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Durchsetzen, aber wie?!

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  • Durchsetzen, aber wie?!

    Hallo,

    ich begrüße erstmal alle hier im Forum, und freue mich, dass es diese Plattform gibt. Mein Problem kennen hier, denke ich, alle. Vieles wird bereits in anderen Beiträgen gesagt worden sein, ich hoffe, es ist okay, wenn mein Beitrag evtl. nur eine Wiederholung anderer ist.
    Nachdem ich nicht mal ein Jahr in meiner neuen Firma gearbeitet habe, hat mein Vorgesetzter mir die Leitung meines Arbeitsbereiches mit 3 Mitarbeiterinnen übertragen. Einerseits hat mich das natürlich gefreut, andererseits hatte ich arge Bedenken, denn bereits mein "Einstand" bei den Kolleginnen war recht unterkühlt. Es ging bereits bei der Begrüßung los. Die Dame, die mich einarbeiten sollte, hat dies einfach nicht getan. Ich hab mich nicht beschwert, bin ja selbständig und wahrscheinlich sind alle Kolleginnen überlastet... so dachte ich bei mir. Zunächst wurde sich geduzt, dann wurde mir das Du entzogen (wie lächerlich), es wurden mir gravierende Fehler in meiner Arbeit unterstellt (die es nicht gegeben hat), ich wurde von allen gemeinschaftlichen Aktivitäten (Gespräche, Planungen etc.) ausgeschlossen und isoliert. Ich habe mich bestmöglich angepasst, hab Arbeiten übernommen, zeigte mich hilfsbereit, lösungsorientiert und hab stets versucht, mich von der miesen Stimmung nicht allzu sehr beeinflussen zu lassen, sondern neutral zu bleiben (keinen Hass auf eine der MA zu schieben). Das hat bis zur Beförderung ganz gut geklappt. Ich muss dazu sagen, dass mein Vorgesetzter mich bewusst in diese Position erhoben hat. Eine der Kolleginnen war in der Vergangenheit für ein Viertel Jahr bereits Leiterin, dann kam es jedoch zu Differenzen zwischen ihr und dem Chef, die immer noch bestehen. Mir war von Anfang an klar, dass meine jetztige Position zu einer Verschärfung dieser Konflikte führen würde: es ist eine klare Degradierung aus ihrer Sicht, ich bin jünger, kompromissbereiter und der ganze Sermon. Sie ist eine recht herrschsüchtige, aggressive Person, deren Art ich ehrlich gesagt nur schwer aushalte. Seither nötigt und bedrängt sie mich, lacht mich aus, wenn ich in Besprechungen arbeitsbezogene Dinge anspreche, sie intrigiert (was mich nicht weiter stört), allerdings hat sie (!) MA anderer Arbeitsbereiche der Firma auf mich "angesetzt", um mich zu "beobachten", versucht mich stets zu intrumentalisieren. Konstruktive Diskussionen sind nicht möglich, alles hilfsbereite Verhalten von meiner Seite damals kehrt sie nun um und sagt in den Gemeinschaftsbesprechungen vor den anderen MA (die ihr alle an den Lippen kleben), ich sei unoffen, wäre nicht teamfähig, treffe isoliert Entscheidungen, arbeite am Team "vorbei".
    Mein Kernproblem ist folgendes: derzeit halte ich das Ganze noch ganz gut durch, bin aber schon ein wenig angeschlagen. Ich bin aus meiner Sicht kaum in der Lage mich gegen ihre Vehemenz durchzusetzen, knicke irgendwann (weils mir zuviel und zu aggressiv wird) vor ihr ein und äußere Interna, die ich nicht äußern möchte und sollte (oft tue ich dies aus dem Zweifel heraus, ob sie nicht doch Recht hat und ich nicht teamfähig bin, wenn ich Dinge nicht äußere). Ich merke, dass ich zu wenig Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein habe, dass ich eigentlich ein "Weichei" bin, das für die "raue geschäftswelt" wohl nicht gemacht ist. Und siee da: da ist sie wieder, die Opferrolle. Ich möchte endlich irgendwie klar, abgegrenzt und selbstbewusst mit meiner neuen Arbeitsaufgabe umgehen können.

    Welchen Tip habt ihr? Was kann ich tun, ändern, verbessern?

    Ich danke im Voraus schon mal für das Lesen meines Beitrags!!!!


    Die Frauke

  • #2
    AW: Durchsetzen, aber wie?!

    Hallo Frauke,

    auf mich wirkst Du in keinster Weise ohne Selbstbewusstsein oder Selbstvertrauen, wenn ich Deinen Beitrag lese.Diese eine Person mobbt Dich sicherlich nicht wegen Deiner Persönlichkeit, sondern hauptsächlich wegen Deinen vorzüglichen Fähigkeiten. Neid und Missgunst ist hauptsächlich in den Köpfen vieler Menschen. Du hast es doppelt schwer, musst Dein Pensum/Soll erfüllen und gleichzeitig Dich noch mit Intrigantinnen auseinandersetzen. Da bist Du natürlich angeschlagen und fängst an, an Dir zu zweifeln.
    An Deiner Stelle würde ich Augen und Ohren weit offen halten und diese Anfeindungen nicht so sehr an mich ran kommen lassen, auch wenn es nicht leicht ist. Halte Dich an Deinen Vorgesetzen und erledige Deinen Job sehr gut, da bist Du auf der Siegerseite.Du hast bestimmt noch einen steinigen Weg vor Dir, aber Du solltes Dich auf Deine Vorteile konzentrieren und diese Neider links liegen lassen. Halte durch und sehe es als Herausforderung ,ich drücke Dir fest die Daumen.

    Minna

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    • #3
      AW: Durchsetzen, aber wie?!

      hallo frauke.
      ja , opfer-rolle.
      ich wollte verstehen,warum ich in der opferrolle war,und warum,ich wieder als opfer dienen sollte,was ich aber nicht wollte,ich war auf dem weg mich total zu befreien.
      nun ,ich bin in einem forum,dessen admin,ein buch geschrieben hat.es heisst ....befreie dich selbst....schau mal bei amazonas rein die haben das,
      ja,und das buch ist leicht verständlich geschrieben,und ich hab dann erkannt,warum,es opfer gibt,und täter gibt.es ist richtig super zum arbeiten.
      lieben gruss.ellen

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      • #4
        AW: Durchsetzen, aber wie?!

        Liebe Minna, liebe Ellen,

        ganz lieben Dank für eure Tips! Heut bin ich mal wieder ein wenig niedergeschlagen, weil ich mich heut morgen von meiner Kollegin hab lauthals zur Schnecke machen lassen... hab mich nich zur Wehr gesetzt, ich glaube, das muss ich noch üben.
        @Minna: Ich hab lange darüber nachgedacht, was du geschrieben hast, und ich bin immer noch nicht fertig damit. Es ist in einiger Hinsicht glaube ich, tatsächlich so, wie du schreibst, so habe ich es noch gar nicht gesehen. Eines der Dinge, die meine Kollegin tatsächlich zu stören scheint (denn daran nimmt sie oft Anstoß), ist, dass ich trotz meiner "geringerwertigen" Qualifikation oft pragmatischer und zudem "sattelfest" in meinen Kenntnissen bin. Naja, und der gute Draht zum Chef stört sie schon erheblich, zumal sie seither vom wichtigsten Informationspool abgeschnitten ist ;-)
        @Ellen: das Buch werde ich mir auf jeden Fall zu Gemüte führen! Danke für den Hinweis!!

        Liebe Grüße an euch!

        Falls jemand noch weitere "Durchsetzungsstrategien" hat, bitte melden!!
        Bin dankbar für alle Vorschläge!!

        Die Frauke

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        • #5
          AW: Durchsetzen, aber wie?!

          Zuerst einmal mußt Du bedenken, daß sie immer noch daran zu knabbern hat, daß Du ihr vor die Nase gesetzt wurdest. Du kannst zwar nichts dafür, aber das tut noch weh! Laß Ihr noch ein wenig Zeit, aber rede wiederum Tacheles mit ihr. Persönlich hat sie wahrscheinlich nichts gegen Deine Person, sondern eben wie gesagt, die Wunde schmerzt noch.
          Du bist in meinen Augen nur das Opfer desjenigen Vorgesetzten, mit dem sie einen Konflikt hat. Löse Dich von der Opferrolle und trete selbstbewußter auf.
          Mache auf jeden Fall einen Schritt auf sie zu und lasse ihr dennoch Zeit, auf Dich zuzugehen!
          Ich wünsche Dir viel Glück bei Deinem Vorhaben!

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          • #6
            AW: Durchsetzen, aber wie?!

            Hallo Frauke,

            ich befinde mich selbst in einer Mobbingsituation am Arbeitsplatz. Auf der Suche nach Antworten und Strategien bin ich auf dieser Seite gelandet und habe Deinen Beitrag gelesen. Darum kann ich gut nachempfinden wie es Dir geht.

            Bislang, so mein Eindruck, bietest Du den Angriffen Deiner Kollegin gut Stand und benimmst Dich sehr vorbildlich. Toll dass Du den guten Draht zum Chef hast, sorge dafür dass es so bleibt. Es ist wichtig, Verbündete und Unterstützung zu haben.

            Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Mobbing zermürbt, sich auf Leistung und Motivation auswirkt und viel Kraft kostet. Mir ist es selbst passiert, dass ich mich habe hinreißen und provozieren lassen, mich verteidigt und rechtfertigt habe. Damit verfestigt sich nur die Opferrolle und man spielt nach den Regeln des Mobbers. Wenn man emotional reagiert, so berechtigt das auch sein mag, bietet man dem Gegner eine Angriffsfläche. Er weiß nun, da ist eine Schwachstelle, und genau da wird er wieder zuschlagen. Zugleich setzt man sich selbst ins Unrecht, denn wenn die Vorwürfe völlig haltlos sind, warum sollte man dann so heftig reagieren? Besser ist es, eine Art distanzierte Höflichkeit an den Tag zu legen, milde und nachsichtig zu lächeln, das Ganze nicht so nah an sich rankommen lassen und demonstrieren, dass man es nicht ernst oder persönlich nimmt. Damit raubt man dem Mobber die Macht. Vielleicht Fragen zu stellen (ebenso sachlich und höflich) wie genau meinst Du das? Und was genau stört Dich daran? Wo liegt Deiner Meinung nach das Problem? Anstatt sich zu verteidigen.

            Genau wie Du frage ich mich, was ich gegen die Angriffe, die üble Nachrede und all das machen kann. In der Bücherei habe ich zwei Bücher gefunden.
            Das eine heißt "Das Hamsterrad. Mobbing - Frauen steigen aus" (Haben/Harms-Böttcher). Darin geht es um konstruktive Vorgehensweisen, um Klärung der Sachlage, wie man sich Unterstützung holt.
            Das andere Buch heißt "Mobbt die Mobber. Survival-Guide für Mobbing-Opfer" (Wyrwa). Auch hier geht es um Klärung der Situation und seiner selbst. Dann sind viele interessante Strategien beschrieben die sich in Schutz, Angriff und Zusätzliches gliedern. Sehr interessant, es geht schon um die Psychologie des Mobbers und die persönliche Haltung, die man entwickeln kann.
            Beide Bücher bieten mir wichtige Hintergründe wo ich zu mir sagte, ja, stimmt.

            In meiner Stadt gibt es Beratungsstellen für Frauen, für Frauen im Beruf, auch Selbsthilfegruppen. Vielleicht könnte das eine Unterstützung sein. Manchmal hilft ja schon ein klärendes Gespräch um das Ganze zu ordnen, sich gute Tipps zu holen, eine Vorgehensweise zu entwickeln.

            Ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen dass Du es schaffst!

            Liebe Grüße und alles Gute, Glyzine

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            • #7
              AW: Durchsetzen, aber wie?!

              Hallo Glyzine,

              Dein Beitrag wirkt sehr ansprechend und motivierend. Dieser Satz ist am aussagekräftigsten:

              "Besser ist es, eine Art distanzierte Höflichkeit an den Tag zu legen, milde und nachsichtig zu lächeln, das Ganze nicht so nah an sich rankommen lassen und demonstrieren, dass man es nicht ernst oder persönlich nimmt. Damit raubt man dem Mobber die Macht."


              Genau, desinteressiert werden, das kann man üben. Reagiere nicht, lächele.

              Deine Buchempfehlungen klingen interessant.




              Liebe Frauke,

              versuch, Dich besser abzugrenzen, mach Dich gerade, Du bist auf der Arbeit- Du mußt nicht mit denen zusammenleben.
              Letztendlich überzeugt die Arbeitsleistung....
              Freunde sucht Frau sich besser im privaten Bereich.

              Es zeigt sich nunmal leider so, dass die Umgebung nicht nur freundlich gesonnen ist.
              Na und, schaff Dir einen Ausgleich zum Bürotag, triff Dich mit Freunden, die Dich schätzen.

              Dale Carnegie:
              "Vergiß nicht, Glück hängt nicht davon ab, wer Du bist oder was Du hast,
              es hängt nur davon ab, was Du denkst."

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