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Wie verhält sich ein Angehöriger eines Mobbingopfers

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  • Wie verhält sich ein Angehöriger eines Mobbingopfers

    Hallo Zusammen,
    als Lebenspartner mache ich mir mittlerweile massive Sorgen um die soziale Situation am Arbeitsplatz meiner Freundin und daher auch um ihre Gesundheit. Ich möchte erwähnen, dass ich die Situation sehr objektiv betrachte und meiner Freundin in anderen Lebenslagen auch kritisch gegenübertrete.
    Mobbing ist eine der schlimmsten menschlichen Eigenschaften, diffus und daher schwer nachweisbar.
    Meine Freundin kann keiner Fliege was zu leide tun, ist leider nicht sehr schlagfertig und geht Konflikten möglichst aus dem Weg. Ihre Arbeit liebt sie. Daher tut es mir um Sie so leid, wenn ich sehe mit welchen durchschaubaren niederen Mitteln eine Kollegin gegen Sie vorgeht.
    Zur Situation, wie ich sie sehe und sie ist:
    • 1 Vorgesetzter, 3 Angestellte, ein neuer Lehrling
    • Die betreffende Kollegin ist alt und hat Angst, um ihren Arbeitsplatz
    • Meine Freundin steht in verwandschaftlicher Beziehung zum Chef

    Den Chef habe ich kennengelernt und meine, dass er absolut loyal zu seinen Angestellten ist. Nun sieht das die betreffende Kollegin (ich nenne sie ab jetzt Frau X.) anders und meint, gegen diese Familienbande ankämpfen zu müssen. Dies sieht so aus:Frau X. ist scheißfreundlich zum Chef, meine Freundin wird geschnitten. Bei kritischen Situationen widerum wird sie - familienbegründet - zum Chef vorgeschickt, um vorzufühlen, wie die "Wetterlage" ist und um dann den "Schirm" entsprechend aufzuspannen.
    Den Lehrling will Frau X. für sich gewinnen. Nur weiß Frau X. nicht, dass der Lehrling meine Freundin sehr mag und ihr deshalb alles erzählt, was da so bösartig über sie verbreitet wird, z.B. wenn meine Freundin einen Raum betritt, wo geredet wird und "plötzlich" Ruhe ist. Leider sitzt der Lehrling zwischen den Stühlen und kann hier nicht mal als Zeuge benannt werden oder Frau X. aus vermeintlicher Abhängigkeit die Meinung sagen.
    Das Frau X. sehr geschickt, berechnend oder vielleicht einfach nur naiv ist, zeigt sich an folgender Situation:Als meiner Freundin an den Kopf geknallt wurde "Du bist ja nichts", hat Sie sich endlich mal gewehrt und erwidert, "so etwas sagt man aber nicht", darauf fing Frau X. an zu weinen.
    Offene klärende Gespräche werden hintenrum sofort negativ ausgewertet, was natürlich jegliches Vertrauensverhältnis zerstört und alles nur noch schlimmer macht.

    Es ist für mich leider sehr schwierig die Situation zu schildern, weil es hier kein schwarz weiß denken gibt und ich natürlich im Verdacht, stehe meine Freundin verteidigen zu wollen.

    Was kann die Situation retten? Dabei sehe ich folgende Konsequenzen und Reaktionen der Frau X.:

    • Wenn der Chef einschreitet, "Na, haste dich bei deiner Verwandschaft ausgeheult!" und bei jeder schwierigen Situation "Und rennste jetzt wieder zum Chef?"
    • Wenn der Chef Frau X. entlässt. Das will mein Freundin nicht, weil sie sehr gutmütig ist
    • Wenn Sie kündigt, "Na, umsonst wirst du ja nicht kündigen!"
    • Wenn Sie Scheisse baut und vom Chef gerügt wird, "Is ja klar, da Chef will uns seine Loyalität beweisen. Wenns dann aber mal hart auf hart kommt, wird natürlich die Familenbande siegen."
    • Wenn Sie was gut macht oder sich engagiert "Wieso mußt du dich anbiedern, bist du nicht so beliebt, wie du meinst"
    • Wenn ich einschreite, "Musst du jetzt schon zu deinem Freund rennen"


    Für mich ist die Situation so verfahren, dass meine Freundin meiner Meinung nach nur kündigen kann. Dann hat Frau X. zwar gewonnen, dass kann uns aber egal sein, da meine Freundin dann endlich Ruhe haben wird.

    Was meint Ihr?

  • #2
    AW: Wie verhält sich ein Angehöriger eines Mobbingopfers

    Hallole Naleco2010

    Jemand der sehr schwer angegriffen ist oder wird kann nicht noch mehr Aggression verkraften. Wenn du deiner Freundin ebenfalls kritisch gegenüber stehst, dann wirst du zu einem derer die sie unter Druck setzen. Das muss sie dann auch noch kompensieren, weil sie ja gut sein will zu allen Menschen. Das ist ihre Schwäche aber auch Stärke zugleich.

    Von den einen wird sie deshalb geliebt von den anderen missbraucht.
    Wenn du ihr Freund bist solltest du ihr diese Liebe und Menschenfreundlichkeit erwidern. Wo sonst kann sie neue Kraft tanken wenn sie sich ständig nur schlecht fühlen muss, weil auch du ihr ggf. sagst etwas anderes tun zu müssen als das was ihr Herz sagt?
    Also schlussendlich in deinen Augen unzulänglich zu sein das zu tun was man ihr sagt. Sagt man das einem Menschen den man liebt?

    Als ihr Partner kannst du sie nicht therapieren. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Das nimmt, auch wenn du ein guter Coach wärst, der Beziehung die Unschuld.
    Was du aber tun kannst ist ihre positiven Seiten verstärken. Sie loben wenn sie sich gewehrt hat und nicht kritisieren wenn sie es nicht getan hat sondern fragen was sie blockiert hat, warum sie so unfähig war in diesem Moment zu handeln.

    Wenn meine Frau mich früher mal mit solchem Ärger vom AP konfrontiert hat, dann fragte ich sie immer: "Gut es ist nun wie es ist. Jetzt nachdem die erste Aufregung weg ist und du zurückblickst, was würdest du jetzt anders machen wenn du dies noch einmal oder so ähnlich antreffen würdest? Und wir waren im Gespräch. Das tut so gut verstanden und angeniommen zu werden und mit dem Partner das nochmal zu durchleben aber mit einem glücklichen Ausgang. Bestärkt, dass ich wertvoll bin und mein Partner zu mir hält egal was passiert. Mir mein Partner zuhört und versucht zu verstehen was in mir vorgeht. Mich auffängt wenn ich verzweifelt bin und mich im freien Fall befinde, Halt brauche, eine starke Schulter an die man sich anlehnen kann und Geborgenheit findet die einem das Leben so gerne versagt.

    Es gibt ein Sprichwort: "Mit nichts sind wir so freigiebig wie mit unseren Ratschlägen"

    Deshalb sehe bitte das was ich hier geschrieben habe als Empfehlung und hol dir draus was du verwerten kannst. Ich kann mit meiner Einschätzung vielleicht falsch liegen weil ich eben nicht alles weiß. Deshalb will ich auch keinesfalls etwas unterstellen weil ich auch nur analysiern und interpretieren kann mit dem was ich sehe.

    Deshalb möchte ich hier auch Galilei zitieren der so vortrefflich einmal sagte:

    "Man kann die Menschen nichts lehren. Man kann ihnen nur helfen es in sich selbst zu entdecken."

    Stelle daher vielleicht lieber mehr Fragen als Statements abzugeben. Fragen öffnen den Geist und regen ihn zur Tätigkeit an. Setzen intellekuelle Kraft beim Gegenüber frei die das Geschehen zu verarbeiten und zu beherrschen sucht. Unsicherheit in Sicherheit zu verwandeln.
    Dann findest du Eintritt in ihre Gedanken und Gefühlswelt. Fahr die Antennen aus und höre gut zu was dein Schatz dir sagt. Die Liebe eines Menschen zu gewinnen ist der größte Schatz auf Erden. Er glänzt so sehr, das Gold und Diamanten im Vergleich stumpf wirken.

    Der Mensch ist ein Hort der Gefühle. 93% unseres Handelns ist emotional bestimmt und gerade nur 7% rational. Damit sollte mit dieser rationalen statistisch erwiesenen Zahl bewiesen sein, dass wir mehr emotional und kaum rational ticken.

    Wer darauf Rücksicht nimmt macht viele Menschen glücklich.

    Die Frau X ist auch so ein Gefühlshaufen der jedoch an einem schweren Mangel zu leiden scheint. Nämlich einem Mangel Selbstwert. Deshalb muss sie ständig jemanden herabsetzen um selbst höher zu sein.
    Der Chef hat den Schlüssel in der Hand. Durch seine Schwäche, vielleicht liegt Gutmütigkeit tatsächlich in der Familie, versagt er nicht nur beim Unterbinden solcher Auswüchse sondern wahrscheinlich auch bei der Anerkennung guter Leistungen.

    Sein Führungsstil ist massgeblich wohl der "Laisser faire" oder "Everybody's Darling".
    Keiner scheint ihn wohl wirklich ernst zu nehmen und die Befürchtung der Frau X ist nüchtern betrachtet gar nicht so abwegig, dass wenn es hart auf hart kommt, sie wohl eher gehen muss als deine Freundin die ja zur Familie gehört.
    Wenn sie gute Arbeit leistet, dann sollte sie auch entsprechend Anerkennung finden welche ihr Sicherheit gibt ebenso sicher zu sein wie deine Freundin.

    Wenn sie schlecht reden kann, dann tut sie das mit jemandem. In dem Fall muss es der/die letzte verbliebene Kollege/in sein welche bisher noch keine Erwähnung fand. Vielleicht ist diese Person ebenso unglücklich? Saat kann nur aufgehen wenn sie auf fruchtbaren Boden fällt!

    Wenn du einen guten Draht zum Chef hast, dann wäre eine Führungsberatung eher angesagt als Schelte für die Mitarbeiter bei Auseinandersetzungen, die schlussendlich Angst haben eben wegen einem schwachen Chef irgendwann den Job zu verlieren.

    Schenk ihm das Buch: "Einer muss der Chef sein!" von Bruce Tulgan.

    Das Theater ist nicht die Schuld deiner Freundin sondern ist für mich in allererster Linie ein Führungsproblem.

    Hilft dir das ein wenig weiter?

    Gruss Martin

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