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Ich weis nicht mehr weiter

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  • Ich weis nicht mehr weiter

    Hallo
    Zufällig bin ich auf dieses Forum gestoßen und bin froh zu hören (zu lesen) das ich nicht der einzigste bin der Probleme mit mobbing hat.
    Langsam weis ich auch nicht mehr weiter.
    Ich Arbeite mittlerweile fast 13 Jahre in einer Filiale einer großen Einzelhandels-Kette. Mit meinem Chef gab es seit je her immer mal Meinungsverschiedenheiten die aber nicht weiter schlimm waren. Vor 2 Jahren begannen die Probleme aber größer zu werden. Meine Ex-Frau hat mich mein Sohn (er war damals 3 Jahre) sitzen gelassen und ich habe meinen Chef mitgeteilt. Ich könnte halt nur noch in der Zeit Arbeiten wo mein Sohn im Kindergarten ist.
    Also nicht mehr in aller frühe Anfangen und spät arbeiten war auch (vorerst) nicht mehr machbar. Mit unwohlwollen nahm er das zur Kenntnis und meinte ich solle mir irgendeine Frau suchen die auf mein Kind aufpassen soll. Klasse Einstellung…
    Natürlich kamen dann beschwerden von Kollegen auf die sich beklagt haben immer in der Spätschicht zu arbeiten.
    Nach einigen Wochen habe ich aus meinem Bekanntenkreis auch jemanden gefunden der aufpassen kann. Das örtliche Jugendamt war in diesem fall keine große Hilfe.
    Nur leider kommt es auch mal vor das ein Kind Krank ist oder das eine nötige OP ansteht.
    Jedes Mal in solchen Fällen kamen dann schon fiese Sprüche vom Chef und den jeweiligen Abteilungsleitern. Als mein Sohn sich im letzten Winter ein Magen-Darm Virus eingefangen hat und ich mich bei ihm angesteckt habe, ging es eigentlich los. Erst war mein Sohn eine Woche Krank und ich musste ihn Pflegen und eine Woche drauf lag ich flach. Als ich wieder zur Arbeit kam meinte mein Chef dass ich ausschließlich Spät bis 18.30h zu arbeiten habe, ohne Ausnahme. Mein Unmut habe ich ihm mitgeteilt und ihm gesagt das das so nicht geht, ich bin bereit in Wöchentlicher Wechselschicht zu arbeiten aber nicht auf dauer. Aller anscheinen war ihm das jedoch völlig egal. Auch mit den anderen 2 Mitarbeiterinnen die allein erziehend sind ging er hart ins Gericht.
    Nach und nach entzog er mir immer mehr aufgaben und Tätigkeiten die ich zuvor jahrelang ausgeführt habe und wie ich meine auch zuverlässig (jedenfalls gab es nie beschwerden)
    Mit viel miss-stimmung habe ich, das mit der Dauer-Spätschicht, mit dem Entzug gewohnter Tätigkeiten und immer schärfer werdenden Anfeindungen, hingenommen und saß eigentlich nur meine Zeit ab. Auch viele andere Kollegen haben mich gemieden wo es nur ging.
    Langsam bekam ich schon Albträume und Schlafstörungen. Ich habe im wahrsten sinne alles in mich reingefressen und hab viel an gewicht zugenommen.
    Nun kommt es aber noch dicker. Zu Ostern ist meine Mutter an Krebs gestorben. Kurz vor Ostern war ihr Zustand sehr schlecht und es war abzusehen dass es nur noch um Tage ging bis sie von ihren Leiden erlöst ist. Als ich mein Chef gefragt habe ob ich doch nicht bitte mal früh arbeiten könnte um meine Mutter noch mal zu sehen verweigerte er mir das. An Karfreitag hatte ich die Möglichkeit abschied von ihr zu nehmen.
    Den Samstag drauf bin ich zusammengebrochen und habe mich nach Ostern Krankschreiben lassen. Die Krankmeldungen hat eine liebe Freundin für mich zur Arbeit gebracht weil ich bis heute Panik bekomme in diese Örtliche Gegend zu gehen. Neben den ganzen Stress wegen dem Todesfall und deren Begleiterscheinungen bekam ich immer wieder mit was für eine Stimmung auf Arbeit gegen mich vorherrscht. Ich bin vorerst bis auf weiteres Krankgeschrieben und befinde mich seit 2 Monaten in Psychologischer Behandlung. Ich habe durch diese Sache(n) Magen und Darm Probleme bekommen sowie Depressionen.
    Ich vermeide, so gut es geht, in die nähe meines Marktes zu kommen, aber es lässt sich nicht immer vermeiden wenn man in dieser Gegend Erledigungen zu machen har. Ich bekomme in solchen fällen Beklemmungen und Panik.
    Zuhause ziehe ich mich immer mehr zurück und gehe oft nicht mehr vor die Tür wenn es nicht unbedingt sein muss.
    <O> </O>
    Ich weiß jetzt nicht mehr wie es weiter gehen soll. Beim JobCenter habe ich mich Arbeitssuchend gemeldet und habe Angst gekündigt zu werden. Was ja eine Sperrzeit nach sich zieht. Ich habe aber auch schon gehört dass man mit einem Ärztlichen Bericht über eine solche Lage eine Sperre vermeiden kann. (oder so ähnlich)
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    Ich kann bald nicht mehr und weis auch nicht weiter.
    <O> </O>
    Danke fürs Lesen und viele Grüße

  • #2
    Wie kommen den die Smileys da hin? Bitte nicht beachten

    Kommentar


    • #3
      Smileys ?

      wo sind Smileys

      Kommentar


      • #4
        Hallo Snorre

        2 üble Dinge sind passiert.

        1. Dadurch, daß dich deine Frau verlassen hat, hat sich dein Privatleben vollkommen verändert. Dadurch warst du nicht mehr in der Lage deinen Verpflichtungen beim AG in der Form nachzukommen wie das bis dahin möglich war. Mit deiner Ansage an den Chef hast du sogar bewusst den Sohn vor die Firma gestellt. Das war etwas zu viel auf einmal für deinen Chef wie mir scheint. Er scheint ja nicht so der Sonnenschein zu sein der für so etwas auch nur im Geringsten Verständnis hat. Das brachte ihn in Schwierigkeiten die ihn als VG eigentlich gefordert hätte seinen langjährigen und treuen Mitarbeiter zu stützen wo er kann. Wie z.B. mit der Beihilfe zur Organisation der Betreuenung deienes kleinen Sohnes der natürlich der Fürsorge und Aufmerksamkeit bedarf. Doch da war wohl nix.

        2. Der in meinen Augen unfähige VG hat dich in der Folge zum Sündenbock erklärt und wahrscheinlich sogar noch seinen Unmut gegen dich damit kompensiert, dass er deine Kollegen zusätzlich gegen dich aufgestachelt hat.

        Mittlerweile hat das Gefühl der Ohnmacht von dir Besitz ergriffen. Du scheinst deinen Selbstwert fast vollständig verloren zu haben und bist geplagt von Schuldgefühlen, wohl auch durch den Verlust deiner geliebten Mutter, welcher du, durch die Unterwerfung deiner selbst unter die Unmenschlichkeit deines Chefs, nicht angemessen Trost spenden und würdevoll Abschied nehmen durftest.

        Ich glaube nicht, nach dem was du so schilderst, daß du an deinem Arbeitsplatz noch einmal Fuss fassen könntest. Nach all dem was dein Chef dir angetan hat könnte ich das auch nicht.

        Ich würde mich mit einem offenen Brief an die Firmenleitung wenden. Also nicht mit deinem Chef sondern mit jemandem weiter oben versuchen gütlich zu verhandeln diese Situation in gegenseitigem Einvernehmen zu beenden. Schildere nochmals die Situation und weise durchaus darauf hin, dass du maßlos darüber enttäuscht bist, dass dir nach so vielen Jahren der Treue zum Unternehmen, die Solidarität einseitig von der Firma aufgekündigt und du dich mit deiner Situation von deinem VG vollkommen im Stich gelassen fühlst, ja herabgesetzt und entwürdigt vorkommst.

        Frag ob es möglich wäre deine Dienstzeit bis zum Austritt in einer anderen Filiale zu erbringen oder es generell möglich wäre den Standort zu wechseln. Möglichst etwas weiter weg.

        Daneben möchte ich dir anraten dies so vorzubereiten, dass du bereits im Vorfeld die Betreuung des Sohnes organisierst.
        Du bist jetzt allein erziehend und teilst das Schicksal vieler Mütter in Deutschland. Du erlebst jetzt am eigenen Leib wie einsam und diskriminierend dieses Dasein sein kann. Viele junge Mütter, die von ihren Partnern im Stich gelassen wurden, organisieren sich mittlerweile selbst, weil der Staat es nicht auf die Reihe kriegt.
        Versuche Anschluss an solch eine Gruppe zu bekommen, wo der Kleine sich gut aufgehoben fühlen darf. Und wer weiss, vielleicht ist da auch jemand mit ähnlichem Schiksal, der zu dir und deinem Sohn passt.
        Ich glaube es täte dir gut wieder eine geliebte Nähe zu spüren und die Bereitschaft zu entwickeln dies auch wieder zulassen zu können.

        Nicht alle Menschen sind so lieblos, oberflächlich und undankbar wie dein Chef oder deine Kollegen. Es gibt Menschen die ganz bestimmt auch dich lieben und dir damit wieder Kraft geben, den Kampf mit dem Leben aufzunehmen. Vielleicht ja bald wieder in trauter Zweisamkeit. Natürlich nicht "irgend jemand" sondern jemanden den du in dein Herz schliessen kannst.
        Dazu brauchst du die Nähe zu anderen Menschen. Suche Kontakte zu Anderen und es wird bald wieder einen neuen Menschen aus dir machen.

        In diesem Sinne wünsche ich dir alles erdenklich Gute.

        Es ist wieder einmal mehr schade zu sehen wie ein treuer, hoch motivierter Mitarbeiter von einem sozial inkompetenten Chef verheizt wird.

        Da beweist sich der Spruch: "Die Qualität eines Vorgesetzten erkennt man daran, wie er mit Mitarbeitern umgeht die nichts für ihn tun können!"

        Hoffentlich präsentiert ihm einer mal für diese Menschenverachtung die Rechnung.

        Viele Grüsse

        Martin
        Psychobabbel
        besonders erfahrenes Mitglied
        Zuletzt geändert von Psychobabbel; 03.08.2009, 07:55.

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