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Wie wehre ich mich?

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  • Wie wehre ich mich?

    Hallo!
    Ich fange am besten mal ganz vorne an:
    Ich arbeite seit mehr als 4 1/2 Jahren in einem kleinen IT-Unternehmen mit Verkauf und Kundendienst. Mein Haupt-Aufgabengebiet: Fakturierung, außerdem noch viele andere Kleinigkeiten, wie Telefonzentrale, Korrespondenz, Paketversand u. v. m. Seit etwa 7 Monaten bin ich mit meinem Kollegen aus dem Vertrieb zusammen. In der Abteilung gibt es, mit meinem Freund, drei Kollegen, die auf Provisionsbasis angestellt sind.
    Als wir uns "geoutet" (sorry falsches Wort - ich bin eine Frau, wir sind also ein ganz normales Paar) haben, dass wir eben ein Paar sind, fingen für kurze Zeit die Probleme an. Unser Abteilungs-/Vertriebsleiter machte mir unberechtigte Vorwürfe, ich würde Kundenrechnungen mit falscher Provisions-Nr., nämlich der von meinem Freund, berechnen. Mein Freund war zu der Zeit krankheitsbedingt nicht im Haus. Ein oder zwei Monate später kam es wieder zu Vorwürfen wg. falscher Abrechnungen. In diesem Fall war der Vertriebsleiter allerdings selber Schuld, dass hier falsch abgerechnet wurde, da es eine Anweisung vom Chef gibt, an die ich mich gehalten habe, und an die sich meine Kollegin in Vertretungsfällen auch hält. Hätte er vor Abrechnung einiges abgeklärt und abgesproche wäre dieser Fehler nicht passiert. Aber der Vertriebleiter ist ein Mensch, der "nie" Fehler mach, und wenn doch, schieb er sie anderen in die Schuhe.
    Wärend diesem zweiten Vorwurf war mein Freund auch anwesend. Der hat dann gleich das Gespräch mit unserem Chef gesucht und dieser will angeblich auch hinter ihm stehen. Ob er dazu steht, will ich nicht wirklich zu beschwören. Jedenfalls gab es ein Gespräch zwischen Chef, Vertriebsleiter und meinem Freund. Der Vertriebsleiter hat in diesem Gespräch den Kürzeren gezogen.
    Danach war eigentlich etwas Ruhe. Doch vor kurzem hat mein Freund unseren Vertriebsleiter dabei erwischt, wie dieser mich vor einem Abeitlungsleiter der anderen Abteilung schlecht geredet hat.
    Letzte Woche Freitag gab es dann auf einmal eine Bewerberin (eine Bekannte vom Vertriebleiter), die zu einem Vorstellungsgespräch im Hause war. Der Vertriebsleiter behauptete dann, dass eine Kollegin in der Schwesterfima schwanger wäre (das stimmt auch) und die Bewerberin wohl nachrücken würde. Fragte meinen Freund aber komische Sachen, ob er denn Nachmittags erreichbar wäre und so, weil er vor mir Feierabend gemacht hat. Und dann bat mich plötzlich mein Chef zum Gespräch. Er bat mich, ihm einen Gefallen zu tun, ich solle doch zur Schwesterfirma wechseln und die Bewerberin würde dann an meine Stelle rücken. Ich wusste erst gar nicht, wie mir geschah und bat um Bedenkzeit.
    Umso mehr ich darüber nachdachte kam mir der Gedanke, dass der Vertriebsleiter seine Finger mit im Spiel hätte. Also erzählt ich meinem Freund von meinen Vermutungen ersteinmal nichts. Aber es dauerte keine Minute, da äußerte mein Freund dieselben Vermutungen.
    Heute hatte ich dann das zweite Gespräch mit meinem Chef. Ich habe es abgelehnt zur Schwesterfirma zu wechseln. Habe ihm von unseren Vermutungen erzählt, aber er wieß diese ab. Leider weiß ich nicht so genau, ob ich ihm glauben kann oder eher nicht. Er ist nicht gerade der Chef, den man sich an einer Führungsposition vorstellt. Er hat nicht den richtigen "Arsch in der Hose", den man braucht um z. B. bei Konfrontationen den richtigen Respekt entgegenbebracht zu bekommen. Jedenfalls sind wir erst einmal so verblieben, dass er mit der Bewerberin spricht, ob diese auch bereit wäre für die Schwesterfirma zu arbeiten, denn immerhin gibt es hier eine doppelte Entfernung zwischen Zuhause und Arbeitsplatz. Diese Entfernung wäre für mich jedoch genauso erhöht.
    Mein Freund ist nach wie vor überzeugt davon, dass der Vertriebsleiter dahinter steckt.
    Hier eine kleine Beschreibung unseres Vertriebleiters: er ist ein sehr guter Verkäufer, der nicht nur unsere Hardware sondern auch sich selbst sehr gut verkaufen kann. Außerdem hat er eine sehr gute Gabe, die Leute so zu "manipulieren" und von etwas zu überzeugen, ohne dass die Betroffenen etwas davon merken. Da hat er natürlich bei unserem Chef leichte Beute - der ist sooo weich, wie oben schon beschrieben.
    Der Vertriebsleiter behauptete heute, er wüsste von den Plänen vom Chef gar nichts, obwohl er dafür Andeutungen und Aussagen gegenüber meinem Freund gemacht hat, die definitiv anderes vermuten lassen.
    Mein Freund ist davon überzeugt, dass, wenn der Vertriebsleiter mich und meinen Freund aus der Firma haben möchte, dauert es kein Jahr und er hätte es geschafft.
    Wie soll ich mich im Moment verhalten. Zu gerne würde ich mich wehren, weiß aber nicht wie. Sollte es der Vertriebsleiter allerdings irgendwann geschafft haben, würde ich zu gerne mit einem Anwalt dagegen angehen. Doch wenn ich das mache, wird er meinem Freund die Arbeit in der Firma zur Hölle machen, zumal die beiden im gleichen Büro sitzen.
    Was soll ich tun?
    Zuletzt geändert von Casjupea; 18.01.2010, 22:39.

  • #2
    AW: Wie wehre ich mich?

    Es liegt auf der Hand,dass man Euch trennen will. Schwul und dann in der gleichen Abteilung, dass geht ja nun mal garnicht. Den 1. Versuch und auch weitere würde ich mir im Detail schriftlich festhalten, weil 100% weitere Versuche folgen werden. Dies wird Euch später, als Beweis mit Anwaltshilfe dienlich sein, um zu beweisen, dass einer von Euch aus der Abteilung raus soll, nur weil Ihr Euch geoutet habt. Ansonsten helfen momentan nur starke Nerven, aber bitte nicht zu lange warten, höchstens 2 bis 3 Versuche, sonst spielt man Euch kaput.
    Gruß Ram

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    • #3
      AW: Wie wehre ich mich?

      Hey, sorry.
      Geoutet war das falsche Wort. Mir fiel beim Schreiben nichts besseres ein, und beim Kontrolle lesen habe ich versäumt das zu ändern.
      Ich bin ein Frau, wir sind also ein ganz normales Paar.

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      • #4
        AW: Wie wehre ich mich?

        Hallo Casjupea,

        hier kommen zwei Faktoren zusammen:
        Vetternwirtschaft und vielleicht auch Mobbing.
        In erster Linie hat der Vertriebsleiter versucht, seine Bekannte in einer für sie und ihn angenehmen Position unterzubringen. Dass sie vermutlich für ihn leichter zu handhaben und zu manipulieren ist als Du, liegt auf der Hand, ist aber eine nicht beweisbare Vermutung.
        Deine Stelle scheint prädistiniert zu sein, um ihm mehr Handlungsspielraum zu geben. Dass Du und Dein Freund ihm zudem noch ein Dorn im Auge sind, mag sein, spielt aber nur dann eine Rolle, wenn er Vorteile wittert und Euch für seine Spielchen wie Schachfiguren übers Brett ziehen will.
        Personalveränderungen und Neueinstellungen sind mitbestimmungspflichtig. Kannst Du dem Betriebsrat trauen und ihn zum Fall befragen? Dann solltest Du Deinen Standpunkt, nicht wechseln zu wollen, noch einmal untermauern. Ob es letztendlich was bringt, bleibt abzuwarten.
        Wäre möglich, dass der Vorgesetzte unter dem Oberbegriff "Re-Organisation" eine Personalveränderung bewirken kann. Dann kann versetzt werden. Deine Stelle würde dann wegfallen und in eine neugeschaffene Stelle mit neuer Bezeichnung und zusätzlichen oder leicht veränderten Inhalten neu besetzt.

        Augen auf!

        Gruß
        Trauerweide

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        • #5
          AW: Wie wehre ich mich?

          Über das AGG, also das Allgemien Gelichheitsgesetz gehen. Beim familienministerium gibt es eine Stelle, an den Du deinen Fall melden solltest, ihr schützt euch auch damit.
          Harry Gambler

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          • #6
            AW: Wie wehre ich mich?

            Alle Diese Fälle unbedingt und umgehend an das Ministerium für Familioe, Jugend und ... melden, dort gibnt es einen AGG - Allgemeines Gleichheitsgesetz oder Antidiskriminierungsgesetz - Beauftragten, der muss aktiv werden.
            Mobbing-Tagebuch führen und nicht fertig machen lassen.
            Viel Erfolg
            Harry Gambler°°

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            • #7
              AW: Wie wehre ich mich?

              Wieso Diskriminierung? Sie hat doch richtig gestellt, dass sie kein homosexuelles oder lesbisches Pärchen sind.

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              • #8
                AW: Wie wehre ich mich?

                Das ist sehr schwierig, da es eine Pat Situation zu sein scheint.

                Beide Seiten haben wohl das Gefühl gegenseitig durch die neue Situation übervorteilt zu werden. Das ist wie Trauerweide schon angeführt hat nicht klassischem Mobbing zuzuordnen sondern für mich ein interner Kampf um Status und Macht.

                Der Vertriebsleiter vermutet nun entweder eine Verschwörung oder möchte sich ungeliebte Konkurrrenz vom Halse schaffen, die seine Macht in der Firma einschränken. Ob das nun das eine oder andere ist oder nicht spielt für seine Absichten wohl eine sehr untergeordnete Rolle.

                Als Top Verkäufer nutzt er seine Macht und Gewandtheit, als produktiver Motor des Betriebes, voll aus und holt zum vernichtenden Schlag aus. Ich denke der hat sich bereits entschieden wo das endet. Mit eurer Vernichtung.

                Aufgrund der geschilderten Umstände hat er die Fäden bereits so gezogen, dass es für euch 5 vor 12 oder schon später ist. Euer Ruf ist intern bereits im Eimer. Das lässt sich mit keiner Institution von innen oder aussen flicken. Es sei denn, dass der Vertriebsleiter selbst "handwerkliche Fehler", also schwarze Flecken auf der Weste hat, die ausser euch keiner sehen kann oder vielleicht auch gar keiner im Betrieb. Daher ist die Einschätzung deines LG gar nicht so weit hergeholt, dass er kurz vor dem Ziel steht.

                Wehren könnt ihr euch nur wenn ihr was wirklich handfestes auf der Hand habt mit dem ihr Betrug oder Untreue gegen die Firma wasserdicht beweisen könnt.
                Dazu wären nur illegale oder "unter der Hand" Geschäfte in der Vergangenheit denkbar die das tiefe Vertrauen des Chefs in den VL erschüttern könnten weil dieser ggf. nicht eingeweiht wurde. Und auch dann seid ihr nicht sicher weil der Chef dann selbst mit drin hängt. Denn die Fehler seiner MA sind auch immer seine eigenen. Daher kann es durchaus passieren, dass die Sache intern eingeebnet wird und ihr trotzdem unter den Boden kommt.

                Er denkt wohl eher in der Kat: "Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich!"
                Und wie er mit seinen Gegnern verfährt, dass wisst ihr wohl am Besten.

                Buch kaufen und schnell lesen

                Robert Greene: "Power" Die 48 Gesetze der Macht

                Die Augen werden euch aufgehen.
                Als Tipp vorweg: Vorübergehender Rückzug kann auch eine erfolgreiche Strategie sein, um schlussendlich die Schlacht und den Krieg doch noch zu gewinnen!
                Bedeutet im Moment so wenig Angriffsfläche wie möglich bieten und die Waffen erst mal zur Seite legen bis klar ist welche Motive ihn antreiben. Das herauszufinden ist im Moment das Mass der Dinge für die erfolgreiche Planung der Gegenoffensive. Schont eure Kräfte und nehmt ihn genau unter die Lupe. Jeder hat eine Leiche im Keller. Vermessene Menschen u.U. sogar mehrere. Man muss nur tief genug graben. ;-))

                Good Luck

                Gruss Martin
                Psychobabbel
                besonders erfahrenes Mitglied
                Zuletzt geändert von Psychobabbel; 19.01.2010, 18:11.

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                • #9
                  AW: Wie wehre ich mich?

                  Hallo.
                  Viel Mut hab ich ja nun immer noch nicht, muss ich zugeben.

                  Aber es vergeht ja keine Stunde, in der ich nicht einige Male an die ganze "Schei...." denke. Heute ist mir dann eingefallen: Ich kann bisher ja kaum beweisen, dass ich gemobbt werde. Ob ich noch genügend Zeit habe um doch tiefer zu graben und Fehler und Mobbing zu beweisen, weiß ich nicht. Aber! Wenn ich nun in einigen Monaten doch zwangsversetzt werde, damit meine Stelle durch die Bewerberin besetzt werden kann (und ich glaube kaum, dass daran gedacht wird, dass die Stelle anders beschrieben wird) habe ich nicht spätestens dann einen Beweis für Mobbing, oder was auch immer, um vor Gericht ziehen zu können? Ich WILL meinen Chef und den Vertriebsleiter nicht einfach so davonkommen lassen.
                  Was die nicht wissen, was mir ein wenig zu Ruhe verhilft: ich werde mich, sollte ich versetzt werden, noch am gleichen Tag nach anderen Jobangeboten umschauen. Mein Wunsch ist es, am liebsten grade so nach der Einarbeitungsphase kündigen zu können, um einen neuen Job anzutreten.
                  Oder ist meine Einstellung falsch?

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                  • #10
                    AW: Wie wehre ich mich?

                    Hallo,

                    es gibt das Direktionsrecht. Sie müssten im Falle, dass Sie versetzt werden und Ihre Stelle neu besetzt wird, beweisen, dass die Stelleninhalte sich nicht verändert haben und möglicherweise widerlegen, dass die neue Stelleninhaberin besser qualifiziert ist.
                    Man muss Ihnen natürlich eine gleichwertige Arbeit mit gleicher Vergütung anbieten.

                    Vielleicht gibt es andere Sichtweisen.

                    Gruß
                    Trauerweide

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                    • #11
                      AW: Wie wehre ich mich?

                      "Wenn ich nun in einigen Monaten doch zwangsversetzt werde, damit meine Stelle durch die Bewerberin besetzt werden kann (und ich glaube kaum, dass daran gedacht wird, dass die Stelle anders beschrieben wird) habe ich nicht spätestens dann einen Beweis für Mobbing, oder was auch immer, um vor Gericht ziehen zu können? Ich WILL meinen Chef und den Vertriebsleiter nicht einfach so davonkommen lassen".
                      Mobbing vor Gericht heißt oft und fast immer, du musst mehrere Mobbingattacken beweisen können, eine alleine reicht den "Göttern in schwarz" nicht.
                      Versuche es da mal. "Antidiskriminierungsstelle des Bundes
                      Alexanderstraße 1
                      10178 Berlin
                      Tel. 030-18555-1865, Fax 030-18555-41865
                      E-Mail: ads@bmfsfj.bund.de
                      Besuchszeiten: Montag bis Donnerstag, 9 - 12 Uhr"
                      Viel Erfolg
                      Harry Gambler, against the mob...°°

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