<style type="text/css">p { margin-bottom: 0.21cm; }</style> Hallo Forum,
Ich wende mich an euch, um bei der Entscheidung, meine Doktorarbeit ab zu brechen vielleicht einen wichtigen impuls ein zu holen. Dieser Entscheidung liegen mehrere Beweggründe zugrunde, hier nur der Part, der in dieses Forum passt.
Meine Doktorarbeit spielt sich zum Grossteil im Ausland ab; ich hatte mich quasi entschlossen für die zeit der arbeit in lateinamerika zu leben, also Kulturelle Unterschiede, Sprache usw. Mein Vorgesetzter ist Deutscher, lebt aber hier im Ausland.
Meine Arbeit beinhaltet Feldforschung, sprich: Man ist mit einer Gruppe studenten aus dem Institut monatelang in einer anderen stadt untergebracht, um täglich in der wildnis daten zu sammeln. Eine extreme Situation, die mir bereits aus früheren auslandsaufenthalten bekannt war - Menschen ändern sich wenn sie lange und eng "aufeinandersitzen", das ist aber normalerweise vor Ort gut handelbar.
Ich bin der einzige Deutsche im Team, alle anderen sind hier heimisch.
Die Üblichen Feldneurosen traten auf ... wie zu erwarten bildeten sich Gruppen, mal war der eine schlecht drauf und aussen vor, mal der andere. Jeder redet über jeden. Leider wurde die Gruppe nie zum team, jeder hat ja sein eigenes Projekt ... und mit ach und krach schafften wir es, uns wenigstens die gemeinsamen Ressourcen AUTO, HILFSKRAFT und LABORMATERIAL zu teilen. Aus der Gruppe fühlte ich mich sehr bald ein wenig ausgeschlossen; es ist einfach ein komisches Gefühl mit einer Mitarbeiterin ein Hotelzimmer zu teilen (die sich ja immer recht freundlich verhält), sie dann abends wortlos verschwinden zu sehen, und dann später beim Vorbeijoggen die Gruppe beim nachbarshotel im garten sitzen zu sehen. Na gut, kein Grund zur Sorge – ich bin ja zum arbeiten hier - aber doch schon ein hinweis.
Ich war in den letzten Tagen der einzige Autofahrer (eine der beiden studenten hatte einen Führerschein, war aber "zu nervös zum fahren"). Ich musste also meinem Projekt gerecht werden (Feld 15 min rt. Norden vom hotel aus) und den Fahrwünschen der anderen (30 min gen Süden). Es gibt Busse, meistens genutzt um aus dem Feld zurück zu kommen, wenn das Auto / der Fahrer fürs Abholen nicht verfügbar ist. Folglich sprach man sich eben abends ab, wann ich morgens hinfahren kann bzw wie man sich das auto am besten teilt.
Nachdem unsere Hilfskraft mir in meinem Projekt urplötzlich, willentlich und ohne Angabe von gründen die Arbeit verweigerte, schrieb ich, nachdem ich dem Werten Herren mitteilte dass er nicht mehr für mich arbeiten brauchte, meinem Vorgesetzten eine e-mail, die von ihm angestellte Hilfskraft würde aus og Gründen nicht mehr für mich arbeiten brauchen, ich würde daher ein paar Tage länger bleiben müssen um mein Projekt zu beenden. Lieber alleine und mit Planungssicherheit, als mit einer Hilfskraft die Absprachen am Vorabend bricht.
Das löste scheinbar einen interessanten Mechanismus aus: Ich bekam eine lange, harte Antwortmail, die auf mein Statement bzgl. der Hilfskraft überhaupt nicht einging, aber andere interessante Dinge zu Tage förderte.
Mein Vorgesetzter warf mir darin vor ich sei unkollegial, es sei ihm berichtet worden ich würde meine Mitarbeitern Fahrwünsche abstreiten und sie sogar nach Absprache im Feld sitzen lassen. Verstösse gegen Arbeitssicherheit, es kann ja etwas dort passieren. Ausserdem habe man mich auf dem Weg zum Strand gesehen! "Urlaub auf Projektkosten"! Sollten sich die Vorwürfe gegen mich wiederholen ... Konsequenzen ... etc.
Spannend, was hintenherum alles abläuft, wenn vorne herum alles OK zu sein scheint! Ich kann mich an keinen Fall erinnern, in dem ich vorsätzlich Absprachen gebrochen hatte oder auch nur zu spät zum Abholen kam! Gesetzt den Fall, ich hätte wirklich jemanden vergessen: Da erwarte ich DIREKTE ANSAGEN! Wie auch sonst? Wer wäre nicht sauer, wenn er im Feld hängen gelassen wird! Die Sache stinkt. Es wurden auch schon meine Hinfahrangebote abgelehnt (!!), weil ich sie 20 min nach vorne verlegen musste um SELBST noch pünktlich anfangen zu können. Die Antwort: Es sei dann zu früh, man nehme lieber den Bus. Da frage ich mich wie wichtig "gefahren werden" wirklich ist ... die Vorwürfe machen keinen Sinn.
Thema "Urlaub...": Unser Hotel lag nahe am Strand und ich sprang jeden Tag / zweiten tag nach harter Feldarbeit (wochenende sind auch werktage...) für 10 min ins Wasser. ich kann mich noch an gespräche mit meinem Vorgesetzten erinnern, in denen er mir sagte, dass Freizeit nicht zu kurz kommen soll. Das rechnete ich ihm hoch an, gerade im feld muss man dann und wann Luftholen. An jenem Tag war kein Abholen ausgemacht, da meine Feldzeit ungewiss war (Trial - experiment). Ich kam an jenem Tag früher nach hause und lief an den gerade heimkommenden studenten richtung strand vorbei. Kein Gegengruss. Okay. Dass die beiden aber POSTWENDEND zum keyboard rannten und diesen "Vorfall" an höchste Stelle meldeten, hätte ich mir nie träumen lassen! Big-brother zustände! Und dann auch noch grundlos, denn ich brach keine Absprache, und darf nach feierabend einfach 10 minuten abkühlen. Als einziger Schwimmer in der Gruppe tue ich das nicht im Pool sondern eben im Meer.#
Thema "... auf Projektkosten": Zu diesem Zeitpunkt legte ich bereits einige hundert Euro im vorraus privat vor, da das mir mitgegebene Institutsgeld bei weitem nicht für meinen Materialaufwand reichte.
Was also tun, wenn der chef "geschichten" von mitarbeitern ohne anwesend zu sein glaubt und dann derart überreagiert?
In einem von mir gewünschten persönlichen gespräch kam das Argument, er kenne die beiden anderen länger als mich, sie erzählten "unabhängig" dasselbe über mich, die sache sei also eindeutig.
Für mich ist sie das nicht, ich erinnere mich nicht an solche Fehlmanöver meinerseits, die Themen wie "Arbeitssicherheit" und "kollegialität" streifen; ich halte mich ferner für sehr selbstkontrollierend und fleissig.
Prognosen:
Ich habe trotz all der umstände gute Ergebnisse erzielt und vorgelegt, das stiess auf positiven Zuspruch. Ich werde noch weitere male im Feld arbeiten, sehr wahrscheinlich aber mit anderen Studenten; da die angesprochenen bereits absolvieren werden. Also Teamwechsel.
Allerdings habe ich meine Bedenken bezüglich des Vorgesetzten. ... wenn es für Studenten allgemein so einfach ist, meinen chef gegen mich als Machtinstrument zu verwenden, wenn er sich so schnell zum "Eingreifen" hinreissen lässt ... ich so schnell den "schwarzen peter" verpasst bekomme ... !
Vor dem Feldaufenthalt hatte ich ihn als sehr besonnen und kulant kennen gelernt, ich war begeistert.
Seit geraumer Zeit werde ich im Institut von meinen kollegen nicht mehr gegrüsst, direkt nach dem Feldaufenthalt war das anders - quasi normal, es muss also noch einmal etwas neues "hintenherum" gelaufen sein :-( Ich gehe nicht mehr mit Spass zur Arbeit, fühle mich ungerecht behandelt.
Konsequent abbrechen oder es "drauf ankommen lassen" für den nächsten Feldaufenthalt? Hoffen, dass das eine große Ausnahme war?? Es sind noch mindestens 2 Jahre … nicht mit derselben gruppe … aber mit demselben Vorgesetzten.
Danke fürs lesen, und - sofern das möglich ist - ein Statement bitte ... ich muss mich der Fairness wegen schnell entscheiden wie es weitergehen soll.
Ich wende mich an euch, um bei der Entscheidung, meine Doktorarbeit ab zu brechen vielleicht einen wichtigen impuls ein zu holen. Dieser Entscheidung liegen mehrere Beweggründe zugrunde, hier nur der Part, der in dieses Forum passt.
Meine Doktorarbeit spielt sich zum Grossteil im Ausland ab; ich hatte mich quasi entschlossen für die zeit der arbeit in lateinamerika zu leben, also Kulturelle Unterschiede, Sprache usw. Mein Vorgesetzter ist Deutscher, lebt aber hier im Ausland.
Meine Arbeit beinhaltet Feldforschung, sprich: Man ist mit einer Gruppe studenten aus dem Institut monatelang in einer anderen stadt untergebracht, um täglich in der wildnis daten zu sammeln. Eine extreme Situation, die mir bereits aus früheren auslandsaufenthalten bekannt war - Menschen ändern sich wenn sie lange und eng "aufeinandersitzen", das ist aber normalerweise vor Ort gut handelbar.
Ich bin der einzige Deutsche im Team, alle anderen sind hier heimisch.
Die Üblichen Feldneurosen traten auf ... wie zu erwarten bildeten sich Gruppen, mal war der eine schlecht drauf und aussen vor, mal der andere. Jeder redet über jeden. Leider wurde die Gruppe nie zum team, jeder hat ja sein eigenes Projekt ... und mit ach und krach schafften wir es, uns wenigstens die gemeinsamen Ressourcen AUTO, HILFSKRAFT und LABORMATERIAL zu teilen. Aus der Gruppe fühlte ich mich sehr bald ein wenig ausgeschlossen; es ist einfach ein komisches Gefühl mit einer Mitarbeiterin ein Hotelzimmer zu teilen (die sich ja immer recht freundlich verhält), sie dann abends wortlos verschwinden zu sehen, und dann später beim Vorbeijoggen die Gruppe beim nachbarshotel im garten sitzen zu sehen. Na gut, kein Grund zur Sorge – ich bin ja zum arbeiten hier - aber doch schon ein hinweis.
Ich war in den letzten Tagen der einzige Autofahrer (eine der beiden studenten hatte einen Führerschein, war aber "zu nervös zum fahren"). Ich musste also meinem Projekt gerecht werden (Feld 15 min rt. Norden vom hotel aus) und den Fahrwünschen der anderen (30 min gen Süden). Es gibt Busse, meistens genutzt um aus dem Feld zurück zu kommen, wenn das Auto / der Fahrer fürs Abholen nicht verfügbar ist. Folglich sprach man sich eben abends ab, wann ich morgens hinfahren kann bzw wie man sich das auto am besten teilt.
Nachdem unsere Hilfskraft mir in meinem Projekt urplötzlich, willentlich und ohne Angabe von gründen die Arbeit verweigerte, schrieb ich, nachdem ich dem Werten Herren mitteilte dass er nicht mehr für mich arbeiten brauchte, meinem Vorgesetzten eine e-mail, die von ihm angestellte Hilfskraft würde aus og Gründen nicht mehr für mich arbeiten brauchen, ich würde daher ein paar Tage länger bleiben müssen um mein Projekt zu beenden. Lieber alleine und mit Planungssicherheit, als mit einer Hilfskraft die Absprachen am Vorabend bricht.
Das löste scheinbar einen interessanten Mechanismus aus: Ich bekam eine lange, harte Antwortmail, die auf mein Statement bzgl. der Hilfskraft überhaupt nicht einging, aber andere interessante Dinge zu Tage förderte.
Mein Vorgesetzter warf mir darin vor ich sei unkollegial, es sei ihm berichtet worden ich würde meine Mitarbeitern Fahrwünsche abstreiten und sie sogar nach Absprache im Feld sitzen lassen. Verstösse gegen Arbeitssicherheit, es kann ja etwas dort passieren. Ausserdem habe man mich auf dem Weg zum Strand gesehen! "Urlaub auf Projektkosten"! Sollten sich die Vorwürfe gegen mich wiederholen ... Konsequenzen ... etc.
Spannend, was hintenherum alles abläuft, wenn vorne herum alles OK zu sein scheint! Ich kann mich an keinen Fall erinnern, in dem ich vorsätzlich Absprachen gebrochen hatte oder auch nur zu spät zum Abholen kam! Gesetzt den Fall, ich hätte wirklich jemanden vergessen: Da erwarte ich DIREKTE ANSAGEN! Wie auch sonst? Wer wäre nicht sauer, wenn er im Feld hängen gelassen wird! Die Sache stinkt. Es wurden auch schon meine Hinfahrangebote abgelehnt (!!), weil ich sie 20 min nach vorne verlegen musste um SELBST noch pünktlich anfangen zu können. Die Antwort: Es sei dann zu früh, man nehme lieber den Bus. Da frage ich mich wie wichtig "gefahren werden" wirklich ist ... die Vorwürfe machen keinen Sinn.
Thema "Urlaub...": Unser Hotel lag nahe am Strand und ich sprang jeden Tag / zweiten tag nach harter Feldarbeit (wochenende sind auch werktage...) für 10 min ins Wasser. ich kann mich noch an gespräche mit meinem Vorgesetzten erinnern, in denen er mir sagte, dass Freizeit nicht zu kurz kommen soll. Das rechnete ich ihm hoch an, gerade im feld muss man dann und wann Luftholen. An jenem Tag war kein Abholen ausgemacht, da meine Feldzeit ungewiss war (Trial - experiment). Ich kam an jenem Tag früher nach hause und lief an den gerade heimkommenden studenten richtung strand vorbei. Kein Gegengruss. Okay. Dass die beiden aber POSTWENDEND zum keyboard rannten und diesen "Vorfall" an höchste Stelle meldeten, hätte ich mir nie träumen lassen! Big-brother zustände! Und dann auch noch grundlos, denn ich brach keine Absprache, und darf nach feierabend einfach 10 minuten abkühlen. Als einziger Schwimmer in der Gruppe tue ich das nicht im Pool sondern eben im Meer.#
Thema "... auf Projektkosten": Zu diesem Zeitpunkt legte ich bereits einige hundert Euro im vorraus privat vor, da das mir mitgegebene Institutsgeld bei weitem nicht für meinen Materialaufwand reichte.
Was also tun, wenn der chef "geschichten" von mitarbeitern ohne anwesend zu sein glaubt und dann derart überreagiert?
In einem von mir gewünschten persönlichen gespräch kam das Argument, er kenne die beiden anderen länger als mich, sie erzählten "unabhängig" dasselbe über mich, die sache sei also eindeutig.
Für mich ist sie das nicht, ich erinnere mich nicht an solche Fehlmanöver meinerseits, die Themen wie "Arbeitssicherheit" und "kollegialität" streifen; ich halte mich ferner für sehr selbstkontrollierend und fleissig.
Prognosen:
Ich habe trotz all der umstände gute Ergebnisse erzielt und vorgelegt, das stiess auf positiven Zuspruch. Ich werde noch weitere male im Feld arbeiten, sehr wahrscheinlich aber mit anderen Studenten; da die angesprochenen bereits absolvieren werden. Also Teamwechsel.
Allerdings habe ich meine Bedenken bezüglich des Vorgesetzten. ... wenn es für Studenten allgemein so einfach ist, meinen chef gegen mich als Machtinstrument zu verwenden, wenn er sich so schnell zum "Eingreifen" hinreissen lässt ... ich so schnell den "schwarzen peter" verpasst bekomme ... !
Vor dem Feldaufenthalt hatte ich ihn als sehr besonnen und kulant kennen gelernt, ich war begeistert.
Seit geraumer Zeit werde ich im Institut von meinen kollegen nicht mehr gegrüsst, direkt nach dem Feldaufenthalt war das anders - quasi normal, es muss also noch einmal etwas neues "hintenherum" gelaufen sein :-( Ich gehe nicht mehr mit Spass zur Arbeit, fühle mich ungerecht behandelt.
Konsequent abbrechen oder es "drauf ankommen lassen" für den nächsten Feldaufenthalt? Hoffen, dass das eine große Ausnahme war?? Es sind noch mindestens 2 Jahre … nicht mit derselben gruppe … aber mit demselben Vorgesetzten.
Danke fürs lesen, und - sofern das möglich ist - ein Statement bitte ... ich muss mich der Fairness wegen schnell entscheiden wie es weitergehen soll.
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