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neuer Job, aber noch immer mit den Nerven am Ende

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  • neuer Job, aber noch immer mit den Nerven am Ende

    Hallo,

    wegen meiner Behinderung bin ich mehr oder weniger immer gemobbt worden. Es gab zwar immer mal Phasen, wo ich meine Ruhe hatte, aber auf der letzten Arbeit war es wieder extrem. Habe mich deshalb dann auch krank schreiben lassen, weil ich völlig am Ende war. Daraufhin wurde ich dann gekündigt, worüber ich sogar froh war, weil ich in die alte Firma nicht mehr zurück wollte. Habe dann nach 6 Wochen eine neue Arbeit gefunden, wo ich jetzt seit 4 Wochen arbeite. Das Arbeitsklima da ist nicht gerade gut. Eine Kollegin zickt da rum und alle haben Angst vor ihr. Das schlägt allgemein auf die Stimmung da. Da ich neu in der Firma bin und vieles einfach noch nicht weiß, muss ich öfter mal nach irgendwas fragen. Entweder bekomme ich keine Antwort, oder ich werde blöd angemacht. Eine andere Kollegin traut sich deshalb nicht mehr überhaupt etwas zu fragen. Mich macht das fertig, muss auf der Arbeit immer wieder gegen die Tränen ankämpfen. Ich denke, ich hätte noch etwas Zeit gebraucht, bevor ich eine neue Stelle antrete. °

  • #2
    AW: neuer Job, aber noch immer mit den Nerven am Ende

    Hallo,

    einem schwerbehinderten Mitarbeiter während der Erkrankung zu kündigen, ist ja wohl das Allerletzte. Mir ist zwar klar, dass der Kündigungssschutz gelockert wurde, aber korrekt gelaufen ist das eher nicht, oder? Wir könnten jetzt darüber diskutieren, wie es dazu gekommen ist, warum die Hauptfürsorgestelle zugestimmt hat etc.
    Aber Du hast inzwischen eine neue Stelle - alle Achtung - Du bist offensichtlich gut qualifiziert und hast, obwohl psychisch angeschlagen und trotz der Vorgeschichte, einen positiven Eindruck hinterlassen.
    Du meinst, zu früh wieder eingestiegen zu sein... hm, mag sein. Als ich nach dem heftigsten Mobbing eine neue Stelle fand, war das Klima dort ausgesprochen gut, die Vorgesetzten fair und die Kollegen hilfsbereit. War aber leider nur befristet.
    Ich will sagen, für mich war der Neuanfang nicht zu früh, weil ich es gut antraf.
    Für Dich mag es zu früh sein, weil Du nun ähnliche Strukturen vorfindest und fürchtest, wieder in diesen Teufelskreis zu geraten. Warum kuschen die anderen Mitarbeiter vor dieser Kollegin? Hat jemand schon beim Vorgesetzten vorgesprochen? Vielleicht kannst gerade Du als Neuling was erreichen, indem Du höflich, aber bestimmt um eine vernünftige Einarbeitung bittest. Möglicherweise würden sich die Anderen mit Dir solidarisieren und gemeinsam mit Dir gegen diese Zicke antreten?
    Bist Du in psychotherapeutischer Behandlung? Gespräche zur Starkung Deines Selbstbewusstseins wären vonnöten. Andererseits solltest Du gelernt haben aus Deinen Erfahrungen und wissen, welches Verhalten zum Untergang führt.
    Und wenn es gar nicht geht - zum Arzt und darauf pochen, dass aufgearbeitet wird,
    Das Arbeitsverhältnis befindet sich ja wohl noch in der Probezeit?
    Vielleicht soltlest Du bei einem unabhängigen Integrationsfachdienst vorsprechen. Die kümmern sich um kranke und schwerbehinderte Arbeitnehmer, intervenieren, wenn gewünscht, zeigen alternative Wege auf.
    Mobbing gegen Schwerbehinderte wirst Du leider in vielen Berufssparten vorfinden - ich bin selbst schwerbehindert und hatte den schlimmsten Psychoterror in einer kirchlichen Einrichtung.

    Ich wünsche Dir, dass Du zu der Schwerbehinderung nicht noch weitere gesundheitliche Beschwerden bekommst.

    LG
    Trauerweide
    Pfirsichblüte
    besonders erfahrenes Mitglied
    Zuletzt geändert von Pfirsichblüte; 22.02.2010, 19:31.

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    • #3
      AW: neuer Job, aber noch immer mit den Nerven am Ende

      Hallo Trauerweide,
      danke für deine schnelle Antwort! Ich hatte heute einen Termin bei meinem Therapeuten. Der ist dafür, dass ich mich krank schreiben lasse. Nach 4 Wochen in der neuen Firma ist das natürlich gleich Kündigung. Aber im Moment geht gar nichts mehr, ich habe einfach keine Kraft mehr.
      Die anderen Kollegen haben zwar auch Angst vor der Kollegin, aber auch Angst um ihren Arbeitsplatz. Da ist keine Hilfe zu erwarten.
      Welches Verhalten immer wieder zum Untergang führt weiß ich, aber ändern kann ich es nicht, das ist eben meine Behinderung. Das Problem dabei ist, dass man mir nichts ansieht, dass andere nur merken, dass ich irgendwie anders bin. Wenn ich sage, welche Behinderung ich habe, kämpfe ich nur wieder gegen Vorurteile, weil alle meinen, sie wüssten aus irgendwelchen Spielfilmen was das ist, im Grunde aber nur die verfilmten Vorurteile kennen.
      Mit den Integrationsfachdienst habe ich noch nicht gesprochen, habe aber eine Betreuerin, die sich darum kümmern will. Ich hoffe, dass die einen geeigneten Arbeitsplatz für mich finden. Hast du Erfahrung mit dem IFD?

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      • #4
        AW: neuer Job, aber noch immer mit den Nerven am Ende

        Einen Blog werde ich noch schreiben, muss mich nur noch aufraffen anzufangen, geht immerhin um 20 Jahre Mobbing! °

        Mein Arzt hat mir geraten den Job zu kündigen, was ich am Donnerstag auch getan habe - fristlos. Aber ich bin immer noch völlig am Ende, könnte ständig heulen. Ich habe Angst vor einer neuen Arbeit, weil ich befürchte, dass es dann wieder genau so weitergeht.


        Habe hier mal einen Beitrag von mir aus einen anderen Forum (kein Mobbingforum) kopiert, den ich im Oktober 2009 geschrieben habe. Erklärt vielleicht ein bisschen, warum ich so fertig bin.

        Muss mich einfach mal ausheulen, weil die letzte Woche der absolute Horror war. Auf der Arbeit werde ich von einen Kollegen gemobbt und bedroht, und mein Chef droht uns beide zu kündigen, wenn ich mich noch einmal darüber beschweren sollte!
        Angefangen hat der Zirkus als der Kollege sich weigerte nach der Arbeit mit sauber zu machen. Das wäre Frauenarbeit. Hinzu kommt, dass er nicht mit Deutschen spricht und auch eine türkische Kollegin beschimpft, weil sie mit uns Deutschen die Pause verbringt und sie bedroht, weil sie kein Kopftuch trägt.
        Gegen mich hetzt er jetzt seit einigen Wochen bei den anderen Kollegen, sie sollen nicht mit der Verrückten reden. Ich sei verrückt, behindert, nicht normal ...
        Als ich ihn letztens darauf hinwies, dass er mir falsches Arbeitsmaterial gebracht hat, sagte er nur zu mir: ".... dich!" Daraufhin habe ich gesagt, dass er gehen solle, dass ich mir mein Arbeitsmaterial selbst hole, was ich eigentlich nicht soll. Daraufhin hat er dann gedroht, dass er mir "aufs Maul hauen" würde! Ich habe Angst, dass er mich auf den Parkplatz oder so abfängt. Ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll. Ich bin auf der Suche nach einer anderen Arbeit, aber finde im Moment nichts.
        Ich bin in einem Tief, aus dem ich nicht raus komme. Bin ständig nur noch am Heulen und mit den Nerven völlig am Ende! Leider sieht er mir das an und grinst, wenn er es sieht.
        Letzte Woche habe ich dann unseren Arbeitsbereich gekehrt und war so gut wie fertig, hatte so ein Häufchen zusammengekehrt, da kommt er an und tritt mir das alles wieder auseinander und geht dann direkt zu einen anderen Kollegen, um ihn lachend zu zeigen, was er wieder tolles gemacht hat!
        Zuletzt geändert von nihao; 28.02.2010, 09:52.

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        • #5
          AW: neuer Job, aber noch immer mit den Nerven am Ende

          Guten Tag,

          der Arzt hat Dir geraten, den Arbeitsvertrag fristlos zu kündigen? Den Tipp habe ich selbst in meiner allerschlimmsten Mobbingzeit mit erheblichen gesundheitlichen Beschwerden von keinem Arzt bekommen, das hätten sie angesichts meiner Schwerbehinderung und der schlechten Arbeitsmarktsituation nie getan. Ich hoffe, dass Du diesen " Ratschlag " per Attest vorliegen hast, denn ansonsten könnte das Arbeitsamt Dir eine Sperre verhängen /falls Du derzeit arbeitsunfähig bist, danach/.
          Was Du erlebt hast, ist sicher widerwärtig - und darum solltest Du Dir dringend therapeutische Unterstützung suchen, nach so vielen Jahren des Mobbings ist das unabdingbar.

          Ich hoffe, dass Dein weiteres Leben in ruhigeren, friedlichen Bahnen verläuft.

          Gruß
          Trauerweide

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          • #6
            AW: neuer Job, aber noch immer mit den Nerven am Ende

            Danke Trauerweide.

            Ja, hab es schriftlich, dass ich aus medizinischen Gründen nicht weiter in der Firma arbeiten konnte. Jetzt muss ich dann erst mal zum Amtsarzt, damit sie wissen, wohin sie mich überhaupt vermitteln können.
            In 6 Wochen habe ich dann einen Termin in der Tagesklinik. Erst mal nur ein Gespräch. Wie lange es dann dauert bis sie mich aufnehmen, weiß ich nicht. Ich bin auch nicht wirklich überzeugt, dass mir das wirklich was bringt. Ich kenne das ja schon mobbing - Therapie - wieder Mobbing und wieder total am Ende! ° Sage mir im Moment einfach nur: wer nicht kämpft der hat schon verloren!

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            • #7
              AW: neuer Job, aber noch immer mit den Nerven am Ende

              Zitat von harry gambler Beitrag anzeigen
              Schreibe doch mal einen anonymen Blog in diesem Forum zu deinem Mobbingfall.
              Angefangen habe ich, finde es aber sinnlos was zu schreiben was keiner liest.

              Im Autismus-Therapiezentrum habe ich jetzt gesagt bekommen, dass Mobbing immer ein Thema bleiben würde, so lange man den Autismus nicht mit einbezieht. Wie dieses "Autismus mit einbeziehen" aussehen soll weiß ich allerdings nicht!

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              • #8
                AW: neuer Job, aber noch immer mit den Nerven am Ende

                Mal nur so eine Frage: Wenn der Arzt bestätigt, dass man dort nicht mehr arbeiten kann, kann man dann nicht versuchen gegen den Arbeitgeber vorzugehen ?Auch Unternehmen haben eine Ruf zu verlieren, und vielleicht springt so vielleicht sogar noch eine Abfindung raus.
                P. S.: Nihao: darf ich fragen, wie sich der Autismus bei der Arbeit überhaupt bemerkbar macht ? (bin nicht böse, wenn Du nicht antwortest)

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                • #9
                  AW: neuer Job, aber noch immer mit den Nerven am Ende

                  Gegen den Arbeitgeber möchte ich nicht vorgehen, würde ich alleine auch gar nicht schaffen.

                  Wie sich der Autismus äußert? Sind viele Sachen. Erstens kann ich keinen Small Talk, etwas womit man bei den Kollegen direkt auffällt. Auch sonst rede ich kaum und mag es vor allem nicht, wenn man mich mit privaten Gesprächen von der Arbeit abhält. Außerdem arbeite ich immer ganz genau, was meinen Kollegen auf die Nerven geht. Dann brauche ich feste Strukturen, viel durcheinander kann ich nicht ertragen. Wenn es zu laut ist oder mehrere Leute gleichzeitig reden verstehe ich nichts mehr. Situationen werden von mir oft falsch eingeschätzt, weil ich die Mimik und Gestik der anderen nicht deuten kann. Wenn ich mit Leuten rede, schaue ich sie nicht an. Der fehlende Blickkontakt stört auch viele, aber ändern kann ich das nicht, ist einfach zu anstrengend!

                  Sind also einige Sachen, mit denen ich immer wieder anecke. Deshalb suche ich jetzt auch eine Arbeit, bei der ich keine direkten Kollegen habe.

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                  • #10
                    AW: neuer Job, aber noch immer mit den Nerven am Ende

                    Hallo,

                    da wirst Du es schwer haben, eine passende Arbeitsstelle zu finden. Einzelkämpfer sind heute wenig gefragt. Ich gehörte auch eher zu den stilleren Mitarbeitern, die mit dem üblichen Small-Talk (für mich reines Bla-bla) nichts anfangen konnte... Man gilt dann schnell als arrogant und Spaßbremse.
                    Ich wünsche Dir aber viel Glück, dass Du einen entsprechenden Einsatzort findest, wo man Deine Besonderheiten akzeptiert. Sage dann bitte Bescheid.

                    Viele Grüße
                    Trauerweide

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                    • #11
                      AW: neuer Job, aber noch immer mit den Nerven am Ende

                      Auch von mir alles Gute.

                      SmallTalk ist mir ehrlrich gesagt auch zuwider, und dummes Geschwätz mag ich erst recht nicht.
                      Auch finden es die meisten lute wohl unangenehm, wnn man denen permanent in die Augen schaut.

                      Vor allem; es darf dich niemand tätlich bedrohen. wie das der Kollege gemacht hat. Lass Dir so etwas bitte niemals mehr gefallen.

                      Generell meinen wohl heutzutage viele Leute immer die Fehler bei anderen suchen zu müssen...

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                      • #12
                        AW: neuer Job, aber noch immer mit den Nerven am Ende

                        Zitat von nihao Beitrag anzeigen
                        Gegen den Arbeitgeber möchte ich nicht vorgehen, würde ich alleine auch gar nicht schaffen.

                        Wie sich der Autismus äußert? Sind viele Sachen. Erstens kann ich keinen Small Talk, etwas womit man bei den Kollegen direkt auffällt. Auch sonst rede ich kaum und mag es vor allem nicht, wenn man mich mit privaten Gesprächen von der Arbeit abhält. Außerdem arbeite ich immer ganz genau, was meinen Kollegen auf die Nerven geht. Dann brauche ich feste Strukturen, viel durcheinander kann ich nicht ertragen. Wenn es zu laut ist oder mehrere Leute gleichzeitig reden verstehe ich nichts mehr. Situationen werden von mir oft falsch eingeschätzt, weil ich die Mimik und Gestik der anderen nicht deuten kann. Wenn ich mit Leuten rede, schaue ich sie nicht an. Der fehlende Blickkontakt stört auch viele, aber ändern kann ich das nicht, ist einfach zu anstrengend!

                        Sind also einige Sachen, mit denen ich immer wieder anecke. Deshalb suche ich jetzt auch eine Arbeit, bei der ich keine direkten Kollegen habe.
                        Eine Schwäche markiert auch immer eine Stärke. Das gilt auch für Autismus. ich kann mir vorstellen, dass Du ganz hervorragend Arbeiten in ständig gleich hoher Qualität ablieferst und Dir Abweichungen von der Norm eher nicht durchrutschen. Es gibt nicht viele Menschen, die so etwas so gut können wie Autisten, ohne selbst Autisten zu sein.

                        Wenn ich Dich weiter oben richtig verstanden habe, hast Du eine Ausbildung zur Arzthelferin absolviert. (Falls nicht, ist es trotzdem ein schönes Beispiel). Die soziale Komponente in diesem Beruf ist wohl ein bisschen unglücklich als Autist. Wenn ich panische Angst vor dem Arzt habe, bin ich bei Dir falsch. Wenn ich jedoch panische Angst vor falscher Medikation habe, bin ich bei Dir goldrichtig und meine Gesundheit ist in guten Händen.

                        Versuch doch mal, die Not als Tugend zu betrachten und nicht so sehr über eine defizitäre Betrachtung an die Sache heranzugehen.

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