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Mobbing im Öffentlichen Dienst

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  • Mobbing im Öffentlichen Dienst

    Hallo,
    ich bin neu hier und ich wollte einfach mal darüber reden, wie es mir an der Arbeit ergeht.

    Ich bin seit 20 Jahren im Öffentlichen Dienst (Finanzamt) beschäftigt, und ich werde schon seit mehreren Jahren gemobbt. Ich habe schon einmal die Abteilung gewechselt, dann war es für lange Zeit besser, und irgendwann fing alles wieder an.

    In dieser Abteilung bin ich nun seit 5 Jahren, und bisher hatten wir ein gutes Arbeitsklima.
    Das hat sich geändert, als eine neue Kollegin dazukam. Und inzwischen ist es ganz schlimm geworden.
    Es wird über mich geredet, und es wurden Gerüchte über mich verbreitet. Dann habe ich böse Briefe bekommen, natürlich anonym.
    Schließlich habe ich erfahren, dass auch andere Kollegen Briefe bekommen haben, wo schlimme Anschuldigungen gegen mich drin standen.
    Einem Kollegen wurde anonym mitgeteilt, dass ich ihn bestohlen hätte,
    einem anderen wurde geschrieben, dass ich seinen Schreibtisch durchwühlt hätte.
    Dem Suchtbeauftragten in unserem Amt wurde anonym mitgeteilt, ich hätte ein Problem mit Alkohol, ich würde an der Arbeit trinken. Das stimmt natürlich alles nicht.

    Irgendwann ging es dann ganz offen weiter, nicht mehr anonym.
    Da wurde ich beschuldigt, Akten gestohlen zu haben, oder andere Dinge weggenommen zu haben. Schließlich beschuldigte mich eine Kollegin, ich hätte ihre Lederjacke kaputtgemacht.
    Und immer wieder gingen zwei Kollegen zum Chef, um sich über mich zu beschweren.

    Schließlich musste ich zum Chef kommen, und habe eine Abmahnung erhalten, wegen unkollegialem Verhalten. Er meinte, es kämen ständig Beschwerden über mich, und ich würde den Arbeitsfrieden stören.

    Das war dann endgültig zuviel für mich. Am nächsten Tag bin ich total zusammengebrochen.
    Das war im November. Seitdem war ich krankgeschrieben. Danach war ich 6 Wochen
    in einer Reha-Klinik wegen Depressionen. Jetzt habe noch Urlaub, aber im Juni muss ich wieder an die Arbeit gehen.
    Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll.
    Am liebsten würde ich nie wieder dort hingehen.
    .

  • #2
    Hallo Kitty,

    Deine Situation ist fatal. Wer mag dahinter stecken? Wer hat ein Interesse, Dir so massiv zu schaden und Dich los zu werden?
    Was hast Du unternommen, als Du den Brief bekommen hast bzw. die Briefe mit den Anschuldigungen bei den Kollegen die Runde machten?
    Richtig wäre es gewesen, den direkten Vorgesetzten und den Personalrat zu informieren.
    Spätestens als mehrere Kollegen angeschrieben wurden, hättest Du diese informieren müssen, dass die dort getätigten Anschuldigungen reine Diffamierungen sind und Du erwägst, Strafanzeige gegen Unbekannt zu erstatten.
    Nun hat das Unheil seinen Lauf genommen und die Anschuldigungen und Angriffe wurden direkter und brutaler. Kollegen und Vorgesetzten sind nicht auf Deiner Seite.

    Hast Du einen Anwalt eingeschaltet? Wenn nicht, solltest Du das j e t z t tun, morgen oder besser noch heute, zunächst telefonisch. Infrage kommt sowohl ein Arbeitsrechtler als ein Strafrechtler. Ich kann sehr gut nachempfinden, dass Du völlig fertig bist und Du Dich fürchtest vor der Rückkehr an diesen Arbeitsplatz. Doch Angst und Starre sind ein schlechter Berater. Du musst aktiv werden, wenn Du in dieser Situation noch was retten willst! Du hast mit den Briefen und weiteren Vermerken Beweise in der Hand.

    Viel Erfolg und Kraft
    Trauerweide
    Pfirsichblüte
    besonders erfahrenes Mitglied
    Zuletzt geändert von Pfirsichblüte; 25.05.2009, 13:49.

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    • #3
      Hallo Trauerweide,

      ich habe schon ganz viel unternommen, aber es hat alles nichts gebracht.
      Inzwischen fühle ich mich nur noch hilflos, und total alleingelassen.

      Als ich die ersten anonymen Briefe erhalten habe, habe ich sie zunächst den Kollegen
      gezeigt. Später bin ich dann damit zu meinem Vorgesetzten gegangen.
      Er versprach, sich darum zu kümmern, hat aber gar nichts unternommen.
      Dann ging ich mit den Briefen zum Personalrat. Auch die Frauenbeauftragte wurde
      eingeschaltet. Aber geholfen hat mir keiner.

      Als ich dann zum Chef musste, habe ich auch noch versucht, mit ihm zu reden.
      Aber er meinte nur, da ja alles anonym wäre, könne man da nichts machen, weil es
      keine Beweise gebe.
      Ich sagte ihm, dass ich auch ganz offen angegriffen wurde, aber er ließ mich nicht mal richtig zu Wort kommen.

      Dann bin ich zu einem Fachanwalt für Arbeitsrecht gegangen. Er meinte, ich könne
      theoretisch meinen Arbeitgeber sogar auf Schmerzensgeld verklagen, weil er nichts gegen das Mobbing unternommen hat. Er hat mir jedoch davon abgeraten, weil die Erfolgsaussichten sehr gering seien. Er meinte, wenn ich weiterhin dort arbeiten will, soll ich lieber nichts unternehmen. Also hab ich es gelassen.

      Stattdessen bin ich zum Arzt gegangen und habe mich krankschreiben lassen,
      damit ich erstmal ein wenig Abstand von allem habe.
      Und dann kam ich in die Reha-Klinik. Es war eine psychosomatische Klinik, wo man
      auch Gesprächstherapie hat. Aber wieder hatte ich das Gefühl, dass mich dort niemand versteht. Die Psychologin meinte, ich wäre viel zu passiv gewesen, hätte mich nicht gewehrt. Dabei habe ich wirklich alles versucht.

      Jetzt fühl ich mich einfach nur noch hilflos und klein.
      Und diejenigen, die dafür verantwortlich sind, kommen einfach so davon.
      Das ist eine so große Ungerechtigkeit.

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      • #4
        Außenstehende können immer leicht sagen, man hätte es so oder so machen sollen.
        Ich selbst habe auch schlimmstes Mobbing hinter mir und bin nicht nur psychisch, sondern auch organisch sehr krank geworden. Aber eins habe ich später gemerkt und das ist etwas, was ich auch bei Dir sehe: man muss sich wirklich umgehend sachlich, aber knallhart wehren.
        In Deinem Fall hieße das: Strafanzeige wegen Verleumdung /übler Nachrede gegen Unbekannt. Die Täter wären wahrscheinlich nie gefunden worden, aber wenn sie sich in Deinem Arbeitsumfeld befinden, wären sie aufgeschreckt gewesen. Hallo, da ist ja eine, die haut richtig zurück. Dann hättest Du vielleicht Ruhe gehabt. So ist der Fall intern geblieben - klar, die halten zusammen, werden sich gegenseitig nicht beschuldigen.

        Mir ist aber klar, dass Du und ich zu den eher zurückhaltenden, rücksichtsvollen Menschen gehören, die Skrupel haben, gegen Kollegen und Vorgesetzte vorzugehen. Aber so rennst Du gegen eine Wand.

        Um einen Mobbingprozess zu führen braucht man starke Nerven, viel Geduld und vor allem Beweise. Nun, Du hast Briefe, die die Vermutung zulassen, dass die oder der Schreiber aus dem beruflichen Umfeld stammt. Und Du bist psychisch am Ende, musstest Dich klinisch behandeln lassen.
        Psychotherapeuten tuen sich schwer beim Hineinversetzen in andere Menschen. Sie hätten erkennen müssen, dass Du nicht stark genug bist, Dich zu wehren. Da müßte Dein Selbstvertrauen gestärkt werden.
        Ich war auch bei einer Psychotherapeutin, die mich teilweise sogar ausgelacht hat. Die meinte wiederum, ich würde auf sie nicht den Eindruck machen, dass ich leide.

        So unterschiedlich werden Mobbingopfer beurteilt.
        Offensichtlich hat man Dir in der Kur keine Wege aufgezeigt, so dass Du kein Ziel vor Augen hast
        Du musst Dich entscheiden, wie es weitergehen soll und wie lange Du diesen Terror aushältst.

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        • #5
          Öffentlicher Dienst Tummelplatz für Mobbing

          Hallo Kitty
          Ich arbeite seit über 15 Jahren in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) im Süden von X.
          Bis vor ca 2,5 Jahren war alles in Ordnung. Ich habe bis vor kurzem die größte Abt. in der Werkstatt geleitet. ( ca. 130 behinderte Menschen und 14 Angestellte)
          Vor ca. 2,5 Jahren fing es an, dass ich für Sachen verantwortlich gemacht wurde, wo ich überhaupt nichts für konnte. Mir wurde unterstellt, ich hätte einen Angestellten bedroht, in Form von nicht verlängern seines Arbeitsvertrages.Meiner pädagogischen Kollegin würde ich Informationen vorenthalten. Und und und ! Aber immer Sachen, die sich nicht greifen ließen. In meiner Akte wurde nie etwas eingetragen! Unter der Großmütigkeit unser " Leitung" musste ich mir meiner sogenannten Kollegin zur Supervision. Ich wusste gar nicht warum. Dann wurde mir immer mehr klar, dass diese Kollegin hinter meinen Rücken ein ganz mieses Spiel begonnen hat. Und die pädagogische Leitung des Hauses mit Halbwahrheiten oder nachweislich mit Lügen gegen mich fütterte.
          Dieser gehört dem Geschäftsleitungskreis an und hat immer schön gegen mich gearbeitet. Diese Seilschaften waren mir lange gar nicht bewusst.
          Eines Tages hat mein direkter Vorgesetzten mich zu sich gerufen und mir verkündet er sieht keine Basis mit mir und er biete mir einen Aufhebungsvertrag mit 3 Monatsgehältern als Abfindung an. Wie man sich da fühlt brauche ich hier nicht zu erwähnen. Wie unfähig dieser Mensch ist beweißt, dass er nicht gewusst hat, dass ich eine Schwerbehinderung mit 50% habe. Aber er muss es dann doch raus bekommen haben, denn 2 Wochen später hat er alles zurückgezogen und mir gesagt wir müssen es nochmal miteinander versuchen.

          Es gab noch ganz viele Begebenheiten in denen ich mich nicht mal Rechtfertigen durfte. Der pädagogische Leiter hat mich im bei sein unseres Betriebsrates einfach nur zusammen geschrien. Niemand hat hier eingegriffen. Auch wenn er Argumente von mir verdreht hat, war er immer im Recht. ( Dieses passiert in einem Sozialbetrieb von einem Pädagogen)
          Mein direkter Vorgesetzter der technische Leiter(TL)des Hauses, hat sich da angehängt, weil er selber Angst um sein Job hat. Und leider einfach kein Ar.... in der Hose hat. Er sägt lieber alle ab, bevor er sich mit ihnen auseinander setzt. Ein Mitarbeiter hat er ein halbes Jahr vor der Rente fristlos aus dem Betrieb entfernt. Er musste unter den Augen des TL seine Sachen in eine Mülltüte packen und das Haus verlassen. So würde man event. einen Mitarbeiter entfernen, der einen behinderten Menschen gequält hat, aber dieser Mitarbeiter gehörte zu denen, die am beliebtesten waren!
          Er hat übrigens alle seine Prozesse gewonnen. Ein Teil seiner Klage war, das er seine Gruppe verabschieden durfte. Ich schreibe das nur um ein Bild zumachen wie eine Geschäftsführung einen Betrieb von Innen nach Außen kaputt machen kann.
          Die Krankheitsquote ist übrigens sehr gestiegen.
          Nun fragt man sich warum, dass macht doch alles kein Sinn! Man fängt an an sich selber zu zweifeln. "Bin ich wirklich schuld" wie oft habe ich mir diese Frage gestellt!?
          Es war doch jahrelang alles ok. Und nun?
          Als ich nach einer schweren Bandscheiben OP. nach 7 Monaten meinen Job wieder aufnahm, war meine päd. Kollegin in Mutterschaft. Ich dachte man muss auch mal Glück haben im Leben! Schei.... ! Die haben eine männliche Aushilfe für sie eingestellt, der wahrscheinlich nur die Aufgabe hat unser funktionierendes Team und mich fertig zumachen. was ab jetzt geschah, dafür gibt es keine Worte! Diese AUSHILFE wurde mit soviel Macht und Freiheiten bestückt, dass man schwindelig wird. Er hat mir gleich in meiner ersten Arbeitswoche gedroht, er würde mich fertig machen, ich dürfte ihm nicht zu nahe kommen, sonst würden wir uns vor Gericht wieder sehen.Jeden Tag hat er was bei der Geschäftsführung vorgetragen, damit ich vor dem gesamten Gremium vorgeladen wurde. Mir wurde wieder jedes Wort im Munde umgedreht. Alle bliesen ins gleiche Horn.
          Ich würde meine Arbeit nicht nachkommen, ich behandele die Mitarbeiter nicht gut, ich .....
          bin eigentlich unfähig. Nach nur 6 Wochen habe ich die Notleine gezogen! Bin zum Hausarzt, der sich Gott sei Dank mit solchen Mist auskannte. Der überwies mich zum Psychiater . Ja zum Psychiater! Ich danke Gott dafür! Dieser Psychiater hat mir dann empfohlen einen Spezialisten für solche Sachen aufzusuchen. Ich bin bei einem Arbeits und Berufs Psychologen seitdem in "Behandlung". Dieser hat mir wieder auf die Beine geholfen. Der geht mit mir alles durch! Stärkt mich für den Kriegsschauplatz!
          In der gesamten Zeit war ich nicht in der Lage zu arbeiten! Über Bluthochdruck, Tinnitus, Durchfall, und immer stärkere Depressionen bis zum nicht verlassen der Wohnung habe ich alles durch. Aber der Psychologe betreut mich weiterhin. Ich habe vor( mir wird jetzt schon schlecht) ab den 01.07.2009 meine Arbeit wieder aufzunehmen. In der Zeit meiner Krankheit gab es einen Schriftwechsel zwischen Geschäftsführung und mir,auch hier hat der Psychologe mit mir zusammen die Briefe verfasst und mich unterstützt. Ich kann auch in Zukunft mit der Unterstützung rechnen, denn die Krankenkasse zahlt diese.
          Ich bin endlich nicht mehr ALLEINE !!!!!
          Ich habe jemanden der mir Hilft!! In einem Krieg, den eine unfähige Geschäftsleitung gegen ihre eigenen Mitarbeiter führt!
          Wer schützt uns Mitarbeiter gegen solche unfähigen Vorgesetzten? Die ihre Schwäche und ihre Unfähigkeit durch solche Taten verbergen wollen.

          Ich kann Dir nur ans Herz legen, such Dir einen guten Arbeitspsychologen!
          Kein anderer kann Dir helfen, da bin ich mir ganz sicher!!!!!!!!
          Liebe Grüße und Toi toi toi
          Zuletzt geändert von Admin; 28.05.2009, 13:55. Grund: Name der Stadt durch X ersetzt, da Rückschlüsse möglich waren

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          • #6
            Hallo,

            die Methoden ähneln sich so sehr. Und je hartnäckiger das Opfer, desto schlimmer das Mobbing. Man wird regelrecht kriminalisiert. Die Mobber projezieren alle ihre miesen Eigenschaften auf ihre Opfer.

            Was ich in einer kirchlichen Einrichtung erlebt habe, habt ihr vermutlich gelesen. Ich leide noch heute darunter, mich packt die kalte Wut, wenn ich immer wieder in der Zeitung lesen muss, wieviel der Leiter dieser Einrichtung (Geistlicher) doch für die armen Seelen unserer Stadt tut...Er bereichert sich an der Förderung für mehrere hundert Eurojobber und wird immer mächtiger, wird jetzt zum zweiten Mal GF einer weiteren Einrichtung. Diesmal geht es um ein Hospiz - nun ja, da kann er zumindest bei den anvertrauten Menschen nicht mehr viel kaputt machen..

            Gruß
            Trauerweide
            Pfirsichblüte
            besonders erfahrenes Mitglied
            Zuletzt geändert von Pfirsichblüte; 28.05.2009, 18:03.

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            • #7
              Hallo,

              es ist schlimm, dies alles zu lesen, und zu sehen, wie es überall in der Berufswelt zugeht.
              Aber es tröstet mich auch ein bisschen, zu wissen, dass ich nicht alleine bin.
              Wie vielen es so geht, das habe ich erst kürzlich erfahren, als ich in einer psychosomatischen Reha-Klinik war. Dort war der Schwerpunkt auf Berufsproblemen, also
              sehr viele Mobbing-Opfer. Es ist wirklich schlimm, wie an der Arbeit mit Menschen umgegangen wird, wie man fertig gemacht wird, bis man zusammenbricht und nicht mehr kann.
              Aber leider hat mir die Klinik auch nicht wirklich viel gebracht. Nach sechs Wochen wurde ich als arbeitsfähig entlassen. Und nun muss ich Mitte Juni wieder an die Arbeit gehen.
              Mir wird ganz anders, wenn ich daran denke.

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              • #8
                AW: Mobbing im Öffentlichen Dienst

                Hallo,
                ich war nun schon seit einiger Zeit nicht mehr hier.
                Aber inzwischen geht es mir so schlecht, dass ich einfach mal wieder darüber reden muss.

                Nachdem ich 6 Monate krankgeschrieben war, bin ich nun seit einem halben Jahr wieder an der Arbeit.
                Ich wurde in eine andere Abteilung versetzt, habe versucht mich gut dort einzuarbeiten,
                und war stets darauf bedacht zu allen freundlich zu sein und nirgendwo anzuecken.
                Ich hatte auch zunächst das Gefühl, dass alles ganz gut läuft.

                Ich wusste allerdings nicht, dass die Kollegen mich von Anfang an nicht in ihrer Abteilung haben wollten. Viel zu negativ waren all die Gerüchte, die sie über mich gehört hatten, und so hatten sie wohl schon vorher ihre Meinung über mich.
                Deshalb haben sich wohl mehrere Kolleginnen zusammen getan, um mich wieder loszuwerden.
                Ich habe zunächst gar nichts davon bemerkt, weil sie zu mir immer freundlich waren.
                Aber hinter meinem Rücken sind einige Kolleginnen immer wieder zum Chef gegangen, und haben sich über mich beschwert.
                Zunächst kamen ganz lächerliche Anschuldigungen, z.B. ich hätte einer Kollegin den Stecker aus dem Computer gezogen, oder einer anderen das Kabel vom Telefon herausgezogen.
                Als das beim Chef keinen so richtigen Erfolg hatte, wurden die Anschuldigungen massiver.
                Auf einmal behauptete eine Kollegin, ich hätte ihr Seiten aus der Akte genommen.
                Dann beschuldigte eine Kollegin mich, ich hätte wichtige Dateien auf dem Computer gelöscht.
                Daraufhin musste ich zum Chef kommen und wurde regelrecht verhört.
                Ich sagte ihm, dass das alles nicht stimmt, aber er glaubte mir nicht.
                Ich war danach vollkommen fertig, und bin am nächsten Tag zum Arzt gegangen.
                Nun bin ich also wieder krankgeschrieben. Und ich weiß nicht, wie es jetzt weitergehen soll.
                Ich fühle mich einfach nur noch hilflos.

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                • #9
                  AW: Mobbing im Öffentlichen Dienst

                  Das ist schlimm, was dir widerfahren ist. Ist mir mal ähnlich passiert, aber in im "Freundeskreis": Ich wurde beschuldigt, dieses oder jenes gestohlen zu haben. Man hat mich nicht mal ausreden lassen und meine Aussagen, dass ich nichts gestohlen hätte, verpufften. Hinterher kam die Wahrheit heraus. Eine "Entschuldigung" kam nur nebenbei, nicht ernsthaft. In Wahrheit suchte man einen Katalysator, weil man mich ohne nicht leiden konnte. Irgendwann verlor ich diesen "Freundeskreis" komplett.

                  An der Arbeitsstelle wurde ich auch gemobbt, weiß aber nicht, was hinter meinem Rücken getuschelt wurde. Ich fand die Arbeitsweise meiner Kollegen und Vorgesetzten auch ziemlich amateurhaft. Aber lassen wir das.

                  Zum Thema Diebstahl: Im Grunde genommen ist man hilflos ausgeliefert, wenn sich eine Gruppe von Leuten verschwört und einem des Diebstahls bezichtigt. In der beschissenen Firma, in der ich bis vor kurzem gearbeitet habe, hat der Chef mal etwas mehr als € 100 gehortet, es uns allen gesagt. Das Geld war bestimmt für eine Nachnahmezahlung. Da kann man auch einiges konstruieren; da braucht man noch nicht einmal Geld für. Man sagt einfach, dass dort Geld lag und beschuldigt jemanden. Mitmobber wurden vorher eingeweiht. Die einzige Aufklärung kann der Richter schaffen, wenn er die Zeugen fragt: "Warum sind Sie nicht eingeschritten, als Sie sahen, dass er Geld stiehlt?" - Aber dann hat man ohnehin seine Stelle verloren. Das "Vertrauensverhältnis" ist dann dahin. Es ist wirklich dahin, weil der AN dem AG nicht mehr vertrauen kann, was man im Übrigen nie tun sollte. Es lohnt sich nicht. Die Selbstherrlichkeit eines AGs sorgt dann dafür, dass er selbst dem AN nicht mehr trauen kann. Sich das einzureden, schafft er sogar.

                  Unter Mobbing leiden oft genug fleißige, innotative und loyale Mitarbeiter.

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                  • #10
                    AW: Mobbing im Öffentlichen Dienst

                    Hallo Kitty,

                    schlimm hört sich deine Geschichte an. Ich bin auch im öffentlichen Dienst und weiß wie es daher zugeht. Aufgrund des immer massiveren Stellenabbaus wird immer mehr gemobbt. Nach dem Motto die Starken dürfen bleiben, die Schwachen werden irgenwann von allein das Feld räumen werden Stellen frei.

                    Tja was kann ich dir raten oder welchen Tipp kann ich dir geben? Bist du Beamtin oder Tarifangestellte? Bist du in der Gewerkschaft? Im Grunde genommen ist die Kiste total verfahren. Egal wo du hinkommst in welche Abteilung dein Ruf ist runiert. Ich kenne den Behördentratsch. Du hast den Stempel drauf "unerwünscht" so schlimm es auch klingen mag. Um aber dennoch ein wenig erfolgreich aus der Sache zu gehen, solltest du einen Fachanwalt für Arbeitsrecht aufsuchen und dich mit ihm nochmals beraten. Letztendlich wird dir nur übrig bleiben auszuscheiden bzw. das man dich kündigt und du evtl. noch eine ordentliche Abfindung bekommst.

                    Wenn du magst kannst du mir gerne auch mal eine private Nachricht schicken.

                    LG Hexlein

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                    • #11
                      AW: Mobbing im Öffentlichen Dienst

                      Hallo,
                      danke für eure Antworten.
                      Ich bin jetzt erstmal zu Hause und bin krankgeschrieben.
                      Ich bin jetzt seit 20 Jahren im öffentlichen Dienst. Ich bin Angestellte.
                      In der Gewerkschaft bin ich nicht.
                      Ich habe mich schon vor einem Jahr von einem Anwalt beraten lassen.
                      Aber er hat mir davon abgeraten, gegen den Arbeitgeber vorzugehen. Denn das
                      würde auf jeden Fall den Verlust des Arbeitsplatzes bedeuten. Damals wollte ich
                      auf keinen Fall meine Stelle verlieren. Und so hab ich nichts mehr unternommen.
                      Aber inzwischen habe ich das Gefühl, ich kann dort nicht mehr weiter arbeiten.
                      Es würde wahrscheinlich immer so weiter gehen mit dem Mobbing.
                      Ich habe ja schon die Abteilung gewechselt, mehr kann ich ja nicht mehr machen.
                      Aber wenn ich jetzt kündige oder gekündigt werde, wie soll ich dann vorgehen?
                      Muss ich dann vors Arbeitsgericht gehen? Und gibt es im Öffentlichen Dienst überhaupt
                      eine Abfindung?
                      Wer kennt sich damit aus?

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                      • #12
                        AW: Mobbing im Öffentlichen Dienst

                        Hallo Kitty,

                        ist das ätzend. Auf perfide Art schieben Deine neuen Kolleginnen Dir Mobbing gegen sie unter, obwohl Du die Gemobbte bist. Ich habe viele Jahre im öffentlchen Dienst gearbeitet, auch gewechselt. Letztendlich hat man, wie schon geschrieben, das Stigma weg. Bei mir war es sogar so, dass Bekannte und Verwandte früherer Dienstherren dann an der neuen Arbeitsstelle schon geimpft waren. Als ich das herausfand, war klar, dass ich keineswegs unter Verfolgungswahn litt.
                        Deine Kolleginnen haben Dich hinterhältig und geschickt in die Defensive manövriert. Aufgrund Deiner Vorgeschichte wird man sehr wahrscheinlich zu dem Schluss kommen, dass Du der Störenfried bist, der nur Unruhe stiftet. Ich habe ebenso den Fehler gemacht zu glauben, dass ich mit Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft usw. die Leute vom Gegenteil überzeugen kann. Diese Leute haben ihre festgesetzte Meinung und nichts kann sie umstimmen, so meine Erfahrung. Egal, wie Du Dich verhältst, es wird Dir immer zum Nachteil ausgelegt, - Also, werde aktiv - verteidige Dich nicht nur, wehre Dich!
                        Du bist nun schon so krank. Erkundige Dich bei einem Fachanwalt, unter welchen Bedingungen Du da rauskommen könntest. Es sieht nicht so aus, als ob man Dich je in Frieden lassen will.

                        Liebe Grüße
                        Trauerweide
                        Pfirsichblüte
                        besonders erfahrenes Mitglied
                        Zuletzt geändert von Pfirsichblüte; 26.11.2009, 15:06.

                        Kommentar


                        • #13
                          AW: Mobbing im Öffentlichen Dienst

                          Liebe Kitty,

                          ich habe Dir eine PN geschrieben.

                          Gruß
                          Trauerweide
                          Pfirsichblüte
                          besonders erfahrenes Mitglied
                          Zuletzt geändert von Pfirsichblüte; 26.11.2009, 15:43.

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: Mobbing im Öffentlichen Dienst

                            Hallo Kitty,

                            natürlich gibt es Abfindungen im öD. In den jeweiligen Tarifverträgen ist sowas verankert. Um diese aber zu bekommen, musst du aber DRINGEND zum Fachanwalt für Arbeitsrecht. Denn Abfindungen gibt es nur wenn der Arbeitgeber kündigt und nicht anders herum. Bei uns gibt es sogar eine Verwaltungsvorschrift dafür. In der ist das freiwillige Ausscheiden aus dem öD geregelt und was für eine Höhe von Abfindung gezahlt wird. Mach bitte nicht den Fehler und kündige von allein. Im Grunde genommen bist du erstmal im krank gut aufgehoben. Die Dauerlösung ist es aber nicht. Du solltest versuchen jetzt erst einmal zur Ruhe zu kommen und dir einen guten Fachanwalt für Arbeitsrecht zu suchen. Zu dem wo du schon warst würde ich nicht wieder gehen. Sicher ist es nicht gut seinen Arbeitgeber zu verklagen, aber wenn das die letze Möglichkeit ist zu seinem Recht zu kommen? Du wirst doch deine Stelle im öD nicht so kampflos aufgeben? Ich liege auch gerade im Rechtsstreit mit meiner Behörde wegen meiner Eingruppierung und ich kenne viele die diesen Schritt auch gemacht haben der Klage und auch nicht gekündigt wurden. Also lass dich dahingehend nicht einschüchtern. Nur Mut und Kopf hoch. ;-)

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Mobbing im Öffentlichen Dienst

                              Hallo, arbeite auch imöffentl. Dienst,werde seit 4 Jahren von einem Vorgestzten gemobbt.Noch habe ich Kraft mich zu wehren, irgentwann wohl nicht mehr. Ich finde Dein RA war nicht gut, ich hätte Anzeige erstattet, dann wäre auch der Personalrat tätig geworden.Bitte suche Dir schnellst möglich einen anderen Arbeitsplatz! Nutzt die Zeit, wo Du krankgeschrieben bist u. bewerbe Dich.
                              Herzlichst Rosenzweig

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