Hi,
also wo fang ich an. Ich glaube, meine Erzählungen sind wahrscheinlich harmlos verglichen mit euren Erlebnissen.
Nun, ich arbeite nicht in einer "Klitsche", sondern einem sehr renommiertem Konzern, einem Vorzeigeunternehmen quasi. Ich sage auch nicht, dass solche Dinge in allen Einheiten so ablaufen, aber speziell bei uns scheinen gewisse Strukturen und gewisse Charaktere (karrieregeile Arschkriecher) unfaires Verhalten begünstigen.
Zur Struktur: Es gibt zwischen "normalen" Außertariflichen und der nächsten "richtigen" Hierarchieebene bei uns noch so eine halboffizielle Zwischenebene, die eigentlich traditionell aus praktischen Gründen da ist und ihre Berechtigung hat, auf die aber zunehmend junge Leute gesetzt werden, die gerade mal 1-2 Jahre in der Firma sind. Offiziell sind diese nicht weisungsbefugt, aber so ein bisschen führen sie dann doch, und irgendwie ist da nichts Klares definiert, und die Rolle scheint auch von der jeweiligen Person abhängig. Ach ja, und ich gehöre jetzt seit kurzem auch zum "erlesenen Club".
Nun ja, als ich anfing, habe ich mit meinem "Chef", der gerade mal knapp 2 Jahre länger da war als ich und sehr ehrgeizig, etwas seltsame Erfahrungen gemacht. Im Großen und Ganzen war alles ok, er war mein "Pate", hat mich eingearbeitet, will mir also per Definition nur Gutes- so mein naiver Glaube. Dann gab es aber ein Projekt, das ausschließlich ich bearbeitet habe aber er offiziell Projektleiter war (ist so eine blöde Neuregelung), damit wollte er sich schön der Hierarchie präsentieren. Es hat ewig gedauert, bis ich geschnallt habe, was da läuft. Er hat ja immer seinen Chef vorgeschoben, die hätten sich das zusammen überlegt etc., er hat es jedenfalls geschafft, mich von jeglichen Präsentationsveranstaltungen fernzuhalten (auf Zwischenberichten und Folien hat er meinen Namen auch schön rausgelöscht). Ich will da nicht ins Detail gehen. Ich habe dann irgendwann über verschiedene Dinge mitbekommen, dass er mich verarscht, um sich mit meinen Ergebnissen zu profilieren. Zuvor hatte ich schon an mir gezweifelt (trauen die mir das vielleicht nicht zu, bin ich schlecht?). Ich habe meinem "richtigen Chef" gegenüber ganz vorsichtige Andeutungen gemacht, um zu sehen wie er reagiert. Dieser hat signalisiert, dass er es nicht wissen will (vielleicht tu ich ihm Unrecht...). Jedenfalls habe ich dann versucht, den Kollegen/Paten vorsichtig zur Rede zu stellen, er hat alles abgestritten, wäre alles reiner Zufall und überhaupt nicht so gemeint blabla. Jedenfalls hat es gereicht, dass danach Schluss war mit solchen Spielchen. Zudem hatte ich dann etliche andere Projekte, auf die er keinen Zugriff mehr hatte. Damals habe ich das Ganze einer Außenstehenden Ex-Kommilitonin geschildert. Die hat mir auf den Kopf zugesagt, das sei Mobbing. Ich hätte gar nicht gewagt, daran zu denken. Es hat lange gebraucht, einzusehen, dass das ganze nicht paranoid meinerseits ist, sondern tatsächlich Verarsche. Wie naiv. Gut, der Betreffende ist jetzt versetzt, ich habe seinen Job, habe meine Lektionen gelernt. Aber das ist eigentlich gar nicht mein Anliegen.
Sondern aktuell beobachte ich, dass sich in einem benachbarten Team Ähnliches abspielt. Nur schätze ich den Typen noch schlimmer ein. Er ist ein scheißfreundlicher Schleimer, sehr diplomatisch, geschickt, immer das richtige Wort zum richtigen Zeitpunkt. Die Hierarchen scheinen voll auf ihn abzufahren und nicht zu merken, dass viel davon heiße Luft ist. Gut, doof ist er nicht, aber eben auch nicht das, was er vorgibt. Er ist bereits nach einem Jahr "aufgestiegen" (zur richtigen Zeit am richtigen Ort) und bildet sich sonstwas darauf ein. Ein Jahr nach ihm wurde ein fachlich sehr kompetenter Mensch in sein Team eingestellt, der eher zurückhaltend ist. Er hat sicher auch die ein oder andere Macke, aber insgesamt sehr wertvoll für das Fachgebiet. Nun bekomme ich jetzt erst nach und nach mit (auch aus 2. Hand teilweise), dass dieser Kollege ganz schön zu leiden hat unter dem Schleimer. Dieser kommt wohl mit seinen Eigenarten nicht klar, kritisiert ihn ständig. Ich habe jetzt in anderem Zusammenhang sein wahres Gesicht kennengelernt und bin mir nach Zusammenfügen aller Puzzleteile ziemlich sicher, dass er den Kollegen bewusst und gezielt verunsichert, anstatt ihn aufzubauen, wie es eigentlich seine Aufgabe wäre. Darauf hin habe ich das Opfer bei einer günstigen Gelegenheit mal darauf angesprochen, angepiekt quasi. Ich habe ihm auch meine Story erzählt und meine Einschätzung seines Chefs. Da ist es quasi aus ihm herausgeplatzt, dass er gar nicht glücklich ist und immer unsicherer wird. Er ist glaube ich noch in dem Stadium, wo er bei sich den Fehler sieht und eher an sich zweifelt. Er hat mir allerdings ein paar Dinge gesagt, die er sich von seinem "Chef" anhören musste - und da gingen bei mir die Alarmglocken an.
Ich glaube, es war für ihn ein erster wichtiger Schritt, zu sehen, dass jemand von außen die Situation so wahrnimmt wie sich wirklich ist. Ich habe ihn ermutigt, sich das nicht gefallen zu lassen.
Mein Problem, ich sehe mich da ansonsten ohnmächtig.
Zu gerne würde ich die Hierarchie darauf stoßen, um was für einen unreifen, charakterschwachen Heißlufterzeuger es sich bei dem Täter handelt. Nur spricht einiges dagegen:
- Beim Hierarchen ist meines Wissens der Heißlufterzeuger besser gelitten als der andere (das mag sich geändert haben, mein Informand hatte den Eindruck, er bekomme langsam Zweifel - ich hoffe es!)
- Oberflächlich ist bei uns alles toll und alle haben sich lieb und wehe dem, der diesen Anschein stört. D.h. wehe dem, der ein ernsthaftes Problem anspricht. Und möglicherweise noch kritisiert, dass die aktuelle Struktur solche Probleme befördert. Mir wurde von einem wohlmeinenden Freund abgeraten. Ich solle mich nicht zu früh als "Systemkritiker outen", das sei in diesem Laden ein ziemlich sicherer Karrierekiller
- Der Heißlufterzeuger ist Kollege, mit dem ich noch zusammenarbeiten muss und andererseits auch direkter Konkurrent. Alles, was ich gegen ihn unternehmen würde, würde so aussehen, als würde ich selber besser dastehen wollen. Und ich weiß, wie geschickt er ist. Im Zweifelsfall stellt er sich als das Opfer dar und mich als böse Intrigantin, und man wird ihm, der ein Meister der Manipulation ist, glauben. Ich habe schon erlebt, wie er, ohne mit der Wimper zu zucken, lügt.
Der Weg ist also gespickt mit fast unausweichlichen Fettnäpchen. Ich würde gerne mehr unternehmen, aber ich fürchte, mein Part muss sich momentan auf Hilfe zur Selbsthilfe beschränken. Zusätzlich könnte ich noch versuchen, ihm "Sonderjobs" zuzuchanzen, wo er selber mehr die Gelegenheit hat, mit der Hierarchie in Kontakt zu kommen (denn wer weiß, was sein "Chef" denen über ihn erzählt - das würde er sich dann vermutlich nicht mehr trauen.).
Weitere Ideen?
also wo fang ich an. Ich glaube, meine Erzählungen sind wahrscheinlich harmlos verglichen mit euren Erlebnissen.
Nun, ich arbeite nicht in einer "Klitsche", sondern einem sehr renommiertem Konzern, einem Vorzeigeunternehmen quasi. Ich sage auch nicht, dass solche Dinge in allen Einheiten so ablaufen, aber speziell bei uns scheinen gewisse Strukturen und gewisse Charaktere (karrieregeile Arschkriecher) unfaires Verhalten begünstigen.
Zur Struktur: Es gibt zwischen "normalen" Außertariflichen und der nächsten "richtigen" Hierarchieebene bei uns noch so eine halboffizielle Zwischenebene, die eigentlich traditionell aus praktischen Gründen da ist und ihre Berechtigung hat, auf die aber zunehmend junge Leute gesetzt werden, die gerade mal 1-2 Jahre in der Firma sind. Offiziell sind diese nicht weisungsbefugt, aber so ein bisschen führen sie dann doch, und irgendwie ist da nichts Klares definiert, und die Rolle scheint auch von der jeweiligen Person abhängig. Ach ja, und ich gehöre jetzt seit kurzem auch zum "erlesenen Club".
Nun ja, als ich anfing, habe ich mit meinem "Chef", der gerade mal knapp 2 Jahre länger da war als ich und sehr ehrgeizig, etwas seltsame Erfahrungen gemacht. Im Großen und Ganzen war alles ok, er war mein "Pate", hat mich eingearbeitet, will mir also per Definition nur Gutes- so mein naiver Glaube. Dann gab es aber ein Projekt, das ausschließlich ich bearbeitet habe aber er offiziell Projektleiter war (ist so eine blöde Neuregelung), damit wollte er sich schön der Hierarchie präsentieren. Es hat ewig gedauert, bis ich geschnallt habe, was da läuft. Er hat ja immer seinen Chef vorgeschoben, die hätten sich das zusammen überlegt etc., er hat es jedenfalls geschafft, mich von jeglichen Präsentationsveranstaltungen fernzuhalten (auf Zwischenberichten und Folien hat er meinen Namen auch schön rausgelöscht). Ich will da nicht ins Detail gehen. Ich habe dann irgendwann über verschiedene Dinge mitbekommen, dass er mich verarscht, um sich mit meinen Ergebnissen zu profilieren. Zuvor hatte ich schon an mir gezweifelt (trauen die mir das vielleicht nicht zu, bin ich schlecht?). Ich habe meinem "richtigen Chef" gegenüber ganz vorsichtige Andeutungen gemacht, um zu sehen wie er reagiert. Dieser hat signalisiert, dass er es nicht wissen will (vielleicht tu ich ihm Unrecht...). Jedenfalls habe ich dann versucht, den Kollegen/Paten vorsichtig zur Rede zu stellen, er hat alles abgestritten, wäre alles reiner Zufall und überhaupt nicht so gemeint blabla. Jedenfalls hat es gereicht, dass danach Schluss war mit solchen Spielchen. Zudem hatte ich dann etliche andere Projekte, auf die er keinen Zugriff mehr hatte. Damals habe ich das Ganze einer Außenstehenden Ex-Kommilitonin geschildert. Die hat mir auf den Kopf zugesagt, das sei Mobbing. Ich hätte gar nicht gewagt, daran zu denken. Es hat lange gebraucht, einzusehen, dass das ganze nicht paranoid meinerseits ist, sondern tatsächlich Verarsche. Wie naiv. Gut, der Betreffende ist jetzt versetzt, ich habe seinen Job, habe meine Lektionen gelernt. Aber das ist eigentlich gar nicht mein Anliegen.
Sondern aktuell beobachte ich, dass sich in einem benachbarten Team Ähnliches abspielt. Nur schätze ich den Typen noch schlimmer ein. Er ist ein scheißfreundlicher Schleimer, sehr diplomatisch, geschickt, immer das richtige Wort zum richtigen Zeitpunkt. Die Hierarchen scheinen voll auf ihn abzufahren und nicht zu merken, dass viel davon heiße Luft ist. Gut, doof ist er nicht, aber eben auch nicht das, was er vorgibt. Er ist bereits nach einem Jahr "aufgestiegen" (zur richtigen Zeit am richtigen Ort) und bildet sich sonstwas darauf ein. Ein Jahr nach ihm wurde ein fachlich sehr kompetenter Mensch in sein Team eingestellt, der eher zurückhaltend ist. Er hat sicher auch die ein oder andere Macke, aber insgesamt sehr wertvoll für das Fachgebiet. Nun bekomme ich jetzt erst nach und nach mit (auch aus 2. Hand teilweise), dass dieser Kollege ganz schön zu leiden hat unter dem Schleimer. Dieser kommt wohl mit seinen Eigenarten nicht klar, kritisiert ihn ständig. Ich habe jetzt in anderem Zusammenhang sein wahres Gesicht kennengelernt und bin mir nach Zusammenfügen aller Puzzleteile ziemlich sicher, dass er den Kollegen bewusst und gezielt verunsichert, anstatt ihn aufzubauen, wie es eigentlich seine Aufgabe wäre. Darauf hin habe ich das Opfer bei einer günstigen Gelegenheit mal darauf angesprochen, angepiekt quasi. Ich habe ihm auch meine Story erzählt und meine Einschätzung seines Chefs. Da ist es quasi aus ihm herausgeplatzt, dass er gar nicht glücklich ist und immer unsicherer wird. Er ist glaube ich noch in dem Stadium, wo er bei sich den Fehler sieht und eher an sich zweifelt. Er hat mir allerdings ein paar Dinge gesagt, die er sich von seinem "Chef" anhören musste - und da gingen bei mir die Alarmglocken an.
Ich glaube, es war für ihn ein erster wichtiger Schritt, zu sehen, dass jemand von außen die Situation so wahrnimmt wie sich wirklich ist. Ich habe ihn ermutigt, sich das nicht gefallen zu lassen.
Mein Problem, ich sehe mich da ansonsten ohnmächtig.
Zu gerne würde ich die Hierarchie darauf stoßen, um was für einen unreifen, charakterschwachen Heißlufterzeuger es sich bei dem Täter handelt. Nur spricht einiges dagegen:
- Beim Hierarchen ist meines Wissens der Heißlufterzeuger besser gelitten als der andere (das mag sich geändert haben, mein Informand hatte den Eindruck, er bekomme langsam Zweifel - ich hoffe es!)
- Oberflächlich ist bei uns alles toll und alle haben sich lieb und wehe dem, der diesen Anschein stört. D.h. wehe dem, der ein ernsthaftes Problem anspricht. Und möglicherweise noch kritisiert, dass die aktuelle Struktur solche Probleme befördert. Mir wurde von einem wohlmeinenden Freund abgeraten. Ich solle mich nicht zu früh als "Systemkritiker outen", das sei in diesem Laden ein ziemlich sicherer Karrierekiller
- Der Heißlufterzeuger ist Kollege, mit dem ich noch zusammenarbeiten muss und andererseits auch direkter Konkurrent. Alles, was ich gegen ihn unternehmen würde, würde so aussehen, als würde ich selber besser dastehen wollen. Und ich weiß, wie geschickt er ist. Im Zweifelsfall stellt er sich als das Opfer dar und mich als böse Intrigantin, und man wird ihm, der ein Meister der Manipulation ist, glauben. Ich habe schon erlebt, wie er, ohne mit der Wimper zu zucken, lügt.
Der Weg ist also gespickt mit fast unausweichlichen Fettnäpchen. Ich würde gerne mehr unternehmen, aber ich fürchte, mein Part muss sich momentan auf Hilfe zur Selbsthilfe beschränken. Zusätzlich könnte ich noch versuchen, ihm "Sonderjobs" zuzuchanzen, wo er selber mehr die Gelegenheit hat, mit der Hierarchie in Kontakt zu kommen (denn wer weiß, was sein "Chef" denen über ihn erzählt - das würde er sich dann vermutlich nicht mehr trauen.).
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