Hallo!
Ich freue mich, dass es hier spezielle Möglichkeiten gibt, Arbeitsprobleme zu schildern und Rückmeldungen zu erhalten.
In einem an sich noch guten Betrieb arbeite ich. Leider nimmt auch hier der Druck immer mehr zu und das Klima scheint sich bei uns rapide zu verschlechtern. Mein Job ist es, als 400 Euro-Jobber Regale in einem Supermarkt einzuräumen. Ich habe noch vier Kolleginnen, die dieselbe Arbeit verrichten wie ich. Die Teilzeit- und Vollzeitkollegen sowie Chef und Stellvertretung helfen auch je nach Schicht beim Wareneingang mit.
Meinereiner hat im letzten Jahr bereits gesagt bekommen, dass ich schneller werden muss, sonst funktioniert das alles nicht, da etliche Stunden eingespart werden müssen. Ich muss einräumen, dass ich nicht die schnellste bin. Mein Chef meinte, dass wir früher schon die Probleme hatten, zwischenzeitlich war es besser, jetzt wäre ich wieder langsam. Das ist durchaus möglich. Einziges Manko: bei früheren Gesprächen wurde nicht erwähnt, dass ich mich nicht bemühe. Mittlerweile sagt man mir tatsächlich, dass ich mich nicht genug bemühe. Okay, so viel dazu...
Bei meinen vier Kolleginnen und mir gibt es drei Frauen, die seit Jahren regelmäßig zusammen Kaffee trinken gehen nach der Schicht. Meine andere Kollegin ist auch eher ruhig und zurückhaltend mit Kontakten, so wie ich. Desweiteren können wir uns das auch nicht so gut leisten, unser Geld gleich wieder ins Café zu tragen. Das wurde bei unserer letzten Besprechung vom Chef angekreidet, dass wir 5 kein Team wären. Eine der drei Kaffee-Kolleginnen sprach den Chef wieder auf ein Ereignis aus dem letzten Jahr an, wo er die drei Frauen als unkollegial bezeichnete. Wir zwei ruhigeren Kolleginnen machen z. B. erst Feierabend, wenn auch die anderen alles weggepackt haben bzw. wir helfen ihnen dann noch. Umgekehrt sieht es dann eher so aus, dass die drei bereits umgezogen sind und Kaffee trinken gehen, während wir noch unseren Rückpack weg machen. Da wir, die ruhigen Kolleginnen auch etwas langsamer arbeiten als die anderen, nehmen wir die drei Minuten längere Arbeit in Kauf ohne uns großartig zu beschweren. Wenn's sonst nix ist...
Der ganze Tumult bezog sich auf folgendes Ereignis:
Kollegin 4 und 5 (also wir ruhigen), arbeiten ganz hinten im Laden an einer Palette. Es befinden sich nicht mehr viele Sachen darauf. Kollegin 3 war noch mit dabei. Kollegin 2 steht plötzlich schon fertig umgezogen da und meint: Ey, Feierabend. Wir hatten den Feierabendappell nicht mitgekriegt. Kollegin 3 bleibt noch eine kurze Weile und geht dann aber auch Feierabend machen. Kollegin 4 und 5 sind wie immer so dämlich und denken: die paar Sachen muss man doch noch wegkriegen, und arbeiten noch ein bisschen weiter, gehen dann aber auch, weil wir sonst zu viele Überminuten haben werden. Im Lager angekommen sind die anderen Kolleginnen schon weg. Nur der Chef ist auch noch im Lager und spricht uns drauf an, dass er das unkollegial von den anderen findet. Und wir würden sowas doch auch nicht machen. Wenn wir alle noch an der Palette mit angepackt hätten, wäre das Ding ruckzuck weg gewesen. Okay, denke ich, klar, der Mann hat recht. Andererseits, so sagte ich ihm das auch, ist es doch auch mit unser Problem, wenn wir trotz Feierabendsignal weiter arbeiten, während die anderen dann halt nach Hause gehen. Meinem Chef geht es rein ums Stunden sparen. Wir hätten zu fünft an der Palette gearbeitet und um 20 nach x Uhr Feierabend gehabt, aber bis nur bis zum 15 Minuten nach bezahlt bekommen. Wir rechnen immer Viertelstundenweise ab. Darum geht's ihm.
In der Woche darauf (ich hatte Urlaub) hat er den anderen dreien Dampf gemacht und ihnen ebenfalls erzählt, sie seien unkollegial. Die wiederum verstanden die Welt nicht mehr und waren ziemlich pikiert. Meine Kollegin 5 und ich haben nichts unternommen, um unserem Chef den Rücken zu stärken. Dazu sahen wir uns auch gar nicht in der Lage. Bei der Mitarbeiterbesprechung sprach Kollegin 1 das Thema wieder an, dass ihr in über 20 Jahren noch niemand gesagt habe, sie sei unkollegial. Daraufhin wurden Kollegin 4 und 5 vom Chef in die Mangel genommen, sie würden ja ihre Klappe nicht aufkriegen und was wir dazu meinten. Viel ist nicht dabei herausgekommen. Auch hier von 4 und 5 keine Rückenstärkung für den Chef. Dieses wurde dann auch sogleich bestraft, indem es nun für alle Mitarbeiter so aussieht, dass wir (Kollegin 4 und 5) uns über die 1 - 3 beschwert hätten. Wir sind uns auch nicht wirklich irgendeiner großartigen Schuld bewusst und letztendlich meinte der Chef nur, okay, dass er dann wohl an allem Schuld sei - und dann war das Thema abgehakt. Doch der Konflikt ist in keiner Weise gelöst und schwelt weiterhin vor sich hin. Meine Kollegin 5 und ich trauen uns gar nicht, das richtig zu stellen, dass der Chef uns angesprochen hatte und wir uns nicht beim Chef hinterrücks über die anderen beschwert haben.
In der Mitarbeiterbesprechung hieß es auch, dass demnächst wieder jemand gehen muss. Bisher wurde es so gemacht, dass die Mitarbeiter in andere Filialen versetzt wurden. Es wird so schon eng, die Schichten abzudecken mit den Leuten. Es wurde auch gesagt: es kann jeden treffen. Später hörte ich dann, dass bereits bestimmte Leute ausgeguckt wurden, wo es dann Gerüchte gab. Und das fanden Mitarbeiter dann auch nicht so toll. Eine Vollzeitkollegin ist auch froh, dass sie endlich schwanger ist, weil sie "diese Machenschaften" auch nicht mehr ertragen kann. Sie ist auch eine ruhige Person, die sich nicht so gut wehren kann und auch wegen ihrer etwas leisen Stimme des öfteren gepiesakt wurde... Mittlerweile kam raus, dass im Moment niemand gehen muss. Ich habe null Ahnung, ob diesmal vielleicht erreicht werden soll, dass jemand "freiwillig" geht. Man kann sowas schlecht einschätzen...
Meine Kolleginnen 1 - 3 versuchen sich nicht zu sehr herumschubsen zu lassen. Es wurde uns klar gesagt, dass wir sehr viel Zeit einsparen müssen. Wenn einer z. B. nur 10 Kunden in der Stunde abkassiert und der andere muss dafür dann 30 Kunden bedienen... Jeder muss eben gucken, dass er effektiv arbeitet, so dass die anderen nicht zu viel für ihn mitarbeiten müssen. Is klar. Was mir früher auch nie so aufgefallen ist, weil ich das gar nicht so mitkriege, da ich viel zu sehr damit beschäftigt bin, meine Arbeit halbwegs auf die Reihe zu bringen, dass Voll- und Teilzeitkolleginnen sich es teilweise auf die Kosten anderer recht bequem zu machen scheinen. Das wird von meinen Kolleginnen 1 - 3 schon länger beobachtet und untereinander kritisiert. Dass beispielsweise beim Wareneingang nicht richtig mitgearbeitet wird und bereits Arbeiten erledigt werden, die eigentlich für später gedacht sind. Chef und Stellvertretung werden ziemlich oft angetroffen, wie sie drinnen zusammen hocken und mal grad gar nix arbeiten. Es muss sogar schon mal jemand wo angerufen haben und sich über die beschwert haben. Genutzt hat es anscheinend nichts. Grade letzte Woche konnte ich selber das Schauspiel erleben. Die Stellvertretung und eine Kollegin, die sehr gut mit ihr kann, haben echt wenig an diesem Morgen getan. Dafür heißt es dann immer, dass die Aushilfen mehr Gas geben sollen. Die Aushilfen denken aber gar nicht dran, da sie wirklich schon schwitzen und andere im Pausenraum sitzen und plaudern oder gemütlich ein Zigarettchen rauchen usw.
Mir persönlich kommt es so vor, dass unser Chef meine Kollegin 5 und mich dazu benutzen wollte, endlich den Einfluss auf Kolleginnen 1 - 3 zu kriegen, den er alleine bisher nicht geschafft hat. Allerdings können wir da gar nix machen, so lange die "High Society" des Ladens nicht genug mitarbeitet. Trotzdem werden sind wir scheinbar nun vom ausgeguckten Handlanger zum Sündenbock umfunktioniert worden
Letzte Woche habe ich mir von der Stellvertretung sagen lassen müssen, ich würde nie grüßen und der Chef würde sich darüber auch aufregen. Ob ich keinen Anstand hätte, sie wüssten das ja nicht so genau. Und ich brauche ihr auch kein Tschüss zu sagen, wenn ich nicht grüßen kann. Ich bin aus allen Wolken gefallen, da ich echt immer grüße. Leider bin ich sehr leise und es kann tatsächlich sein, dass man's einfach nicht hört. Nur ist mir das nie aufgefallen, dass das so sein soll. An diesem Morgen war's aber nun wohl so, dass ich zur Arbeit kam, die beiden Pausenkolleginnen in der Toilette standen und rauchten. Die eine stand in der Tür und ich habe mich ein wenig hinüberbewegt zur Toilette und Moin gesagt. Die in der Tür hat auch zurückgegrüßt, die andere war grad am erzählen. Ich muss einräumen, dass ich meinen Kopf nicht lange genug herübergestreckt hatte, so dass die in der Toilette das mitgekriegt hatte. War mir aber nicht so bewusst und ich habe nicht weiter drüber nachgedacht. Bei Arbeitsbeginn rief die Stellvertretung dann laut "Guten Morgen" und meinen Namen. Ich antwortete darauf nicht, weil ich etwas irritiert war, da ich der Meinung war, dass ich bereits gegrüßt hatte. In diesem Punkt muss ich einräumen, dass ich das Begrüßungsritual etwas unterschätzt habe und möglicherweise auch in anderen Fällen überhört worden bin, wenn nicht sogar übersehen. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass ich nicht wenigstens ab und an gehört worden bin dabei. Ich hätte wohl auch gleich sagen müssen, dass ich bereits gegrüßt habe, dann wäre das Thema gleich auf den Tisch gekommen.
Ich fühle mich (auch aufgrund meines leiseren Organs) ziemlich unterlegen was solche Diskussionen angeht. Und bei etlichen Konflikten habe ich das Gefühl, dass man uns nicht wirklich zuhören kann oder will.
Ein anderer Vorfall: Bei Arbeitsbeginn klingeln wir an der Lagertür. Dort ist eine Gegensprechanlage, die über das Telefon bedient wird. Ich klingele und der Chef meldet sich. Ich sage meinen Vornamen. Er tut so, als hätte er nicht verstanden. Ich wiederhole meinen Namen. Da er wieder nicht versteht, nenne ich meinen Nachnamen und dann ist Ruhe. Aufgrund der provozierenden Art und Weise, wie er dann tat, als hätte er mich nicht verstanden, ist mir aber klar, dass er genau wusste, wer da ist. Wäre jemand vor der Tür, wo man nicht weiß, wer es ist, man versteht ihn aber nicht, fragt man in einem normalen Ton nochmal nach, wer da bitte ist.
Meiner Kollegin 5 hat der Chef auch nicht zum Geburtstag gratuliert, obwohl sie Kuchen mitgebracht hat und er an dem Morgen da war.
Ich überlege, was ich tun könnte, um die Situation zu verbessern. Man fühlt sich zwischen den Stühlen und weiß nicht, wie man sich verhalten soll. Ich hatte überlegt, ob ich das Gespräch mit dem Chef suchen soll, verliere aber immer mehr den Mut, je länger ich darüber nachdenke. Und ich habe das Gefühl, dass alles, was ich noch dazu sagen würde, alles nur noch schlimmer macht, aber nicht mehr besser. Mir ist bewusst, dass ich meine Fehler habe und sich das auch auf andere auswirken kann. Allerdings haben ja auch die Kolleginnen mittlerweile Magenschmerzen, die schneller als ich arbeiten und mehr mit den anderen kommunizieren.
In jeder Firma habe ich extrem Probleme, mich zu behaupten und mich zu halten. Allein schon aufgrund fehelnder Perspektiven würde ich natürlich gerne meinen Job behalten und das auch noch mit möglichst wenig Stress am Arbeitsplatz.
LG
Loser
Ich freue mich, dass es hier spezielle Möglichkeiten gibt, Arbeitsprobleme zu schildern und Rückmeldungen zu erhalten.
In einem an sich noch guten Betrieb arbeite ich. Leider nimmt auch hier der Druck immer mehr zu und das Klima scheint sich bei uns rapide zu verschlechtern. Mein Job ist es, als 400 Euro-Jobber Regale in einem Supermarkt einzuräumen. Ich habe noch vier Kolleginnen, die dieselbe Arbeit verrichten wie ich. Die Teilzeit- und Vollzeitkollegen sowie Chef und Stellvertretung helfen auch je nach Schicht beim Wareneingang mit.
Meinereiner hat im letzten Jahr bereits gesagt bekommen, dass ich schneller werden muss, sonst funktioniert das alles nicht, da etliche Stunden eingespart werden müssen. Ich muss einräumen, dass ich nicht die schnellste bin. Mein Chef meinte, dass wir früher schon die Probleme hatten, zwischenzeitlich war es besser, jetzt wäre ich wieder langsam. Das ist durchaus möglich. Einziges Manko: bei früheren Gesprächen wurde nicht erwähnt, dass ich mich nicht bemühe. Mittlerweile sagt man mir tatsächlich, dass ich mich nicht genug bemühe. Okay, so viel dazu...
Bei meinen vier Kolleginnen und mir gibt es drei Frauen, die seit Jahren regelmäßig zusammen Kaffee trinken gehen nach der Schicht. Meine andere Kollegin ist auch eher ruhig und zurückhaltend mit Kontakten, so wie ich. Desweiteren können wir uns das auch nicht so gut leisten, unser Geld gleich wieder ins Café zu tragen. Das wurde bei unserer letzten Besprechung vom Chef angekreidet, dass wir 5 kein Team wären. Eine der drei Kaffee-Kolleginnen sprach den Chef wieder auf ein Ereignis aus dem letzten Jahr an, wo er die drei Frauen als unkollegial bezeichnete. Wir zwei ruhigeren Kolleginnen machen z. B. erst Feierabend, wenn auch die anderen alles weggepackt haben bzw. wir helfen ihnen dann noch. Umgekehrt sieht es dann eher so aus, dass die drei bereits umgezogen sind und Kaffee trinken gehen, während wir noch unseren Rückpack weg machen. Da wir, die ruhigen Kolleginnen auch etwas langsamer arbeiten als die anderen, nehmen wir die drei Minuten längere Arbeit in Kauf ohne uns großartig zu beschweren. Wenn's sonst nix ist...
Der ganze Tumult bezog sich auf folgendes Ereignis:
Kollegin 4 und 5 (also wir ruhigen), arbeiten ganz hinten im Laden an einer Palette. Es befinden sich nicht mehr viele Sachen darauf. Kollegin 3 war noch mit dabei. Kollegin 2 steht plötzlich schon fertig umgezogen da und meint: Ey, Feierabend. Wir hatten den Feierabendappell nicht mitgekriegt. Kollegin 3 bleibt noch eine kurze Weile und geht dann aber auch Feierabend machen. Kollegin 4 und 5 sind wie immer so dämlich und denken: die paar Sachen muss man doch noch wegkriegen, und arbeiten noch ein bisschen weiter, gehen dann aber auch, weil wir sonst zu viele Überminuten haben werden. Im Lager angekommen sind die anderen Kolleginnen schon weg. Nur der Chef ist auch noch im Lager und spricht uns drauf an, dass er das unkollegial von den anderen findet. Und wir würden sowas doch auch nicht machen. Wenn wir alle noch an der Palette mit angepackt hätten, wäre das Ding ruckzuck weg gewesen. Okay, denke ich, klar, der Mann hat recht. Andererseits, so sagte ich ihm das auch, ist es doch auch mit unser Problem, wenn wir trotz Feierabendsignal weiter arbeiten, während die anderen dann halt nach Hause gehen. Meinem Chef geht es rein ums Stunden sparen. Wir hätten zu fünft an der Palette gearbeitet und um 20 nach x Uhr Feierabend gehabt, aber bis nur bis zum 15 Minuten nach bezahlt bekommen. Wir rechnen immer Viertelstundenweise ab. Darum geht's ihm.
In der Woche darauf (ich hatte Urlaub) hat er den anderen dreien Dampf gemacht und ihnen ebenfalls erzählt, sie seien unkollegial. Die wiederum verstanden die Welt nicht mehr und waren ziemlich pikiert. Meine Kollegin 5 und ich haben nichts unternommen, um unserem Chef den Rücken zu stärken. Dazu sahen wir uns auch gar nicht in der Lage. Bei der Mitarbeiterbesprechung sprach Kollegin 1 das Thema wieder an, dass ihr in über 20 Jahren noch niemand gesagt habe, sie sei unkollegial. Daraufhin wurden Kollegin 4 und 5 vom Chef in die Mangel genommen, sie würden ja ihre Klappe nicht aufkriegen und was wir dazu meinten. Viel ist nicht dabei herausgekommen. Auch hier von 4 und 5 keine Rückenstärkung für den Chef. Dieses wurde dann auch sogleich bestraft, indem es nun für alle Mitarbeiter so aussieht, dass wir (Kollegin 4 und 5) uns über die 1 - 3 beschwert hätten. Wir sind uns auch nicht wirklich irgendeiner großartigen Schuld bewusst und letztendlich meinte der Chef nur, okay, dass er dann wohl an allem Schuld sei - und dann war das Thema abgehakt. Doch der Konflikt ist in keiner Weise gelöst und schwelt weiterhin vor sich hin. Meine Kollegin 5 und ich trauen uns gar nicht, das richtig zu stellen, dass der Chef uns angesprochen hatte und wir uns nicht beim Chef hinterrücks über die anderen beschwert haben.
In der Mitarbeiterbesprechung hieß es auch, dass demnächst wieder jemand gehen muss. Bisher wurde es so gemacht, dass die Mitarbeiter in andere Filialen versetzt wurden. Es wird so schon eng, die Schichten abzudecken mit den Leuten. Es wurde auch gesagt: es kann jeden treffen. Später hörte ich dann, dass bereits bestimmte Leute ausgeguckt wurden, wo es dann Gerüchte gab. Und das fanden Mitarbeiter dann auch nicht so toll. Eine Vollzeitkollegin ist auch froh, dass sie endlich schwanger ist, weil sie "diese Machenschaften" auch nicht mehr ertragen kann. Sie ist auch eine ruhige Person, die sich nicht so gut wehren kann und auch wegen ihrer etwas leisen Stimme des öfteren gepiesakt wurde... Mittlerweile kam raus, dass im Moment niemand gehen muss. Ich habe null Ahnung, ob diesmal vielleicht erreicht werden soll, dass jemand "freiwillig" geht. Man kann sowas schlecht einschätzen...
Meine Kolleginnen 1 - 3 versuchen sich nicht zu sehr herumschubsen zu lassen. Es wurde uns klar gesagt, dass wir sehr viel Zeit einsparen müssen. Wenn einer z. B. nur 10 Kunden in der Stunde abkassiert und der andere muss dafür dann 30 Kunden bedienen... Jeder muss eben gucken, dass er effektiv arbeitet, so dass die anderen nicht zu viel für ihn mitarbeiten müssen. Is klar. Was mir früher auch nie so aufgefallen ist, weil ich das gar nicht so mitkriege, da ich viel zu sehr damit beschäftigt bin, meine Arbeit halbwegs auf die Reihe zu bringen, dass Voll- und Teilzeitkolleginnen sich es teilweise auf die Kosten anderer recht bequem zu machen scheinen. Das wird von meinen Kolleginnen 1 - 3 schon länger beobachtet und untereinander kritisiert. Dass beispielsweise beim Wareneingang nicht richtig mitgearbeitet wird und bereits Arbeiten erledigt werden, die eigentlich für später gedacht sind. Chef und Stellvertretung werden ziemlich oft angetroffen, wie sie drinnen zusammen hocken und mal grad gar nix arbeiten. Es muss sogar schon mal jemand wo angerufen haben und sich über die beschwert haben. Genutzt hat es anscheinend nichts. Grade letzte Woche konnte ich selber das Schauspiel erleben. Die Stellvertretung und eine Kollegin, die sehr gut mit ihr kann, haben echt wenig an diesem Morgen getan. Dafür heißt es dann immer, dass die Aushilfen mehr Gas geben sollen. Die Aushilfen denken aber gar nicht dran, da sie wirklich schon schwitzen und andere im Pausenraum sitzen und plaudern oder gemütlich ein Zigarettchen rauchen usw.
Mir persönlich kommt es so vor, dass unser Chef meine Kollegin 5 und mich dazu benutzen wollte, endlich den Einfluss auf Kolleginnen 1 - 3 zu kriegen, den er alleine bisher nicht geschafft hat. Allerdings können wir da gar nix machen, so lange die "High Society" des Ladens nicht genug mitarbeitet. Trotzdem werden sind wir scheinbar nun vom ausgeguckten Handlanger zum Sündenbock umfunktioniert worden

Letzte Woche habe ich mir von der Stellvertretung sagen lassen müssen, ich würde nie grüßen und der Chef würde sich darüber auch aufregen. Ob ich keinen Anstand hätte, sie wüssten das ja nicht so genau. Und ich brauche ihr auch kein Tschüss zu sagen, wenn ich nicht grüßen kann. Ich bin aus allen Wolken gefallen, da ich echt immer grüße. Leider bin ich sehr leise und es kann tatsächlich sein, dass man's einfach nicht hört. Nur ist mir das nie aufgefallen, dass das so sein soll. An diesem Morgen war's aber nun wohl so, dass ich zur Arbeit kam, die beiden Pausenkolleginnen in der Toilette standen und rauchten. Die eine stand in der Tür und ich habe mich ein wenig hinüberbewegt zur Toilette und Moin gesagt. Die in der Tür hat auch zurückgegrüßt, die andere war grad am erzählen. Ich muss einräumen, dass ich meinen Kopf nicht lange genug herübergestreckt hatte, so dass die in der Toilette das mitgekriegt hatte. War mir aber nicht so bewusst und ich habe nicht weiter drüber nachgedacht. Bei Arbeitsbeginn rief die Stellvertretung dann laut "Guten Morgen" und meinen Namen. Ich antwortete darauf nicht, weil ich etwas irritiert war, da ich der Meinung war, dass ich bereits gegrüßt hatte. In diesem Punkt muss ich einräumen, dass ich das Begrüßungsritual etwas unterschätzt habe und möglicherweise auch in anderen Fällen überhört worden bin, wenn nicht sogar übersehen. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass ich nicht wenigstens ab und an gehört worden bin dabei. Ich hätte wohl auch gleich sagen müssen, dass ich bereits gegrüßt habe, dann wäre das Thema gleich auf den Tisch gekommen.
Ich fühle mich (auch aufgrund meines leiseren Organs) ziemlich unterlegen was solche Diskussionen angeht. Und bei etlichen Konflikten habe ich das Gefühl, dass man uns nicht wirklich zuhören kann oder will.
Ein anderer Vorfall: Bei Arbeitsbeginn klingeln wir an der Lagertür. Dort ist eine Gegensprechanlage, die über das Telefon bedient wird. Ich klingele und der Chef meldet sich. Ich sage meinen Vornamen. Er tut so, als hätte er nicht verstanden. Ich wiederhole meinen Namen. Da er wieder nicht versteht, nenne ich meinen Nachnamen und dann ist Ruhe. Aufgrund der provozierenden Art und Weise, wie er dann tat, als hätte er mich nicht verstanden, ist mir aber klar, dass er genau wusste, wer da ist. Wäre jemand vor der Tür, wo man nicht weiß, wer es ist, man versteht ihn aber nicht, fragt man in einem normalen Ton nochmal nach, wer da bitte ist.
Meiner Kollegin 5 hat der Chef auch nicht zum Geburtstag gratuliert, obwohl sie Kuchen mitgebracht hat und er an dem Morgen da war.
Ich überlege, was ich tun könnte, um die Situation zu verbessern. Man fühlt sich zwischen den Stühlen und weiß nicht, wie man sich verhalten soll. Ich hatte überlegt, ob ich das Gespräch mit dem Chef suchen soll, verliere aber immer mehr den Mut, je länger ich darüber nachdenke. Und ich habe das Gefühl, dass alles, was ich noch dazu sagen würde, alles nur noch schlimmer macht, aber nicht mehr besser. Mir ist bewusst, dass ich meine Fehler habe und sich das auch auf andere auswirken kann. Allerdings haben ja auch die Kolleginnen mittlerweile Magenschmerzen, die schneller als ich arbeiten und mehr mit den anderen kommunizieren.
In jeder Firma habe ich extrem Probleme, mich zu behaupten und mich zu halten. Allein schon aufgrund fehelnder Perspektiven würde ich natürlich gerne meinen Job behalten und das auch noch mit möglichst wenig Stress am Arbeitsplatz.
LG
Loser
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