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  • Kollege mobbt Kollege

    Ich bin der Chef.

    Und es wird an mich herangetragen, dass gemobbt wird.
    Dies allerdings auf einer sehr subtilen Ebene, die aber dem Opfer das Leben schwer machen. Leistungsverlust, Unkonzentriertheit, Druck, all das baut sich derzeit auf. Und: Er ist nicht der Einzige, der gemobbt wird. Auch andere leiden unter den permanenten "dummen" Ansagen eines gleich gestellten Kollegen (dessen Arbeitsergebnisse ärgerlicherweise aber außerordentlich gut sind).

    Wie gesagt. Ich bin der Chef. Ich muss handeln. Mein Angestellter hat ein Recht auf Unversehrtheit seiner Person. Deswegen werde ich alle mir zur Verfügung stehenden Mittel aufwenden, den Störenfried aus dem Betrieb zu nehmen. Ist die fristlose Kündigung sinnvoll?

    Zweiter Ansatz. Das Mobbing lässt sich auch nicht leicht eingrenzen oder definieren. Mir wird von Häme, von Mimik aber auch von Diskreditierung vor Kollegen berichtet. Eine Kündigung mit vorangegangener Abmahnung erscheint mir als viel zu schwach.
    Zuletzt geändert von Theologat; 11.03.2011, 15:54.

  • #2
    AW: Kollege mobbt Kollege

    Erst einmal toll, dass du überhaupt Antennen für so etwas hast und du diese Dinge, die da an dich herangetragen werden, auch ernst nimmst.

    Du schreibst, ärgerlicherweise macht dieser Querulant seine Arbeit sehr gut. Ich würde sagen, zum Glück macht er sie gut. Denn einen besseren Aufhänger, um für ein besseres und harmonisches Arbeitsklima zu sorgen, gibt es doch gar nicht.

    Du kennst jetzt die eine Seite, die , die sich beschwert - sicher zu recht mit vielen Fakten und guten Argumenten. Als guter Chef solltest du jetzt der beschuldigten Seite die Chance geben, das Ganze aus dessen Sicht darzustellen und Stellung zu nehmen.
    Und da kommt der Aufhänger prima ins Spiel - denn wenn du in diesem Gespräch anerkennst, welch gute Arbeit dieser Mitarbeiter leistet und du ihn als Mitarbeiter deshalb auch sehr zu schätzen weißt, dann öffnest du damit alle Türen bei ihm und die Bereitschaft, sich mit der dann folgenden Kritik konstruktiv auseinanderzusetzen, wird sehr hoch sein.

    Ob du zunächst ein Vier-Augen-Gespräch führst oder gleich eine große Runde mit allen Beteiligten einberufst, entscheide bitte selbst. Denn du kennst deine Firma am besten und weißt, was eher nach hinten losgehen kann.

    Höre dir bitte alle Seiten an und entscheide dann, was zu tun ist. Letztlich alle an einen Tisch zu holen, damit jeder erzählen kann, was in ihm vorgeht, wie er sich fühlt und wie er gewisse Dinge empfindet, halte ich für eine gute Lösung.

    Bedenke, die Dinge sind nicht immer so, wie sie empfunden und dargestellt werden. Der Kollege ist sich unter Umständen dieser Wirkung nicht einmal bewusst.

    Und wenn doch eine extreme Form von nachweislicher Boshaftigkeit, Schikane u. ä. vorliegt, dann hast du alle Gründe der Welt, ihn mit den dir zur Verfügung stehenden Mitteln abzumahnen bzw. dann auch zu kündigen. Gute Arbeit alleine ist kein Freibrief für eine Dauerstellung in einer Firma.

    Wer seine sozialen Kompetenzen und seine gute Kinderstube zu Hause lässt, muss mit den Konsequenzen rechnen, ist nicht teamfähig und schadet langfristig einem Unternehmen eher, als ihm zu nützen.

    Viele Grüße
    Sabine.

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    • #3
      AW: Kollege mobbt Kollege

      °°°°°°Hallo! Ich war auch mal Chefin, streng, aber gerecht! - Lange her! -Ein Chef, der sich Gedanken, um seine Mitarbeiter macht, ist goldeswert! Nun gut: Man kann, Radikal vorgehen mit einer fristlosen Kündigung! Klagt der Gekündigte vorm Arbeitsgericht, gilt zu beweisen, ob die fristlose Kündigung rechtens war. Zumindest ist es geschäftsschädigend, was der Mitarbeiter da treibt. Warum? Ganz einfach, die Mobbingopfer werden krank und er hat Arbeitsausfall und darf auch noch dafür bezahlen! Da ja Mehrere betroffen sind, ist alles nur eine Frage der Zeit, bis im Wechsel, die Leute Krankgeschrieben sind........................Im Beitrag steht, der Druck, baut sich gerade auf! Klar muß jetzt sofort gehandelt werden! ......Der Mobber bringt gute Leistung!!! Na, toll!!.........Ich kann nur mitteilen, was ich machen würde, um alles zu retten! Erstmal, Betriebsversammlung, mit allen Beteiligten! Wo, die Karten, ehrlich! auf den Tisch gelegt werden! Jeder erhält ein Protokoll und muß es unterschreiben!!!! Kopie geht an Mitarbeiter! Den Mobber, würde ich mir unter vier Augen, nach der Betriebsversammlung zur Brust nehmen. Da Reden alleine nicht hilft und Einsicht, bei einem richtigen Mobber Mangelware ist, erhält er eine Abmahnung, zur Erinnerung an seine Schandtaten.Kurze Frist setzen, falls es sich nicht bessert. Betriebsklima muß wieder hergestellt werden. Mitarbeiter= Kontakt halten! Wenn alle Stricke reißen, muß auch ein guter Mitarbeiter gehen! .................Wenn ich es richtig verstanden habe, ist alles gerade im Aufbau, also ist es noch nicht zu spät, jetzt den "Mobber" zu stoppen. Eine Chance hat jeder verdient, würde, aber nicht lange zögern, wenn der Mann keine Einsicht zeigt!!! Gruß Biggi

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      • #4
        AW: Kollege mobbt Kollege

        Danke für die beiden Antworten.

        Der junge Mann ist bereits 4 Jahre hier und ich habe meine Mitarbeiter gut leiden lassen, wie es scheint. Um Fair zu sein, habe ich auch schon den Versuch gestartet, eine (wir sind 14) kleine Betriebsversammlung zu eröffnen mit den Worten: "M, Du fragst Dich bestimmt, warum hier so ein schlechtes Klima herrscht, möchtest Du nicht auch einmal, dass wir alle darüber sprechen", mir als Typ Gutmensch-Chef wurde so geantwortet: "Nein, muss nicht sein, wenn ein schlechtes Klima da ist, kann man auch das Fenster öffnen...".

        Ich habe jetzt vor, mit zwei meiner Mitarbeiter zum Rechtsanwalt zu gehen. Dort legen wir die Verfehlungen fest, die dann Grundlage einer Abmahnung sein werden. Diese Abmahnung werde ich dann noch einmal vor allen Leuten aussprechen und sagen, dass bei der leichtesten Verfehlung die reguläre Kündigung folgt.

        Im Grunde ist aber mein Vertrauen absolut missbraucht.
        Es gab weitere Fälle, in denen ich sofort hätte handeln sollen...

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        • #5
          AW: Kollege mobbt Kollege

          Hallo!- Perfekt!- Biggi

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          • #6
            AW: Kollege mobbt Kollege

            hallo theologat,

            du siehst es genau richtig.....DU bist als chef verantwortlich und auch in der pflicht, es zu ändern
            kommunizieren miteinander, offen und ehrlich und auch regelmäßig
            dein vertrauen ist mißbraucht, aber deine mitarbeiter hatten auch kein vertrauen zu dir, sonst hätte man sich schon öfter und früher an dich gewandt

            deine mitarbeiter und du haben genau jetzt eine chance zur änderung, aber du als chef trägst dafür die verantwortung und das, was jetzt geschehen ist, sehe ich als reale chance zur umkehr

            danke für deine selbstkritik und viel erfolg für die zukunft
            ilona

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            • #7
              AW: Kollege mobbt Kollege

              Hallo Theologat,

              habe dir eine PN geschrieben.

              Ein schönes Wochenende
              Sabine.

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              • #8
                AW: Kollege mobbt Kollege

                Vielen Dank vorab.

                Die Fragen stellen sich noch:
                Ist eine fristlose Kündigung wegen permanenten Mobbings möglich? Wer hat Erfahrung?
                Ist die ordentliche Kündigung mit vorangegangener Abmahnung besser?

                Liebe Grüße

                T

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                • #9
                  AW: Kollege mobbt Kollege

                  hallo theologat,

                  <cite></cite>www.anderfuhr-buschmann.de/.
                  ich denke, diese seite hilft dir weiter, da stehen sehr viele urteile

                  lg
                  ilona

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                  • #10
                    AW: Kollege mobbt Kollege

                    Hi Harry,

                    die Frage ist keinesfalls zu akademisch, aber die Antworten müssen es sein.
                    Und da ist nichts sicher. Ich werde hier wieder informieren, was in den Tagen passiert.

                    Viele Grüße
                    Theologat

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                    • #11
                      AW: Kollege mobbt Kollege

                      Hallo Theologast

                      Wie ich das sehe hast du beide Seiten mit deinem Führungsverhalten im Stich gelassen.
                      Den fleissigen Mitarbeiter der wegen der fehlenden Anerkennung andere zu erniedrigen sucht. Und den Rest der Mitarbeiter indem du die Integration des Mitarbeiters nicht betreut bzw. eine gute Betreuung sicher gestellt hast. Dann werden schon gleich zu Beginn die Wesensarten eines Mitarbeiters offensichtlich und man ist als Chef in der Lage eine gute Entscheidung zu treffen.

                      Wenn es sich also um einen Leistungsträger handelt, dann stellt sein Verlust ein nicht unbeträchtliches finanzielles Manko dar. Mobbing läuft eigentlich genau in die andere Richtung. Von daher gesehen könnte es also durchaus sein, dass in deinem Wohlfühlclub er der einzige oder einer der wenigen ist, der die Leistung im Blick hat. Von daher gesehen pass mal gut auf, dass du nicht den Falschen feuerst. Schlussendlich haben sich die Kollegen auf ihn eingeschossen. Vielleicht weil er sie dazu antreibt ihren Job gut zu machen? Damit macht man sich im Kollegenkreis wenig beliebt.

                      Wenn er sich dabei im Ton vergreift solltest du dich am allerwenigsten beschweren. Denn: Er macht unter Umständen den Job für den DU bezahlt wirst.
                      Dass der Mitarbeiter so agieren kann ist deine Verantwortung. Du musst diesen und all deine übrigen Mitarbeiter entwickeln und nicht feuern. Nicht Richter über Gut oder Böse spielen und dann wieder ins Büro zurückziehen.

                      Frage dich:

                      1. Was ist mit meinem Team los?
                      2. Wer macht was und wie gut?
                      3. Habe ich genau die Mitarbeiter die ich brauche, um die/alle Ziele zu erreichen?
                      4. Habe ich die richtigen MA und arbeiten sie am richtigen Platz?
                      5. Wer könnte morgen meinen Job machen wenn ich ausfalle?
                      6. Was habe ich zur Teamentwicklung und zur individuellen Entwicklung meiner MA in den letzten 2 Wochen getan?
                      7. Herrscht in meinem Team eine Atmosphäre der Innovation und der Dynamik oder herrscht Stillstand?
                      8. Was für eine Führungspersönlichkeit bin ich eigentlich?
                      9. Wie nehmen mich die MA wahr?
                      10. Wann war meine letzte Supervision?

                      So könnte man das noch ein paar Zeilen lang weiterführen. Du hast Einsicht entwickelt, dass du deinen Hausaufgaben zu erledigen hast. Das spricht für dich! Doch statt den Prügel raus zu holen und ggf. einen Unschuldigen zu strafen ist der falsche Weg.
                      Zeig endlich, dass du Verantwortung übernimmst und regel das mit dem Team.
                      Führe endlich und flüchte nicht in rigorose Schnellschüsse. Der Chef hat es immer in der Hand die Dinge zu gestalten. Was du vor hast ist kein Gestalten sondern Schwarz Weiss denken eines Laisser Faire Stiles. Problem entsorgen und weiter wie bisher!

                      Sehe diese Krise als Chance für die Entwicklung deines Teams. Wenn du das geschickt anstellst, dann geht dieses Team gestärkt aus der Situation heraus.

                      Wenn sich die Seiten unvereinbar zeigen, dann kann man das immer noch machen.
                      Aber was passiert ist, konnte nur durch deine Untätigkeit geschehen. Mobbing ist in allererster Linie ein Führungsproblem.

                      Das solltest du dir bewusst machen: "Nur wenn der Gärtner blind ist oder bewusst wegschaut kann Wildwuchs entstehen!"

                      Da ich selbst Führungsverantwortung trage und schon oft mit solchen Situationen klar kommen musste, erlaube ich mir dieses Statement. Die Fehler deines Mitarbeiters sind deinen Fehler. Niemand sonst ist dafür verantwortlich. Führungsverantwortung ist nicht delegierbar
                      Wenn du den Mitarbeiter einfach feuerst, dann sei die Frage erlaubt wer den Betrieb eigentlich führt: Du oder deine Mitarbeiter die dich unter Druck setzen ein einseitiges parteiisches Urteil zu fällen. Nämlich zugunsten derjenigen die u.U. deinen Leistungsträger bei dir gelungen anschwärzen konnten.
                      Zu wessen Vorteil?
                      Wo bitte bleibt deine Unparteilichkeit? Wo sind die Betriebsabläufe und die Ziele der Firma in diesem Spiel erkennbar?

                      Gruss Martin

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                      • #12
                        AW: Kollege mobbt Kollege

                        Ich habe noch vergessen zu erwähnen, dass eine Abmahnung nicht an die grosse Glocke gehängt werden darf. Das läuft auch für einen Übeltäter unter Datenschutz. Wenn du es trotzdem tust, dann verletzt du die Privatsphäre des Mitarbeiters.

                        Das geht grundsätzlich nur den Chef und den betroffenen MA etwas an. Wenn der MA selbst damit hausieren geht, dann ist er selbst schuld. Wenn du es tust, dann ist das Datenschutzverletzung und kein Kavaliersdelikt. Recht wird vor Gericht gesprochen und nicht im Büro des Chefs. Pass also auf dich nicht selbst in Teufels Küche zu bringen und selbst mit einer Leumundsklage am Hals vor dem Kadi zu stehen.

                        Jeder Mitarbeiter hat ein Anrecht auf individuelle Führung und darf nicht der Meute vorgeworfen zu werden. Und hat er sich scheinbar noch so vergangen. Es ist deine Pflicht dich neutral zu verhalten und Emotionen bei der Bewertung weitestgehend raus zu halten. Beziehungsmanagement ist wichtig, aber bei existenziellen Fragen wie dieser nicht alleine an vorderste Front an zu stellen.

                        Als Chef der eigenen Firma sollte man sich nicht nur die Frage stellen wen ich am meisten mag, sondern auch wer mir am meisten bringt? Vielleicht müssen sich dann die Beschwerdeführer auch mal die Bemerkung gefallen lassen, dass es ausser Kaffeekränzchen auch noch einen Job gibt der erledigt werden muss?
                        Ich habe auch schon ein Geschäft erfolgreich aufgebaut und bereue heute es verkauft zu haben. Zumindest was die Tätigkeit als freier Unternehmer angeht. Genau zu dem Zeitpunkt als ich an dem Punkt der Erkenntnis angelangt war, dass es wichtiger ist sich von Leuten zu trennen, oder sie wenigstens permanent im Blickfeld zu haben, die nur Smalltalk und gute Beziehungen pflegen statt ihre Aufgaben im Geschäftsinteresse im Blick zu haben. Das brachte die Kehrtwende zum Erfolg. Bis dahin musste ich teures Lehrgeld bezahlen. Wissen, dass man auf keiner Schule beigebracht bekommt oder je gelehrt werden wird. Dort bildet man schliesslich nur Angestellte aus. Dabei ist es egal ob das nun die Uni oder die Hauptschule ist.

                        Oftmals sind neue engagierte Mitarbeiter die von aussen kommen und nicht "betriebsblind" sind die besten Wegweiser wo Stillstand und Rückschritt Einzug gehalten haben. Das solltest du bedenken bevor du gerade einem jungen, strebsamen, leistungswilligen und dynamischen Mitarbeiter den Laufpass gibst, statt ihm zu helfen seine Büste so zu formen, dass andere sich an ihm ein positives Beispiel nehmen können.

                        Ohne neutrale Analyse aller Einflussfaktoren verfolgst du mit deiner Strategie nicht Spitzenleistung sondern Anpassung an das Mittelmass der weniger engagierten Mitarbeiter, die sich natürlich am "Anderssein" des neun Kollegen stossen. Es wäre deine Aufgabe diesen Zugewinn ebenso gewinnbringend in die Gruppe einzuflechten.
                        Es ist nie zu spät mit einer Gewinn/Gewinn Strategie zu starten. Und es ist nie zu früh mit der Gewinn/Verlust Strategie aufzuhören.

                        Und: Für ein Unternehmen und den Unternehmer selbst gibt es nichts wichtigeres als alle Aktivitäten am und zum Nutzen für die Kunden auszurichten!

                        Mag sein, dass du es dir wegen der (noch) vorhandenen Alleinstellungsmerkmale wirtschaftlich leicht fällt das mit "kurzem Prozess" zu regeln. Was aber müsste passieren wenn du schon die Krise in der Haustür hättest und du dich wohl oder übel für die Besten entscheiden müsstest?
                        Was wäre dann?

                        Drei Bücher die Morgen auf deinem Schreibtisch einen Platz haben sollten:

                        "Einer muss der Chef sein!"
                        "Die Diktatur der Gutmenschen"
                        "Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer"

                        Wenig Geld für viel Weisheit und Handlungsalternativen. Alles zu finden bei Amazon, Google, Ebay
                        Dieser Hinweis ist kostenlos ;-))

                        Gruss Martin
                        Psychobabbel
                        besonders erfahrenes Mitglied
                        Zuletzt geändert von Psychobabbel; 15.03.2011, 14:35. Grund: Ergänzungen

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                        • #13
                          AW: Kollege mobbt Kollege

                          Martin spricht mir aus der Seele.

                          Es geht in erster Linie darum, die Andersartigkeit des Anderen zu erkennen - zu vermitteln, dass jeder so ist, wie er ist, weil wir alle nun mal verschieden ticken.

                          Die große Kunst ist jedoch - und das ist gerade in einem Unternehmen schwierig aber nicht unmöglich - daraus einen Gewinn für die Firma zu ziehen. Denn jeder Mitarbeiter hat seine positiven Seiten und stellt für die Firma einen Gewinn dar, denn sonst hättest du ihn ja nicht eingestellt, oder?! Wohl kaum, weil er gut Kaffee kochen kann oder nett plaudert.

                          Gute Leistungen und Souveränität sowie Loyalität - fachliche und soziale Kompetenz; das ist es doch, worauf man schaut, wenn sich die Frage stellt, passt dieser Mitarbeiter in mein Unternehmen.

                          Es ist einfach, mal kurzerhand Tabularasa zu machen. Klar, die Anderen werden dir auf die Schulter klopfen, zunächst einmal. Aber damit lieferst du dich als Chef auch gleichzeit aus und bietest langfristig so unendlich viel Angriffsfläche für alle noch kommenden Konflikte und Unstimmigkeiten.

                          Viel Spaß dabei und verdammt gute Nerven .... du tust dir damit keinen Gefallen, weil du zum Spielball deiner Mitarbeiter wirst.

                          Nichts geschieht ohne Grund und es gibt immer zwei Seiten - es wird Gründe haben, warum die eine Fraktion sich so verhält, wie sie sich verhält und der andere das tut, was er tut.

                          Viele Grüße
                          Sabine.

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                          • #14
                            AW: Kollege mobbt Kollege

                            Hi again. Ich habe entschieden. Doch die Sache lief anders als gedacht.

                            Danke erst einmal auch für die lehrreichen Zeilen über diesem Eintrag. Aber: Auch ein Leistungsträger darf sich nicht herausnehmen, die Stimmung durch dumpfe Parolen lang-, kurz- oder mittelfristig negativ zu verändern. Natürlich hatte ich mehrere (10) führende Unterhaltungen mit meinem "Freund". Wir hatten Diskussionen in der Gruppe und unter vier Augen. Wir waren draußen in der Wildniss und wir haben nicht zusammen gefunden. Seit zwei Jahren höre ich das Gossip von ihm: "Ich halte es hier sowieso nicht mehr lange aus"...und..."wenn er mich umsetzt, dann gibts Tote!"

                            Die "Beschwerdeführer" sind auch langjährige, loyale aber nicht unterwürfige Menschen. Die Mobbing-Vorfälle habe ich zuerst nur wie durch einen Nebel wahrgenommen. Deutlich wurde es ab dem Moment, als der "Freund", der sich selbst ganzkörperrasiert, eine Mitarbeiterin, die nichts davon hält, als "Zottel" beschimpfte. Eine Person wurde massiv eingeschüchtert und in ihrer Leistungsfähigkeit von 25% auf 75% gedrückt (ist jetzt wieder ganz anders!).

                            Das Mobbing nachzuweisen, ist nicht einfach. In einer Gruppe von 14 Leutchen wird immer einer auch gegen den Chef umfallen, da habt Ihr sicherlich recht. In dem Moment, wenn es ernst wird, dann wird aus dem Löwen wieder ein Mäuschen und schon hat man das Problem in der Verhandlung. Wir als Unternehmen sind zu jung, um uns durch langwierige Kündigungsschutzklagen durchzuwursteln, da würde meine Arbeitskraft zu sehr abziehen. Schlimm ist dann, dass eigentlich jeder wieder Recht hat...

                            Schön ist es aber, wenn der "Freund" andere Fehler macht. Ich habe den PC untersucht und festgestellt, dass auf einer stillgelegten Festplatte 14 ....ofilme lagen (keine illegalen, kein strafbaren). Darüber hinaus wurde mir berichtet, dass er, wenn er sich unbeobachtet fühlte, in einem Nebenzimmer chattete und zwar auch mit Damen aus dem Redlight-District (kann er ja in seiner Freizeit machen, aber nicht hier).

                            Das führte dazu, dass ich mir die Beweise (Log-Files und die Festplatte) holte und die fristlose Kündigung aussprach. Diese Offensive kam völlig überraschend und hat den jungen Mann wieder zur Realität zurückkehren lassen. 12 Wochen Sperre und eine ausgiebige Unterhaltung mit mir über die Auswirkungen von Mobbing, vom Sex-Chatten und Filme-Laden hat ihm sicherlich gut getan.

                            Achja, jetzt hat er einen gleichaltrigen Freund, der sich gerade selbständig gemacht hat. Der stellt ihn kurzfristig ein (die Bezahlung nimmt unser Übeltäter selbst vor, er bringt also das Geld mit). Mir wurde erzählt, dass es der Plan sei, nach kurzer Zeit die Kündigung auszusprechen, damit unser Freund dann auch wieder den Arbeitslosengelb-Bezug aufnehmen kann (leider habe ich hierzu keine Beweise).

                            Was meint Ihr?
                            Einmal Täter, immer Täter?
                            Zuletzt geändert von Theologat; 19.03.2011, 13:43.

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Kollege mobbt Kollege

                              Zitat von Psychobabbel Beitrag anzeigen
                              Hallo Theologast
                              Hallo Psychobabbel, siehe Kommentare.

                              Wie ich das sehe hast du beide Seiten mit deinem Führungsverhalten im Stich gelassen.
                              Ich meine, dass dies eine Spekulation ist, da die kurze Berichterstattung sicherlich nicht so einen tiefen Schluss zulässt.


                              Den fleissigen Mitarbeiter der wegen der fehlenden Anerkennung andere zu erniedrigen sucht. Und den Rest der Mitarbeiter indem du die Integration des Mitarbeiters nicht betreut bzw. eine gute Betreuung sicher gestellt hast. Dann werden schon gleich zu Beginn die Wesensarten eines Mitarbeiters offensichtlich und man ist als Chef in der Lage eine gute Entscheidung zu treffen.

                              Eine weitere Spekulation. Wir hatten mehrere Jahre eingut funktionierendes Verhältnis. Der junge Mann war offensichtlich nicht mehr glücklich, aber nicht, wie hier spekuliert wird, weil das Betriebsklima nicht passt. Nein, seine Berufswahl hat ihn unglücklich gemacht. Heute erzählt er offen, dass er eben nicht mehr im Büro arbeiten möchte.

                              Wenn es sich also um einen Leistungsträger handelt, dann stellt sein Verlust ein nicht unbeträchtliches finanzielles Manko dar. Mobbing läuft eigentlich genau in die andere Richtung. Von daher gesehen könnte es also durchaus sein, dass in deinem Wohlfühlclub er der einzige oder einer der wenigen ist, der die Leistung im Blick hat. Von daher gesehen pass mal gut auf, dass du nicht den Falschen feuerst. Schlussendlich haben sich die Kollegen auf ihn eingeschossen. Vielleicht weil er sie dazu antreibt ihren Job gut zu machen? Damit macht man sich im Kollegenkreis wenig beliebt.

                              Ist das noch die richtige Geschichte, die hier dazu passt?

                              Wenn er sich dabei im Ton vergreift solltest du dich am allerwenigsten beschweren. Denn: Er macht unter Umständen den Job für den DU bezahlt wirst.
                              Dass der Mitarbeiter so agieren kann ist deine Verantwortung. Du musst diesen und all deine übrigen Mitarbeiter entwickeln und nicht feuern. Nicht Richter über Gut oder Böse spielen und dann wieder ins Büro zurückziehen.

                              Ich denke, dass Deine Erfahrung bei weitem nicht reichen, um in so kurzer Zeit solche Schlüsse zu ziehen.

                              Frage dich:

                              1. Was ist mit meinem Team los?
                              -> alles wieder prima, heute.
                              2. Wer macht was und wie gut?
                              -> In unserem Wohlfühlclub wechseln die Stärken und Schwächen täglich.
                              3. Habe ich genau die Mitarbeiter die ich brauche, um die/alle Ziele zu erreichen?
                              -> Volltreffer!
                              4. Habe ich die richtigen MA und arbeiten sie am richtigen Platz?
                              -> Volltreffer!
                              5. Wer könnte morgen meinen Job machen wenn ich ausfalle?
                              -> Die Säulen, die das Unternehmen tragen.
                              6. Was habe ich zur Teamentwicklung und zur individuellen Entwicklung meiner MA in den letzten 2 Wochen getan?
                              -> Bitte frage Dich dies einmal selbst!
                              7. Herrscht in meinem Team eine Atmosphäre der Innovation und der Dynamik oder herrscht Stillstand?
                              -> Aufbruchstimmung.
                              8. Was für eine Führungspersönlichkeit bin ich eigentlich?
                              -> Das musst Du mir erzählen!
                              9. Wie nehmen mich die MA wahr?
                              -> Ich glaube, als Motivator und Chef, einmal schwach, einmal stark.
                              10. Wann war meine letzte Supervision?
                              -> lol.

                              So könnte man das noch ein paar Zeilen lang weiterführen. Du hast Einsicht entwickelt, dass du deinen Hausaufgaben zu erledigen hast. Das spricht für dich! Doch statt den Prügel raus zu holen und ggf. einen Unschuldigen zu strafen ist der falsche Weg.
                              Zeig endlich, dass du Verantwortung übernimmst und regel das mit dem Team.
                              Führe endlich und flüchte nicht in rigorose Schnellschüsse. Der Chef hat es immer in der Hand die Dinge zu gestalten. Was du vor hast ist kein Gestalten sondern Schwarz Weiss denken eines Laisser Faire Stiles. Problem entsorgen und weiter wie bisher!

                              Du bist also der Advocadus Diabolis dieses Forums?

                              Sehe diese Krise als Chance für die Entwicklung deines Teams. Wenn du das geschickt anstellst, dann geht dieses Team gestärkt aus der Situation heraus.

                              Es ist stark und zwar ohne den Mobber.

                              Wenn sich die Seiten unvereinbar zeigen, dann kann man das immer noch machen.
                              Aber was passiert ist, konnte nur durch deine Untätigkeit geschehen. Mobbing ist in allererster Linie ein Führungsproblem.

                              Si, klaro. So einfach macht man sich das.
                              Wir sollten uns über Bossing unterhalten.

                              Das solltest du dir bewusst machen: "Nur wenn der Gärtner blind ist oder bewusst wegschaut kann Wildwuchs entstehen!"
                              Welch moralischer Fehlgriff. Warum nimmst Du das Thema der Behinderten her, um metaphorisch zu werden?


                              Da ich selbst Führungsverantwortung trage und schon oft mit solchen Situationen klar kommen musste, erlaube ich mir dieses Statement. Die Fehler deines Mitarbeiters sind deinen Fehler. Niemand sonst ist dafür verantwortlich. Führungsverantwortung ist nicht delegierbar
                              Wenn du den Mitarbeiter einfach feuerst, dann sei die Frage erlaubt wer den Betrieb eigentlich führt: Du oder deine Mitarbeiter die dich unter Druck setzen ein einseitiges parteiisches Urteil zu fällen. Nämlich zugunsten derjenigen die u.U. deinen Leistungsträger bei dir gelungen anschwärzen konnten.

                              Zu wessen Vorteil?
                              Wo bitte bleibt deine Unparteilichkeit? Wo sind die Betriebsabläufe und die Ziele der Firma in diesem Spiel erkennbar?

                              Ich lese aus Deinen Zeilen, dass Du Dich sehr theoretisch und äußerst entfernt von Deinen Angestellten bewegst.
                              Im Gegensatz dazu bewegen mich meine Angestellten, die ich in meinem von Dir so bezeichneten Wohlfühlclub so behandle, wie ich behandelt werden möchte. Ich selbst habe Bossing und Mobbing am eigenen Leib erfahren, habe ausgeteilt und eingesteckt. Und darüber kann/könnte ich Bücher füllen. Mein Ziel war es, ein Unternehmen aufzubauen, dass genau diesen Mobbing-Scheiss nicht unterstützt und das habe ich auch geschafft. Dazu ist es auch notwendig, dass man bei aller Sensibilität im richtigen Moment mit der führenden Hand unterwegs ist. Wenn sich ein Mobber zusätzlich noch das Netzwerk für seine privaten Spielchen nutzt, dann macht er es mir leicht.


                              Gruss Martin
                              Liebe Grüße
                              Theologat

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