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Jobverlust durch Mobbing - wie steht man wieder auf?

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  • Jobverlust durch Mobbing - wie steht man wieder auf?

    Hallo ihrs,

    wie richtet man sich nach Jobverlust durch Mobbing wieder auf?

    Kurz zu mir. Ich habe heute nach nur drei Monaten meinen Job durch intensivstes Mobbing verloren. Ich kannte sowas bis dato nur aus Berichten. Mir selber ist sowas noch nie passiert.

    Innerhalb kürzester Zeit wurde ich komplett auf links gedreht. Ich hatte eine Einarbeitungszeit von 10 Tagen, in denen ich mit Tonnen von Informationen zugeworfen wurde, und nach drei Wochen meinen ersten Fehlerreport. Fehler habe nur ich gemacht und die wurden mir laut und vor versammelter Mannschaft mitgeteilt. Es wurde hinter meinem Rücken nicht nur getuschelt sondern offen geredet, obwohl ich im Raum war. Fehler, die im office passierten, wurden mir einfach zugeordnet.

    Seit einem Monat schlafe ich nicht mehr oder nur sehr unterbrochen. Ich ging morgens mit Magenschmerzen zur Arbeit und war auch zum Schluss permanent am Wasser gebaut. Ich habe viel Berufserfahrung und habe mir zum Schluss selber nicht mehr getraut und dann auch wirklich Fehler gemacht, konnte keine Texte mehr konzentriert lesen. Ich hatte das Gefühl, mir fällt einfach alles aus dem Kopf. Ich hatte übrigens 2 Vorgänger - Idioten - wie man mir erzählt hat. Auch über die, die mich eingearbeitet hatte, wurde gelästert, weil sie angeblich Dinge nicht auf die Kette bekommen hat.

    Gleichzeitig habe ich aber innerhalb von kürzester Zeit ohne Schulung ein Computersystem komplett neu gelernt und mich eingearbeitet. Ich war noch nicht in allem trittsicher, aber auf einem guten Weg.
    Vorschläge, die ich gemacht habe, wurden abgelehnt, waren immer aus seltsamen Gründen untauglich oder nicht durchführbar. Dies wurde mir aber immer erst dann mitgeteilt, wenn alle anwesend waren. Mein Arbeitsplatz wurde für mich organisiert, ich selber durfte das nicht tun. Jeder Versuch wurde geahndet bzw. meine Termine einfach umgebucht.

    Ich muss noch hinzufügen. Ich lebe in England.

    Seit heute ist das Drama beendet. Ich bin eigentlich noch nie so erleichtert nach Hause gefahren, nur stelle ich mir die Frage, wie man wieder aufsteht. Mein Selbstbewusstsein ist augenblicklich unter Null und mein Magen rotiert.

    Die Mondreisende

  • #2
    AW: Jobverlust durch Mobbing - wie steht man wieder auf?

    Hallo Mondreisende,

    mir erging es ganz genauso wie Dir! Es ist so, dass ich Deinen Bericht, fast 1:1 auf mich übertragen kann.
    Nur, dass ich schon nach sechs Wochen geflogen bin, nämlich als die Baustelle und der Dreck weg waren und das neue Projekt ein
    Gesicht erhalten hatte, der Chef während meiner Einarbeitszeit Urlaub hatte und dann wiederkam.

    Die haben das von Anfang an geplant und die wirklich wahre und einzige tolle Frau nach mir eingestellt,
    die sich dann in ein schön warmes Nest setzen konnte, ohne Baustelle und mit Einarbeitung.
    Mit wem die wohl "was hat"?

    Nun, ich hatte nix mit denen, denn das geht sowieso gar nicht, igitt!

    Also, Du siehst, Du bist nicht alleine. Aber es ist bei mir schon drei Monate her und der Arbeitsmarkt
    hier ist gekennzeichnet durch Einstellungen über Beziehungen, die ich nicht habe.

    Also, wenn Du wieder aufstehen willst, dann brauchst Du Jemanden, der Dich auch lässt und auch einen, der Dir seine Hand reicht.
    Jemanden, der Dich schätzt, der Dir vielleicht eine Empfehlung schreibt, der auch Macht und Einfluss im positiven Sinne hat. Im Grunde genommen Jemand,
    der Dich sehen kann.

    Kennst du so Jemanden? Ansonsten ist es zwar schwieriger, aber dennoch nicht unmöglich.
    Vielleicht dauert es nur länger?
    Ich glaube auch, dass es hilft, sich selbst Mut zuzusprechen, im sinne der sich selbst erfüllenden Prophezeiung.

    Also, wir beide, wir werden was finden, ganz sicher! Gibt es in England nicht auch so eine Grundsicherung wie hier?

    LG
    Ibag

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    • #3
      AW: Jobverlust durch Mobbing - wie steht man wieder auf?

      Hallo Ibag,

      vielen Dank für deine Antwort.

      Es gibt hier in England eine Grundsicherung, aber glücklicherweise bin ich nicht davon abhängig, weil wir ein solides Familieneinkommen haben. Ich bin also trotz allem noch auf einer glücklichen Seite. Es herrscht also keine blanke Not.

      Mein Problem ist auch, dass ich überhaupt nicht weiß, wie ich damit umgehen soll. Ich hab sowas noch nie erlebt, hatte schon viele Arbeitgeber, schon allein deshalb weil wir berufsbedingt öfter umgezogen sind.

      Ich hatte zum Schluss das Gefühl, dass mir mein Gehirn aus dem Kopf fällt und nur noch gähnende Leere übrig geblieben war. Ich konnte nicht mehr denken, mich nicht mehr konzentrieren und bin sprichwörtlich über meine eigenen Füße gefallen. Ich konnte kaum noch atmen. Mein Magen rotiert immer noch. Wenigstens habe ich letzte Nacht mal wieder geschlafen.

      Ich überlege, ob ich nicht jetzt lieber mein eigenes kleines Business aufbauen soll. Deutsche Muttersprachler sind selten hier oben, werden aber oft gesucht. Im Moment habe ich panische Angst vor einem neuen Arbeitsplatz. Schon bei dem Gedanken an ein Vorstellungsgespräch bekomme ich Herzrasen. Auch das ist neu für mich. Bisher habe ich mich immer über meine Jobs gefreut und hatte auch immer gute.

      Es tut mir sehr leid, dass dir auch so etwas passiert ist. Manchmal hilft es, in eine andere Stadt zu ziehen und dann denke ich, es ist so wie immer: nicht die Täter, die Opfer gehen. Außerdem werden sehr oft die strategischen Fäden schon vorher geknüpft und man ist einfach nur derjenige, den es eben erwischt, das Bauernopfer, das Mittel zum Zweck.

      Und dann bleibt die Frage, wie man wieder aufsteht. Es ist schon schlimm genug, dass man fällt, aber wie kommt man wieder hoch?

      Heute scheint hier die Sonne und es ist wunderschön draußen. Ich werde jetzt einfach mal einen Spaziergang in den Ort machen und viel frische Luft schnappen.

      Herzliche Grüße

      die Mondreisende

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      • #4
        AW: Jobverlust durch Mobbing - wie steht man wieder auf?

        Hallo,
        das mit dem Familieneinkommen ist beruhigend.
        Bei mir aber existiert das nicht und die Geschichte mit dem Mobbing rennt mir hinterher.
        Es sind Famiienmitglieder (auch Polizisten), die immer wissen, wo ich wohne und arbeite. Eine neue Stadt kommt
        für mich nicht in Frage, denn das passiert mir wieder, weil es mir immer passierte in vielen Städten schon.

        Meine Familie kommt einfach mit mir nicht klar, sie müssen mich zerstören, weil ich nicht das tu, was sie wollen.
        Ich bin der Meinung, dass ich das tun darf, was ich will, wenn ich Keinem anderen damit schade.
        Meine Familie wendet sich mafiartig (Wortlaut meines Cousins) imm er an meine Arbeitgeber und diskreditiert mich.
        Die Masken der Fürsorglichkeit haben sie auf, fragen nach, ob ich mich gut "mache", denn ich sei schwierig.....

        Also auf die richtig üble Tour! Nun meine Arbeitgeber und Kollegen sind wohl zu doof, dieses miese Spiel meiner Familie
        zu durchschauen, den Hintergrund zu erahnen oder mich mal darauf anzusprechen, dass sie sich an mich wenden.

        Ich bleibe, wo ich bin, weil die mich ja "verwerten" wollen, mich ausbluten wollen, aber will ich absolut nicht zulassen.

        Ich hoffe, dass ich bald einen Arbeitgeber finde, der einen anderen Umgang mit diesen Diskreminierungen und dem daraus
        resultierendem Mobbing hat. Einen menschlich korrekten Umgang.

        Wenn ich den nicht finde, so muss ich eben sehen, dass ich nicht verhungere. Ich fand heraus, dass die sich der Mittel der Zersetzung bedienen.
        Es ist eine große gruppe von Leuten, die untereinander Beziehungen haben. Sie protegieren sich gegenseitig und mich mobben die komplett,
        weil ich das Vorgehen von denen kritisiere. Das geht schon so, seit dem ich ein Kind bin. wenn die was von mir verlangt haben, was ich nicht machen wollte,
        kriegte ich Ohrfeigen und später dann andere "Denkzettel", als man mir eben keine Ohrfeigen mehr verpassen konnte, weil ich ausgezogen war.

        Manche Mütter brauchen eben eine Privatsklavin. Meine Mutter hat mich dazu auserkoren, das hat sie auch immer gesagt.

        Das ist schrecklich peinlich für mich, so eine kranke Familie zu haben. Ich schäme mich für die ganz schrecklich!

        Hier regnet es zwar, ich bin aber noch nicht fertig mit meinem Leben, die sonne kommt bestimmt bald wieder durch.
        Auch Du wirst es bestimmt schaffen, Deine richtige Entscheidung zu treffen.

        LG
        Ibag

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        • #5
          AW: Jobverlust durch Mobbing - wie steht man wieder auf?

          Manche Mütter brauchen eben eine Privatsklavin. Meine Mutter hat mich dazu auserkoren, das hat sie auch immer gesagt.

          Was Du schreibst ist krass. Du kannst also hinziehen wohin Du willst, Deine Familie hat Dich trotzdem unter Kontrolle? Deine Situation ist mehr als bescheiden!
          Gruß Ram

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          • #6
            AW: Jobverlust durch Mobbing - wie steht man wieder auf?

            hallo ram,

            die haben mich unter Kontrolle, weil die viele Beziehungen haben. Banken, Polizei, Kirche, Lehrer, Ärzte, Juristen, alle möglichen eben. Und die,
            die sie dann noch brauchen, können die sich leicht beschaffen.
            Sie können mir damit alles kaputtmachen, weil ich mich nicht füge.
            Seit dem ich getrennt bin von meinem Mann, wollten die mich wieder nach Hause haben, damit ich meine Mutter pflegen sollte.
            Alle oben genannten gesellschaftlich angesehenen Beziehungen, sind deren Meinung. Sie wissen nix vom Hintergrund meiner Familie,
            weil die den geschickt verbergen.
            Das Pflegen meiner Mutter ist der Aufhänger, denn ich bin Krankenschwester und Sozialarbeiterin, die sich in ihren Augen asozial verhält.
            Das ist das Bild, das die von mir gemalt haben.
            Ich habe nur eine Chance, wenn ich einen intelligenten Arbeitgeber finde, der sich auf solche
            Intrigen und Korruption von meiner Familie nicht einlässt.
            Der Sohn meiner Schwester arbeitet in meiner Stadt und der will meine Wohnung haben, weil er hier keine findet.
            Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen bedeutet, dass ich hier weggehe, meine Mutter pflege und meine Wohnung für ihn frei wird.

            Ich weiß wirklich nicht, warum keiner die Motive dieser Mafia erkennt. Ich glaube, ich bin denen egal, denn sonst würden mich nicht alle so
            ausbeuten und auf diese kranken Leute hören.
            Außerdem ist die Pflegediskussion im vollem Gange, die Kosten dafür explodieren. Wer kann
            sich schon einen Altenheimplatz leisten? Die öffentliche Hand ist auch überfordert. Die Folge ist der Pflegenotstand.
            Meine Altersgruppe ist jetzt dran mit Pflegen. Komme was wolle; ich bezahle lieber eine Pflegerin, als das ich das selber mache.
            Ich kann und will nicht. Ich habe aber auch keinen Hass deswegen, lediglich völliges Unverständnis, wie die sowas von mir verlangen können.

            Ich denke mir, es kommt davon, dass die immer nur eine Seite hören; die Seite meiner Familie. Alle sagen da, dass meine Mutter eine liebe, nette Person ist
            und ich die Böse bin, die faul ist und so weiter. Die Stärke der Mafia entsteht dadurch, dass sie alle zusammenhalten und auch Meineid schwören würden.
            Allerlei andere Methoden, wie Zersetzung mit Allem was dazugehört, wenden die auch noch an.

            Die haben mir schon oft Angebote gemacht, bei ihnen mitzumachen. Ich weiß allerdings seit Kindertagen, was mir dann blüht. Ich wäre komplett ausgeliefert und müsste mich bis zur Unkenntlichkeit verbiegen.
            Jetzt bin ich frei, denn ich habe seit meinem 17 LJ alleine gewohnt und bin auch alleine für mich aufgekommen. Man muss nicht das Essen und die Kleidung,
            die man als Kind erhält, im Alter abarbeiten.
            Ich habe nicht gesagt, dass ich auf die Welt kommen wollte und diese Dinge stehen Jedem Kind zu, ohne Gegenleistung.

            Aber, das sehen die nicht ein!

            Ja, wer gemobbt wird, lebt in der Tat sehr schlecht. Besonders, wenn die eigene Familie beteiligt ist.
            Es ist gut, das hier mal zu benennen. Denn wer dem niemals ausgeliefert war, kann das nicht verstehen.

            Also, vielen Dank für die Beschäftigung mit meinem Anliegen.

            LH
            Ibag

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            • #7
              AW: Jobverlust durch Mobbing - wie steht man wieder auf?

              Toll, dass Du Dich trotzdem nicht Deiner Familie beugst. Ich hatte meine "Familie" mit 17 auch verlassen müßen(Selbstschutz vor Stiefvater), allerdings hatte ich das Glück mich komplett loszusagen. Sie haben mich nie mehr belästigt. Ich weiß wie das ist, wenn eine Familie falsch zusammen hält - da ist man alleine machtlos. Ich konnte flüchten, Du leider nicht!
              Du hast ja fast alle Bereiche aufgezählt, wo man ansetzen könnte, damit das für Dich aufhört - die hängen ja überall drin.
              Ich hoffe für Dich, dass Du einen AG findest, der soviel Vertrauen zu Dir aufbaut, dass er sich nicht beeinflußen läßt.
              Gibt es in dieser Situation nicht rechtlich die Möglichkeit seine Identität zu ändern?
              Hast Du schon mal in Erwägung gezogen, damit an die Öffentlichkeit zu gehen, um die "Mundtod" machen zu können?
              Gruß Ram

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              • #8
                AW: Jobverlust durch Mobbing - wie steht man wieder auf?

                Hallo Ibag,

                wenn man deine Geschichte liest, bleibt einem der Atem stehen. Dagegen sind meine Erlebnisse ProblemCHEN und ich fand es schon schlimm genug.

                Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Glück, damit du diese Geschichte endlich hinter dir lassen kannst. Kannst du dir nicht irgendwo moralische Stütze holen, z.B. bei einem guten Psychologen oder aber einer Selbsthilfegruppe. Ich bin jahrelang regelmäßig zu einer SHG gegangen, weil ich ein sogeanntes Problemkind habe. Wenn ich diese SHG nicht gehabt hätte, wären wir mit Mann und Maus regelrecht abgesoffen. Aber so haben wir sehr gut die Kurve gekriegt und wenn ich mir heute mein "Problemkind" ansehe, so ist daraus ein wirklich prachtvoller Mensch entstanden. Das sagt übrigens nicht nur der Mutterstolz, sondern auch sein Umfeld, Lehrer, Mitschüler etc...

                Mir geht es zunehmend besser, nachdem ich nun seit Wochen mal wieder 2 Nächte ordentlich durchgeschlafen habe. Ich merke, wie die tiefe Erschöpfung sich löst und ich wieder ich werde.

                Herzlichst

                die Mondreisende

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                • #9
                  AW: Jobverlust durch Mobbing - wie steht man wieder auf?

                  Hallo,

                  manchmal denke ich mir, der Mensch wächst mit den Anforderungen.
                  Diese Drama hatte ich schon als Kind. In abgemildeter Form, weil mein Vater auf meiner Seite stand,
                  bei der Mafia nicht mitmachte.Ich habe gelernt, dass diese Menschen schlecht sind, die schlagen u.a. ihre Kinder,
                  das hat mein Vater niemals gemacht.
                  Ich habe schon zwei Psychotherapien hinter mir und eine psychologische Beratung. Dann habe ich selber eine Zusatzausbildung
                  als systemische Familienberaterin gemacht. Ich glaube, dass ich diese ganzen Dramen schon verarbeitet habe, es mir damit nicht
                  mehr schlecht geht im Allgemeinen. Manchmal, wenn meine Mutter es offen zugibt, das initiiert zu haben, dann schon noch.
                  Oder wenn ich merke, dass die wieder bei meinen Kollegen landen konnten. Ich meine, die mobben mich ja schon
                  ohne mich irgendwie zu kennen! Ich glaube, die kriegen Geld dafür oder andere Vergünstigungen von der Mafia. Wenn ich die frage,
                  warum die das machen, sagt meine Mutter, ich hätte einen Denkzettel verdient, weil ich immer Alles besser wissen würde.
                  Ein schnöder Grund, denn die sind wirklich krank!

                  Selbsthilfegruppe dachte ich auch schon.Wäre vielleicht sinnvoll.

                  Ich finde es super, dass Du die Sache mit Deinem Kind hingekriegt hast. Das muss unheimlich anstrengend sein.
                  So eine Mutter wünscht sich doch jedes Kind und deshalb kannst Du ruhig stolz auf Dich sein.

                  lG
                  Ibag

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                  • #10
                    AW: Jobverlust durch Mobbing - wie steht man wieder auf?

                    Hallo Harry,

                    vielen Dank für deine Antwort.

                    Normalerweise sagt man ja, dass man sofort wieder in den Sattel sollte, wenn man vom Pferd gefallen ist. Dem stimme ich durchaus auch zu, aber im Moment habe ich große Scheu, mich überhaupt zu bewerben. Der Makel klebt an mir, obwohl ich mir nichts vorzuwerfen habe und über wirklich stapelweise gute Zeugnisse verfüge.

                    In meinem Kopf gärt im Augenblick ein eigenes Business. Ich werde aus meinen Sprachkenntnissen Kapital schlagen und ein Dienstleistungsoffice gründen mit Übersetzungen, Sprachtrainings, webresearch und Aufbau von bilateralen Kontakten. Ich habe einige Jahre im Bereich internationale Fortbildung und Entwicklung gearbeitet und kann diese Erfahrung gut nutzen. Dadurch, dass wir über ein solides Familieneinkommen verfügen und ich hier im home office starten kann, entstehen quasi keine Kosten und wenn nur sehr wenige. Trotz der negativen Erfahrungen kann ich mich - bei klarem Licht betrachtet - nicht beklagen. Es gibt bestimmt viele, viele Leute, denen es deutlich schlechter geht.

                    Kurzum, ich bin im Moment eigentlich ziemlich guter Dinge, vor allem, nachdem ich nun seit drei Tagen immer mehr als 12 Stunden tief und fest geschlafen habe. Das war mir in den letzten Wochen abhanden gekommen. Ich bin nachts hochgeschreckt und habe Panikattacken bekommen vor lauter Angst, ich hätte schon wieder etwas falsch gemacht.

                    Ich glaube, Mobbing hat es schon immer gegeben. Nur denke ich, dass man heute offen über etwas spricht, was man früher unter der Decke gehalten hat. Der Gemobbte hatte den Makel nicht der Mobber und genau deshalb wurde nicht darüber geredet. Heute aber gibt es Internetportale und Fachzeitschriften, worin darüber geschrieben wird. Menschen gehen heute auch zum Psychologen. In der Generation unserer Großeltern wäre das noch undenkbar gewesen.

                    Ich glaube auch, dass die wachsende Konkurrenz und die Angst um den eigenen Arbeitsplatz solche Erscheinungen wie Mobbing noch forcieren.

                    Viele Grüße

                    die Mondreisende

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                    • #11
                      AW: Jobverlust durch Mobbing - wie steht man wieder auf?

                      Hallo moontraveler

                      Mit deiner letzten Einschätzung hast du, aus meiner Sicht, voll ins Schwarze getroffen. Ich denke dass du genau in das Schema passt. Jung, erfolgreich, clever, kompetent und ehrgeizig. Es sind nicht deine Fehler die dir zum Verhängnis wurden, sondern deine Kompetenz und dein Einsatz.
                      Man merkt gleich wenn man einen neuen Mitarbeiter bekommt wie der gepolt ist. Ob er nur eine Stelle sucht oder eine Aufgabe. Du, da bin ich mir sicher, suchtest eine Aufgabe und hast dich voll rein gekniet. Das hat gewiss einem Haufen Menschen/Kollegen da tierische Angst eingeflösst.
                      Noch dazu, dass du eine Ausländerin bist.

                      Das wäre auch der Ausweg aus deiner physischen Verfassung. Es so zu sehen wie ich es jetzt geschildert habe. Mitleid kann jeder erregen. Neid muss man sich hart erarbeiten.
                      Auch deine Verbesserungsvorschläge sprechen für diese Strategie deiner Widersacher. Du kommst daher und siehst Dinge, die man schon längst vielleicht hätte sehen müssen. Statt dich für deine gezeigte Initiative wenigstens zu loben oder die Ideen aufzunehmen und wenigstens mal darüber nachzudenken, hat man lieber entschieden dich fertig zu machen weil du zu vielen einfach viel zu gefährlich werden könntest. Das schafft bei den Widersachern ein kollektives Feindbild weil dich keiner kennt und keiner weiss auf wessen Stuhl du gerne Platz nehmen würdest.

                      So wie man mit dir umgegangen ist lässt dies in die tiefsten Tiefen der Firmenkultur blicken. Sei gottfroh da draussen zu sein. Wer weiss was passiert wäre, wärst du erst viel später auf den Trichter gekommen was in dem Laden wirklich abgeht. So war es ein heftiges aber dennoch kurzes Spiel, dass man mit dir getrieben hat. So etwas kann man leichter abhaken. Sieht man auch daran wie gut du dich erholst und nach neuen Ufern blickst. Du weisst doch schon jetzt was du willst. Unabhängig sein! Dein eigens Ding machen! Das ist in UK wesentlich einfacher wie hier wo dir die Bürokratie schon mal den ersten Schwung nimmt.
                      Ich freue mich, dass du unternehmerischen Geist zeigst. Das ist der Geist, mit dem die anderen nicht umgehen konnten. Deshalb warst du ihr Feind. Ein Mensch kann sich nicht verstellen. Deshalb glaube ich hattest du die von dir beschriebenen Schwierigkeiten. Nicht weil du mit Fehlern behaftet bist, sondern weil du wirklich gut bist und die Dinge mit 100% angehst. Mit deiner ganzen Persönlichkeit, mit Passion, mit Hingabe. Glaube mir: Nichts macht einfachen Angestellten die eine Stelle suchten mehr Angst als wenn jemand wie du in ihre Mitte eindringt.

                      Wie du selbst aus den Kommentaren der übrigen Forumsmitgliedern entnehmen konntest habe einige hier ganz andere Martyrien hinter sich als du. Oder viel schlimmer: Noch immer am Laufen! Sei also froh mit einem "Blauen Auge" davon gekommen zu sein. Unterschätze aber nicht diese Erfahrung. Es ist gut darüber nachzudenken und die Situation für sich, vielleicht zusammen mit einem Coach, aufzuarbeiten, damit man versteht was passiert ist. Was man verstanden hat kann man besser handhaben als mit einer Ungewissheit zu leben.
                      Ich in mir ganz sicher: Du machst deinen Weg.

                      Ich wünsche dir ganz viel Erfolg bei deinem Vorhaben und vergiss niemals wer du bist

                      Viele Grüsse

                      Martin

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