Hallo,
seit meinem Eintritt in den öffentlichen Dienst wurde ich in Abständen permanent gemobbt. Dieses Mobbing richtete sich zielgerecht auf meine Gehbehinderung.
Zunächst war ich ca. 4 Jahre eine angesehene Mitarbeiterin -Sekretärin/Sachbearbeiterin - geschätzt wegen meines Fachwissens, meiner Freundlichkeit und Schnelligkeit bei Arbeitsvorgängen. Als wegen Verrentung zweier Vorgesetzter ein Wechsel in der Führungsriege anstand, war ich sogar noch erfreut, weil ich glaubte, der Direktor, den ich bereits aus seiner vorigen Tätigkeit dort kannte, würde mich schätzen. Er spielte aber ein perfides Spiel mit mir während meiner Vertretung in seinem Vorzimmer. Es folgten angedeutete, völlig haltlose Anschuldigungen ("Wo ist denn meine Brieftasche? Außer mir haben doch nur Sie einen Schlüssel zu meinem Büro") und im Laufe der Wochen auch Zweideutigkeiten. Einmal meinte er "nun, was machen wir Zwei denn jetzt so nach Feierabend? Ist da nicht noch eine Flasche Sekt, die weg muss?" Ich gab vor, eilig nach Hause zu müssen, die Türe war jedoch von innen abgeschlossen und er konnte den Schlüssel angeblich zunächst nicht finden, lachte nur spöttisch. Ein anderes Mal meinte er, ich beherrsche die englische Sprache zwar sehr gut, aber englischer Schriftverkehr reiche nicht für Herzklopfen, er suche eine für Französisch. Ich entgegnete wahrheitsgemäß, dass es gut passt, weil ich derweil einen Intensiv-Sprachkurs besuchte. Er titulierte mich daraufhin als "gehemmt mit Komplexen". Dann meinte er "nun, Sie sind jetzt schon einige Jahre hier, kennen sich gut aus, bilden sich über das übliche Maß hinaus weiter. Sie sind sicher gerne hier?" Ich nickte. Der Direktor darauf "Das merkt man, Ihnen macht die Arbeit Spaß. Aber ehrlich...körperlich Gebrechliche und Fußlahme haben auf der Chefetage nichts zu suchen!" Ich war total sprachlos. Niemand glaubte mir, dass er das gesagt hatte, sondern meinten, ich wolle ihm schaden. Es kam, wie es kommen musste, ich wurde abgeordnet zu einem anderen Amt für zunächst 6 Monate. Der Personalrat tat so, als ob ich bereits informiert sei und hatte deswegen die Abordnung mit unterschrieben. (Dem Schwiegersohn des PR-Vorsitzenden wurde eine gut dotierte Stelle in Aussicht gestellt). Während meiner Abwesenheit hatte man sich eine Mitarbeiterin aus dem Schreibbüro als Ersatz für mich in die Direktion geholt. Sie war bekannt für ihre lockere, offenherzige Art, die sich auch in ihrer Kleidung ausdrückte. Außerdem hing ihr Foto - beide Brüste im durchsichtigen, verschwitzten Shirt über einem Pezziball während des Betriebssports - seit einiger Zeit in der Kantine am Info-Brett aus. Sie wurde liebevoll "Stöpsel oder Buserl" genannt, man mochte sie. Als ich nach einem halben Jahr zurück kam, war mein Arbeitsplatz wegorganisiert worden, aber die V.g. wurde weiterhin gebraucht. Von da an waren abwertende Bemerkungen an der Tagesordnung. Stellte ich eine Sachfrage, bekam ich z. B. die Antwort "ist das ein Erbfehler?" Ich wurde verschiedentlich versetzt und krank. Ich saß einige Monate in einem winzigen Büro, das später als Abstellkammer genutzt wurde. Ein orthopädischer Stuhl für mein Rückenleiden ließ auf sich warten. Mir wurde dann noch "Blaumachen" unterstellt. Ich hielt es nicht mehr aus, beauftragte einen Fachanwalt für Arbeitsrecht und verließ diesen kommunalen Eigenbetrieb mit einem Auflösungsvertrag und Abfindung.
Das war mein erstes heftiges Mobbing. Ich werde hier weiterschreiben, für mich. Wenn es jemand liest, würde ich mich freuen. Ratschläge sind leider nicht mehr notwendig, denn seit einigen Jahren bin ich frühverrentet. Das oben Geschilderte liegt 21 Jahre zurück, aber es geht weiter...
seit meinem Eintritt in den öffentlichen Dienst wurde ich in Abständen permanent gemobbt. Dieses Mobbing richtete sich zielgerecht auf meine Gehbehinderung.
Zunächst war ich ca. 4 Jahre eine angesehene Mitarbeiterin -Sekretärin/Sachbearbeiterin - geschätzt wegen meines Fachwissens, meiner Freundlichkeit und Schnelligkeit bei Arbeitsvorgängen. Als wegen Verrentung zweier Vorgesetzter ein Wechsel in der Führungsriege anstand, war ich sogar noch erfreut, weil ich glaubte, der Direktor, den ich bereits aus seiner vorigen Tätigkeit dort kannte, würde mich schätzen. Er spielte aber ein perfides Spiel mit mir während meiner Vertretung in seinem Vorzimmer. Es folgten angedeutete, völlig haltlose Anschuldigungen ("Wo ist denn meine Brieftasche? Außer mir haben doch nur Sie einen Schlüssel zu meinem Büro") und im Laufe der Wochen auch Zweideutigkeiten. Einmal meinte er "nun, was machen wir Zwei denn jetzt so nach Feierabend? Ist da nicht noch eine Flasche Sekt, die weg muss?" Ich gab vor, eilig nach Hause zu müssen, die Türe war jedoch von innen abgeschlossen und er konnte den Schlüssel angeblich zunächst nicht finden, lachte nur spöttisch. Ein anderes Mal meinte er, ich beherrsche die englische Sprache zwar sehr gut, aber englischer Schriftverkehr reiche nicht für Herzklopfen, er suche eine für Französisch. Ich entgegnete wahrheitsgemäß, dass es gut passt, weil ich derweil einen Intensiv-Sprachkurs besuchte. Er titulierte mich daraufhin als "gehemmt mit Komplexen". Dann meinte er "nun, Sie sind jetzt schon einige Jahre hier, kennen sich gut aus, bilden sich über das übliche Maß hinaus weiter. Sie sind sicher gerne hier?" Ich nickte. Der Direktor darauf "Das merkt man, Ihnen macht die Arbeit Spaß. Aber ehrlich...körperlich Gebrechliche und Fußlahme haben auf der Chefetage nichts zu suchen!" Ich war total sprachlos. Niemand glaubte mir, dass er das gesagt hatte, sondern meinten, ich wolle ihm schaden. Es kam, wie es kommen musste, ich wurde abgeordnet zu einem anderen Amt für zunächst 6 Monate. Der Personalrat tat so, als ob ich bereits informiert sei und hatte deswegen die Abordnung mit unterschrieben. (Dem Schwiegersohn des PR-Vorsitzenden wurde eine gut dotierte Stelle in Aussicht gestellt). Während meiner Abwesenheit hatte man sich eine Mitarbeiterin aus dem Schreibbüro als Ersatz für mich in die Direktion geholt. Sie war bekannt für ihre lockere, offenherzige Art, die sich auch in ihrer Kleidung ausdrückte. Außerdem hing ihr Foto - beide Brüste im durchsichtigen, verschwitzten Shirt über einem Pezziball während des Betriebssports - seit einiger Zeit in der Kantine am Info-Brett aus. Sie wurde liebevoll "Stöpsel oder Buserl" genannt, man mochte sie. Als ich nach einem halben Jahr zurück kam, war mein Arbeitsplatz wegorganisiert worden, aber die V.g. wurde weiterhin gebraucht. Von da an waren abwertende Bemerkungen an der Tagesordnung. Stellte ich eine Sachfrage, bekam ich z. B. die Antwort "ist das ein Erbfehler?" Ich wurde verschiedentlich versetzt und krank. Ich saß einige Monate in einem winzigen Büro, das später als Abstellkammer genutzt wurde. Ein orthopädischer Stuhl für mein Rückenleiden ließ auf sich warten. Mir wurde dann noch "Blaumachen" unterstellt. Ich hielt es nicht mehr aus, beauftragte einen Fachanwalt für Arbeitsrecht und verließ diesen kommunalen Eigenbetrieb mit einem Auflösungsvertrag und Abfindung.
Das war mein erstes heftiges Mobbing. Ich werde hier weiterschreiben, für mich. Wenn es jemand liest, würde ich mich freuen. Ratschläge sind leider nicht mehr notwendig, denn seit einigen Jahren bin ich frühverrentet. Das oben Geschilderte liegt 21 Jahre zurück, aber es geht weiter...
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