Gehe nur noch mit Magenschmerzen zur Arbeit Mobbing? Boreout

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Hallo und danke für die Aufnahme!

Ich weiß nicht mehr weiter und muss mir mal Luft machen.

Zu mir: ich bin 52, gelernte Fremdsprachen Korrespondentin, geschieden und Arbeit seit fünf Jahren in einerFirma als Bürofachkraft (Rechnungen nach Schema F und Telefon) 34 Stunden die Woche. Ich hab das damals angenommen weil ich a) einenJob brauchte und b) zu dem Zeitpunkt meine demente Mutter bei mir zu Hause hatte und deshalb nur zeitlich begrenzt arbeiten konnte. Ich hatte ursprünglich mit 20 Stunden angefangen. Dann nach und nach aufgestockt. Anfangs war auch noch alles prima. Stimmung gut, Bezahlung super, Sonderleistungen.

nach und nach wurden neue Kollegen eingestellt, innerhalb vier Jahre von 6 auf 16.

da kommt auch schon das erste Problem. Obwohl wir jetzt so viele sind, reißt die Chefsekretärin alles an sich, mischt sich in alles ein, bestimmt alles u d will alles wissen. Sie allerdings gibtkaumInfos weiter. Sie bestimmt was an Ausflügen gemacht wird oder an Feiern oder wie es im Büro organisiert wird und wehe man ist anderer Meinung! Es wird immer das gemacht was sie will! Sie arbeitet eigentlich 20 h/Woche ist aber immer 40 Stunden da, nie krank, keine Mittagspause, höchstens 2 Wochen Urlaub imJahr und selbst am Wochenende immer erreichbar. Wäre mir Wurscht, wenn sie uns nicht mit reinziehen wollte!
so hat sie sich zum Beispiel im Januar überlegt das jeder einmal pro Woche bis halb sechs im Büro bleiben soll damit das Telefon bis dahin besetzt ist. Das Telefon klingelt übrigens meistens seit zwei schon nicht mehr. Der Chef fand die Idee natürlich toll, er findet alles toll was die sagt und tut.
Ich habe gesagt, das ich das unsinnig finde zumal es vier Jahre auch keinen gestört hat das ab 5 keiner mehr da war. Da hieß es, wegen der Gleichberechtigung. Andere wollten auch mal früher gehen. Andere kommen dafür aber auch erst um 9! Ich sitze da seit 8! Und bin meistens im 11 schon mit meiner Arbeit fertig und schlag mir die Stunden um die Ohren, weil Madam nix abgeben will und keiner einem was zutraut. Mittlerweile ist die Stimmung bei ne hauptsächlich durch die so muss, das ich seit nem halben Jahr Magenschmerzen hab wenn ich ins Büro gehe.

ich bewerbe mich aber mit über 50 und in der jetzigen Corona Situation liegen die Stellen nicht auf der Straße, einfach hinschmeißen kann ich auch nicht weil ich finanzielle Verpflichtungen habe. In der letzten Zeit habe ich öfter mal den Mund aufgemacht und gesagt was mich stört. Das war ein klassisches Eigentor, die, die immer schön im geheimen meiner Meinung sind, sind dann auf einmal ganz unsichtbar und ich stehe dann als die Dumme da.

manche sagen bestimmt ich soll froh sein einen Job zu haben. Das bin ich auch, aber wenn man über Monate kaum was zu tun hat und dann noch ständig bevormundet wird als wäre man blöd, dann zermürbt das. Mittlerweile fehlt mir für alles der Elan, ich bin eigentlich ein kreativer Mensch, schreibe, bastele. habe Hunde und Aquarien. Aber ich bin mache nur noch das was ich muss, fühl mich ständig müde und ausgepowert. Mit dem Chef reden bringt nichts, er findet seine Sekretärin Oberklasse und ich habe außerdem Angst ihm zu sagen das ich kaum was zu tun habe, schlimmstenfalls wü de er dann meine Stunden reduzieren und das kann ich mir finanziell nicht leisten.

Ich wollte mir hier mal Luft machen, vielleicht ist ja jemand hier, der Ähnliches erlebt.

seid lieb gegrüßt
Lilu

[Gerdis besonders erfahrenes Mitglied Alle Beiträge durchsuchen Profil ansehen Schließen Gerdis]

AW: Gehe nur noch mit Magenschmerzen zur Arbeit Mobbing? Boreout

Hallo Lilu,
ob diese Damen vorschlägt oder Kollegen anweist an bestimmten Tagen Telefondienst zu leisten, muß Dich nicht interessieren. Dein Arbeitsvertrag gilt für 34 Stunden und kein Arbeitgeber, und schon garnicht eine Chefsekretärin- kann ohne triftigen Grund Überstunden verlangen.
Was nun Deinen Mangel an Arbeit angeht, das würde ich nun echt nicht so eng sehen. Ich kenne genügend Berufe, in denen zu bestimten Zeiten für das Büro mehr als wenig Arbeiten anfallen, man aber trotzdem anwesend sein muß. Das jetzt ist nicht unbedingt ein korrekter Rat: Nimm Dir ein Buch mit oder sonst etwas, was Du für Dich erledigen musst und erledige es diskret. Natürlich erst dann, wenn Deine eigentliche Arbeit erledigt ist und keine weitere Arbeit zu ergattern ist. Wenn diese Sekretärin etwas zu Dir sagt höre zu und je nach Relevanz stell die Ohren auf Durchzug. Sie wird ja in den vorherigen Jahren ebenso geredet haben, und da hast Du es ja auch ertragen.
Ich wünsche Dir viel Glück und vielleicht berichtest Du mal wie es mit "Durchzug" klappt

[iceberg Sehr erfahrenes Forumsmitglied Alle Beiträge durchsuchen Profil ansehen Schließen iceberg]

AW: Gehe nur noch mit Magenschmerzen zur Arbeit Mobbing? Boreout

Hallo Lilu - meintest Du burnout oder Boreout-Syndrom bzw. (Gelangweilt-Sein). Boreout hatten wir hier, meines Wissens nach, noch nicht. Aber, auch mal interessant !

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AW: Gehe nur noch mit Magenschmerzen zur Arbeit Mobbing? Boreout

Überstunden sind es nicht, dafür „dürfen“ wir an nem anderen Tag ne halbe Stunde früher gehen. Das ist auch nicht mein Problem sondern das es a) einfach angeordnet wurde weil eine, die seit nem halben Jahr da ist und normalerweise um 9 kommt rumgejammert hat sie wolle auch mal früher gehen und b) genau diese Person jetzt doch 9 von 10 Mal noch da sitzt wenn ich um halb sechs dann gehe! Wo bitte ist da der Sinn??

zum Boreout: ja, das ist interessant. Ich hab früher auch immer gedacht, was wollen die eigentlich? Kriegen Geld fürs rumsitzen. Sollen doch froh sein und schließlich kann man sich auch anderweitig beschäftigen. Tja, die Sache ist die: wenn das mal vorkommt ist es ja ok, wenn sich das aber über Monate oder gar Jahre hinzieht und das täglich, dann geht das an die Substanz, die Folgen sind genau wie beim Burnout.

ich mache schon Dinge nachdem ich meine Arbeit erledigt hab (und die ist in maximal ein-zwei Stunden durch, an vielen Tagen hab ich gar nix) die sinnvollste Investition der letzten 5 Jahre war sicherlich Kindle unlimited, aber wer mal über Monate jedenTag sechs, sieben Stunden auf dem Handy gelesen hat, zwischendurch schon die Timeline von Facebook bis zum Ende geschafft hat und Google schon leer gesucht hat, der wird merken, das das unheimlich schlaucht, es macht müde auf das kleine Teil zu glotzen, es ist anstrengend immer so zu wirken als wäre man beschäftigt, man verliert jegliche Energie, das zieht sich auch in den privaten Bereich, man ist müde weil man den ganzen Tag nichts geschafft hat und kann sich dann zu gar nichts mehr aufraffen. Man fühlt sich komplett unterfordert, hat das Gefühl geistig zu verblöden und das nagt irgendwann am Selbstwertgefühl. Also, so easy ist das nicht händelbar

[Ratte Forumsmitglied Alle Beiträge durchsuchen Profil ansehen Schließen Ratte]

AW: Gehe nur noch mit Magenschmerzen zur Arbeit Mobbing? Boreout

Man sollte denken, es gibt Regeln am Arbeitsplatz. Aber es gibt immer wieder sogenannte Kollegen, die nicht teamfähig sind und staendig aggressiv "auf Krawall gebürstet" sind, die staenkern, einen schlecht machen, anschwaerzen, mobben, fertigmachen und sich asozial verhalten. Nicht selten sind es Leute aus bildungsfernen Schichten mit niedriger sozialer Intelligenz. Waeren sie intelligent und vernünftig, waeren sie bereit, konstruktiv - positiv miteinander in gegenseitiger Unterstützung, Ruecksichtnahne und Hilfsbereitschaft im Team zusammen zu arbeiten und gemeinsam Probleme zu loesen. Aber in der Praxis funktioniert das leider nicht und es wird unglaublich viel Energie darauf verwendet, sich gegenseitig fertigzumachen, niederzumachen.

[Ratte Forumsmitglied Alle Beiträge durchsuchen Profil ansehen Schließen Ratte]

AW: Gehe nur noch mit Magenschmerzen zur Arbeit Mobbing? Boreout

Es ist ein giftiger Fluss, die anhaltende Mobbingsituation am Arbeitsplatz und das daraus resultierende versaute Privatleben, das wir fuehren. Die Scheisse, die sie uns fressen lassen, Tag fuer Tag, der Boss, die mobbenden Kollegen. Die wissen schon, wie sie uns zermuerben. Wenn man sich nicht dagegen wehrt, denen nicht zeigt, dass man es noch wert ist, tief im Inneren, wo es darauf ankommt, wird man einfach mitgerissen. Kaputtgemacht.