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mein chef und der neid

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  • mein chef und der neid

    meine geschichte: mein jetziger chef und ich haben den gleichen einstieg in unserer firma durchlaufen: berufspraktikum, diplomarbeit, festanstellung. er ein jahr vor mir und mit dem ergebnis, nach einem weiteren jahr in eine führungsposition befördert zu werden. ich wurde ihm unterstellt und am anfang klappte auch alles prima.

    kleine vorgeschichte, die wichtig ist, um das ganze zu veranschaulichen: ich arbeite in einem bereich, der neu entwickelt wurde, als ich kam. ich bin die einzige person, die das notwendige fachwissen und die dementsprechende ausbildung hat, was gerade am beginn meiner laufbahn sehr nervend war: es gab niemanden von dem man lernen konnte, jedes quentchen wissen musste ich mir in der freizeit aneignen.
    desweiteren ist der betrieb in dem ich arbeite in einer männerdominierten branche, ausflüge ins bordell bei verkäufertagungen sind nicht nur mythen und als frau über 30 wird man gerne darauf angeredet, wann man endlich schwanger wird/geheiratet wird/an die wahre arbeitsstelle(HERD) zurückkehrt. mein chef drückte es mal so aus: er könnte niemals eine freundin haben, die mehr verdient als er oder karriere machen möchte.

    wie gesagt, eine weile ging alles prima. 2008 zog ich zu meinem freund, 200km entfernt. mit unserer beider chef, also meinem ehemaligen vor meinem jetzigen chef und seinem direkten vorgesetzten besprach ich die situation und er bat mich zu bleiben, ich könnte ja von zuhause aus (in meiner branche durchaus weitverbreitet) arbeiten und jede woche für 1-2 tage kommen.
    als ich das dann schlussendlich mit ihm besprach, explodierte er. er schrie herum, wie das funktionieren sollte, das könne so nicht gehen, das sei ja wohl wahnsinn etc. ich stellte ihm frei, das bei unserem chef so zu deponieren, das ich damit einverstanden wäre zu gehen, wenn es für ihn nicht passen würde. ich wollte nur bleiben, wenn es wirklich auch für ihn ok wäre.
    irgendwann musste er zerknirscht zustimmen, da das projekt damals ziemliche priorität von oben bekam.

    zwischeneinschub: da in dieser männerdomäne frauen mit zuviel wissen nicht gerne gesehen werden, wurde ich von kollegen, von deren leistung ich indirekt abhängig war, da sie geräte, die ich brauchte, verwalteten, aufs übelste behandelt. höhepunkt war, um eine 4stellige summe 3 jahre betrogen worden zu sein, indem man behauptete, man hätte sachen angeschafft, die dann aber doppelt verrechnet wurden. als ich diesem betrug auf die spur kam, hatte ich auf einmal 3 mächtige gegner zusätzlich. hab nicht locker gelassen und das ganze wurde dann schlussendlich ans licht gebracht. seitdem bekomme ich keine antwort auf emails, telefonanrufe werden von meiner durchwahl nicht angenommen, einmal wurde mir sogar der pc unter windigsten vorwänden weggenommen.

    so konnte ich also von zuhause aus arbeiten. arbeiten. schuften. 60h-stunden woche war schon fast erholung. auf meiner hochzeitsreise wurde ich krank und ins spital eingeliefert. ratet mal, wer von dort aus 3 tage lang gearbeitet hat. ich kann über mich selber nur den kopf schütteln.

    jedenfalls spürte man seitdem immer mehr, wie die situation angespannter wurde. auch abseits von meinen persönlichen differenzen mit ihm. unser gesamtes team beklagte sich über den informationsmangel, dem wir ausgesetzt waren, da unser chef meinte, alles an sich reissen zu müssen, um nur schnell karriere zu machen. bei mir wird das ganze dann darauf ausgeredet, das es ja nicht seine schuld sei, dass ich unter der woche nicht da bin.
    eine der schlimmsten angewohnheiten seinerseits ist und war es, die sauerste miene und die schlechteste laune an uns auszuleben, sobald aber jemand von seinesgleichen, also seiner führungsebene kam, wurde gescherzt, über die neuesten audis geplaudert etc..

    dann kam der tag an dem ich zu testzwecken ein hochpreisiges mobiltelefon bekam, das er schon ewign über das büro beziehn wollte und einfach nicht bewilligt bekam. letzten november dann bekam ich noch einen neuen laptop, er konnte es kaum ertragen das gerät auch nur anzuschauen.

    ich sehe, ich schweife ab, deshalb zu den neuesten kollisionen. momentan ist absolut KEIN konstruktives arbeiten mehr möglich. beispiele? eine sitzung mit geschäftspartner. ich sollte an tag 2 meine traktandenpunkte vortragen. am tag davor war ich noch nicht im hause, bekomme einen anruf gegen halb 12, den ich überhört habe, da gerade auf toillete. checke schnell emails, gehe dann mittag und sehe um 12.30 den anruf in abwesenheit. nach 4 anrufen errreiche ich einen mitarbeiter, der mir mitteilt, das unser chef schon in besprechung ist. ich denke mir nichts dabei und komme am nächsten tag gegen viertel nach acht. normalerweise wird dann jede fachkraft je nach bedarf im laufe des vormittags dazugerufen. es wird mittag, ich kann nicht essen gehen, da ich denke, es wir überzogen um das thema noch durchzubekommen. um 1 kommen teammitglieder und chef. mein chef hat meinen punkt gemacht. und natürlich absolut nicht zufriedenstellend. was wiederum auf mich zurückfallen wird.
    am nächsten tag spreche ich das in einer sitzung an. selbe antwort wie immer nur diesmal geschrieen, er hätte versucht mich zu erreichen, aber man würde mich ja nie erreichen (lustigerweise wird mir von ihm immer unterschwellig unterstellt, ich würde in meiner heimarbeit ja eh nichts machen. gesagt wird das nie, aber es fühlt sich so an), dann wäre ich vormittags nicht dagewesen, er hätte ja extra noch einen arbeitskollegen gefragt (wieso soll denn der das wissen? ein einfacher anruf hätte genügt zu wissen, dass ich am platz war). und ausserdem sei das sowieso eine frechheit von mir.
    nächstes beispiel: grafiken, die wir zusammen streng nach dem ci unserer firma über 3 wochen lang nach seinen vorstellungen erstellt haben werden in derselben sitzung an die wand projeziert und grad das er sich nicht vor lauter ekel und wiederwillen übergibt provozierend gesagt: also das können wir auf keinen fall so heruasgeben, ich find das schaut furchtbar aus.
    es geht in einem so dahin. er versucht zu verhindern, dass ich an messen teilnehme, wo andere mitarbeiter meine anwesenheit aus fachlichen gründen ausdrücklich wünschen, es wird dann immer so formuliert, es sei für die firma ein wahnsinn, das geld so zu verschwenden, also für meine anreisezeit etc.
    ich werde auf den sitzungen indirekt als arbeitsscheu dargestellt, was wirklich das absurdeste ist.
    meine anderen teammitglieder sind auf meiner seite, bei dieser grafikengeschichte wollte er dann noch unterstützung heischend fragen: und was meint ihr dazu? keine antwort kam zurück.
    mein engster vertrauter bei der firma meinte, er finde sein verhalten nur mehr kindisch und aufs tiefste unprofessionell. aber da alle auch unter diversen anderen macken von ihm leiden, kämpft jeder für sich alleine und versucht nicht noch mehr elend auf seine seite zu ziehen, was ich auch vollstens verstehe.
    ich hatte vor 2 wochen eine fehlgeburt nach einer nervenaufreibenden sitzung. so kanns nicht weitergehen, oder was meint ihr? wie soll ich weiter vorgehen?

  • #2
    AW: mein chef und der neid

    Hallo,

    Deine Gesundheit leidet extrem!
    Kannst du Dich nicht in Deiner Branche selbstständig machen? Ich denke, wenn Du die Firma wechselst, wirst Du auch Schwierigkeiten haben, weil die sich bestimmt alle austauschen untereinander. Vermutlich wäre es da auch nicht besser.
    Krankschreiben lassen für länger ist auch blöde, weil sich das Arbeitsklima dadurch nicht verbessert.
    Habt ihr eine Interessenvertretung der Mitarbeiter in eurer Firma? Kann man mit der was anfangen? Oder ein Feigling?

    Ich würde mich zuerst an die Interessenvertretung wenden, danach an eine Mobbingberatungsstelle (Erarbeitung einer Handlungsstrategie), eventuell eine Psychotherapie (Mediatorenausbildung vorteilhaft) machen, um stärker zu werden. Einen längeren Urlaub machen; richtig relaxen und zur Ruhe kommen.

    Deine Gesundheit steht an erster Stelle und sollte Priorität haben.

    Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und hoffe, dass Du eine praktikable Lösung für Dich findest.

    LG Ibag

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    • #3
      AW: mein chef und der neid

      Hallo Ibag und vielen Dank für deine lange Antwort und die guten Wünsche, die kann ich momentan mehr als gebrauchen
      Zuerstmal zum selbstständig machen+jobwechsel: Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, das ich das irgendwie gut hinbekomme, Leute sich selbst ein Bild machen etc.
      Das einzig doofe wird natürlich das Arbeitszeugnis werden, bin ich ja mal gespannt.
      Das mit der Interessensvertretung ist so eine Sache. Der Typ, der das macht ist eigentlich super in seiner Sache und traut sich auch auf den Tisch zu klopfen, allerdings ist er nicht nur mit mir privat gut befreundet (weiss also wies mir geht), sondern auch mit meinem Chef. Da ich nicht so oft da bin, hat er natürlich auch mehr Kontakt zu ihm.
      Zudem: Diese ganzen Mini-CHefs hier putschen gerade gegen den grossen, mit dem ich mich sehr gut verstehe. Also ist die Laune des Häuptlings leider auch nicht die beste bzw. er selbst nicht empfänglich für noch mehr Stress.

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