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Angst zur Arbeit zu gehen- werde ich gemobbt?

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  • Angst zur Arbeit zu gehen- werde ich gemobbt?

    Hallo liebe Forum-User,

    bisher hatte ich beruflich noch nie eine Situation, die so nervenaufreibend war, dass ich mich an ein Hilfe-Forum wenden hätte müssen. Aber bin dankbar, dass ich dieses Forum gefunden habe, und hoffe hier unterstützende bzw. helfende Antworten zu erhalten, oder zu finden.

    Zu meiner Situation: Ich bin knapp 29 Jahre alt, und arbeite seit 8 Monaten in einer Arztpraxis mit 8 Angestellten. Ich habe lange als Altenpflegerin gearbeitet, da ich diesen Beruf noch vor der Ausbildung zur AH absolviert habe. Dennoch hab ich mich vergangenes Jahr entschieden, wieder in den Beruf der Arzthelferin einzusteigen. Der Job an sich erfüllt mich, und macht mir sehr viel Spass. Aber seit einigen Monaten, hat sich die Harmonie (die mir sehr wichtig ist) im Team mir gegenüber sehr verändert. Da ich mich selbst sehr unter Druck gesetzt habe, alles immer richtig zu machen, um auch die Erwartungen zu erfüllen, unterliefen mir dennoch (Flüchtigkeits)Fehler. Vor allem, weil mir die Fehler (meines Erachtens auch Kleinigkeiten) von 2 Kolleginnen (eine 21, die andere 46) jedesmal lautstark, teilweise herablassend (auch vor Patienten) vorgehalten wurden bzw. werden. Wenn ich dann zu Hause bin, geh ich mit dem Gedanken zu Bett, am nächsten Tag alles richtig zu machen, damit solche Situationen gar nicht erst entstehen. Bis der Druck so enorm ist, dass ich wie völlig blockiert bin.
    Auch langjährigen Angestellten unterlaufen "Versehen", aber da heisst es nicht: schalt mal dein Hirn ein, ist doch logisch. (Nur 2 Kolleginnen sind älter als ich) Da ich menschlich denke, und Harmonie brauche, habe ich nie Gegenworte, oder mich gewehrt.
    Oftmals komme ich heim, und muss weinen, weil ich nicht mehr weiss, was ich ändern soll, was an mir ist, dass man mich so behandeln muss.
    Bisher habe ich meinen ganzen Mut zusammen genommen und alle einzeln darauf angesprochen, ob es etwas gibt, worüber man reden sollte. Was immer verneint wurde, man würde es mir schon sagen.
    Aber es wurde nur schlimmer. Man spricht nur das Nötigste, wobei ich versuche mir meine Unsicherheit und Angst nicht anmerken zu lassen.
    Ich habe einmal versucht mich der Ältesten anzuvertrauen, weil ich vieles zu persönlich nehme, und mir sehr zu Herzen nehme, wobei darauf bezogen äußerte, dass ich einfach lernen muss, persönlich auf "Durchzug" zu schalten. Jedoch erzählte sie wohl den anderen, dass ich, wenn ich verbessert (lautstark) werde, auf Durchzug schalte. Wohl ein Mißverständnis. Eine andere Situation war, dass ich krank war, weil ich mein Mittagsbrötchen (beim Metzger gekauft), nicht vertragen hatte, und solange erbrochen hatte, dass ich von meinem Hausarzt 3 Tage lang infusioniert werden musste, auf Grund von Dehydration. Ich hatte mich auch vorher mit meinem Mann gestritten am Telefon, was aber noch nie ein Auslöser für Erbrechen war. (Ist ja normal, dass man sich mal lautstark und unfair in einer Beziehung streitet.) Als ich später telefonisch bescheid gab (während ich am Tropf hing), dass ich die komplette Woche ausfalle, teilte mir eine Kollegin (23) mit, dass es ja nicht sein kann, mir den Magen von dem Lebensmittel verdorben zu haben, (ihr Vater ist Koch, den habe sie gefragt). Als ich antwortete, dass mein Arzt dass jedoch nicht ausschließt, erwiderte sie nur "ja, das ist ein Arzt und kein Koch, der es wohl wissen muss!". Auch unserem Lehrling geht es ähnlich. Alles scheint irgendwie in Frage gestellt zu werden.
    Ich weiß nicht, was ich noch tun soll, offen und ehrlich auf die Leute zu zugehen scheiterte.
    Ich möchte den Job nicht aufgeben, aber lange reicht mein Selbstbewußtsein nicht mehr, diese Situation aufzufangen. Vor allem, weil ich kein schlagfertiger Mensch bin.
    Hat von euch jemand einen Rat? Was denkt ihr denn?
    Danke für eure Antworten.

  • #2
    AW: Angst zur Arbeit zu gehen- werde ich gemobbt?

    Hallo,

    es wäre interessant zu erfahren, warum die Stimmung so rapide umgeschlagen ist, wobei man das oftmals bei Mobbing nicht an Ereignis festmachen kann.
    Du bist - auch wenn nicht mehr ganz jung, wie ich Deinen Ausführungen entnehe -die Neue in der Praxis und zudem lange aus dem Beruf raus gewesen. Das bedeutet auch, dass Du
    auf die Erfahrungen und Kenntnisse des langjährigen Praxisteams zunächst vertrauen muss.
    Unterlaufen Dir Flüchtigkeitsfehler, die für Patienten fatale Folgen haben? Dann solltest Du darüber nachdenken, warum Dir diese passieren. Vielleicht könnten Lehrgänge hilfreich sein, wieder sicherer zu werden? Was Du Dir nicht gefallen lassen musst, ist ein Anpfiff vor Patienten. Du musst auch nicht die Gründe für eine Erkrankung benennen oder Dich rechtfertigen, wenn Zweifel bestehen, da Du -natürlich rechtzeitig - ein ärztliches Attest vorlegst. Ich würde mich sowieso mit privaten Plaudereien aus Deinem privaten Umfeld zurückhalten.
    Suche das Gespräch mit Deinem Chef, der vielleicht ja gar nichts von den Quereleien mitbekommen hat und möglicherweise zufrieden ist mit Deiner Arbeit. Dies dient zur Reflektion der eigenen Situation.

    Gruß
    Trauerweide

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    • #3
      AW: Angst zur Arbeit zu gehen- werde ich gemobbt?

      Hi Nihilistin

      Kann Trauerweide zu 100% zustimmen. Ich würde mir Urteile über deinen Gesundheitszustand verbitten zumal du rechtzeitig informiert hast über den Arbeitsausfall. Das ist unerhört und sogar starfbar! Ein dummes Huhn und dazu noch derart abgehoben wer sowas behauptet ohne die Diagnose, Genese und Ursachen zu kennen. Dies ist schlechthin eine Unterstellung und Anmassung es besser zu wissen als der Arzt!

      Für deine Flüchtigkeitsfehler würde ich dir empfehlen eigene Checklisten anzufertigen, die du gezielt abarbeiten kannst. Wenn dir das hilft, dann musst du nicht mehr alles im Detail im Kopf haben. Das bringt dann die Routine mit sich. So mache ich das wenn ich eine unbekannte und vor allem komplexe Aufgabe erlernen muss die mehr als einmal ausgeführt werden muss, um im Kopf zu bleiben. Dafür muss sich niemand schämen sondern zeugt im Gegenteil von Professionalität. Im Durchschnitt braucht man 7 WDH, um das im Langzeitgedächtnis abzuspeichern. Mancher aber auch mehr oder aber auch weniger.

      Das hilft Fehler zu vermeiden die fatale Folgen mit sich ziehen können. Auch da hat Trauerweide absolut recht. In deinem Beruf zählen nur 100% Leistung. Weniger ist nicht drin.

      Schöpfe neues Selbstbewusstsein aus dem Drang für die Patienten das Beste zu wollen und zu tun. Das sind deine Kunden. Tu alles was notwendig ist, um ihren Bedürfnissen die optimale Leistung entgegen zu bringen. Das ist der Grund warum es diese Praxis überhaupt gibt und dir deinen Lebensunterhalt sichert. Der Rest kommt fast von alleine. Bei mir ist das so, warum sollte es bei Dir nicht genauso funktionieren?

      Kopf hoch! Du kannst das! Never ever give up!

      Gruss Martin

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      • #4
        AW: Angst zur Arbeit zu gehen- werde ich gemobbt?

        Hallo Trauerweide,

        erstmals vielen Dank für deine Antwort.

        auf die Frage, ob meine Flüchtigkeitsfehler fatale Folgen für Patienten haben, kann ich nur mit NEIN antworten. Es sind keine Fehler die die Gesundheit oder die Persönlichkeit des Patienten verletzen, es sind eher Sachen, wie z. B. Zimmer vergessen zu besetzen, oder unachtsam einen Termin vergeben wenn gleichzeitig OPs laufen... also eher organisatorische Dinge.

        Sobald etwas schief läuft, bin ich die Schuldige, selbst wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass ich doch nicht dafür verantwortlich war. Aber eine Entschuldigung erfahre ich auch nicht. Im Gegenteil.
        Und immer das Gemotze hinter meinem Rücken.

        Ein Gespräch mit dem Chef lehne ich jedoch ab. Das ist nicht meine Art.

        Ich habe mir überlegt, evtl. in einer Teambesprechung, das Laut werden vor Patienten anzusprechen. Aber dafür brauche ich erst den Mut. Während meiner Lehrzeit, wurde mir beigebracht, dass derartiges Benehmen vor Patienten ein absolutes NO-Go ist. Wenn ein Chef einen strengen Ton angibt, ist das etwas anderes.

        Was meinst du?

        Nochmals vielen vielen Dank!!!

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        • #5
          AW: Angst zur Arbeit zu gehen- werde ich gemobbt?

          Hallo Psychobabbel,

          lieben Dank auch dir. Das Verständnis tut gut. Checklisten führe ich immer! Anfangs schreibe ich mir in Notizen alles auf bzw. mit, und überarbeite und untergliedere das dann zu Hause am PC.

          Ich hab nur zuviel Angst, dass ich etwas vergesse, und mich dafür dann rügen lassen muss, und setze mich unter Druck.
          Siehe auch Antwort an Trauerweide.

          Dafür bin ich im sozialen Beruf, um auch menschlich und sozial zu handeln. Das tun was meine Fähigkeiten sind.
          Momentan probiere ich eine andere Taktik: ich arbeite zwar etwas langsamer (guck nochmal ob alles abgerechnet ist, Brief erstellen, alles dokumentiert, evtl. Behandlung beenden ect...) aber konzentriere mich nicht auf meine Angst, und gehe Schritt für Schritt meinen Ablauf durch. Aber hab auch schon gemerkt, dass passt auch nicht wirklich. Wie soll ich es machen?

          Lieben Gruss

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          • #6
            AW: Angst zur Arbeit zu gehen- werde ich gemobbt?

            Hallo Nihilistin,

            ich habe Dir eine private Mitteilung geschickt. Ergänzend hierzu meine ich, dass es nahezu unmöglich ist, den Chef zu ignorieren und nicht mit ihm sprechen zu wollen. Du hast Deine eigenen Gründe für diese Abneigung, aber sie ist keine Basis für ein Arbeitsverhältnis.
            Das Thema auf den Tisch bringen während einer Teambesprechung kann böse nach hinten losgehen...wenn Du vielleicht keinerlei Rückhalt erhältst und der Vorgesetzte aus allen Wolken fällt, weil Du vorher nicht einmal den Versuch unternommen hast, eine Klärung mit ihm/mit seiner Hilfe herbeizuführen.
            LG
            Trauerweide

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