart) gerade noch gerettet, als ich dabei war, diese zu bestätigen.
    Ich fragte wiederum, er solle mir Fakten geben, worum es sich da gehandelt hätte, er wiederrum, das wisse er nicht mehr und die Kollegin wolle er nicht benennen, der Fehler sei ja
    abgewendet worden (durch die Kollegin).

    Um nicht ausufernd zu werden. Besagter Vorgesetzter überwachte und kontrollierte mich
    (eine Kollegen trägt ihm wohl Fehlerquellen zu),rief mich immer öfter in sein Büro um meine Arbeitsleistung zu kritisieren, schließlich sagte er, ich wäre für diese Position (nach vier guten Zeugnissen and.Fil.) wohl nicht geeignet und er würde seine Meinung dazu auch nicht ändern.

    Das Ganze lief darauf, dass man mir in einem PA-Gespräch wieder versuchte eine Abfindung
    anzudrehen. Ich lehnte ein zweites Mal ab und betonte, ich werde niemals eine Abfindung unterzeichnen. Diese wird erstmal versteuert und dem AG-Geld zugerechnet, ausserdem finde ich in meinem Alter schwer wieder eine neue Arbeit. War auch schon beim Anwalt deswegen, bin also im Rechtsschutz und kann dies auch nur jedem empfehlen.

    Mein Vorgesetzter konnte mich also mit Kritik nicht mürbe machen. Nun mußten massivere
    Maßnahmen her. Ich bekam nach drei harmonischen Arbeitswochen, kurz vor meinem Urlaub eine schriftliche Abmahnung überreicht, ich hätte einen Pflichtverstoß begangen, da ein
    Buchungssystem, welches ich bearbeite, nicht ordn.gemäß abgeschlossen war und es somit zu zeitlichen Verzögerungen bei Kontenabschlüssen gekommen sei.

    (Dies kam ab und zu, bei and. Kolleginnen schon mal vor, aber nie wurde abgemahnt)
    (Auch bin ich mir eines Fehlers nicht bewusst, bei gibt es tägl. techn.Störungen in
    Anwenderprogrammen - also hätte dies erst bewiesen werden müssen, wo der Fehler lag)

    Ich war geschockt! Man versucht mich also mittlerweile mit perfiden Mitteln loszuwerden.
    Eine nochmale Abmahnung aus gleichem Grund bedeutet eine verhaltensbedingte fristlose
    Kündigung. Im Moment habe ich Urlaub und heute einen Termin beim Anwalt - der kennt mich ja schon vom letzten Jahr.

    Anmerkung: eine Kollegin, welcher vorher meine Stelle besetzte, hat seit 3/4 Jahr Krankenschein wegen nervlicher Überbelastung, es wird gemunkelt, sie sei auch gebosst worden.

    In meinem Alter bin ich ein zu großer Kostenfaktor, ich nehme an wohl deshalb, die kranke Kollegin hat eine 30-jährige Betriebszugehörigkeit, fing also als Teenager bei der Bank an.

    Ich bin zwar recht powermäßig und selbstbewusst, merke aber immer öfter Schlafstörungen
    und private Stimmungsschwankungen.

    Flucht in den Krankenschein ist nicht so meine Sache, dann denken die, sie hätten mich
    jetzt soweit. Wäre gut, wenn ich hier ein bißchen Rückhalt bekäme. Familie und Freunde halten zu mir, aber ich habe Angst vor Arbeitslosigkeit...wie wohl fast jeder.

    Liebe Grüße an alle

  • #2
    Lob, Lob, Lob

    Hi,
    Du hast Dich bis jetzt bewundernswert gehalten. Ich selbst hatte nach kürzester Zeit die Faxen dicke. Ich kann mir nicht vorstellen, dass "sie" Dich so einfach los werden und selbst wenn. Du bist ja offensichtlich keine hohle Nuss und für clevere Leute gibt es immer eine Alternative. Auch in der "Krise".
    Viele Grüße Schütze A.

    Kommentar


    • #3
      Also

      ...so einfach und kampflos will ich denen das Feld nicht überlassen.
      Wir haben in Frankfurt ein Mobbingteam, den möchte ich meinen Fall eimal schildern, mal
      sehen wie diese darauf reagieren.

      Natürlich kann ich gekündigt werden, aber soll ich mich deswegen umbringen?
      Auch wenn ich schon 20 Jahre dabei bin, es gibt ein Leben nach der Bank.

      Ihr lebt ja auch alle noch, also habt ihr das Ganze doch irgendwie verkraftet oder?

      Kommentar


      • #4
        Tut mir leid für dich, Gegenwehr. So ein hinterhältiger Vorgestzter hat keiner verdient! Nach Lektüre deiner Leidensgeschichte ist mir klargeworden, dass der Vorgesetzte dir bewusst laufend (unbewiesene!) Fehler unterstellt. Er hängt dir was an und schiebt irgendeine fiktive Kollegin vor. Warum tut er das? Weil du eine Bedrohung und ein Kostenfaktor für ihn darstellst? Wie gut, dass dir ein kompetenter Anwalt und professionelles Mobbing-Team zur Seite stehen.

        Gruss

        Kommentar


        • #5
          Danke für die Worte

          Zitat von Menschenfreund Beitrag anzeigen
          Tut mir leid für dich, Gegenwehr. So ein hinterhältiger Vorgestzter hat keiner verdient! Nach Lektüre deiner Leidensgeschichte ist mir klargeworden, dass der Vorgesetzte dir bewusst laufend (unbewiesene!) Fehler unterstellt. Er hängt dir was an und schiebt irgendeine fiktive Kollegin vor. Warum tut er das? Weil du eine Bedrohung und ein Kostenfaktor für ihn darstellst? Wie gut, dass dir ein kompetenter Anwalt und professionelles Mobbing-Team zur Seite stehen.

          Gruss
          Mittlerweile hat sich das Ganze etwas beruhigt, da ich offen von Mobbing im Beisein der
          Filial-Leitung sprach. Man war empört über meine Äusserung, ließ sich aber nicht weiter darauf ein. Aber .....auch wenn es im Moment ruhig ist, dieser Chef schießt gerne aus dem Hinterhalt. Also muss ich aufpassen, evtl. plant er was im "dunkeln".
          Ich sags ja, wer ich nur schon in Rente !!!
          Gruß an alle Rentner, besser weniger Rente, als Tag für Tag mit solchen Chefs.

          Kommentar


          • #6
            Zitat von Gegenwehr Beitrag anzeigen
            ...so einfach und kampflos will ich denen das Feld nicht überlassen.
            Wir haben in Frankfurt ein Mobbingteam, den möchte ich meinen Fall eimal schildern, mal
            sehen wie diese darauf reagieren.

            Natürlich kann ich gekündigt werden, aber soll ich mich deswegen umbringen?
            Auch wenn ich schon 20 Jahre dabei bin, es gibt ein Leben nach der Bank.

            Ihr lebt ja auch alle noch, also habt ihr das Ganze doch irgendwie verkraftet oder?

            Hallo Gegenwehr,

            ich dachte damals auch, den überlasse ich nicht kampflos das Feld, leider bin ich dadurch sehr krank geworden. Heute weiß ich, ich würde nicht mehr kämpfen, ich würde gleich gehen, dies hat nichts mit Feigheit zu tun, sondern es war verschwendetet Energie!

            Und ja, man kann dies alles überleben, ich lebe noch und mir geht es sehr gut! Ich habe den Job geschmissen und nehme derzeit an einer akademischen Weiterbildung für modernes Personalmanagement teil. Du musst Dir ein Ziel setzen und alles andere kommt von ganz alleine. Und noch etwas, zweifel nie an Dir selber und gib Dich nicht auf!

            Kommentar


            • #7
              Das hat mir echt gut getan....

              Zitat von Wehrwolf Beitrag anzeigen
              Hallo Gegenwehr,

              ich dachte damals auch, den überlasse ich nicht kampflos das Feld, leider bin ich dadurch sehr krank geworden. Heute weiß ich, ich würde nicht mehr kämpfen, ich würde gleich gehen, dies hat nichts mit Feigheit zu tun, sondern es war verschwendetet Energie!

              Und ja, man kann dies alles überleben, ich lebe noch und mir geht es sehr gut! Ich habe den Job geschmissen und nehme derzeit an einer akademischen Weiterbildung für modernes Personalmanagement teil. Du musst Dir ein Ziel setzen und alles andere kommt von ganz alleine. Und noch etwas, zweifel nie an Dir selber und gib Dich nicht auf!
              Hallo Wehrwolf

              Dein Beitrag ist super, hat mich echt gut getan.
              Ich kann Dich absolut verstehen, jeder Mensch hat ein Limit, auch der Stärkste und irgendwann geht es nicht mehr.

              Toll finde ich, dass es Dir jetzt so gut geht. Das bestärkt mich daran, dass es immer irgendwie weitergeht und man an sich selbst glauben muss. Man weiß oft garnicht, was alles an Talenten in einem steckt und was man alles kann. Es ist nie zu spät für einen Neubeginn.
              Lieben Gruss an Dich und alles Gute und viel Erfolg in Deinem weiteren Leben

              Kommentar


              • #8
                Zitat von Gegenwehr Beitrag anzeigen
                Hallo Wehrwolf

                Dein Beitrag ist super, hat mich echt gut getan.
                Ich kann Dich absolut verstehen, jeder Mensch hat ein Limit, auch der Stärkste und irgendwann geht es nicht mehr.

                Toll finde ich, dass es Dir jetzt so gut geht. Das bestärkt mich daran, dass es immer irgendwie weitergeht und man an sich selbst glauben muss. Man weiß oft garnicht, was alles an Talenten in einem steckt und was man alles kann. Es ist nie zu spät für einen Neubeginn.
                Lieben Gruss an Dich und alles Gute und viel Erfolg in Deinem weiteren Leben
                Hallo Gegenwehr,

                natürlich geht es immer weiter, frau muss nur wollen! Ich habe schon einmal in einem anderen Thread folgendes geschrieben:

                Mobbing ist fremdbestimmt und kann JEDEN treffen, gleich welches Alter, Geschlecht, Berufsstand, Umfeld. Ebenso wenig spielen Verhalten, Persönlichkeitsstruktur oder Bildungsstand eine Rolle.

                Anka Kampka gibt auf ihrer Seite im Netz gute Hilfestellungen und spricht von den sieben Säulen und Resilienztraining:

                Gemeint sind:

                1. Optimismus
                2. Akzeptanz
                3. Lösungsorientierung
                4. Die Opferrolle verlassen
                5. Verantwortung übernehmen
                6. Netzwerkorientierung
                7. Zukunftsplanung

                Das klingt zunächst banal und fast Jeder hat davon schon gehört. Doch „die Mischung macht’s“.

                Ganz wichtig ist, dass man das Wort ABER völlig aus seinem Wortschatz verbannt!

                Auch ich wünsche Dir viel Kraft und glaube mir, es geht wirklich immer weiter.......

                Kommentar


                • #9
                  Hi Gegenwehr,

                  deine Geschichte kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich habe eine ähnliche Leidensgeschichte wie Du.

                  Ich bin deswegen in psychologischer Behandlung.

                  LG hexlein

                  Kommentar


                  • #10
                    Zitat von hexlein6 Beitrag anzeigen
                    Hi Gegenwehr,

                    deine Geschichte kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich habe eine ähnliche Leidensgeschichte wie Du.

                    Ich bin deswegen in psychologischer Behandlung.

                    LG hexlein
                    Hi, hattest Du nicht mal was, von ganzer Abteilung gemobbt, geschrieben?
                    Also auch vom Chef? Also ich finde Mobbing vom Chef aus das schlimmste was einem im Job passieren kann, das mit den Kollegen ist dann eher noch, zumindest für mich, erträglich, da sie keine Entscheidungsträger und Personalverantwortliche sind, sie sind auf gleicher Stufe sozusagen. Aber Chefs haben da mehr Macht, deshalb finde ich es viel schlimmer.

                    Kommentar


                    • #11
                      Hallo Gegenwehr,

                      stimmt, ich habe geschrieben, "wenn man von einer ganzen Abteilung gemobbt wird".

                      Insofern ist es richtig, da mich das Pesonalreferat, insbesondere die Personalchefin direkt auf dem Kieker hat. Da mein Chef der "Oberst" des ganzen Sauhaufens ist und mit der Personalchefin gemeinsame Sache macht, ist das Mobbing einer Abteilung und zugleich Bossing durch den Chef. Da wurden mir Fehler untergeschoben, die ich habe gar nicht machen können, weil ich nicht da war und die man mir auch nie gezeigt, hat. Es hieß nur immer "Sie waren das und damit Basta". Manche Fehler, waren insofern keine gravierenden Fehler, sondern eher Banalitäten, oder ist ein vergessenes Signum ein Drama. Es wurde aber so hingestellt, dass ich dieses mind. 100 mal am Tage vergessen würde. Da habe ich angefangen, Listen zu erstellen über meine Tätigkeiten, diese auch einzuscannen um beweisen zu können, dass ich nicht daran Schuld bin. Mit diesen Listen bin ich dann irgendwann zum Chef, um auch Nachweisen zu können, was ich am Tag über so mache, weil meine Arbeitsaufgaben im Grunde genommen, Arbeit für zwei wäre. Da wurde versprochen, dass man diese mit der P-Chefin besprechen würde, was nie geschehen ist, bzw. wurde dies immer im Keim erstickt von der Dame. Irgendwann bekam ich eine Umsetzung in ein anderes Referat, mit der Begründung die fadenscheinig ist. Aus dienstlichen Gründen, wäre der Grund. Dies wurde mir von meinem Chef mal so zwischen Tür und Angel mitgeteilt. Nächsten Tag durfte ich meinen Kram packen und gehen. Die Kollegin die es jetzt machen muss, ist natürlich stinkesauer auf mich. Sie wurde gegen ihren Willen, gezwungen den Job jetzt zu machen. Sie macht mich nun auch runter, so dass ich jedesmal fertig bin danach.

                      Kommentar

                      Lädt...
                      X