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Mobbing am Arbeitsplatz

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  • Mobbing am Arbeitsplatz

    Habe eine Kollegin, Tumorpatientin vor 6 Jahren, nach zwei Jahren wieder am Arbeitsplatz, Behindertenausweis 50%. Seit sie wieder da ist hat sie immer nur Ansprüche was sie alles nicht machen will. Personalarzt, selbst Onkologe, wimmelt sie in Zwischenzeit ab. Seit ca. einem Jahr zieht sie über mich her bei Abteilungsleiterin wo sie DIE ARME spielt und mit Erfolg. Sie hat mich bei einer Fremdfirma die bei uns in der Klinik arbeitet angeschwärzt obwohl wir (öffentlicher Dienst) vereidigt worden sind und nichts nach aussen tragen dürfen. Bei mehreren meiner eigenen Kollegen ist sie über mich hergezogen - als ich im Urlaub war. Wahrscheinlich hat sie gedacht ich erfahre das nicht. Ich bin falsch, zu faul usw. Meine Kollegen hören sich das an, äussern sich aber nicht dazu weil sie sich einfach raushalten wollen. Es ist allgemein die Meinung, dass meine LIEBE Kollegin auf mich neidisch ist - warum auch immer - weil es mir ! gut geht ?. Habe meine Arbeitszeit bereits auf Hälfte reduziert, verzichte auf viel Geld jeden Monat - und es wird immer schlimmer. Weiss nicht wie ich mich wehren soll, Abteilungsleitung deckt sie vollkommen ab. Wie und wo kann ich etwas unternehmen? Gibt es Mobbingbeauftragte , wo kann man sich hinwenden, wenigstens zu einer Beratung über eine Vorgehensweise ?

  • #2
    Mareike schrieb:
    Es ist allgemein die Meinung, dass meine LIEBE Kollegin auf mich neidisch ist - warum auch immer - weil es mir ! gut geht ?.

    Hallo Mareike,

    Du solltest bedenken, dass niemand auf Gesundheit eine lebenslange Garantie hat. Und ich bin sicher, dass die meisten Kranken weder neidisch auf Gesundheit sind, noch anderen Menschen eine böse Krankheit wünschen. Die Strategie "offen mit der Erkrankung umzugehen" kann im Berufsleben zum Bumerang werden.
    Mir ist es an meinem Arbeitsplatz sehr übel aufgestoßen, als ein "netter" Kollege über einen an Krebs erkrankten jüngeren Mitarbeiter aus unserem Team in die Dienstbesprechungsrunde einwarf
    "wenn der mit seinem Krebs im Rollstuhl zum Behindertensport kann, dann kann der auch arbeiten kommen!" Unser Vorgesetzter hat diese Bemerkung hilflos ignoriert. Deshalb sehe ich Deinen Eintrag aus einer etwas kritischeren Perspektive.
    Aufgrund eines Krebsfalls in unserer Verwandtschaft weiß ich, dass so eine Erkrankung ein Leben lang nachwirkt. Spezielle Medikamente, Lymphdrainagen, Nachsorge-/Vorsorgeuntersuchungen und regelmäßig die Angst. dass der Krebs wieder ausbricht.
    Diese Verwandte hatte sich auch unter dem Druck sehr verändert und war schwer umgänglich geworden.
    Wenn die Kollegin keine Frührente beantragen möchte oder ihr keine bewilligt wird, so liegt es tatsächlich in der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers, unter Wahrung eines möglichst normalen, reibungslosen Betriebablaufs Rücksichten zu nehmen ohne die anderen Kollegen unnötig mehr zu belasten. Diese soziale Kompetenz macht eine gute Führungskraft aus.
    Da das offensichtlich nicht geschehen ist, wird die Belastung für beide Seiten zur Zerreissprobe.
    Sicher ist es nicht korrekt, dass die Kollegin mies hinter dem Rücken redet oder Euch bei Außenstehenden reinreisst. Aber man muss sich auch fragen, wie Eure Einstellung zu ihr ist? Redet ihr über sie nur noch als Tumorpatientin? Hegt ihr vielleicht sogar unbewusst den gemeinsamen Gedanken, sie los zu werden?
    Vielleicht hilft ein klärendes Gespräch mit der gesamten Abteilung samt Chef, evtl. auch unter Beteiligung des Betriebsrates/Schwerbehindertenvertreters. Oder man setzt sich nach Feierabend auf neutralem Boden /Gaststätte/Biergarten etc./ zusammen und lernt den Anderen zu verstehen.

    Gruß
    Trauerweide
    Pfirsichblüte
    besonders erfahrenes Mitglied
    Zuletzt geändert von Pfirsichblüte; 05.09.2009, 11:16.

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    • #3
      Hallo Trauerweide

      Ich habe so die Phantasie, das du stets sehr professionel und mit der nötigen inneren Distanz antwortest.
      Ich habe sogar bischen das Gefüuhl das du irgendwie psychologisch geschult bist, was dich zu einer gewissen Neutralität verpflichtet.

      Tschuldigung wenn ich schon wieder meinen Senf draufsetze :-)
      Aber ich ergreife eher für Mareike partei.
      Mir persönlich fällt es schwer mit einem Tumorpatienten noch nett zu sein, der mir offensichtlich schaden will.
      Natürlich werde auch ich von Mitleid weggeschwemmt, was meinen Verstand für einen kurzen Moment in Versuchung bringt mich gefühlsmäßig auf die Seite der "Tumorpatientin" zu stellen.
      Allerdings muss ich sachlich betrachte, auch ganz klar die Revier-Fahne aufstellen.
      Niemand hat das Recht in Mareikes Revier zu wildern.
      Sie muss erstmal für sich schauen , das ihre Grenzen respektiert werden.
      Erst an der zweiten Stelle in der Reihenfolge kommt, das man auch die Not der T. (habe keinen Namen zur Hand) sieht.

      Das erste was mir einfiel, war das man einen Mediator hinzuzieht.
      Ich hätte zB schon mal beinahe einen Mediator von meiner Rechtsschutzversicherung bekommen.
      Allerdings sagte die Rechtsschutzversicherung in meinem Fall empfohlen gleich zu einem Rechtsanwalt zu gehen, da eine Mediation vorraussetzt, das beide Seiten überhaupt bereit sind sich gütlich zu einigen.

      Betriebsrat bringt nur begrenzt etwas.
      Erstens ist dieser nicht psychologisch geschult. Zweitens machen die meisten Mobber ungehindert weiter sobald der Betriebsrat seinen Arsch zur Tür draussen hat.
      Das beste was der Betriebsrat in diesem Fall machen kann, ist beratend tätig sein und Protokolle von Gesprächen mitschreiben und erstmal in den Ordnern des BR abzulegen.

      Viele Grüße ...

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      • #4
        Hallo Wärgolf,

        sollte ich Deine Eingangsbemerkung als Kompliment werten? Ich bin nicht psychologisch geschult, nur durch eine lange, sehr harte Mobbingschule gegangen. Und ich habe mich irgendwann selbst gefragt, warum ich so geworden bin, wie ich bin, wo ich doch einst so nett, hilfsbereit, offen und vor allem hochmotiviert war. Irgendwann verwischen Ursache und Wirkung, verstehst Du. Wenn Du wie ich immer wieder nur als "behindert" gesehen wirst, wenn Du weißt, die Kollegen um Dich herum beschreiben Dich Neuankömmlingen als "die, die behindert ist", dann wirst Du Probleme haben, kooperativ zu bleiben. Und wenn man dann vielleicht auch überreagiert, werden einem Komplexe oder Neid zugesprochen.

        Mir ist einfach nur aufgestoßen, dass eingangs von "der Tumorkranken" die Rede war.
        Wenn eine meiner Bekannten von Kolleginnen spricht, dann sind das auch nur "die Blinde" oder "die Griechin".

        Aber es geht nicht um mich - vielleicht bin ich auch tatsächlich sehr hellhörig und empfindlich geworden.

        Ich werde mich aus diesem Fall zurückziehen.

        Gruß
        Trauerweide

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        • #5
          Hallo Trauerweide

          Du musst dich nicht zurückziehen.

          Ich habe meine Phantasie geäussert um diese zu überprüfen.

          Jetzt habe ich mehr den Mensch hinter deinen Worten gespürt.
          Jetzt verstehe ich dich auch besser.

          Für die Neuen hier ist es vielleicht auch ganz gut wenn verschiedene Persönlichkeiten die geschilderten Probleme aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.
          Das fördert die Selbstreflexion.
          Und siehe da, so manchen geht dann plötzlich selber ein Licht auf, wenn er noch mal aus anderen Perspektiven heraus nachdenkt.

          Auf gute Zusammenarbeit ...

          Viele Grüße ...

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          • #6
            @ Wärgolf:

            Auf gute Zusammenarbeit!

            Gruß
            Trauerweide

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