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Bei mir war es auch Mobbing!

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  • Bei mir war es auch Mobbing!

    Hallo,

    ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll, weil die Geschichte so kurios ist - wie aus einem schlechten Krimi.

    Ich bin seit 6 Wochen krankgeschrieben, weil die Arbeit mich in unserem Büro krank gemacht hat. Mein Arzt hat Burnout diagnostiziert. Meine Kollegin, die jetzt für zwei arbeiten muss, wollte sich wahrscheinlich deswegen an mir rächen, weil sie mich arbeitsmäßig nie unterstützt hat, hat alles mich machen lassen und jetzt muss sie alles machen - und das ist nicht wenig. Obwohl ich sechs Wochen nicht im Büro war, bekam ich Montag einen Anruf meines Chefs, dass wohl Geld gesucht wurde, welches ich vor längerer Zeit von der Bank abgeholt habe und es dann in den Tresor gelegt habe, weil es irgendwann von mir an die Angestellten ausgezahlt werden soll. Ich war total geschockt und habe meinem Chef sofort angeboten, dass wir uns treffen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Gestern war ich also da und er war sehr freundlich und verständnisvoll und ich habe ihm gesagt, dass ich in unserem Büro noch einmal nachsehe, ob vielleicht versehentlich etwas im Schreibtisch liegen geblieben ist, obwohl ich mir das nicht vorstellen konnte. Habe dann in meinem Schreibtisch nachgesehen, da war nichts. Komisch kam mir nur vor, dass meine Kolleginnen ständig hinter meinem Rücken tuschelten, die eine Kollegin ging zum Chef, um ihm immer wieder etwas einzureden. Manchmal hörte ich sie auch mit ihm tuscheln. Irgendwann kam mein Chef und war auf einmal total sauer, dass ich in den Schreibtischen guckte, immerhin hätten das ja schon die Kolleginnen gemacht (als ich mit ihm sprach, war er noch einverstanden). Jedenfalls hat er plötzlich darauf bestanden, dass ich in seinem Beisein in meinem Schreibtisch nachsehe. Ich habe dann die ersten Schubladen aufgezogen und in der dritten lag auf einmal dieser doofe Umschlag, denn ich vor meiner Krankheit in den Tresor gelegt habe. Ich habe beteuert, dass ich nichts damit zu tun habe, aber er hat nur den Kolleginnen geglaubt. Natürlich fehlten auch noch 50,-- € und er hat mich vor den Kolleginnen zur Sau gemacht, was auch nicht in Ordnung ist. Jetzt hat er die Personalabteilung darüber informiert und bestimmt bekomme ich jetzt die Kündigung. Er wollte unbedingt, dass ich alles zugebe, was ich natürlich nicht gemacht habe. Dann hätte er mich wahrscheinlich in der Hand gehabt. Die 50,-- € habe ich ihm trotzig hingelegt und bin gegangen. Nun bin ich ja weiterhin krank, aber wie verhalte ich mich jetzt? Bin nicht bereit, bei einer Kündigung, klein beizugeben, aber ich meinem Chef gesagt, dass ich unter diesen Umständen nicht wieder mit ihm arbeiten werde.

    LG
    Annika
    Bäumchen111
    Forumsmitglied
    Zuletzt geändert von Bäumchen111; 17.07.2010, 08:31.

  • #2
    AW: Bei mir war es auch Mobbing!

    Hallo Bäumchen111

    Du hast mehrere aber leider 2 entscheidende taktische Fehler gemacht.

    1. Wenn du Firmengelder in Empfang genommen und in den Tresor gelegt hast, dann hättest du dir das quittieren lassen müssen. Bei solch heiklen Vorgängen hört Vertrauen auf und ist Kontrolle und Absicherung mit Gegenvisum zwingend.
    2. Das Zugestehen den Schreibtisch zu öffnen im Beisein des Chef ohne einen Arbeitnehmer oder besser Rechtsvertreter. Immerhin ist dadurch der Tatbestand der versuchten Untreue gegeben. Dieser dort im Raum schwebende Vorwurf ist schliesslich kein Kavaliersdelikt. Das hast du gar nicht realisiert!

    Dadurch, dass auch noch 50,- Euro fehlten, erhärtete dies den Eindruck mindestens die nötige Sorgfalt deinerseits nicht walten gelassen zu haben.
    Die haben dir eine geschickte Falle gestellt und du bist mit wehenden Fahnen und Vollgas reingerannt.

    Aus meiner Sicht bist du erledigt. Das Vertrauensverhältnis wird, auch und selbst wenn die wahren Urheber gefunden werden, nachhaltig gestört sein.

    Im Grunde bleibt dir nur noch Anzeige wegen übler Nachrede und Vortäuschung einer Starftat Anzeige gegen deine "Kollegin" zu erstatten. Da du aber das Couvert bereits leichtfertig aus den Händen gegeben hast, ohne vorher Fingerabdrücke nehmen zu lassen ist eines deiner wichtigsten Beweismittel zu Teufel.
    Eigentlich hättest du die Schublade wieder schliessen müssen, abschliessen und nicht mehr vom Stuhl aufstehen sollen bis die Polizei eintrifft und den Tatbestand ermittelt sowie Beweise sichert. Mit dem Handy die Polizei anrufen und dann geht es erst zur Sache, was sicher einigen deiner Kollegen sofort den Schweiss auf die Stirn getrieben hätte. Vorausgesetzt, dass es so ist wie du es zuvor beschrieben hast.

    Aber das ist nun Geschichte. Du musst jedenfalls Anzeige erstatten und dir einen Wolf von Anwalt besorgen. Ohne den wird nichts mehr zu retten sein. Da sind ein paar Ungereimtheiten die zu erklären für die Kollegen dennoch äusserst unangenehm ausgehen könnten und zumindest deinen nun angeschlagenen Ruf vor weiteren Übergriffen schützt.

    Lass dich beraten und zwar schnell. Ruf noch heute die Deutsche Anwaltshotline an. Das ist günstig und erst mal unverbindlich. Mit 20-40 Euro bist du dabei und weisst schon mal wo es langgehen könnte.

    Tut mir leid für die schlechte Prognose. Ich drück dir jedenfalls die Daumen, dass du mit einem blauen Auge davonkommst.

    Gruss Martin
    Psychobabbel
    besonders erfahrenes Mitglied
    Zuletzt geändert von Psychobabbel; 17.07.2010, 13:51. Grund: Verbesserungen

    Kommentar


    • #3
      AW: Bei mir war es auch Mobbing!

      Hallo Bäumchen und Martin,

      Zitat von Psychobabbel Beitrag anzeigen
      Hallo Bäumchen111

      Du hast mehrere aber leider 2 entscheidende taktische Fehler gemacht.

      1. Wenn du Firmengelder in Empfang genommen und in den Tresor gelegt hast, dann hättest du dir das quittieren lassen müssen. Bei solch heiklen Vorgängen hört Vertrauen auf und ist Kontrolle und Absicherung mit Gegenvisum zwingend.

      2. Das Zugestehen den Schreibtisch zu öffnen im Beisein des Chef ohne einen Arbeitnehmer oder besser Rechtsvertreter. Immerhin ist dadurch der Tatbestand der versuchten Untreue gegeben. Dieser dort im Raum schwebende Vorwurf ist schliesslich kein Kavaliersdelikt. Das hast du gar nicht realisiert!

      Dadurch, dass auch noch 50,- Euro fehlten, erhärtete dies den Eindruck mindestens die nötige Sorgfalt deinerseits nicht walten gelassen zu haben.
      Die haben dir eine geschickte Falle gestellt und du bist mit wehenden Fahnen und Vollgas reingerannt.

      Da du aber das Couvert bereits leichtfertig aus den Händen gegeben hast, ohne vorher Fingerabdrücke nehmen zu lassen ist eines deiner wichtigsten Beweismittel zu Teufel.

      Aber das ist nun Geschichte. Du musst jedenfalls Anzeige erstatten und dir einen Wolf von Anwalt besorgen. Ohne den wird nichts mehr zu retten sein. Da sind ein paar Ungereimtheiten die zu erklären für die Kollegen dennoch äusserst unangenehm ausgehen könnten und zumindest deinen nun angeschlagenen Ruf vor weiteren Übergriffen schützt.
      Gruss Martin
      na ja, so wie es Martin darstellt könnte es schlecht aussehen. Dass da bei Dir etwas schief gelaufen ist (Martin meint die beiden Fehler), das lässt sich nicht leugnen. Nachher ist man doch immer schlauer.

      Vielleicht hast Du ja Glück und der Umschlag ist noch da. Dann könntest Du an die Fingerabdrücke noch ran gekommen. Fragt sich nur wie hoch der Beweiswert ist.
      Aber, wenn Du vorher keinen Umschlag in Deinem Schreibtisch gefunden hast, das Getuschel und Dein Gespräch mit Deinem Chef im Anschluss daran statt gefunden haben, dann kannn das nur bedeuten, dass einer Deiner Kolleginnen, den Umschlag während der Anwesenheit im Betrieb deponiert haben muss.
      Hat sich nicht vielleicht eine bestimmte Kollegin währenddessen absentiert? Versuch das Ganze noch mal zu rekonstruieren. Das wäre dann sehr wahrscheinlich die Täterin.

      Wenn Du Deine Kolleginnen ärgern willst. Steck ihnen mal, dass Dir einer der Beteiligten was gesteckt hat, wer das gewesen ist. Nenne aber keinen Namen. Am besten ein fingierter Anruf, d.h Du lässt Dich im Betrieb anrufen. Redest über die Ganze Sache, aber leise, da ja (anscheind) keiner was mitkriegen soll. Z.B. "Ja Du weißt ja, die Sache mit dem Geldumschlag".."Nein ich kann da grad nicht so gut drüber reden, weißt ja" "Na ja.. doch ich weiß wer das gewesen ist. Eine hat nen Rückzieher gemacht, aber ob die vor Gericht aussagt...?
      Dann wart ab was passiert? *lächel
      Die denken glatt, sie haben eine Verräterin unter sich und sie wissen nicht wer.
      Ist halt nicht so gut für deren Vertrauen. Lehn Dich dann zurück und genieße das Getuschel, dass darauf in der Regel folgen wird.

      Habs selbst mal ausprobiert. Eine wahre Freude. Wenn es gut läuft. traut da keiner dem anderen mehr. Und der Täter, lebt in der Angst, dass ihn jemand verpetzt hat. Aber welche Petze, wird schon zugeben, gepetzt zu haben?

      Rechtlich kann das Ganze schwierig werden. Wie Martin das schon zutreffend schilderte.

      Das einzige was Du tun kannst, dass Du Deinem Chef zum Nachdenken anregst, indem Du ihm Fragen stellst, etwa folgende

      - War ich nicht eine zuverlässige Person?
      - Hatten Sie vor dem Vorfall vertrauen zu mir?
      - Trauen Sie mir so etwas wirklich zu?
      - Kam es Ihnen nicht eigenartig vor, dass die Kolleginnen tuschelten?
      - Ist es nicht blöd, wenn man sowas durchzieht, den Geldumschlag offen in der nicht verschlossenen Schublage liegen zu lassen und das, wenn man krank ist?
      -Wäre es nicht klüger gewesen, das Geld gleich mit nach Hause zu nehmen? Das hätte dann keiner mehr nachweisen können?

      Vielleicht denkt er dann etwas anderes und kommt darauf, dass da irgendetwas nicht stimmt. Wenn Du Glück hast.

      Gruß

      Ralf

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