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Bossing, MDK und Rechtstreit

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  • Bossing, MDK und Rechtstreit

    Hallo,

    ich bin momentan akut von dem Thema "Bossing"betroffen und habe einige Fragen dazu.

    Ich befinde mich momentan mit meiner Firma in einem Rechtsstreit und bin krankgeschrieben. Eine gütliche Einigung wurde seitens der Firma abgelehnt.
    Der MDK möchte nun meine AU überprüfen. Die Ärztin rät mir jetzt zur Kündigung. Ich sehe aber nicht ein zu kündigen, da es eben gerade "Strategie" ist die Leute in der Firma mürbe zu machen, bis Sie kündigen. Nur leider ist eben die Verhandlung erst in ein paar Monaten.
    Ich weiß nicht vor noch zurück. Soll ich einen Arbeitsversuch wagen? Oder soll ich mit dem MDK sprechen. Es wäre schade, wenn die Krankenkassen unbewusst zum Handlanger von Mobbern und in meinem Fall Bossern werden.

    Ich habe extreme Schlafprobleme und das ganze psychosomatische Programm und wirklich Angst um meine Gesundheit, aber ich bin auch ein Kämpfer und möchte für meine arbeitrechtlichen und moralischen Rechte kämpfen.
    Wer hat Erfahrung mit dem MDK und mit dieser Thematik?

  • #2
    AW: Bossing, MDK und Rechtstreit

    Zitat von Julika Beitrag anzeigen
    Hallo,

    ich bin momentan akut von dem Thema "Bossing"betroffen und habe einige Fragen dazu.

    Ich befinde mich momentan mit meiner Firma in einem Rechtsstreit und bin krankgeschrieben. Eine gütliche Einigung wurde seitens der Firma abgelehnt.
    Der MDK möchte nun meine AU überprüfen. Die Ärztin rät mir jetzt zur Kündigung. Ich sehe aber nicht ein zu kündigen, da es eben gerade "Strategie" ist die Leute in der Firma mürbe zu machen, bis Sie kündigen. Nur leider ist eben die Verhandlung erst in ein paar Monaten.
    Ich weiß nicht vor noch zurück. Soll ich einen Arbeitsversuch wagen? Oder soll ich mit dem MDK sprechen. Es wäre schade, wenn die Krankenkassen unbewusst zum Handlanger von Mobbern und in meinem Fall Bossern werden.

    Ich habe extreme Schlafprobleme und das ganze psychosomatische Programm und wirklich Angst um meine Gesundheit, aber ich bin auch ein Kämpfer und möchte für meine arbeitrechtlichen und moralischen Rechte kämpfen.
    Wer hat Erfahrung mit dem MDK und mit dieser Thematik?
    Wenn die Fakten auf deiner Seite sind, dann hast du vor dem MDK nichts zu befürchten. Es ist das gute Recht der Kasse sich Einblick zu verschaffen wenn eine Absenz sehr lange dauert. Das ist richtig und gut, eliminiert man damit Trittbrettfahrer die einfach nur lieber "krank" feiern statt zu arbeiten.

    Ist das psychosomatisch vertretbar liegt in gewissem Sinne eine Krankheit vor. Dem kann sich auch der MDK nicht verschliessen und wird dem Arbeitgeber entsprechenden Bericht vorlegen.

    Die Frage ist, ob du den richtigen Arzt hast und ob ein Psychologe für ein Gutachten hinzugezogen wurde. Wurde dies bisher versäumt wird es schleunigst Zeit dies nachzuholen.

    Ein Weiterarbeiten dort wird in jedem Fall unmöglich sein. Die Firma schaut natürlich, dass sie so günstig wie nur möglich aus der Angelegenheit heraus kommt. Das würde jeder Unternehmer versuchen, auch um sein Image zu schützen. Also der übliche Grabenkampf der nun beginnt.

    Ein Psychologe und ein Anwalt müssen sich deiner Situation annehmen. Eine andere Chance sehe ich hier nicht. Schlussendlich wird ein Vergleich dabei herauskommen den auch der AG dann final akzeptieren wird wenn er dich nicht kündigen kann. Deshalb brauchst du den Psychologen der deine Arbeitsfähigkeit wirkungsvoll verneint. Den Anwalt brauchst du um den Vergleich zu fechten. Notfalls eben vor Gericht. Das wird eh stattfinden, doch der Anwalt kann vielleicht mit dem Gutachten des Psychologen in der Hinterhand eine schnellere Lösung anbieten die beiden Seiten entgegenkommt. Denn deine Lohnuhr läuft weiter. Im Falle des nach weisbaren Verschuldens des Arbeitgebers wird die KK sogar in die Lage versetzt Regress beim AG zu nehmen, denn es ist nicht üblich vorsätzlich verursachte Kosten, die durch Fehlverhalten des AG oder eines seiner Repräsentanten sprich Vorgesetzten verursacht wurden, zu übernehmen.

    Da wird dann richtig dreckige Wäsche gewaschen werden. Mach dich auf was gefasst!°

    Gruss Martin

    Kommentar


    • #3
      AW: Bossing, MDK und Rechtstreit

      Hallo Martin,

      Danke für Dein Post.
      Bin bereits bei einer Psychiaterin in Behandlung und bisher hat sie den MDK auch gut mit Argumenten versorgt. Aber die Empfehlung zu kündigen, hat mich nun doch etwas verunsichert.
      Meine Klage ist bisher nur arbeitsrechtlicher Natur, ich klage nicht wegen Mobbing, sondern wegen einer unzulässigen Versetzung. Lt. meinem Anwalt ist eine Änderungskündigung dafür erforderlich, der AG beruft sich auf das Direktionsrecht.
      Ich habe mich entschlossen einen Arbeitsversuch zu wagen, werde aber sofort wieder arbeitsunfähig geschrieben, sollten weitere Bossing Attacken folgen.
      Dann werde ich auch beim MDK sagen können, dass ich es nochmals versucht habe.
      Das Thema Mobbing ist nun bei der Mutterfirma am Tisch und der Chef will gegen den GF vorgehen. Ich habe nochmal ein Gespräch angeboten.
      Vielleicht siegt ja doch mal zur Abwechslung Würde, Anstand und Moral. Oder glaube ich an den Wiehnachtsmann?

      Jedenfalls ist es beruhigend zu wissen, dass der MDK sich generell nicht auf die Seite der Bosser stellt. Die Fakten sind definitiv auf meiner Seite, es ist nur immer wieder die Frage, ob der Kampf sich lohnt. Geld ist nicht alles!

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      • #4
        AW: Bossing, MDK und Rechtstreit

        Hi Julika

        Der Sinn um den Kampf um die Selbstachtung ist immer hoch bzw. nicht hoch genug einzuschätzen.

        Ist unsere Selbstachtung, nicht zu verwechseln mit stolzem Hochmut, doch der wichtigste Teil unserer Persönlichkeit der uns jeden Tag aufrecht in den Spiegel schauen lässt. Die Selbstachtung macht uns in unseren und in den Augen der Anderen ja erst zu einer Persönlichkeit.

        Ich kenn den Fall ja nicht zur Gänze aber oft ist es nicht Bossing sondern ein Kampf um Macht und Positionen in den Firmen, die zuweilen seltsame Blüten treiben. Die Arbeitswelt ist nicht anstrengender im Sinne der Physis geworden sondern der Psyche. Der Druck der auf dem Einzelnen lastet ist heute kaum mehr auszuhalten. Das gilt insbesondere für das mittlere Management. Da wird heute buchstäblich mit Sch.... geschmissen dass die ganze Bude schon von Weitem danach stinkt!

        Das hat aber den Vorteil, dass man den Geruch bereits beim Einstellungsgespräch feststellen kann. Man muss nur tief in die Gesichter der Mitarbeiter schauen und in der Regel sagt dir dein Bauch bereits ob das hier "stinkt" oder nicht.

        Ruhig nach einem Rundgang durch die Betriebsräume fragen, um die zukunftigen Kollegen oder den Arbeitsplatz mal aus der Nähe zu betrachten und auf "Tuchfühlung" zu gehen. Wenn ihm das von vorneherein unangenehm oder deplatziert erscheint spricht das auch Bände über dessen Auftritt und Führungsstil. Dann würde ich die Ohren spitzen und auf der Hut sein.

        Wird das verweigert oder die Vorstellung in eine Randzeit geschoben wo keiner mehr da ist, dann kannst du schon etwas vom "Duft" dieser Abteilung in der Nase spüren.

        Chefs die voller Stolz ihren Laden präsentieren und dir die zukünftigen Kollegen vorstellen, das ist dann eine Hausnummer die man sich in jedem Fall merken sollte. Wo man dir direkt in die Augen schaut und schauen kann, man dich anlächelt, dir einen festen Händedruck gewährt, wo ein paar blühende Pflanzen im Büro stehen, eine Jauseschale mit Leckerli im Pausenraum für alle auf dem Tisch steht, wo vom ersten Moment weg ein Gemeinschaftsgefühl spürbar ist etc. pp. eben all die kleinen Dinge die Vertrauen schaffen vom ersten Moment an. Geld, wie du selbst sagst ist eben nicht alles!

        Chefs die alles verbergen, wo du nicht herumgeführt wirst, keinen Kollegenkontakt bekommst etc.; das sind alles Hinweise wie es in der Bude im Alltag zugeht: Ein unübersehbarer Hinweis auf einen Separatistenverein wo jeder gegen jeden ist, der Chef den Laden nicht im Griff hatund den AP wie saures Bier anbietet oder du sofort das Gefühl bekommst schon jetzt ein Sklave zu sein und unendlich Dankbarkeit zeigen zu müssen hier anfangen zu können!

        Achte auf diese Dinge wenn du deinen nächsten Job antreten willst. Hör auf den Bauch, auch wenn der Job noch so verlockend ist. Denk daran: Viele tödliche Fallen in der Natur locken ihre Opfer mit betörendem Duft an.
        Lass dich nicht täuschen und schärfe deine Sinne und Intuition.
        Geh mal dein Leben durch und denk mal an die Situationen wo du in die Sch.... gegriffen hast was dein Bauch damals eigentlich signalisiert hatte und ob der Kopf, die "Vernunft", die Gier nicht über die Warnungen aus dem Bauch gesiegt hat?

        Für die Dinge die da kommen werden wünsch ich dir starke Nerven und das es bald zu einem vernünftigen Ende kommt. Schau von jetzt an vor allem vorwärts. Vor Dir liegt die Zukunft, die Vergangenheit lässt sich nicht mehr ändern. Wichtig ist die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und die gleichen, eigenen Fehler nicht zu wiederholen. Für die der anderen kann man nichts, muss aber dennoch damit positiv und konstruktiv in dem Sinne umgehen können, dass selbst der schlechteste Mensch auch sein Gutes hat, nämlich als schlechtes Beispiel dienen zu können.

        Halt dich senkrecht

        Gruss Martin
        Psychobabbel
        besonders erfahrenes Mitglied
        Zuletzt geändert von Psychobabbel; 06.05.2010, 13:01.

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