Hallo,
ich schreibe hier eigentlich im Namen meiner Frau. Sie ist seit über einem Jahr bei einer Gebäudereinigung im Rahmen eines Minijobs angestellt. Ihre Aufgabe besteht darin eine Abteilung in einem großen Bürogebäude zu putzen. Ausser ihr sind dort noch einige andere Arbeiter der Gebäudereinigung tätig. Allerdings ist der Anteil an türkischen Mitarbeitern sehr hoch im Gegensatz zu den Deutschen was ja grundsätzlich auch gar kein Problem ist.
Meine Frau hatte zusammen mit einer Kollegin immer 1,5 Stunden Zeit für ihren Platz. Diese Zeit war genau auf diesen Platz abgestimmt und reichte gereade aus um alles ordentlich zu verlassen. (Sie kam da schon immer durchgeschwitzt nach Hause!)
Im Zuge der Wirtschaftskrise meldete nun die Firma, die das Büro betreibt Kurzarbeit an. Daraufhin wurden auch die Zeiten für die Reinigungskräfte durch die Gebäudereinigungsfirma gekürzt. Schon das habe ich nicht wirklich verstanden, da es ja meiner Auffassung nach keinen unterschied macht ob beispielsweise eine Glastür von 3 fettigen Händen angefasst wurde oder von 5 Händen. Geputzt werden muss sie trotzdem. Aber gut.
Die Zeit für die Abteilung wurde auf 30 Minuten verkürzt. Bei allen anderen wurde weit weniger gekürzt.
Schon da machte sich meine Frau selbst fertig, weil es in dieser Zeit einfach nicht zu schaffen sei. Dies sagte sie auch bei einer Gruppenbesprechung zur Vorarbeiterin worauf Sie die klare Ansage bekam, dass über die Zeiten nicht verhandelt wird und sie sie gar nicht mehr darauf ansprechen braucht.
Da es offensichtlich auf diese Weise nicht möglich war etwas zu erreichen, rief meine Frau in der Firma an und fragte nach, ob man nicht die Zeiten nochmal überprüfen könne. Dort wurde ihr ein Rückruf versprochen, der nie kam. Allerdings ist die Arbeit seit dem kein Spaß mehr.
Gleich am nächsten Tag kam die Vorarbeiterin und verteilte Noten für die Abteilung meiner Frau. Die Noten gingen von 1 bis 5. (1=sehr gut, 2=gut, 3 Zufriedenstellend, 4=mit leichten Mängel, 5=mangelhaft.) Sie bekam fast ausschließlich 4er und 5er obwohl sie eine der wenigen ist, bei der noch nie irgendwelche Beanstandungen seitens der Bürobelegschaft waren. Eine 2 hatte sie lediglich bei „Erscheinungsbild“.
Sie stellte von vorneherein klar, das sie grundsätzlich keine Einsen vergeben werde. Auch bei Arbeitskleidung bekamen sie eine drei, obwohl sie immer ihre sauberen Schürzen trugen.
Ein frisch polierter Spiegel wurde beispielsweise beanstandet. Allerdings auch Dinge, die tatsächlich nicht richtig sauber waren. Beispielsweise wurde unter einem Schreibtisch ein Rollcontainer vorgezogen und nachgesehen, ob sich darunter Schmutz befinden. Nun muss ich noch dazu sagen, dass es sich um eine Abteilung mit 4 großen Besprechungszimmern für jeweils über 30-40 Personen, mehrere Großraumbüros mit insgesamt ca. 70 Schreibtischen und den dazu gehörigen WC’s handelt. Und dafür hat sie nun 30 Minuten am Tag und jeden Mittwoch 1 Stunde und 23 Minuten Zeit.
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Am nächsten Tag, es war ein Donnerstag, hieß es sie sollen bis Montag alles in Ordnung bringen, ansonsten werden andere Putzfrauen kommen und den Arbeitsplatz putzen, dies wird dann von ihrer Arbeitszeit abgezogen. Als meine Frau an diesem Abend nach Hause kam und den Tränen nahe war konnte ich nicht mehr anders als Ihre Projektleiterin anzurufen. Ich fragte wie sie sich das wohl vorstellt, wenn Sie meiner Frau die Arbeitszeit jetzt auch noch abziehen will. Sie meinte nur, dass sie das nicht gesagt hätte und die Noten noch gar nicht gesehen hat.
Als sie am nächsten Tag in die Arbeit ging war die Projektleiterin schon da, sie sagte: „Ich gehe heute mit und werde ihr Schatten sein.“ Sie zeigte mir wo sie noch Schutz fand und suchte natürlich das Haar in der Suppe.
Nach einer Grundreinigung an einen anderen Arbeitsplatz ließ sie sie wieder antanzen, weil sie da wo sie gereinigt hat noch Schmutz fand. Allerdings auch hier wieder an Stellen, wo tatsächlich kein normaler Mensch putzen würde.
In der folgenden Woche sollte meine Frau und ihre Kollegin Urlaub machen. In dieser Woche putzten dann die Vorarbeiterin und die Tochter der Projektleiterin den Platz. Die beiden waren jeden Tag wesentlich länger am putzen als die Zeit meiner Frau eigentlich ist. Auf die Nachfrage wie sie denn nun klar kommen sagten jedoch beide, dass die Zeit gut ausreicht. Das Ende vom Lied wird jetzt sicherlich sein, dass noch mehr Zeit gekürzt wird.
Das Schlimme an der ganzen Situation ist eigentlich, dass man sich gar nicht mehr traut auf die Firma oder gar den Chef selbst zuzugehen, da dies dann wahrscheinlich wieder an meiner Frau ausgeht.
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So, Ende des Romanes. Was haltet Ihr von der Situation. Wie würdet Ihr euch verhalten? Sicherlich gäbe es die Möglichkeit einfach zu kündigen. Aber das lässt ihr Ego einfach nicht zu.
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LG Micha
ich schreibe hier eigentlich im Namen meiner Frau. Sie ist seit über einem Jahr bei einer Gebäudereinigung im Rahmen eines Minijobs angestellt. Ihre Aufgabe besteht darin eine Abteilung in einem großen Bürogebäude zu putzen. Ausser ihr sind dort noch einige andere Arbeiter der Gebäudereinigung tätig. Allerdings ist der Anteil an türkischen Mitarbeitern sehr hoch im Gegensatz zu den Deutschen was ja grundsätzlich auch gar kein Problem ist.
Meine Frau hatte zusammen mit einer Kollegin immer 1,5 Stunden Zeit für ihren Platz. Diese Zeit war genau auf diesen Platz abgestimmt und reichte gereade aus um alles ordentlich zu verlassen. (Sie kam da schon immer durchgeschwitzt nach Hause!)
Im Zuge der Wirtschaftskrise meldete nun die Firma, die das Büro betreibt Kurzarbeit an. Daraufhin wurden auch die Zeiten für die Reinigungskräfte durch die Gebäudereinigungsfirma gekürzt. Schon das habe ich nicht wirklich verstanden, da es ja meiner Auffassung nach keinen unterschied macht ob beispielsweise eine Glastür von 3 fettigen Händen angefasst wurde oder von 5 Händen. Geputzt werden muss sie trotzdem. Aber gut.
Die Zeit für die Abteilung wurde auf 30 Minuten verkürzt. Bei allen anderen wurde weit weniger gekürzt.
Schon da machte sich meine Frau selbst fertig, weil es in dieser Zeit einfach nicht zu schaffen sei. Dies sagte sie auch bei einer Gruppenbesprechung zur Vorarbeiterin worauf Sie die klare Ansage bekam, dass über die Zeiten nicht verhandelt wird und sie sie gar nicht mehr darauf ansprechen braucht.
Da es offensichtlich auf diese Weise nicht möglich war etwas zu erreichen, rief meine Frau in der Firma an und fragte nach, ob man nicht die Zeiten nochmal überprüfen könne. Dort wurde ihr ein Rückruf versprochen, der nie kam. Allerdings ist die Arbeit seit dem kein Spaß mehr.
Gleich am nächsten Tag kam die Vorarbeiterin und verteilte Noten für die Abteilung meiner Frau. Die Noten gingen von 1 bis 5. (1=sehr gut, 2=gut, 3 Zufriedenstellend, 4=mit leichten Mängel, 5=mangelhaft.) Sie bekam fast ausschließlich 4er und 5er obwohl sie eine der wenigen ist, bei der noch nie irgendwelche Beanstandungen seitens der Bürobelegschaft waren. Eine 2 hatte sie lediglich bei „Erscheinungsbild“.
Sie stellte von vorneherein klar, das sie grundsätzlich keine Einsen vergeben werde. Auch bei Arbeitskleidung bekamen sie eine drei, obwohl sie immer ihre sauberen Schürzen trugen.
Ein frisch polierter Spiegel wurde beispielsweise beanstandet. Allerdings auch Dinge, die tatsächlich nicht richtig sauber waren. Beispielsweise wurde unter einem Schreibtisch ein Rollcontainer vorgezogen und nachgesehen, ob sich darunter Schmutz befinden. Nun muss ich noch dazu sagen, dass es sich um eine Abteilung mit 4 großen Besprechungszimmern für jeweils über 30-40 Personen, mehrere Großraumbüros mit insgesamt ca. 70 Schreibtischen und den dazu gehörigen WC’s handelt. Und dafür hat sie nun 30 Minuten am Tag und jeden Mittwoch 1 Stunde und 23 Minuten Zeit.
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Am nächsten Tag, es war ein Donnerstag, hieß es sie sollen bis Montag alles in Ordnung bringen, ansonsten werden andere Putzfrauen kommen und den Arbeitsplatz putzen, dies wird dann von ihrer Arbeitszeit abgezogen. Als meine Frau an diesem Abend nach Hause kam und den Tränen nahe war konnte ich nicht mehr anders als Ihre Projektleiterin anzurufen. Ich fragte wie sie sich das wohl vorstellt, wenn Sie meiner Frau die Arbeitszeit jetzt auch noch abziehen will. Sie meinte nur, dass sie das nicht gesagt hätte und die Noten noch gar nicht gesehen hat.
Als sie am nächsten Tag in die Arbeit ging war die Projektleiterin schon da, sie sagte: „Ich gehe heute mit und werde ihr Schatten sein.“ Sie zeigte mir wo sie noch Schutz fand und suchte natürlich das Haar in der Suppe.
Nach einer Grundreinigung an einen anderen Arbeitsplatz ließ sie sie wieder antanzen, weil sie da wo sie gereinigt hat noch Schmutz fand. Allerdings auch hier wieder an Stellen, wo tatsächlich kein normaler Mensch putzen würde.
In der folgenden Woche sollte meine Frau und ihre Kollegin Urlaub machen. In dieser Woche putzten dann die Vorarbeiterin und die Tochter der Projektleiterin den Platz. Die beiden waren jeden Tag wesentlich länger am putzen als die Zeit meiner Frau eigentlich ist. Auf die Nachfrage wie sie denn nun klar kommen sagten jedoch beide, dass die Zeit gut ausreicht. Das Ende vom Lied wird jetzt sicherlich sein, dass noch mehr Zeit gekürzt wird.
Das Schlimme an der ganzen Situation ist eigentlich, dass man sich gar nicht mehr traut auf die Firma oder gar den Chef selbst zuzugehen, da dies dann wahrscheinlich wieder an meiner Frau ausgeht.
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So, Ende des Romanes. Was haltet Ihr von der Situation. Wie würdet Ihr euch verhalten? Sicherlich gäbe es die Möglichkeit einfach zu kündigen. Aber das lässt ihr Ego einfach nicht zu.
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LG Micha
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