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  • #16
    Hallo hexlein

    Leider ist es sehr frustrierend Betriebsratsmitglied zu sein.
    Als ich vor 11 Jahren mich zum ersten mal wählen lies hatte ich keine Ahnung was das werden soll.
    Allmählich entwickelte ich aber immer meehr meine eigenen Vorstellungen.
    Aber je weiter ich mich entwickelte umso mehr wurde mein Frust.
    Ich musste mit der Zeit einsehen, das Innovation garnicht gefragt ist, weil sowieso immer nur einer Recht hat - nämlich der Vorsitzende.

    Und unser Vorsitzender kümmert sich lieber um kollektiv-rechtliche als um individualrechtliche Dinge.
    Die stärken eines Betriebsrats liegen natürlich im kollektivrechtlichen Bereich. Im Individualrechtlichen Bereich hat der Betriebsrat oft nur die Möglichkeit zu beraten.

    Aber nachdem ich mich in Laufe der Zeit eingelesen habe, was rein theoretisch möglich ist, mich aber unser Vorsitzender einfach nicht hochkommen lässt bin ich nur noch enttäuscht.
    Man kann nämlich zum Thema Mobbing Betriebsvereingarungen abschließen.
    Aus den Betriebsvereinbarungen ergeben sich teilweise Rechte für die Belegschaft, die diese unter Umständen auf individualrechtlichen Wege einklagen könnten.

    Aber ich habe inzwischen aufgegeben. Ich bin schon soweit, das ich lieber direkt zum Rechtsanwalt renne und den Betriebsrat in dem ich selber Mitglied bin einfach übergehe. Habe keine Lust mehr mich mit unserem Vorsitzenden zu Streiten.

    Viele Grüße ...

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    • #17
      Hilfe abgelehnt

      Hallo Hexlein,

      Du hast formuliert: "Keine Ahnung, nur das ich wieder allein mit meinem Problem da stehe und denke das mich keiner versteht."

      Ich kann das zwar gut nachfühlen, aber diesen Gedanken solltest Du mal ganz weit nach hinten stellen. Es gibt wirklich Menschen, die verstehen... In meinem Buch, in dem ich bemüht war, möglichst sachlich darzustellen, wie sich bei Mobbing die Situationen immer weiter steigern lassen, habe ich allerdings vielen 'Unbeteiligten' zum Schluss ihre Menschlichkeit abgesprochen. Also halt Dich möglichst an die, die sich noch Menschen nennen dürfen.

      Auch mir hat einer versucht einzureden, dass ich ja schließlich allein schuld am Konflikt sei. Irgend so ein Pädagoge, selbst ernannter Psychologe, der mir allerhand Blödsinn aufgetischt hat. Kam sich unheimlich gebildet vor. Da hat man mir ganz schön den Boden unter den Füßen weg gezogen. Aber ich habe nicht zugelassen, dass mein logisches, analytisches Denken von außen ausgeknipst wird. Es gibt immer Menschen, die das vernünftig betrachten. Sprich mit denen, nicht mit diesen 'Superschlauen', es sei denn, Du findest unter denen einen der wenigen, die ihr Fach verstehen.
      Jedoch bin ich der Meinung: es sind die Mobber, die therapiert werden sollen, nicht die Gemobbten. Für meinen Fall habe ich das zusammengefasst unter: Mobbing durch Vereinsvorstand zwecks Bewältigung privater Persönlichkeits-Defizite. Diese Leute haben den geistigen Schaden, nicht die Opfer. Um das zu erkennen, muss ich nicht studiert haben. Aber mit dem Aspekt sollten sich Psychologen und Psychotherapeuten mal befassen.

      Ich kenne zwar nicht die genauen rechtlichen Voraussetzungen, weiß aber, dass es Rechte gegen Mobbing am Arbeitsplatz gibt. Diese auszuschöpfen ist natürlich ne heiße Kiste. Vielleicht hilft es Dir besser, Dein Selbstbewusstsein durch Gedankenaustausch zu festigen. Dann steht man eher über den Dingen.

      Ich begegne meinen zahlreichen 'Quälgeistern' leider immer mal wieder bei der Ausübung meines Hobbies. Lässt sich nicht vermeiden. Jedoch habe ich mir durch die Veröffentlichung meiner Erlebnisse in meinem Buch genügend Luft gemacht, damit vernünftig umgehen zu können. Tausch Dich einfach immer weiter über Deinen Kummer aus. Lass Dich nicht unterkriegen!

      Alles Gute für Dich.
      Faye
      Faye
      besonders erfahrenes Mitglied
      Zuletzt geändert von Faye; 05.09.2009, 10:23.

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      • #18
        Hallo Faye

        Ich kanns mir einfach nicht verkneifen dir aus tiefster Seele zuzustimmen.

        Das es der Forschung bis heute nicht gelungen ist, das typische Mobbingopfer zu finden, ist bei einigen Psychologen offensichtlich immer noch nicht angekommen.

        Meine letzter Wissenstand war, das Mobbing vor allem Menschen trifft, die sich schlecht abgrenzen können und das das Ziel in der Therapie sei, das man sich besser abgrenzen lernt.

        Ich war sehr überrascht als ich in einem Buch , das 2005 in 6. Auflage veröffentlicht wurde gelesen habe, das es die Forschung vergeblich versucht hat, das typische Mobbingopfer herauszufinden und das die eigentliche Ursache in den Organisationsstrukturen liegen.

        Interessanterweise ist es tatsächlich so, das ich die Attaken auf mich nicht weniger geworden sind , seit ich mich besser Abgrenze, sondern sich nur verändert haben.
        Im Gegenteil: Seit ich mich besser abgrenzen kann werde ich mehr und mehr systematisch auf die Probe gestellt.


        Und jetzt kommt noch ein Aspekt.
        Ein Psychologe der bei seinem Patienten vielleicht tatsächlich etwas entdeckt hat was andere provozieren könnte handelt völlig unprofessionell wenn er voller arroganten Übereifer dem Patienten gleich den Spiegel vorhält.
        Wenn ich jemand noch nicht kenne, woher will ich wissen ob der so wie er ist geworden ist durch Mobbing? Oder ob er gemobbt wird weil er so ist wie er ist?

        Ich kenne auch sämtliche Hochs und Tiefs. Wie oft habe ich mich nach so einen Art Vater gesehnt, der mich an der Hand nimmt und für mich einsetzt.
        Es treibt einen dann halb in den Wahnsinn wenn man dann nicht wahrgenommen wird und man nur so Phrasen vor die Füße geworfen bekommt, die der Psychologe irgendwo in seinem Studium gelernt hat.

        Was ist das für ein Psychologe, dem nicht nur scheinbar, sondern ganz offensichtlich jede Fahigkeit zur Empathie fehlt?
        Das ist vielleicht jemand, dessen Sohn vielleicht eines Tages Selbstmord begeht, weil der Vater alles richtig gemacht hat, aber dabei leider das Herz vergessen hat. (Ich kenne übrigens schwer depressive Leute , deren Eltern Lehrer also immerhin hochstudierte Padagogen sind.)

        Empathie ist das A und O .

        Als Betriebsratsmitglied musste ich in Laufe der Jahre auch lernen, das die Leute eigentlich mehr einen Seelsorger als einen Betriebsrat brauchen.
        Ich musste direkt lernen nicht beleidigt zu sein wenn Leute dann meine Vorschläge gernicht annahmen.
        Da wurde mir bewusst, das die Leute vor allem meine Empathie brauchen und das mein Einsatz als Betriebsratsmitglied erst viel weiter hinten kommt.

        Fazit:
        Was wir Mobbing-Opfer zu allererst brauchen, ist das Gefühl ernst genommen zu werden.
        Ernst genommen werden bedeutet gesehen werden.

        Das schönste Geschenk das mein Therapeut mir machen kann , ist der Satz:
        "Ich seh das ..."

        Das schlimmste was man mir antun kann ist, das man mich mit der Theorie-Keule erschlägt und sich garnicht die Mühe macht mich zu sehen.

        Viele Grüße Peter

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        • #19
          Hallo Wärgwolf und Faye

          so eine Betriebsvereinbarung gibt es bei uns. Sie ist für all diejenigen gedacht die sich auf ihrem Arbeitsplatz diskriminiert fühlen, egal aus welchen Gründen auch immer. Als Ansprechpartner stehen darin der Personalrat, die Personalchefin und der Verwaltungschef. Man könne sich vertrauensvoll an sie wenden. Kann ich ja mal versuchen, da geh ich zur Personalchefin und sage ich fühle mich gemobbt und zwar von Ihnen! Mal sehen was dabei rauskommt. Entweder sie bekommt nen Tobsuchtsanfall oder sie schmeißt mich gleich aus der Firma. Keine Ahnung. Jedenfalls habe ich dahingehend kaum eine Chance.

          Verwaltungschef und Personalchefin sind verbeamtete Juristen. Da werde ich wohl aus kleine Angestellte den Kürzeren ziehen.

          Derzeit halte ich mich ja schon in der Firma die noch sowas wie "Menschlichkeit" besitzen. Wir sind ein kleiner Haufen ANgestellte, die immer weniger werden. Leider können mir die Menschen auch nicht helfen mit meiner SItutation fertig zu werden, da sie selbst gnadenlos gemobbt werden, daher können Sie mich auch nicht so ernst nehmen wie ich es vielleicht benötige.

          LG Hexlein

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          • #20
            Hallo hexlein

            Was sind das für Leute im Personalrat?
            Kann man sich an die prinzipiell nicht wenden?
            Oder sind die einfach nur ihrer Aufgabe nicht gewachsen.

            Viele Grüße ...

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            • #21
              Die Leute im Personalrat sind einfach nicht vertrauenswürdig, da eh nichts bei rauskommt. Sie werden vom Personalratschef sehr klein gehalten. Selbst Personalratsmitglieder die in der Firma ein Problem haben und dies ansprechen, sagen nach gewisser Zeit, dass sie nichts mehr dazu sagen wollen und nur noch in Ruhe arbeiten wollen. Geändert hat sich aber an dem angesprochenen und bemängelten Problem nichts. Es ist bei uns nicht gewollt, das kleine Angestellte Veränderungen ansprechen und um Veränderung bitten. Bei uns werden alle Probleme ausgesessen, nach einem halben Jahr kräht dann eh kein Hahn mehr danach. In der Führungsebene ganz oben werden nur Beamte hinversetzt die noch 1-2 Jahre haben bis zur Pensionierung, die wollen auch keinen Ärger mehr auf dem Schreibtisch haben sondern nur noch ihr Ruhe.

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              • #22
                Hallo hexlein

                Warum kommt mir deine Beschreibung so bekannt vor?

                Es ist als würdest du auch über unsren Betriebsrat schreiben.

                Es scheint also ein allgemeines Problem zu sein, das es einen Vorsitzenden gibt, der das Noch-Wissensdefizit seiner Mitglieder ausnutzt und die Macht an sich reißt.

                Bei uns ist es so, das mit unserem Vorsitzenden der Betriebsrat steht und fällt. Er hat schon einiges auf dem Kasten. Nur leider setzt er sein Wissen und können überall ein, nur nicht da wo es gerade brennt.
                Es ist als würde er den eigenen Wald abbrennen lassen und statt dessen nach Kreta fliegen weil es da einen viel schöneren Waldbrand gibt.

                Das Paradoxe und Absurde an der ganzen Situation bei mir ist aber, das ich selber Mitglied bin in diesem Betriebsrat.
                Ich versuche inzwischen noch bischen beratend tätig zu sein für meine Kollegen. Ich zeige ihnen aber ganz klar auf was sie von diesen derzeitigen Betriebsrat erwarten können.

                Und wenn es Dinge gibt die ich für akut wichtig halte, dann streite ich mit unserem Vorsitzenden wenns sein muss bis aufs Blut. Manchmal konnte ich mich schon durchsetzen. Aber wenn man jedes mal 150 Prozent geben muss um 10 Prozent zu erreichen dann hört sich das auch irgendwann auf.

                Noch dazu brauche ich meine Energie derzeit erstmal für mich selber. Meine Genesungserfolge sind nch etwas zögerlich, nach langer Depression.
                Ich muss aber aus der Depression auch noch rauskommen unter gleichzeitig immer noch bestehenden Druck am Arbeitsplatz.

                Tagtäglich stellt sich mir das Problem wie ich trotz Depressionen so funktioniere das es keine Beanstandungen an meiner Leistung gibt.
                Aber das da irgendwie ernsthaft Unterstutzung vom eigenen Betriebsrat kommt, da habe ich die Hoffnung endgültig aufgegeben.


                Viele Grüße ...

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                • #23
                  Hallo Wärgwolf,

                  wie ich bereits schrieb, Personal-/Betriebsräte sind auch nicht mehr das was sie mal waren. Es liegt daran dass die Vorsitzenden diesen Job zulange machen und damit regelrecht "betriebsblind" werden. Nutzen tut das nur der Geschäftsleitung denn die haben dann Ruhe in ihren Reihen. Wenn nach jeder Wahlperiode junge motivierte Vorsitzende kämen wäre bestimmt mehr Bewegung in der Sache. Aber man sorgt schon dafür, dass für solche Posten auch nur bestimmte Personen auf die Wählerlisten kommen. Da sage mir mal einer das dies noch eine freie demoktratische Wahl ist. Das ist ja wie zu DDR-Zeiten wo bereits vor der Wahl feststand wer diese gewinnt und mit wieviel Prozenten.

                  Aber in meinem Fall habe ich evtl. einen neuen Gedanken, was in Richtung Job geht. Vielleicht kann man daraus was machen. Derzeit spinnt dies zwar nur in meinem Kopf herum und würde beruflich eine totale Wendung mit sich bringen. Auch dass ich evtl. in einen Schichtrythmus wechseln müsste aber auch daran kann man sich gewöhnen.
                  hexlein6
                  besonders erfahrenes Mitglied
                  Zuletzt geändert von hexlein6; 09.09.2009, 18:48.

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                  • #24
                    Hallo hexlein

                    Vielleicht ist das die Zukunft wenn wir uns beruflich Weiterentwickeln.
                    Dort wo ich arbeite habe ich ja sozusagen stagniert. Ich wurde schon lange nicht mehr gefördert. Ich bin nur noch damit beschäftigt Fehler zu vermeiden.
                    Deshalb keimt in mir der Wunsch nach frischen Wind in meinem Gehirn.
                    Der ganze schwarze Mobbing-Dreck muss rausgeputzt werden aus aus meinem Gehirn, das wieder eine neue Richtung drin Platz hat.

                    Was die Betriebsräte anbelangt.
                    Wer weis?
                    Ob unsere Vorsitzenden auch so spezielle Vergünstigungen bekommen?
                    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,537064,00.html

                    Viele Grüße ...

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                    • #25
                      Es ist nicht nur die Zukunft sondern es ist besonders wichtig dass wir uns immer weiterentwickeln. Wenn wir irgendwann mal auf einem Niveau stehen bleiben und unsere Gehrinzellen einrosten lassen, sind wir arm dran.

                      Irgenwie sprichst Du mir aus dem Herzen, auch ich werde seit Jahren nicht mehr gefördert auf der beruflichen Seite. Ich werde sehr klein gehalten, Fortbildungen werden mir aus fadenscheinigen Gründen verwehrt. Auch ich versuche auf Arbeit keine Fehler zu machen, bin aber dadurch total demotiviert. Gehe jeden Tag auf Arbeit um Geld zu verdienen, mehr nicht. Da ich noch über 20 Jahre bis zur Rente habe, muss ich mir eine Alternative suchen, wenn ich nicht verblöden will, bzw. irgendwann mal zur verbitterten alten Schachtel werden will.

                      Auf Arbeit bei uns werden nur noch die Leute gefördert die den "braunen Ring" gaaanz weit unten haben. Der Rest, der u. a. auch keinen Hochschulabschluss hat, wird als Depp der Nation abgestempelt, ihm wird jeden Tag mehr gezeigt, wie minderwertig er ist nur weil er nicht studiert hat.

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