Hallo,
bin mir nicht so recht im klaren, ob das, was mir gerade widerfährt, tatsächlich schon als Mobbing zu verstehen ist. Mies ist es auf jeden Fall.
Ich bin in eine mittelständigen Unternehmen Vertreterin des Abteilungsleiters. Seit 11 Jahren im Unternehmen, seit ca. 5 Jahren in dieser Position. Schon länger bin ich wegen Depressionen in Behandlung, worüber ich meinen Vorgesetzten auch informiert habe. Mit meiner Arbeit war man aber dennoch vollends zufrieden und Vertretungszeiten von mehr als 4 Wochen waren auch nach Bekanntgabe meiner Erkrankung kein Problem.
Bereits von Anfang an wurden mir in dieser Position teilweise recht heftige Dinge zugemutet und die Behandlung durch den Chef war nicht besonders wertschätzend und oft unfair. Da ich aber mit meinen persönlichen Problemen durchaus genug Beschäftigung hatte, habe ich vieles mit einem Schulterzucken abgetan und des lieben Friedens willen hingenommen.
Mittlerweile geht es mir psychisch besser und selbstverständlich habe ich nun auch die Energie, ungerechte Behandlung oder Fehlentscheidungen in angemessener Form (!) zurückzuweisen oder zu kritisieren. Und nun fangen die Probleme an...
Von einer Kollegin aus einer eng mit uns zusammen arbeitenden Abteilung wurde ich gewarnt, mein Vorgesetzter vertusche alle in unserer Abteilung aufkommenden Fehler, würde aber meine mit besonderem Genuss breittreten. Der nächsthöhere Chef kennt meine Arbeit auch nur aus den Berichten und Bemerkungen meines direkten Vorgesetzten, da er selbst sich nicht einmischt. Holzauge, sei wachsam!
Es kam unlängst zu einer Konfliktsituation, in der ein Gespräch zwischen meinem direkten Vorgesetzten und mir zur Klärung nicht mehr sinnvoll war und ich habe also, nachdem das direkte Gespräch nicht gefruchtet hatte, mich an unseren gemeinsamen Vorgesetzten gewandt. Da ich aber das Standardverhalten meines Abteilungsleiters zur Genüge aus Konflikten mit anderen Abteilungen kenne (Kritik wird immer als persönliche Kriegserklärung verstanden), war ich vorsichtshalber bereits vorher bei unserem Betriebsrat und habe angekündigt, daß ich ein Gespräch mit unserem nächsthöheren Chef suchen werde und welche Reaktionen ich befürchte. Nur zur Vorsicht, ohne Bitte an den Betriebsrat, in irgendeiner Form aktiv zu werden....
Das Gespräch mit dem nächsthöheren Vorgesetzten war deprimierend. Aus Zeitmangel seinerseits war es mir lediglich möglich, in 2 Sätzen grob komprimiert, mein Anliegen vorzubringen und auch wenn man mir zusagte, mit meinem Chef zu sprechen, hatte ich ganz und gar nicht das Gefühl, daß ich mit meinem Anliegen auch nur ansatzweise durchgedrungen war.
Am gleichen Nachmittag bat mich dann mein Abteilungsleiter zum Gespräch, das folgendermaßen begann: "Das war keine so gute Idee zum xxx zu gehen. Der weiß gar nicht, was du überhaupt willst..." Im weiteren Verlauf wurde mir mitgeteilt, wie sehr er doch meine Arbeit schätze, daß es ja niemanden gäbe, der ansonsten in dieser Position denkbar wäre ... blablabla... Die Mißstände, die ich angesprochen hatte, seien ja so gar nicht vorhanden und daß ich bei wochenlanger Vertretung keinerlei Weisungsbefugnis habe, sei ja gar nicht wahr, da habe er sich irgendwann einmal unglücklich ausgedrückt. (Vor versammelter Abteilung wortwörtlich: "Die Martina hat, was Abläufe während meiner Abwesenheit anbelangt, natürlich das Sagen, ansonsten aber keinerlei Befugnisse")
Wir verblieben dann so, daß ich mir das Gespräch noch einmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen wollte und nochmals auf ihn zugehen würde, wenn ich irgendwelche Verbesserungsvorschläge habe.
Einige Tage später ging ich für eine Woche in Urlaub. Nach meiner Rückkehr wurde ich nochmals zum Gespräch mit ihm gebeten. Er habe sich überlegt, daß ich mit der Vertretung überfordert sei und aus Sorgfaltspflicht möchte er lieber eine andere Vertretung haben. Da sei er sich mit unserem gemeinsamen Chef einig, dem er habe zustimmen müssen, daß ich nach 4 Wochen arbeiten für 3 (neben ihm fiel auch noch eine Kollegin aus, die mich normalerweise unterstützt), doch deutlich gestresst war. Ausserdem stünden ja in nächster Zeit einige Schwierigkeiten wegen Unterbesetzung an und daher solle ich dann Kollege X, der Arbeiten ausführt, die weit unter meinem üblichen Arbeitsniveau liegen, unterstützen. Was vielleicht noch erwähnenswert ist: Kollege X und ich können auf Distanz eine friedliche Koexistenz aufrechterhalten, liegen uns aber, wenn diese Distanz nicht möglich ist, innerhalb kürzester Zeit fürchterlich in den Haaren. Bisher haben wir beide das eher mit Humor gesehen (rotes Kreuz im Kalender: M hat was nettes zu M gesagt), aber da ließ man uns ja auch die nötige Distanz.</div>
So wie ich das sehe, soll ich komplett ausgebootet werden. In 4 Tagen habe ich ein weiteres Gespräch mit dem Betriebsrat und ich fürchte, mir bleibt nichts anderes übrig, als die Abteilung zu verlassen. Entweder durch betriebsinternen Wechsel oder durch einen neuen Arbeitgeber.</div>
bin mir nicht so recht im klaren, ob das, was mir gerade widerfährt, tatsächlich schon als Mobbing zu verstehen ist. Mies ist es auf jeden Fall.
Ich bin in eine mittelständigen Unternehmen Vertreterin des Abteilungsleiters. Seit 11 Jahren im Unternehmen, seit ca. 5 Jahren in dieser Position. Schon länger bin ich wegen Depressionen in Behandlung, worüber ich meinen Vorgesetzten auch informiert habe. Mit meiner Arbeit war man aber dennoch vollends zufrieden und Vertretungszeiten von mehr als 4 Wochen waren auch nach Bekanntgabe meiner Erkrankung kein Problem.
Bereits von Anfang an wurden mir in dieser Position teilweise recht heftige Dinge zugemutet und die Behandlung durch den Chef war nicht besonders wertschätzend und oft unfair. Da ich aber mit meinen persönlichen Problemen durchaus genug Beschäftigung hatte, habe ich vieles mit einem Schulterzucken abgetan und des lieben Friedens willen hingenommen.
Mittlerweile geht es mir psychisch besser und selbstverständlich habe ich nun auch die Energie, ungerechte Behandlung oder Fehlentscheidungen in angemessener Form (!) zurückzuweisen oder zu kritisieren. Und nun fangen die Probleme an...
Von einer Kollegin aus einer eng mit uns zusammen arbeitenden Abteilung wurde ich gewarnt, mein Vorgesetzter vertusche alle in unserer Abteilung aufkommenden Fehler, würde aber meine mit besonderem Genuss breittreten. Der nächsthöhere Chef kennt meine Arbeit auch nur aus den Berichten und Bemerkungen meines direkten Vorgesetzten, da er selbst sich nicht einmischt. Holzauge, sei wachsam!
Es kam unlängst zu einer Konfliktsituation, in der ein Gespräch zwischen meinem direkten Vorgesetzten und mir zur Klärung nicht mehr sinnvoll war und ich habe also, nachdem das direkte Gespräch nicht gefruchtet hatte, mich an unseren gemeinsamen Vorgesetzten gewandt. Da ich aber das Standardverhalten meines Abteilungsleiters zur Genüge aus Konflikten mit anderen Abteilungen kenne (Kritik wird immer als persönliche Kriegserklärung verstanden), war ich vorsichtshalber bereits vorher bei unserem Betriebsrat und habe angekündigt, daß ich ein Gespräch mit unserem nächsthöheren Chef suchen werde und welche Reaktionen ich befürchte. Nur zur Vorsicht, ohne Bitte an den Betriebsrat, in irgendeiner Form aktiv zu werden....
Das Gespräch mit dem nächsthöheren Vorgesetzten war deprimierend. Aus Zeitmangel seinerseits war es mir lediglich möglich, in 2 Sätzen grob komprimiert, mein Anliegen vorzubringen und auch wenn man mir zusagte, mit meinem Chef zu sprechen, hatte ich ganz und gar nicht das Gefühl, daß ich mit meinem Anliegen auch nur ansatzweise durchgedrungen war.
Am gleichen Nachmittag bat mich dann mein Abteilungsleiter zum Gespräch, das folgendermaßen begann: "Das war keine so gute Idee zum xxx zu gehen. Der weiß gar nicht, was du überhaupt willst..." Im weiteren Verlauf wurde mir mitgeteilt, wie sehr er doch meine Arbeit schätze, daß es ja niemanden gäbe, der ansonsten in dieser Position denkbar wäre ... blablabla... Die Mißstände, die ich angesprochen hatte, seien ja so gar nicht vorhanden und daß ich bei wochenlanger Vertretung keinerlei Weisungsbefugnis habe, sei ja gar nicht wahr, da habe er sich irgendwann einmal unglücklich ausgedrückt. (Vor versammelter Abteilung wortwörtlich: "Die Martina hat, was Abläufe während meiner Abwesenheit anbelangt, natürlich das Sagen, ansonsten aber keinerlei Befugnisse")
Wir verblieben dann so, daß ich mir das Gespräch noch einmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen wollte und nochmals auf ihn zugehen würde, wenn ich irgendwelche Verbesserungsvorschläge habe.
Einige Tage später ging ich für eine Woche in Urlaub. Nach meiner Rückkehr wurde ich nochmals zum Gespräch mit ihm gebeten. Er habe sich überlegt, daß ich mit der Vertretung überfordert sei und aus Sorgfaltspflicht möchte er lieber eine andere Vertretung haben. Da sei er sich mit unserem gemeinsamen Chef einig, dem er habe zustimmen müssen, daß ich nach 4 Wochen arbeiten für 3 (neben ihm fiel auch noch eine Kollegin aus, die mich normalerweise unterstützt), doch deutlich gestresst war. Ausserdem stünden ja in nächster Zeit einige Schwierigkeiten wegen Unterbesetzung an und daher solle ich dann Kollege X, der Arbeiten ausführt, die weit unter meinem üblichen Arbeitsniveau liegen, unterstützen. Was vielleicht noch erwähnenswert ist: Kollege X und ich können auf Distanz eine friedliche Koexistenz aufrechterhalten, liegen uns aber, wenn diese Distanz nicht möglich ist, innerhalb kürzester Zeit fürchterlich in den Haaren. Bisher haben wir beide das eher mit Humor gesehen (rotes Kreuz im Kalender: M hat was nettes zu M gesagt), aber da ließ man uns ja auch die nötige Distanz.</div>
So wie ich das sehe, soll ich komplett ausgebootet werden. In 4 Tagen habe ich ein weiteres Gespräch mit dem Betriebsrat und ich fürchte, mir bleibt nichts anderes übrig, als die Abteilung zu verlassen. Entweder durch betriebsinternen Wechsel oder durch einen neuen Arbeitgeber.</div>
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