Ist das Bossing?

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Hallo,
also ich arbeite in der Gastronomie als Restaurantfachfrau.
Mein Chef war anfangs sehr nett und nun die Wende. Ich mache nebenbei eine Fortbildung welche mich von den Qualifikationen über dem Chef stehen lassen würde aber eigentlich könnte ihm das egal sein, denn er ist Selbstständig.
Nun vor einiger Zeit ist mein Kollege gegangen und seit dem bin ich die einzig Festangestellte und sonst kommen manchmal Aushilfen. Mein Chef weiß seit Wochen das dies zu wenig ist und die Arbeit kaum noch zu schaffen ist. Aber er entschuldigt das damit wenn ich keine Fortbildung machen würde wäre das schon machbar (obwohl ich trotz Fortbildung 45 Stunden die Woche arbeite)
So wenn ich mal eine Frage stelle wird mir gesagt er hat keine Lust auf Fragen man soll es so machen wie er sagt und fertig.
Nun hatte ich einen Unfall und bin auf der Treppe gestürzt (im Geschäft) mir wurde gesagt ich soll mich nicht so anstellen. Als ich im Krankenhaus war wegen der Schmerzen wurde ich nun krank geschrieben. Nun erzählt der Chef im Geschäft das ich krank mache wegen der Übermüdung (doppelbelastung). Der Chef schimpft auch bei jedem über den anderen Angestellten. Bei mir über den Koch, bei der Aushilfe über mich etc.
Leider kann ich die Attacken nicht nachweisen, denn wenn er mich anschreien oder einfach nur runter machen will holt er mich immer in einen extra Raum. Hab ich da wirklich eine Möglichkeit was zu machen?
Am liebsten würde ich einfach gehen aber ich brauche einen Job! Mittlerweile gehe ich mit Bauchschmerzen ins Geschäft und frag mich schon auf der Fahrt dahin was heute wieder kommt.
Kann mir jemand einen Rat geben?

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AW: Ist das Bossing?

Hallole Refa

Ich glaube nicht, das das mit deiner Fortbildung zusammenhängt, sondern dass die Geschäfte nicht so laufen wie er es gerne hätte. Er einen Personalengpass hat den er nicht lösen kann weil ihm ggf. das Geld, die Mittel dazu fehlen.

All sein Verhalten deutet darauf hin, dass er nicht unbeträchtliche Sorgen hat. Doch wie so oft glauben Selbständige sie seinen mit dem Gewerbeschein in der Tasche bereits die besten Chefs der Welt und unbesiegbar. Der vorhandene Mut zur Selbständigkeit mag zu würdigen sein. Mit Angestellten, also eigentlich ein Unternehmen zu gründen und am Laufen zu halten, ist wirklich nicht sehr einfach.
Es erfordert mehr als nur Mut! Speziell Managementfähigkeiten und eine Vision die das Unternehmen nicht nur über den Tag rettet sondern seinen Aussergewöhnlichen Beitrag in zwei kurze Sätze fasst welche beschreiben warum die Kunden gerade zu ihm und seiner Mannschaft kommen.

Konkret: Ich glaube nicht, dass deine Fortbildung dieses Verhalten bewirkt. Ich glaube eher er fühlt sich von dir im Stich gelassen. Und sei es nur das Gefühl, das er bekommt, weil durch deine Abwesenheit oder in dieser Zeit der Laden nicht so läuft wie er es gerne hätte. Dadurch, dass du ihm vielleicht in der Vergangenheit viel wenn nicht das Meiste erledigt hast, spürt er nun den Druck den du bisher mit den Kollegen von ihm fern gehalten hast.
Er ist kein guter Chef denn er hat eines wohl noch gar nicht begriffen geschweige denn gelernt: Das es Führung nur und vor allem dann braucht wenn die Dinge schlecht laufen und nicht dann wenn alles rund läuft. Er versteht seinen Auftrag nicht und kann offenbar nicht mit Krisen umgehen. Krisenmanagement: Fehlanzeige!!!

Er zeigt durch seine Not nun seinen Ersatz-Stil der sehr autorität und totalitär zu Tage tritt. Das Scheusal, dass immer dann zu Tage tritt wenn jemand mit dem Rücken zur Wand steht. Merkt dabei aber nicht, dass er in seiner rasenden und blinden Wut sich offenbar nicht anders zu helfen weiss als sich eine bislang sehr motivierte Mitarbeiterin zum Feind zu machen. Sein grösstes Kapital mit Vollgas das Klo runter spült.

Das Ganze wird noch dadurch untermauert indem er bei jedem über jeden schimpft. Ausdruck von Inkompetenz und/oder hoher Hilflosigkeit. Es sieht so aus als würden ihm die Dinge entgleiten. Es ist nur eine Frage der Zeit bis dies zu eueren Gästen durchdringt, Dann wird er bald die Tür zum letzten Mal abschliessen müssen. Kein Gast will in gestresste, traurige oder gar wütende Gesichter schauen!!! Das wir ihnen nicht verborgen bleiben.

Kaum eine Branche wie die Gastronomie ist so von Leuten durchsetzt die glauben dort das schnelle Geld machen zu können. Und keine Branche leidet daher so sehr unter dem Ruf die Mitarbeiter bis auf den letzten Blutstropfen auszusaugen. Beschissene Arbeitszeiten, schlechte Bezahlung und natürlich unzählige unbezahlte oder sonstigen Ausgleich nicht kompensierte Überstunden. Und zu allem Überfluss, als wenn das nicht schon genug wäre: Ein A..... als Chef! Daher ist die Fluktuation auch sehr hoch und man bekommt immer wieder schnell einen Job. Aber dafür meist nur wieder beim nächsten "Ausbeuter" und Scheusal. Von daher mache ich mir eigentlich keine Sorgen, dass du nicht wieder unterkommen könntest.

Soviel zur Analyse

Was könntest du tun?

ich weiss natürlich nicht in wieweit dieser Chef überhaupt mit sich reden lässt. Aber ich würde ihn ganz konkret auf das was ich dir geschrieben habe ansprechen. Fragen wie die Geschäfte laufen und wie er zufrieden ist mit dem Geschäftsverlauf. Nicht mit den Personen.
Dann fragen woran es aus seiner Sicht liegt und was alle im Lokal dafür tun könnten. Schliesslich ist es euer aller Arbeitsplatz. Ihr sitzt mit dem Chef im Boot.

Wisch alles zur Seite was bisher gewesen ist. Alles für einen Moment vergessen was er alles "zum Besten" gegeben hat. Lass ihn spüren, dass er, der Laden und damit ihr alle eine Chance haben sollt und wollt.
Wenn er nicht merkt, das ihm nichts besseres passieren kann als in dieser Weise clevere und kompetente Mitarbeiter zu haben, dann solltest du alleine schon aus Selbstschutz schnell das Weite suchen. Denn diesen Laden gibt es u.U. nicht mehr lange. Oder dich dort nicht mehr lange.

Eine andere Möglichkeit wäre sich bei "Die Kochprofis", "Rach der Restaurant-Tester" oder der anderen Sendung zu bewerben. Weiss grad nicht wie die heisst :-((
Das sind nicht nur hervorragende Gastronomen sonder auch brillante und erfolgreiche Manager. Die wissen auf was es ankommt und könnten den Chef "zurechtbiegen". Mit Kompetenz und absolut "straight". Die nehmen kein Blatt vor den Mund. Qualität ist das Ziel. Für den Gsst und auch im Management. Wobei letzteres immer auch der eigentliche Auslöser der schlechten Qualität für die Kundschaft bedeutet. Das ist auch hier offenbar das Kernproblem. Nicht deine Fortbildung! Nicht dein Unfall! Sondern schlechtes Personal- und/oder Gesamtmanagement in dem Laden.

Wie lange gibt es dieses Restaurant schon? Wie gut schätzt du selbst das Geschäft ein? Läuft der Laden gut oder ist die Gaststube mehr leer als voll? Du machst eine Fortbildung. Ich denke Kalkulationsrechnung gehört mit zum Lehrplan. Mach also mal die Rechnung auf was reinkommt und was rausgeht und welchen Lebens-Stil sich der Chef vielleicht über das normale, wirtschaftlich vertretbare Mass hinaus "gönnt". Dann kommst du vielleicht zu einem ähnlichen Schluss wie ich ;-))

Lass mal hören was du davon hältst

Viele Grüsse
Martin

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AW: Ist das Bossing?

Hallo Reeeeefaaaaaa......

Keine Meinung? Erschlagen? Alles gesagt? Kannst du nicht antworten weil du fürchtest observiert zu werden? Dann hab ich Verständnis!

Oder hab ich unrecht und liege Grotten falsch? Würde mich echt interessieren, um mein Feedback zu verbessern ;-))

Viele Grüsse und toi toi toi, falls wir nichts mehr voneinander hören :-))

Martin

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AW: Ist das Bossing?

Tja Martin so ist das eeben manchmal.

Also Refa, ich würde da mal analytisch vorrgehen.

Was hältst Du davon, eine Plus-Minus-Liste zu machen? Sowas habe ich damals gemacht, wobei Punkte von 1 - 5 vergeben wurden (1=nicht so schlimm, 5= stört mich am meisten, das gleiche für positive Aspekte). Dabei hab ich mir gesagt, egal was überwiegt, entsprechend entscheidest Du Dich. Letztendlich hatte ich damals gekündigt.

Falls das Positive überwiegt, solltest Du daran gehen, darüber nachzudenken, wie Du mit den negativen Aspekten umgehen kannst. Gibt es Lösungsmöglichkeiten? Wenn ja, überlege für jeden Punkt verschiedene Lösungswege. Möglicherweise lehnt Dein Chef einige ab, andere aber nicht.

Das Problem bei zu vielen Probleme könnte Dein Chef sich sperren. Aus seiner Sicht müsste er ggfs. viel zu viel geben. Falls das der Fall sein sollte, wäre eine Möglichkeit in kleinen Schritten vorzugehen. Der Vorteil bei positiven Ausgang für das erste gelöste Problem habt ihr schon mal eine gemeinsame Basis, denn es war für euh beide ein Erfolg. Darauf könnt ihr beide verweisen und das nächste Problem angehen.

Das mit den Problemen lösen ist wie mit den gehen. Stolpert man schon beim ersten Schritt, wird man vorsichtiger.

Gruß

Take

[susi28 Forumsmitglied Alle Beiträge durchsuchen Profil ansehen Schließen susi28]

AW: Ist das Bossing?

Guten Morgen,
bin neu hier und weiß noch nicht so recht wohin.....versuche mich mal kurz zu fassen...
Also:
Ich arbeite seit 20 Jahren bei einem Arbeitgeber (sozialer Bereich) mit einem Vertrag aus '91 in dem steht genau wie und wo ich einzusetzen bin.Als wir nun 2005 einen neuen Leiter (Geschäftsführer,"Manager")unserer Einrichtung bekamen, ging es langsam los....Mehrere MA mußten Stellungnahmen abgeben zu verschiedenen Beschwerden oder Vorwürfen von anderen MA oder auch von Betreuten.Es häufen sich seitdem die Krankmeldungen und G.verfahren,kein schneller Ersatz bei Krankheit, ect.
So wird natürlich heftig viel eingespart, Überstunden häufen sich - werden ungefragt zur Auszahlung gebracht (natürlich in Mon. in denen die Abzüge aus anderen Gründen ohnehin immens sind...), und die Obrigkeit scheint zufrieden zu sein, da viel Geld zur Verfügung steht...Es werden nur noch befristete Verträge gemacht und die alten Unbequemen sollen natürlich weg....
So, nun zu mir selbst: Auch ich mußte seitdem häufiger schr. Stellungnahmen zu Vorw. und Beschw. abgeben - bisher verlief es für mich positiv...Da aber viele Dinge im Argen liegen, habe ich mit Rückendeckung meiner direkten Teamkollegen weiterhin Einiges hinterfragt...Dadurch wurde ich natürlich sehr unbequem, zumal dann auch Stellungnahmen meines Vorgesetzten von der Geschäftsführung verlangt wurden.
Neuerdings werden mir körperliche Übergriffe an zu betreuenden Personen vorgeworfen, Dokumentenfälschung - bzw. Nichtigmachung, Nichteinhaltung von Dienstwegen, "Arbeitsverweigerung", Unkollegialität wegen angeblicher Meldung zur Überprüfung der Einrichtung, nicht genug Fortbildungen besucht zu haben, Androhung von arbeitsrechtlichen Schritten weil ich Infos bei frei zugänglicher Supportstelle eines Kooperationspartners des Betriebes gesucht habe....,ect.....
das Ganze zieht sich nun fast 2 Jahre hin und das Highlight kam dann diese Woche bei einem Gespräch - ich soll auf Abordnung für 3 Mon. (1.12.11-28.2.12 Winterzeit...!) bei einer anderen Einrichtung rund 60km ! entfernt meinen Dienst ableisten, um dann die Arbeit auf meinen bisherigen A.platz reflektieren zu können...Dazu möchte ich noch anmerken : die 20 Jahre arbeite ich lt. vertraglicher Vereinbarung nur NACHTS !- davon aber keine Rede - außerdem habe ich nur einen Stundenanteil von 15std. wöchentlich, sodass meiner Ansicht nach diese "Zwangsversetzung" auf die diese Entfernung in keinem Verhältnis steht...
Ich habe sämtliche Unterlagen an die Gewerksch. weitergeleitet und man versprach mir dort Hilfe...???!!! Seit gestern hat mein H.arzt mich krankgeschrieben - u.a. auch, um weiteren Attacken aus dem Weg zu bleiben, solange die Angelegenheit noch in der Schwebe hängt.
Lt. der G. bräuchte ich mir keine Sorgen zu machen aufgrund des Vertrages...
Was kann ich weiter tun, bzw. wie soll ich mich weiter verhalten - meine direkten Koll. verstehen zwar meine Situation, aber trotzdem habe ich das Gefühl sie im Stich zu lassen....

Vielen Dank für evtl. Antworten oder Sonstiges

;-))