Liebe Mops
Ich hab deine Nachricht erhalten und habe versucht dir zu antworten. Leider ist die Antwort mehr als 5000 Zeichen lang und eröffne sie somit hier im Forum als eigenes Thema:
Ich denke auch, dass viele andere, die in einer ähnlichen Situation stehen davon profitieren könnten. Da alle anderen Belange und Botschaften für den Rest nicht ersichtlich sind, geht das hoffentlich für dich i.O.
Hier also meine Antwort
Hallo Mops
Es ist wichtig sich nicht den schwarzen Peter zuschieben zu lassen. Weder sofort noch hinterher.
Folge deiner Intuition. Erfühle welcher Appell hinter den mutmasslichen Vorwürfen steckt.
Erfrage: Welches Ziel mit dem bisherigen Verhalten verfolgt wird.
Frag nach: Wie sich deine Gesprächspartner eine konstruktive und fruchtbare Zusammenarbeit vorstellen.
Lass dich nicht beirren und auf Nebenschauplätze oder alte Kamellen ein. Das ist meist die Taktik von Menschen den anderen schlecht aussehen zu lassen.
Entlarve diese Taktik mit der Frage die durchaus eine Generalisierung enthält: "Wenn ich sie richtig verstehe betrachten sie das so, daß ich verpflichtet bin ihnen alles zu geben was sie brauchen, um Ihren Job gut zu machen. Wie sieht es dann umgekehrt mit ihrer Bereitschaft aus meine Bedürfnisse zu befriedigen? Oder sehen sie das als eine einseiztige Verpflichtung?
Dann wird der Gegner u.U. versuchen auszuweichen. Das darfst du nicht zulassen. Hör dir alles geduldig an ohne den Redner zu unterbrechen und stelle nach einer kurzen Pause/Stille, auf 10 zählen, fest: "Was sie eben gesagt haben beantwortet mir meine Frage nicht. Bitte werden sie konkreter in der Aussage was ihren Beitrag zu einer guten und reibungslosen Zusammenarbeit sichtbar macht? Bisher habe ich zwar viel darüber gehört was ich zu tun habe. Ich wüsste aber gerne von Ihnen was sie ab heute tun werden damit es in Zukunft besser läuft?"
Achte auch darauf, dass deine Gesprächspartner jeweils für sich selbst sprechen, ihre Meinung präsentieren und nicht in ein Wechselspiel gegenseitiger Verteidiger flüchten. Das Spiel könnte man mit dem Satz blocken: "Was sie sagen hat durchaus Inhalt. Jedoch sind das Ihre Gedanken. Mich würde aber schon interessieren wie Frau/Herr XY das persönlich sieht." Der schweigenden Person zuwenden und fragen: "Wie stehen also sie zu der Aussage......? Wie sehen sie das....?"
Übe dich in der Fragetechnik. Werde eins mit ihr. Es gibt 5 Fragetypen mit der man ein Gespräch leiten und für sich und die anderen entscheidend und gewinnbringend beeinflussen kann.
Verständnisfragen: "Wenn ich sie richtig verstanden habe meinen sie....?" Darauf muss der Gegener weiter ausholen oder du erhälts eine Bestätigung.
Offene Fragen: "Wie haben sie dei Situation wahrgenommen?" Erzeugt eine flächige Antwort welche dir hilft ein Bild von dem zu bekommen wie der andere die Situation einschätzt/sieht.
Geschlossene Frage: "Haben sie den Brief abgeschickt?" Wird immer mit Ja oder Nein beantwortet. Für eine offene Diskussion aber auch wichtig, um Sachverhalte zu klären, aber eben weniger, um etwas über den Gesprächspartner und seine Wertewelt zu erfahren.
Hypothetische Frage: "Mal angenommen x würde das tun. Was glauben sie würde dies im Gesamten bedeuten?" Frage die in eine bestimmte Zielrichtung vorstösst. Damit erfahre ich ob mein Gegener meine Gedanken und Vorstellungen teilt. Gleichermassen setzt er sich damit auseinander und man arbeitet an einer gemeinsamen Lösung. Immer dann gut wenn die Diskussion ins Stocken gerät und neue Impulse braucht.
Alternativ Frage: "Was wäre ihnen nun lieber. Reden wir noch länger über Probleme oder wäre es sinnvoll sich ab hier lieber möglichen Lösungen zu zu wenden?" Als Brecher wenn man in der Sackgasse ist. Hervorragend geeignet, um den Bezugsrahmen zu verschieben ohne jemanden dabei zu kompromitieren. Die Wertung wird ja dem anderen überlassen. Zur Antwort erhält man immer eine Willenserklärung die dann wieder aufgesplittet wird. Dann könnte z.B. kommen: "Moment mal! Das finde ich wichtig und ist für mich nicht geklärt!" Damit bezeugt der Gegner, dass er sein Anliegen nicht für ausreichend ernst genommen/verstanden fühlt. Dem kommt man entgegen und fragt dann mit einer offenen Frage: "Was genau ist ihnen so wichtig daran?" Und schon redet der andere wieder und der Ball ist wieder bei den anderen.
Mit dieser Fragetechnik gibst du die Führung nie aus der Hand selbst wenn die anderen Reden und die Gesprächspartner spüren alsbald die geballte soziale Kompetenz die dahinter steht. Es wachsen unweigerlich Achtung und Respekt vor deiner Persönlichkeit.
Wer Fragen stellt signalisiert: Ich will dich verstehen.
Ich bin oK/Du bist oK.
Wer nur mit Vorwürfen taktiert und den Bedürfnissen seines Gesprächspartners immer nur ausweicht der signalisiert: Ich will meinen Willen um jeden Preis durchsetzen!
Ich bin oK / Du bist nicht oK!
Durch diese sich ständig wiederholende Selbstoffenbarung zeigen die Gesprächspartner ihr wahres Gesicht. Nach ein paar Minuten ist jedem klar um was es geht. Auch einem Führungsverantwortlichen ohne grosse soziale Fähigkeiten wird offenbar wer sich dem Lösungsprozess verschliesst und wer zu einer einvernehmlichen Lösung gelangen will.
Lass das mal auf dich wirken und denk intensiv darüber nach wie du mit diesen Werkzeugen das Gespräch wirkungsvoll und zielgerichtet gestalten könntest. Werde dir über deine Bedürfnisse und Ziele klar und der Unmöglichkeit diese mit der Brechstange zu erreichen, wie wir gerade gelernt haben.
Macht auszuüben korrumpiert immer denjeneigen der unter der Macht zu leiden hat. Er wird stets nach Rache sinnen. Wenn du ihn nicht final eliminieren/kaltstellen kannst, dann lass besser die Finger davon.
Du musst also einen Weg finden, dass sie den gleichen Weg einschlagen wie du es möchtest. Dazu ist es wichtig zu Beginn des Gespräches nach gemeinsamen Nennern zu suchen und wenn sie noch so klein sind.
Meist ist es mehr als man erwartet.
Gleichzeitig eröffnet das eine positive Grundhaltung der Partner nach dem Motto: "Eigentlich wollen wir ja beide das Gleiche. Wir müssen nur noch den gemeinsamen, ebenen Pfad hierfür finden der mit weniger Steinen gepflastert ist, an denen wir uns unentwegt stossen."
In diesem Sinne. Ich hör bestimmt noch von Dir.
Viele Grüsse
Martin
Ich hab deine Nachricht erhalten und habe versucht dir zu antworten. Leider ist die Antwort mehr als 5000 Zeichen lang und eröffne sie somit hier im Forum als eigenes Thema:
Ich denke auch, dass viele andere, die in einer ähnlichen Situation stehen davon profitieren könnten. Da alle anderen Belange und Botschaften für den Rest nicht ersichtlich sind, geht das hoffentlich für dich i.O.
Hier also meine Antwort
Hallo Mops
Es ist wichtig sich nicht den schwarzen Peter zuschieben zu lassen. Weder sofort noch hinterher.
Folge deiner Intuition. Erfühle welcher Appell hinter den mutmasslichen Vorwürfen steckt.
Erfrage: Welches Ziel mit dem bisherigen Verhalten verfolgt wird.
Frag nach: Wie sich deine Gesprächspartner eine konstruktive und fruchtbare Zusammenarbeit vorstellen.
Lass dich nicht beirren und auf Nebenschauplätze oder alte Kamellen ein. Das ist meist die Taktik von Menschen den anderen schlecht aussehen zu lassen.
Entlarve diese Taktik mit der Frage die durchaus eine Generalisierung enthält: "Wenn ich sie richtig verstehe betrachten sie das so, daß ich verpflichtet bin ihnen alles zu geben was sie brauchen, um Ihren Job gut zu machen. Wie sieht es dann umgekehrt mit ihrer Bereitschaft aus meine Bedürfnisse zu befriedigen? Oder sehen sie das als eine einseiztige Verpflichtung?
Dann wird der Gegner u.U. versuchen auszuweichen. Das darfst du nicht zulassen. Hör dir alles geduldig an ohne den Redner zu unterbrechen und stelle nach einer kurzen Pause/Stille, auf 10 zählen, fest: "Was sie eben gesagt haben beantwortet mir meine Frage nicht. Bitte werden sie konkreter in der Aussage was ihren Beitrag zu einer guten und reibungslosen Zusammenarbeit sichtbar macht? Bisher habe ich zwar viel darüber gehört was ich zu tun habe. Ich wüsste aber gerne von Ihnen was sie ab heute tun werden damit es in Zukunft besser läuft?"
Achte auch darauf, dass deine Gesprächspartner jeweils für sich selbst sprechen, ihre Meinung präsentieren und nicht in ein Wechselspiel gegenseitiger Verteidiger flüchten. Das Spiel könnte man mit dem Satz blocken: "Was sie sagen hat durchaus Inhalt. Jedoch sind das Ihre Gedanken. Mich würde aber schon interessieren wie Frau/Herr XY das persönlich sieht." Der schweigenden Person zuwenden und fragen: "Wie stehen also sie zu der Aussage......? Wie sehen sie das....?"
Übe dich in der Fragetechnik. Werde eins mit ihr. Es gibt 5 Fragetypen mit der man ein Gespräch leiten und für sich und die anderen entscheidend und gewinnbringend beeinflussen kann.
Verständnisfragen: "Wenn ich sie richtig verstanden habe meinen sie....?" Darauf muss der Gegener weiter ausholen oder du erhälts eine Bestätigung.
Offene Fragen: "Wie haben sie dei Situation wahrgenommen?" Erzeugt eine flächige Antwort welche dir hilft ein Bild von dem zu bekommen wie der andere die Situation einschätzt/sieht.
Geschlossene Frage: "Haben sie den Brief abgeschickt?" Wird immer mit Ja oder Nein beantwortet. Für eine offene Diskussion aber auch wichtig, um Sachverhalte zu klären, aber eben weniger, um etwas über den Gesprächspartner und seine Wertewelt zu erfahren.
Hypothetische Frage: "Mal angenommen x würde das tun. Was glauben sie würde dies im Gesamten bedeuten?" Frage die in eine bestimmte Zielrichtung vorstösst. Damit erfahre ich ob mein Gegener meine Gedanken und Vorstellungen teilt. Gleichermassen setzt er sich damit auseinander und man arbeitet an einer gemeinsamen Lösung. Immer dann gut wenn die Diskussion ins Stocken gerät und neue Impulse braucht.
Alternativ Frage: "Was wäre ihnen nun lieber. Reden wir noch länger über Probleme oder wäre es sinnvoll sich ab hier lieber möglichen Lösungen zu zu wenden?" Als Brecher wenn man in der Sackgasse ist. Hervorragend geeignet, um den Bezugsrahmen zu verschieben ohne jemanden dabei zu kompromitieren. Die Wertung wird ja dem anderen überlassen. Zur Antwort erhält man immer eine Willenserklärung die dann wieder aufgesplittet wird. Dann könnte z.B. kommen: "Moment mal! Das finde ich wichtig und ist für mich nicht geklärt!" Damit bezeugt der Gegner, dass er sein Anliegen nicht für ausreichend ernst genommen/verstanden fühlt. Dem kommt man entgegen und fragt dann mit einer offenen Frage: "Was genau ist ihnen so wichtig daran?" Und schon redet der andere wieder und der Ball ist wieder bei den anderen.
Mit dieser Fragetechnik gibst du die Führung nie aus der Hand selbst wenn die anderen Reden und die Gesprächspartner spüren alsbald die geballte soziale Kompetenz die dahinter steht. Es wachsen unweigerlich Achtung und Respekt vor deiner Persönlichkeit.
Wer Fragen stellt signalisiert: Ich will dich verstehen.

Wer nur mit Vorwürfen taktiert und den Bedürfnissen seines Gesprächspartners immer nur ausweicht der signalisiert: Ich will meinen Willen um jeden Preis durchsetzen!

Durch diese sich ständig wiederholende Selbstoffenbarung zeigen die Gesprächspartner ihr wahres Gesicht. Nach ein paar Minuten ist jedem klar um was es geht. Auch einem Führungsverantwortlichen ohne grosse soziale Fähigkeiten wird offenbar wer sich dem Lösungsprozess verschliesst und wer zu einer einvernehmlichen Lösung gelangen will.
Lass das mal auf dich wirken und denk intensiv darüber nach wie du mit diesen Werkzeugen das Gespräch wirkungsvoll und zielgerichtet gestalten könntest. Werde dir über deine Bedürfnisse und Ziele klar und der Unmöglichkeit diese mit der Brechstange zu erreichen, wie wir gerade gelernt haben.
Macht auszuüben korrumpiert immer denjeneigen der unter der Macht zu leiden hat. Er wird stets nach Rache sinnen. Wenn du ihn nicht final eliminieren/kaltstellen kannst, dann lass besser die Finger davon.
Du musst also einen Weg finden, dass sie den gleichen Weg einschlagen wie du es möchtest. Dazu ist es wichtig zu Beginn des Gespräches nach gemeinsamen Nennern zu suchen und wenn sie noch so klein sind.
Meist ist es mehr als man erwartet.

In diesem Sinne. Ich hör bestimmt noch von Dir.
Viele Grüsse
Martin
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