Sündenbock Pflegekraft
Ein schwieriges Thema.
Da sind auf der einen Seite die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen. Sie sind auf Unterstützung und Hilfe angewiesen, die von deutschen Fachkräften geleistet für sie oft schlicht nicht bezahlbar ist - weshalb sie dann Menschen einstellen, die oft der deutschen Sprache nicht ganz mächtig sind und teils medizinisch deutlich weniger qualifiziert sind, als sie sich geben.
Dann gibt es eben die Pflegekräfte, teils versiert und zu Unrecht verunglimpft, teils schlecht ausgebildet und von irgendwelchen Mittelsmenschen ins kalte Wasser gestoßen. Wer nach Deutschland kommt und schlechte Pflege leistet, tut das doch nicht aus Spaß oder Häme, sondern aus Mangel an Geld, Arbeit und besseren Perspektiven.
Das macht die Situation für Geschädigte nicht besser, sollte aber, finde ich, im Hinterkopf behalten werden.
Das Ursprungsproblem ist doch eigentlich, dass uns als Gesellschaft die Pflege unserer Bedürftigen nichts wert ist. PflegerInnen in fast allen Bereichen sind nach wie vor massiv unterbezahlt - und dabei für viele immer noch viel zu teuer. Die Kassen zahlen so wenig wie möglich, um eine Feststellung und später eine evtl. Hochstufung des Pflegegrades muss hart gerungen werden, und am Ende bleiben die Betroffenen doch auf einem Teil der Kosten hängen, der für viele einfach zu groß ist.
Weil uns kaum etwas anderes übrig bleibt, versuchen wir also unser Glück bei einer Agentur, die ausländische Pflegekräfte nach Deutschland vermittelt - und wenn wir Pech haben, bekommen wir eine "Hilfe", die nichts von dem versteht, was sie bei uns tun soll, und nur kommt, weil ihr kaum etwas anderes übrig bleibt.

Grandma

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