Hallo liebe Community,
ich habe mich hier registriert und will erst mal meine Geschichte erzählen, zu der ich gerne ein paar Meinungen/ Anregungen hören möchte. Es ist eine fest verfahrene Situation und ich weiß echt nicht, was ich noch tun soll?!
Zur Information, Namen ändere ich ab, sie dienen nur der Unterscheidung. Reale Namen erkennt also keiner
Alles begann im Feb. 2007, als ich in einer Firma hier im Ort ausgeholfen habe, einen LKW zu entladen. Der "Vorarbeiter" war krank und ich sprang für ihn ein. Da er länger ausfiel, stellte der Chef mich auch direkt ein. Neben "Vorarbeiter" Alfred hat seine Frau Else eine wichtige Hauptrolle. Die damaligen Kolleginnen sind eher Nebendarsteller. Vorarbeiter deswegen in Anführungszeichen, weil der Chef ausdrücklich sagt, es gäbe keine Hirarchie in seiner Firma. Allerdings ist er selten bis kaum in der Produktion und so hat sich Alfred heimlich den Vorarbeiter Titel gegeben. Die Kolleginnen sagten mir damals, er wäre frisch aus Russland hier in die Region gekommen und nach ein paar Wochen wurde er direkt eingestellt. Er konnte kaum deutsch, kannte sich mit Werkzeugen oder Maschinen nicht aus, hat aber den Dienstältesten Mitarbeiter der Firma gleich nach 10 Min. zur Seite geschubst und in Wortfetzen gesagt: "Du kannst nix, ich bin Alfred, der allerbeste!". Das ist sein Motto, Alfred kann alles, sonst kann keiner was. Ich bin gelernter Metallbauer, mir will er immer erklären, wie man Metall schleift, schweisst usw. Dazu muss ich sagen, ich bin seit Kind schon Heimwerker, schraube an Autos, bin technisch interessiert, fuchse mich schnell in Themen rein und mit logischem Denken kommt man bei den einfach gestrickten Arbeitsabläufen/ Maschinen sehr schnell ins Thema. Alfred ist eher derjenige, er hatte früher zu Hause einen Hammer und eine Zange, mit mehr kann er nicht umgehen. Man sieht es ihm an, wie er einen Schlüssel an eine Schraube ansetzt..." Ich kann das!... Oh, die Schraube war aber vorher schon kaputt!!!". Ist schwer zu erklären und es klingt hart, wenn ich sage, alles was er macht, macht er falsch. Ich könnte Beispiele bringen, die versteht kaum einer, weil ihr unsere Arbeitsabläufe/ Maschinen kennen müsstet.
Eine Sache vielleicht: Wir haben einen neuen Stapler bekommen, er wollte das erste Mal tanken. Die Kollegen sagten ihm alle, er soll den Diesel nicht dort einfüllen, wo er den Kanister angesetzt hatte, denn dort war ein Öltropfen auf dem Deckel abgebildet. Alfred kann alles besser und kippt einen kompletten Kanister Diesel in den Öltank. Dass der Einfüllstutzen für Diesel auf der anderen Seite ist und auch noch fett DIESEL drauf steht, interessierte ihn nicht. Wenn man glaubt, er könne bei einer Arbeit nichts falsch machen, er schafft es trotzdem. Er sagt, er wäre der schnellste, dabei sind er und seine Frau realistisch gesehen die langsamsten und blockieren die ganze Firma.
Zurück zu mir: Als Alfred noch krank war, hatte ich mir sehr schnell das Lagersystem angeschaut, hatte alles unter Kontrolle. Materialbeschaffung usw. machte ich fast im Schlaf, man konnte mich mitten in der Nacht wecken und ich konnte von zu Hause aus dem Kopf sagen, wo was steht. Alfred hatte eher das System, "ich lege das mal hier hin und suche es in einer halben Stunde für 3 Tage". Bei mir hat es sehr lange gedauert, bis ich überhaupt gemerkt habe, dass in der Firma was gewaltig schief läuft und ich habe zu lange nichts dagegen gesagt. Heute ist es leider schon zu spät
Auf jeden Fall ist der Knackpunkt, dass ich besser bin als "der Beste", aber ich kann nicht mal was dafür. Die Kollegen sagen immer, er ist ein Trottel, seine Frau sagt, er ist behindert. Selbst Chef und Sekretärin sagen, sie wissen, dass er ein Nixkönner ist. Nur seine Frau und er denken, dass er Gott ist. Wobei das irgendwo auch ein Widerspruch ist, bleibt aber nicht der Einzige bei den beiden.
So kam es im Laufe der Zeit zu einigen Krankheiten meinerseits. Angefangen ich glaube 2009, als ich eines abends hier am Laptop saß und plötzlich starkes Nasenbluten bekam. Etwas empfindlich in der Beziehung war ich schon immer, hat mir wohl mein Vater vererbt. Aber an diesem Abend/ in der Nacht war es besonders schlimm. Ich war fast nur im Bad und es wollte nicht aufhören zu bluten. Ich hatte teils das Gefühl, gleich liege ich im Bad und verblute. Am nächsten Tag zum Hausarzt und ihm alles geschildert. Er wollte mir Blutdruck messen und es fing wieder an. Er stand ratlos vor mir: "Was machen wir denn nun?" Eigentlich ist er ja der Arzt, aber ich sagte, er soll sich was überlegen, zum Glück hatte ich vorsorglich ein Handtuch dabei, mit dem ich mir den Nasenflügel zu presste. Zwischenzeitlich war ich wegen Verdacht auf Burnout und anderer psychischen Sachen krank geschrieben, nichts längeres, denn immer wieder mahnte mein Hausarzt, "es muss aber schnell wieder gut sein!".
Im Mai 2016 hatten wir hier lange schwere Unwetter und unter anderem meine Arbeitsstätte wurde überflutet. Wir hatten knapp einen Meter Wasser in den Hallen stehen, Material komplett nass, eigentlich unbrauchbar Es wurde aber nichts weg geworfen, sondern alles getrocknet Dadurch wurde das Material knochenhart und da ich mittlerweile an einer Produktionsanlage arbeitete, hatte ich Ende 2016 so starke Schmerzen in den Handgelenken, dass ich diese kaum noch bewegen konnte. Die Schmerzen sind mittlerweile im ganzen Körper, in jedem Gelenk.
Seit Anfang 2017 kann ich nicht mehr richtig laufen, weil meine Fußballen stark schmerzen. Schon bei den Fingern hieß es immer, ich wäre ein Simulant, als ich nur noch durch die Firma gehumpelt bin, haben Alfred und Else schon Wetten abgeschlossen und gelästert, wann ich endlich krank machen würde. Ich habe erst die Zähne zusammen gebissen und ihnen den Mittelfinger gezeigt. Irgendwann ging es nicht mehr und sie hatten ihren Sieg, ich war krank geschrieben. Insgesamt ein halbes Jahr bei diversen Ärzten, keiner hat was gefunden. 2018 hatte ich endlich einen Termin beim Rheumatologen und der diagnostizierte Rheuma... oder doch nicht? Er weiß es nicht. Laut seiner Aussage soll ich Rheuma Medis nehmen, Anzeichen für Rheuma sieht er keine. Mir wurde gesagt, es könne psychische Ursachen haben, verneinte der Rheuma-Doc vehement. Also war ich 2018 wieder lange krank geschrieben, die beiden Lieblingskollegen lästerten weiter, weil ich ein "Faulländer" bin.
Else´s Hass ging so weit, sie hat eines Tages aus schlechter Laune, weil ihr Sohn umziehen wollte, auf der Arbeit aus purer Langeweile ein Lügengebäude aufgebaut und Alfred so lange genervt, bis er den Chef gerufen hat. Wir mussten alle die Maschinen abstellen, vorher hatte Alfred noch allen Kollegen heimlich gesagt, sie sollen gegen mich aussagen. Angesichts der ganzen Lügen, hätte ich am liebsten los geheult. Ich war sauer, wütend, alles durcheinander. Nachher wollte der Chef mit mir reden, ich habe kaum einen Ton heraus gebracht. Die Kollegen haben nicht wie gefordert gegen mich gesprochen, sondern gar nichts gesagt. Aus dem Grunde wollte Alfred einem von ihnen den Finger brechen, was er fast geschafft hätte. Erst als die anderen ihm geholfen haben, hat er abgelassen. Dafür aber getobt und geschrien. Danach war ich drei Wochen krank, der Chef hat alle befragt und alle sagten aus, dass sie mich als Kollegen sehr schätzen und dass ich meine Arbeit super mache etc. Else tat am Tag darauf schon so, als wäre nichts passiert, Alfred motzt seitdem fast täglich herum, wie faul ich doch sei. Gestern z.B. saßen er und die 4 anderen Kollegen auf dem Tisch, während ich noch die Halle aufäumte, trotzdem war ich der "dreckige, faule deutsche". Ist immer so, egal wer herum steht und nichts macht, die dürfen das. Mir will er verbieten, dass ich was trinke, ich soll keine Mittagspause mehr machen, weil ich ja faul bin.
Als Fun Fact kann man es wohl bezeichnen, dass ich trotz monatelanger Krankheit mehr Arbeitstage hatte, als Alfred oder Else. Die brauchen hier mal Urlaub, da mal frei, hier mal krank. Ich bin morgens um 6:50 Uhr in der Firma, mache alles auf, schalte die Maschinen ein etc. Wer kommt meist erst um 7:15? Richtig, fast alle Kollegen, bis auf einen, der ist immer mit mir schon da. Abends bin ich zu 99% der letzte, weil alle um 16 Uhr aus der Halle rennen, als würde es brennen.Licht ausmachen? Maschinen ausschalten? Kann doch der "Faulländer" machen, der arbeitet ja eh nie was. Ich habe versucht mit der Sekretärin zu reden, den Chef interessiert so was nicht. Selbst als Alfred und Else jeweils 3 Wochen zu Hause waren, ohne auch nur einen Ton in der Firma zu sagen, oder auch je eine Krankmeldung gebracht zu haben, sagte der Chef beim Kriesengespräch im Büro nur: "Das geht mich nichts an, fertig!". Von mir wird bei jedem Arzttermin eine Bescheinigung gefordert, Alfred und Else sagen, sie haben einen Termin und bringen seltenst was mit. Vor allem, haben die immer zu zweit einen Termin und meist mittwochs mittags, wo alle Ärzte hier geschlossen haben. Ihre Termine sind meist Enkel hüten, da ihre Schwiegertöchter zwar gebären wie am Fließband, aber keine von denen wirklich Lust auf die Kinder hat.
Es gab 2 Situationen, da musste ich mich zusammen reißen und einfach weg gehen, sonst hätte ich Alfred ungespitzt in den Boden gerammt... Mein Vater ist schwer krank, hat Krebs in der Speiseröhre, kann nicht operiert werden, beim Versuch der Chemo ist der Tumor explodiert, dann künstliches Koma, Luftröhrenschnitt, künstliche Beatmung, künstliche Ernährung, das volle Programm. Wir waren ein halbes Jahr jedne zweiten Tag im Krankenhaus, jeweils 50Km hin und zurück von hier weg.Dann kam er im Oktober 2018 nach Hause, Anfang November fragt Alfred mich: "Dein Vater geht wieder arbeiten? Ach nein, der Faulländer war ja schon lange Rentner!... Aber er arbeitet wenigstens zu Hause wieder alles?" Ich: "Nein, er ist ein Pflegefall, er kann nichts mehr, nur noch im Bett liegen!" Alfred: "Ich weiß nicht, warum alle deutschen immer so verdammt faul sind?!? Ich habe nach meinem Unfall 2 Tage im Krankenhaus gelegen und mir Gedanken gemacht, wie ich wieder raus komme. Dein Vater ist einfach nur stinkend faul, das ist alles!". Anmerkung von mir: Alfred´s "Unfall" war ein Selbstmordversuch, danach war er in der Psychatrie, das war die Zeit, in der ich dort in der Firma eingestellt wurde. Der Notarzt hat damals eindeutig den Suizidveruch gemeldet und die Polizei dazu gerufen. Aber heute war es ein Unfall.
Die zweite Situation war vor 2 Tagen, Alfred erzählte mal wieder: "Der Blue täuscht nur Krankheiten vor, der ist so faul wie sein Vater, der wollte auch nie was arbeiten und hat es irgendwie geschafft, früher in Rente zu kommen... dreckiger Faulländer!". Stimmt... und auch nicht. Mein Vater war in Frührente, weil er damals von einer hohen Leiter gefallen ist, lange im Krankenhaus war, danach einen Schlaganfall hatte (ob ein Zusammenhang besteht, wurde nie abschließend geklärt), auf jeden Fall sagten die Ärzte, er darf keine belastenden Tätigkeiten mehr ausführen. Damals wurde alles geprüft, die Möglichkeiten abgeklärt und er wurde nach langer Krankheit in Frührente geschickt.
Wieder mal ein Fun Fact am Rande: Else hat jahrelang geprahlt: "Bin ich nicht so dumm wie deutsche Frauen, sitze ich mit 50 zu Hause und mache Rente!". Realität: Else ist mit 56 immer noch auf Arbeit, versucht krank zu machen und die Ärzte sagen, sie soll nicht so viel simulieren, ihre Rente bekommt sie so auf jeden Fall nicht.
Irgendwo hat mein Text glaube ich den Faden komplett verloren. Ich hoffe, bis hier her kann man mir folgen. Ein Kollege leidet, wenn ich nicht da bin, den dann ist er derjenige, auf dem zumindest Else herum hackt. Letztens hat sie wieder Stress in der Firma gemacht. Sie haben für ihren Sohn vor Jahren ein Haus in Nürnberg gekauft, jetzt ist er mit seiner Frau nach Hamburg gezogen. Die Eltern der Frau wohnen in Russland uns unterstützen die Tochter und die Kinder finanziell. Den Mann, also den Sohn von Alfred und Else mit keinem Cent. Deswegen wollten die beiden ihm eine Freude machen und ihn in Hamburg besuchen. Sie haben Tickets gebucht, ihm aber nichts gesagt. Ein paar Tage später rief er an, sie sollten ihm Geld überweisen, Frau und Kinder würden über Weihnachten nach Russland fliegen und er müsse alles selbst zahlen. Nun waren die Tickets nach Hamburg unnötig und sie mussten dem Sohn noch Geld zahlen. Ich verstehe ja, dass man sich darüber ärgert, aber muss man wegen solch einer familiären Sache Unfriede auf der Arbeit stiften, Intrigen spinnen usw.? Bei mir bleibt privat zu Hause und die Arbeit so gut es geht dort... Wie gesagt, mit diversen Ärzten habe ich schon über die Sache geredet, mehr als ein "wird schon" habe ich nicht zu hören bekommen. In einem anderen Forum habe ich das Thema angeschnitten, dort wurde mir ein sofortiger Jobwechsel nahe gelegt. Sicher wäre das nötig, nur vergessen viele den Punkt, dass mein Chef meine Krankheit akzeptiert. Wenn ich mich in einer neuen Firma bewerbe und sage: "Tschuldigung, ich kann zwar nicht wirklich laufen, kann nicht fest zupacken, nichts heben...", wer stellt mich dann ein?
Das Thema habe ich auch mit dem Hausarzt gesprochen, dem sagte ich, dass ich irgendwas zwischen Kündigung und neuer Arbeit brauche... Schultern zucken, Stille. Der Chef sagt mir immer, ich solle noch 2 Jahre durchhalten, dann geht Alfred (hofft er) in Rente. Weiteres Problem, ich wohne in einer strukturschwachen Region, selbstverständlich suche ich schon seit Jahren einen neuen Job, aber woher nehmen? Entweder muss ich morgens und abends 2 Stunden Fahrt in Kauf nehmen, oder finde nichts. Die 2 Stunden schaffe ich zur Zeit nicht, da ich im Auto kaum 30 Min. am Stück sitzen kann. Nach Feierabend habe ich oft solche Schmerzen im Fuß, dass ich kaum die Kupplung oder Bremse treten kann.
Zudem ist noch die Sache mit meinem Vater, der zu Hause von meiner Mutter gepflegt wird. Sie kann ihn keine Minute alleine lasse, so dass ich alle Besorgungen etc. machen muss. Wer einen Pflegefall zu Hause hat, der weiß, wie es manchmal gehen kann. Kleiner Harnwegsinfekt vom Katheder, Antibiotika, dadurch Durchfall, dadurch irgendwann wund... Ich war die letzten 4 Wochen jeden Abend entweder beim Arzt, oder in der Apotheke. Unsere Bürokratie macht die Sache auch nicht einfacher, hier mal nen Rezept holen, dort hin bringen, hier ne Verordnung, da was abstempeln lassen, dort nen Arztbrief. Wenn ich könnte, wäre ich hier weg, ganz weg aus Deutschland. Aber ich weiß genau, dann bricht meine Mutter zusammen, beide müssen ins Heim, ich bleibe auf den Kosten sitzen, mache mir Vorwürfe etc. Natürlich ist in dem Zusammenhang auch Geld ein Faktor, alleine das letzte Krankengeld hat schon eine Lücke hinterlassen.
Am Anfang hatte ich noch Hoffnung, durch die neuen Kollegen, die ab 2015 in die Firma kamen, würde sie Sache besser. Sie schimpfen zwar alle gegen Alfred, das interessiert ihn aber wenig. Sie ains, bis auf einen, alle verwandt mit ihm und da grinst er über ein "leck mich am Ar***" nur. Bei mir ist er damals ausgerastet und meinte, er müsse misch nun schlagen. Mittlerweile habe ich aber gemerkt, dass die neuen Kollegen auch nicht sehr viel besser sind, als Alfred und Else. Zwar haben sie damals die Wahrheit gesagt, aber weniger, um mir zu helfen. Eher haben sie Angst, dass ich die Firma verlasse und es dann auffällt, dass sie nichts arbeiten wollen. Oft kompensiere ich ihre Arbeit noch mit, damit der Laden läuft. Der Chef weiß, dass ich alles im Griff habe, deswegen verlangt er am Telefon nur mich, oder wenn er mal in die Produktion kommt, fragt er mich, warum was nicht läuft. Wenn ich auf die Kollegen verweise, will er das nicht hören. Wenn ich mich beschwere, dass die nur herum sitzen und mich alles alleine machen lassen, will er mit denen reden, sagt aber nichts. Dabei haben wir eigentlich feste Arbeitsplätze. Ich muss Material beschaffen und mache den Versand. Alfred und Else produzieren, denen habe ich schon 1.000x gesagt, sie sollen mind. eine halbe Stunde vorher Bescheid sagen, wenn sie Nachschub brauchen. Das kann man durchaus abschätzen... aber nein, wenn sie keinen Krümel mehr haben, sagen sie es mir und dann heisst es: "Dawai, sind sie Faulländer!". Diese Verzögerungen nehme ich mal raus, dafür kann ich nichts, denn ansonsten habe ich den Materialnachschub mehr als im Griff. Es stockt eher in der Produktion, Nachbearbeitung/ Verpackung, wo ich immer zusätzlich einspringen muss.
Die Kollegen haben langsam mitbekommen, bei ihnen sagt der Chef nichts, die dürfen machen, was sie wollen. Letztens kam er in die Halle, als sie alle auf den Tischen saßen, ich war als einziger am arbeiten. Chef fragt so in die Runde: "Macht ihr etwa Pause?" Else schrickt auf, bekommt einen knallroten Kopf und stammelt: "Der Blue, der ist Faulländer und will Pause machen!". Dann ist das so, Else hat gesprochen und die Aussage Gesetz. Egal ob ich was sage, oder der Chef, Else hat gewonnen, ich bin schuld.
Letztes Jahr haben beide gemeckert, weil sie Urlaub machen mussten, als wir wenig zu tun hatten. "Soll doch der Blue machen, der Faulländer will eh nichts arbeiten!". Nach ihnen war ich dran, weil immer noch Flaute, da hieß es: "Schau dir mal den Blue an, der Faulländer hat schon wieder Urlaub!". Die Sekretärin meinte zu mir: "Was willst du da noch sagen, mir fehlen die Worte, ich sage gar nichts mehr!". Deswegen bekomme ich weder von ihr, noch vom Chef Unterstützung. Die sagen beide nichts mehr, damit sie ihre Ruhe haben. Steht der Chef zu mir, sind Alfred und Else postewendend im Büro und machen dort Stress.
Was ich auch erst kürzlich erfahren habe, seit ich in der Firma bin, sind zwei Leute in Rente gegangen. Die haben mir zwar immer erzählt, dass vorher schon zwei Leute wegen Alfred in den Ruhestand sind, obwohl sie eigentlich noch ein bisschen auf 450€ weiter machen wollten. Aber für mich war neu, dass auch diese zwei letzten Personen aus dem gleichen Grund in Rente sind, eine sogar 3 Jahre früher und mit vollen Abzügen. Somit hat Alfred vier Leute aus der Firma gemobbt!
Eine anstrengende und verfahrene Situation, aus der ich alleine nicht mehr raus komme. Wie erwähnt, wohne ich auf dem Lande, aktuell sind wir sogar noch ärztlich unterversorgt. Dabei habe ich irgendwie das Gefühl, wenn ich zu einem Arzt komme, der 1 Mio Patienten helfen konnte, bin ich der 1000001. erste, dem er nicht helfen kann?! Else schwärmt von dem Orthopäden, bei dem ich damals war. Mich hat er nicht mal untersucht, er saß vor mir auf dem Stuhl, ich durfte nicht mal meine Jacke ausziehen, stand vor ihm und er sah mich mitleidig an. Dann Überweisung zum Neurologen, der zuckte mit den Schultern, alles ok, von den Nerven kommt es nicht. Zurück zum Orthopäden... "Ich weiß nicht, welche Krankheit sie haben, keine Empfehlung wäre, sie nehmen bis zu ihrem Lebensende starke Schmerzmittel. Falls sie operiert werden wollen, bin ich ihr Mann, hier meine Karte!". Dann den Hausarzt genervt, bis er eine Überweisung zum zweiten Orthopäden, der überall gelobt wird, geschrieben hat. Der hat sich meine Füße nicht mal richtig angesehen, meinte gleich, ich brauche EInlagen. Also diese teuren Dinger anfertigen lassen, ich konnte damit nich weniger laufen, weil die vorne am Ballen bretthart waren. Muss so sein, meinte der Hersteller und der Arzt. Es verschlimmerte meine Schmerzen, was ich ihm drei Mal sagte. Egal, weiter tragen. Als es nach 4 Wochen nicht besser wurde, habe ich die Einlagen weg gelassen... und es wurde wieder besser. Ich kam zu dem Schmerzlevel, den ich vor den Einlagen hatte. Dann endlich Überweisung zum Rheumatologen, es dauerte 4 Monate, bis ich einen Termin hatte, erst fand er kein Rheuma, dann doch und verschrieb mir Medikamente. Die Spritzen konnte ich nicht lange nehmen, setzte sie wegen Ekelgefühlen und Brechreiz ab. Bei dem Termin, wo ich ihm das sagte, wurden Blut und Urin untersucht, sowie Bilder von Händen und Füßen gemacht. Arzt: "Glückwunsch, die Medikamente haben sie geheilt!" Ich: "Die habe ich wie gesagt aus diversen Gründen abgesetzt..." Arzt: "Oh, dann haben sie doch kein Rheuma, aber nehmen sie die Medikamente trotzdem weiter!". Ist ein hochgelobter Rheumatologe, bei dem ich das Gefühl habe, der will mich nur sehen, damit er mich abrechnen kann. Mir noch nen Rezept in die Hand drücken, damit es etwas extra Kohle gibt, aber auf meine Beschwerden, Berichte, Schmerzen etc. geht er nicht ein. Immerhin hat er mir ein Attest geschrieben, dass ich nicht "dawai dawai" arbeiten darf. Interessiert Alfred nicht, erstens kann er nicht lesen, zweitens darf kein Arzt schreiben, dass ich nicht "druff und druff" (wie er es nennt) arbeiten darf. Dem Arzt würde er gerne mal die Fresse polieren!
Noch nen Fun Fact zum Ende: Alfred hatte auch schlimmstes Rheuma, er war bei einem Arzt, der hat gesagt, man kann nichts machen. Dann hat er es selbst versucht und sich innerhalb von 2 Wochen selbst geheilt.
Entschuldigt die Aussage, aber hätte er mal lieber seinen Hirnschwund geheilt.
Ich danke euch für´s lesen, auch wenn ich weiß, dass viele es unglaublich finden, so ist es doch 100% die Wahrheit. Nur weiß ich nicht, was ich tun soll, um noch 2 Jahre zu überstehen?
Liebe Grüße
BlueCrush
Edit: Beim zweiten editieren hat der Browser nun hoffentlich die Absätze übernommen und es ist lesbarer. Sorry dafür
ich habe mich hier registriert und will erst mal meine Geschichte erzählen, zu der ich gerne ein paar Meinungen/ Anregungen hören möchte. Es ist eine fest verfahrene Situation und ich weiß echt nicht, was ich noch tun soll?!
Zur Information, Namen ändere ich ab, sie dienen nur der Unterscheidung. Reale Namen erkennt also keiner

Alles begann im Feb. 2007, als ich in einer Firma hier im Ort ausgeholfen habe, einen LKW zu entladen. Der "Vorarbeiter" war krank und ich sprang für ihn ein. Da er länger ausfiel, stellte der Chef mich auch direkt ein. Neben "Vorarbeiter" Alfred hat seine Frau Else eine wichtige Hauptrolle. Die damaligen Kolleginnen sind eher Nebendarsteller. Vorarbeiter deswegen in Anführungszeichen, weil der Chef ausdrücklich sagt, es gäbe keine Hirarchie in seiner Firma. Allerdings ist er selten bis kaum in der Produktion und so hat sich Alfred heimlich den Vorarbeiter Titel gegeben. Die Kolleginnen sagten mir damals, er wäre frisch aus Russland hier in die Region gekommen und nach ein paar Wochen wurde er direkt eingestellt. Er konnte kaum deutsch, kannte sich mit Werkzeugen oder Maschinen nicht aus, hat aber den Dienstältesten Mitarbeiter der Firma gleich nach 10 Min. zur Seite geschubst und in Wortfetzen gesagt: "Du kannst nix, ich bin Alfred, der allerbeste!". Das ist sein Motto, Alfred kann alles, sonst kann keiner was. Ich bin gelernter Metallbauer, mir will er immer erklären, wie man Metall schleift, schweisst usw. Dazu muss ich sagen, ich bin seit Kind schon Heimwerker, schraube an Autos, bin technisch interessiert, fuchse mich schnell in Themen rein und mit logischem Denken kommt man bei den einfach gestrickten Arbeitsabläufen/ Maschinen sehr schnell ins Thema. Alfred ist eher derjenige, er hatte früher zu Hause einen Hammer und eine Zange, mit mehr kann er nicht umgehen. Man sieht es ihm an, wie er einen Schlüssel an eine Schraube ansetzt..." Ich kann das!... Oh, die Schraube war aber vorher schon kaputt!!!". Ist schwer zu erklären und es klingt hart, wenn ich sage, alles was er macht, macht er falsch. Ich könnte Beispiele bringen, die versteht kaum einer, weil ihr unsere Arbeitsabläufe/ Maschinen kennen müsstet.
Eine Sache vielleicht: Wir haben einen neuen Stapler bekommen, er wollte das erste Mal tanken. Die Kollegen sagten ihm alle, er soll den Diesel nicht dort einfüllen, wo er den Kanister angesetzt hatte, denn dort war ein Öltropfen auf dem Deckel abgebildet. Alfred kann alles besser und kippt einen kompletten Kanister Diesel in den Öltank. Dass der Einfüllstutzen für Diesel auf der anderen Seite ist und auch noch fett DIESEL drauf steht, interessierte ihn nicht. Wenn man glaubt, er könne bei einer Arbeit nichts falsch machen, er schafft es trotzdem. Er sagt, er wäre der schnellste, dabei sind er und seine Frau realistisch gesehen die langsamsten und blockieren die ganze Firma.
Zurück zu mir: Als Alfred noch krank war, hatte ich mir sehr schnell das Lagersystem angeschaut, hatte alles unter Kontrolle. Materialbeschaffung usw. machte ich fast im Schlaf, man konnte mich mitten in der Nacht wecken und ich konnte von zu Hause aus dem Kopf sagen, wo was steht. Alfred hatte eher das System, "ich lege das mal hier hin und suche es in einer halben Stunde für 3 Tage". Bei mir hat es sehr lange gedauert, bis ich überhaupt gemerkt habe, dass in der Firma was gewaltig schief läuft und ich habe zu lange nichts dagegen gesagt. Heute ist es leider schon zu spät

So kam es im Laufe der Zeit zu einigen Krankheiten meinerseits. Angefangen ich glaube 2009, als ich eines abends hier am Laptop saß und plötzlich starkes Nasenbluten bekam. Etwas empfindlich in der Beziehung war ich schon immer, hat mir wohl mein Vater vererbt. Aber an diesem Abend/ in der Nacht war es besonders schlimm. Ich war fast nur im Bad und es wollte nicht aufhören zu bluten. Ich hatte teils das Gefühl, gleich liege ich im Bad und verblute. Am nächsten Tag zum Hausarzt und ihm alles geschildert. Er wollte mir Blutdruck messen und es fing wieder an. Er stand ratlos vor mir: "Was machen wir denn nun?" Eigentlich ist er ja der Arzt, aber ich sagte, er soll sich was überlegen, zum Glück hatte ich vorsorglich ein Handtuch dabei, mit dem ich mir den Nasenflügel zu presste. Zwischenzeitlich war ich wegen Verdacht auf Burnout und anderer psychischen Sachen krank geschrieben, nichts längeres, denn immer wieder mahnte mein Hausarzt, "es muss aber schnell wieder gut sein!".
Im Mai 2016 hatten wir hier lange schwere Unwetter und unter anderem meine Arbeitsstätte wurde überflutet. Wir hatten knapp einen Meter Wasser in den Hallen stehen, Material komplett nass, eigentlich unbrauchbar Es wurde aber nichts weg geworfen, sondern alles getrocknet Dadurch wurde das Material knochenhart und da ich mittlerweile an einer Produktionsanlage arbeitete, hatte ich Ende 2016 so starke Schmerzen in den Handgelenken, dass ich diese kaum noch bewegen konnte. Die Schmerzen sind mittlerweile im ganzen Körper, in jedem Gelenk.
Seit Anfang 2017 kann ich nicht mehr richtig laufen, weil meine Fußballen stark schmerzen. Schon bei den Fingern hieß es immer, ich wäre ein Simulant, als ich nur noch durch die Firma gehumpelt bin, haben Alfred und Else schon Wetten abgeschlossen und gelästert, wann ich endlich krank machen würde. Ich habe erst die Zähne zusammen gebissen und ihnen den Mittelfinger gezeigt. Irgendwann ging es nicht mehr und sie hatten ihren Sieg, ich war krank geschrieben. Insgesamt ein halbes Jahr bei diversen Ärzten, keiner hat was gefunden. 2018 hatte ich endlich einen Termin beim Rheumatologen und der diagnostizierte Rheuma... oder doch nicht? Er weiß es nicht. Laut seiner Aussage soll ich Rheuma Medis nehmen, Anzeichen für Rheuma sieht er keine. Mir wurde gesagt, es könne psychische Ursachen haben, verneinte der Rheuma-Doc vehement. Also war ich 2018 wieder lange krank geschrieben, die beiden Lieblingskollegen lästerten weiter, weil ich ein "Faulländer" bin.
Else´s Hass ging so weit, sie hat eines Tages aus schlechter Laune, weil ihr Sohn umziehen wollte, auf der Arbeit aus purer Langeweile ein Lügengebäude aufgebaut und Alfred so lange genervt, bis er den Chef gerufen hat. Wir mussten alle die Maschinen abstellen, vorher hatte Alfred noch allen Kollegen heimlich gesagt, sie sollen gegen mich aussagen. Angesichts der ganzen Lügen, hätte ich am liebsten los geheult. Ich war sauer, wütend, alles durcheinander. Nachher wollte der Chef mit mir reden, ich habe kaum einen Ton heraus gebracht. Die Kollegen haben nicht wie gefordert gegen mich gesprochen, sondern gar nichts gesagt. Aus dem Grunde wollte Alfred einem von ihnen den Finger brechen, was er fast geschafft hätte. Erst als die anderen ihm geholfen haben, hat er abgelassen. Dafür aber getobt und geschrien. Danach war ich drei Wochen krank, der Chef hat alle befragt und alle sagten aus, dass sie mich als Kollegen sehr schätzen und dass ich meine Arbeit super mache etc. Else tat am Tag darauf schon so, als wäre nichts passiert, Alfred motzt seitdem fast täglich herum, wie faul ich doch sei. Gestern z.B. saßen er und die 4 anderen Kollegen auf dem Tisch, während ich noch die Halle aufäumte, trotzdem war ich der "dreckige, faule deutsche". Ist immer so, egal wer herum steht und nichts macht, die dürfen das. Mir will er verbieten, dass ich was trinke, ich soll keine Mittagspause mehr machen, weil ich ja faul bin.
Als Fun Fact kann man es wohl bezeichnen, dass ich trotz monatelanger Krankheit mehr Arbeitstage hatte, als Alfred oder Else. Die brauchen hier mal Urlaub, da mal frei, hier mal krank. Ich bin morgens um 6:50 Uhr in der Firma, mache alles auf, schalte die Maschinen ein etc. Wer kommt meist erst um 7:15? Richtig, fast alle Kollegen, bis auf einen, der ist immer mit mir schon da. Abends bin ich zu 99% der letzte, weil alle um 16 Uhr aus der Halle rennen, als würde es brennen.Licht ausmachen? Maschinen ausschalten? Kann doch der "Faulländer" machen, der arbeitet ja eh nie was. Ich habe versucht mit der Sekretärin zu reden, den Chef interessiert so was nicht. Selbst als Alfred und Else jeweils 3 Wochen zu Hause waren, ohne auch nur einen Ton in der Firma zu sagen, oder auch je eine Krankmeldung gebracht zu haben, sagte der Chef beim Kriesengespräch im Büro nur: "Das geht mich nichts an, fertig!". Von mir wird bei jedem Arzttermin eine Bescheinigung gefordert, Alfred und Else sagen, sie haben einen Termin und bringen seltenst was mit. Vor allem, haben die immer zu zweit einen Termin und meist mittwochs mittags, wo alle Ärzte hier geschlossen haben. Ihre Termine sind meist Enkel hüten, da ihre Schwiegertöchter zwar gebären wie am Fließband, aber keine von denen wirklich Lust auf die Kinder hat.
Es gab 2 Situationen, da musste ich mich zusammen reißen und einfach weg gehen, sonst hätte ich Alfred ungespitzt in den Boden gerammt... Mein Vater ist schwer krank, hat Krebs in der Speiseröhre, kann nicht operiert werden, beim Versuch der Chemo ist der Tumor explodiert, dann künstliches Koma, Luftröhrenschnitt, künstliche Beatmung, künstliche Ernährung, das volle Programm. Wir waren ein halbes Jahr jedne zweiten Tag im Krankenhaus, jeweils 50Km hin und zurück von hier weg.Dann kam er im Oktober 2018 nach Hause, Anfang November fragt Alfred mich: "Dein Vater geht wieder arbeiten? Ach nein, der Faulländer war ja schon lange Rentner!... Aber er arbeitet wenigstens zu Hause wieder alles?" Ich: "Nein, er ist ein Pflegefall, er kann nichts mehr, nur noch im Bett liegen!" Alfred: "Ich weiß nicht, warum alle deutschen immer so verdammt faul sind?!? Ich habe nach meinem Unfall 2 Tage im Krankenhaus gelegen und mir Gedanken gemacht, wie ich wieder raus komme. Dein Vater ist einfach nur stinkend faul, das ist alles!". Anmerkung von mir: Alfred´s "Unfall" war ein Selbstmordversuch, danach war er in der Psychatrie, das war die Zeit, in der ich dort in der Firma eingestellt wurde. Der Notarzt hat damals eindeutig den Suizidveruch gemeldet und die Polizei dazu gerufen. Aber heute war es ein Unfall.
Die zweite Situation war vor 2 Tagen, Alfred erzählte mal wieder: "Der Blue täuscht nur Krankheiten vor, der ist so faul wie sein Vater, der wollte auch nie was arbeiten und hat es irgendwie geschafft, früher in Rente zu kommen... dreckiger Faulländer!". Stimmt... und auch nicht. Mein Vater war in Frührente, weil er damals von einer hohen Leiter gefallen ist, lange im Krankenhaus war, danach einen Schlaganfall hatte (ob ein Zusammenhang besteht, wurde nie abschließend geklärt), auf jeden Fall sagten die Ärzte, er darf keine belastenden Tätigkeiten mehr ausführen. Damals wurde alles geprüft, die Möglichkeiten abgeklärt und er wurde nach langer Krankheit in Frührente geschickt.
Wieder mal ein Fun Fact am Rande: Else hat jahrelang geprahlt: "Bin ich nicht so dumm wie deutsche Frauen, sitze ich mit 50 zu Hause und mache Rente!". Realität: Else ist mit 56 immer noch auf Arbeit, versucht krank zu machen und die Ärzte sagen, sie soll nicht so viel simulieren, ihre Rente bekommt sie so auf jeden Fall nicht.
Irgendwo hat mein Text glaube ich den Faden komplett verloren. Ich hoffe, bis hier her kann man mir folgen. Ein Kollege leidet, wenn ich nicht da bin, den dann ist er derjenige, auf dem zumindest Else herum hackt. Letztens hat sie wieder Stress in der Firma gemacht. Sie haben für ihren Sohn vor Jahren ein Haus in Nürnberg gekauft, jetzt ist er mit seiner Frau nach Hamburg gezogen. Die Eltern der Frau wohnen in Russland uns unterstützen die Tochter und die Kinder finanziell. Den Mann, also den Sohn von Alfred und Else mit keinem Cent. Deswegen wollten die beiden ihm eine Freude machen und ihn in Hamburg besuchen. Sie haben Tickets gebucht, ihm aber nichts gesagt. Ein paar Tage später rief er an, sie sollten ihm Geld überweisen, Frau und Kinder würden über Weihnachten nach Russland fliegen und er müsse alles selbst zahlen. Nun waren die Tickets nach Hamburg unnötig und sie mussten dem Sohn noch Geld zahlen. Ich verstehe ja, dass man sich darüber ärgert, aber muss man wegen solch einer familiären Sache Unfriede auf der Arbeit stiften, Intrigen spinnen usw.? Bei mir bleibt privat zu Hause und die Arbeit so gut es geht dort... Wie gesagt, mit diversen Ärzten habe ich schon über die Sache geredet, mehr als ein "wird schon" habe ich nicht zu hören bekommen. In einem anderen Forum habe ich das Thema angeschnitten, dort wurde mir ein sofortiger Jobwechsel nahe gelegt. Sicher wäre das nötig, nur vergessen viele den Punkt, dass mein Chef meine Krankheit akzeptiert. Wenn ich mich in einer neuen Firma bewerbe und sage: "Tschuldigung, ich kann zwar nicht wirklich laufen, kann nicht fest zupacken, nichts heben...", wer stellt mich dann ein?
Das Thema habe ich auch mit dem Hausarzt gesprochen, dem sagte ich, dass ich irgendwas zwischen Kündigung und neuer Arbeit brauche... Schultern zucken, Stille. Der Chef sagt mir immer, ich solle noch 2 Jahre durchhalten, dann geht Alfred (hofft er) in Rente. Weiteres Problem, ich wohne in einer strukturschwachen Region, selbstverständlich suche ich schon seit Jahren einen neuen Job, aber woher nehmen? Entweder muss ich morgens und abends 2 Stunden Fahrt in Kauf nehmen, oder finde nichts. Die 2 Stunden schaffe ich zur Zeit nicht, da ich im Auto kaum 30 Min. am Stück sitzen kann. Nach Feierabend habe ich oft solche Schmerzen im Fuß, dass ich kaum die Kupplung oder Bremse treten kann.
Zudem ist noch die Sache mit meinem Vater, der zu Hause von meiner Mutter gepflegt wird. Sie kann ihn keine Minute alleine lasse, so dass ich alle Besorgungen etc. machen muss. Wer einen Pflegefall zu Hause hat, der weiß, wie es manchmal gehen kann. Kleiner Harnwegsinfekt vom Katheder, Antibiotika, dadurch Durchfall, dadurch irgendwann wund... Ich war die letzten 4 Wochen jeden Abend entweder beim Arzt, oder in der Apotheke. Unsere Bürokratie macht die Sache auch nicht einfacher, hier mal nen Rezept holen, dort hin bringen, hier ne Verordnung, da was abstempeln lassen, dort nen Arztbrief. Wenn ich könnte, wäre ich hier weg, ganz weg aus Deutschland. Aber ich weiß genau, dann bricht meine Mutter zusammen, beide müssen ins Heim, ich bleibe auf den Kosten sitzen, mache mir Vorwürfe etc. Natürlich ist in dem Zusammenhang auch Geld ein Faktor, alleine das letzte Krankengeld hat schon eine Lücke hinterlassen.
Am Anfang hatte ich noch Hoffnung, durch die neuen Kollegen, die ab 2015 in die Firma kamen, würde sie Sache besser. Sie schimpfen zwar alle gegen Alfred, das interessiert ihn aber wenig. Sie ains, bis auf einen, alle verwandt mit ihm und da grinst er über ein "leck mich am Ar***" nur. Bei mir ist er damals ausgerastet und meinte, er müsse misch nun schlagen. Mittlerweile habe ich aber gemerkt, dass die neuen Kollegen auch nicht sehr viel besser sind, als Alfred und Else. Zwar haben sie damals die Wahrheit gesagt, aber weniger, um mir zu helfen. Eher haben sie Angst, dass ich die Firma verlasse und es dann auffällt, dass sie nichts arbeiten wollen. Oft kompensiere ich ihre Arbeit noch mit, damit der Laden läuft. Der Chef weiß, dass ich alles im Griff habe, deswegen verlangt er am Telefon nur mich, oder wenn er mal in die Produktion kommt, fragt er mich, warum was nicht läuft. Wenn ich auf die Kollegen verweise, will er das nicht hören. Wenn ich mich beschwere, dass die nur herum sitzen und mich alles alleine machen lassen, will er mit denen reden, sagt aber nichts. Dabei haben wir eigentlich feste Arbeitsplätze. Ich muss Material beschaffen und mache den Versand. Alfred und Else produzieren, denen habe ich schon 1.000x gesagt, sie sollen mind. eine halbe Stunde vorher Bescheid sagen, wenn sie Nachschub brauchen. Das kann man durchaus abschätzen... aber nein, wenn sie keinen Krümel mehr haben, sagen sie es mir und dann heisst es: "Dawai, sind sie Faulländer!". Diese Verzögerungen nehme ich mal raus, dafür kann ich nichts, denn ansonsten habe ich den Materialnachschub mehr als im Griff. Es stockt eher in der Produktion, Nachbearbeitung/ Verpackung, wo ich immer zusätzlich einspringen muss.
Die Kollegen haben langsam mitbekommen, bei ihnen sagt der Chef nichts, die dürfen machen, was sie wollen. Letztens kam er in die Halle, als sie alle auf den Tischen saßen, ich war als einziger am arbeiten. Chef fragt so in die Runde: "Macht ihr etwa Pause?" Else schrickt auf, bekommt einen knallroten Kopf und stammelt: "Der Blue, der ist Faulländer und will Pause machen!". Dann ist das so, Else hat gesprochen und die Aussage Gesetz. Egal ob ich was sage, oder der Chef, Else hat gewonnen, ich bin schuld.
Letztes Jahr haben beide gemeckert, weil sie Urlaub machen mussten, als wir wenig zu tun hatten. "Soll doch der Blue machen, der Faulländer will eh nichts arbeiten!". Nach ihnen war ich dran, weil immer noch Flaute, da hieß es: "Schau dir mal den Blue an, der Faulländer hat schon wieder Urlaub!". Die Sekretärin meinte zu mir: "Was willst du da noch sagen, mir fehlen die Worte, ich sage gar nichts mehr!". Deswegen bekomme ich weder von ihr, noch vom Chef Unterstützung. Die sagen beide nichts mehr, damit sie ihre Ruhe haben. Steht der Chef zu mir, sind Alfred und Else postewendend im Büro und machen dort Stress.
Was ich auch erst kürzlich erfahren habe, seit ich in der Firma bin, sind zwei Leute in Rente gegangen. Die haben mir zwar immer erzählt, dass vorher schon zwei Leute wegen Alfred in den Ruhestand sind, obwohl sie eigentlich noch ein bisschen auf 450€ weiter machen wollten. Aber für mich war neu, dass auch diese zwei letzten Personen aus dem gleichen Grund in Rente sind, eine sogar 3 Jahre früher und mit vollen Abzügen. Somit hat Alfred vier Leute aus der Firma gemobbt!
Eine anstrengende und verfahrene Situation, aus der ich alleine nicht mehr raus komme. Wie erwähnt, wohne ich auf dem Lande, aktuell sind wir sogar noch ärztlich unterversorgt. Dabei habe ich irgendwie das Gefühl, wenn ich zu einem Arzt komme, der 1 Mio Patienten helfen konnte, bin ich der 1000001. erste, dem er nicht helfen kann?! Else schwärmt von dem Orthopäden, bei dem ich damals war. Mich hat er nicht mal untersucht, er saß vor mir auf dem Stuhl, ich durfte nicht mal meine Jacke ausziehen, stand vor ihm und er sah mich mitleidig an. Dann Überweisung zum Neurologen, der zuckte mit den Schultern, alles ok, von den Nerven kommt es nicht. Zurück zum Orthopäden... "Ich weiß nicht, welche Krankheit sie haben, keine Empfehlung wäre, sie nehmen bis zu ihrem Lebensende starke Schmerzmittel. Falls sie operiert werden wollen, bin ich ihr Mann, hier meine Karte!". Dann den Hausarzt genervt, bis er eine Überweisung zum zweiten Orthopäden, der überall gelobt wird, geschrieben hat. Der hat sich meine Füße nicht mal richtig angesehen, meinte gleich, ich brauche EInlagen. Also diese teuren Dinger anfertigen lassen, ich konnte damit nich weniger laufen, weil die vorne am Ballen bretthart waren. Muss so sein, meinte der Hersteller und der Arzt. Es verschlimmerte meine Schmerzen, was ich ihm drei Mal sagte. Egal, weiter tragen. Als es nach 4 Wochen nicht besser wurde, habe ich die Einlagen weg gelassen... und es wurde wieder besser. Ich kam zu dem Schmerzlevel, den ich vor den Einlagen hatte. Dann endlich Überweisung zum Rheumatologen, es dauerte 4 Monate, bis ich einen Termin hatte, erst fand er kein Rheuma, dann doch und verschrieb mir Medikamente. Die Spritzen konnte ich nicht lange nehmen, setzte sie wegen Ekelgefühlen und Brechreiz ab. Bei dem Termin, wo ich ihm das sagte, wurden Blut und Urin untersucht, sowie Bilder von Händen und Füßen gemacht. Arzt: "Glückwunsch, die Medikamente haben sie geheilt!" Ich: "Die habe ich wie gesagt aus diversen Gründen abgesetzt..." Arzt: "Oh, dann haben sie doch kein Rheuma, aber nehmen sie die Medikamente trotzdem weiter!". Ist ein hochgelobter Rheumatologe, bei dem ich das Gefühl habe, der will mich nur sehen, damit er mich abrechnen kann. Mir noch nen Rezept in die Hand drücken, damit es etwas extra Kohle gibt, aber auf meine Beschwerden, Berichte, Schmerzen etc. geht er nicht ein. Immerhin hat er mir ein Attest geschrieben, dass ich nicht "dawai dawai" arbeiten darf. Interessiert Alfred nicht, erstens kann er nicht lesen, zweitens darf kein Arzt schreiben, dass ich nicht "druff und druff" (wie er es nennt) arbeiten darf. Dem Arzt würde er gerne mal die Fresse polieren!
Noch nen Fun Fact zum Ende: Alfred hatte auch schlimmstes Rheuma, er war bei einem Arzt, der hat gesagt, man kann nichts machen. Dann hat er es selbst versucht und sich innerhalb von 2 Wochen selbst geheilt.
Entschuldigt die Aussage, aber hätte er mal lieber seinen Hirnschwund geheilt.
Ich danke euch für´s lesen, auch wenn ich weiß, dass viele es unglaublich finden, so ist es doch 100% die Wahrheit. Nur weiß ich nicht, was ich tun soll, um noch 2 Jahre zu überstehen?
Liebe Grüße
BlueCrush
Edit: Beim zweiten editieren hat der Browser nun hoffentlich die Absätze übernommen und es ist lesbarer. Sorry dafür

Kommentar