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Liegt es an mir? Oder warum rennt mir mein Ruf immer voraus?

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  • Liegt es an mir? Oder warum rennt mir mein Ruf immer voraus?

    Hallo zusammen,

    tja ich leider schon seit mehreren Jahren an Isolation am Arbeitsplatz.
    Dies fing damals an, als zwei Kolleginnen wohl ihre Felle davonschwimmen sahen, als ich nach meiner Ausbildung hier begann.
    Motiviert wie ich damals gewesen bin, war ich wissenshungrig und natürlich stets bestrebt für mein Gehalt auch Gute Ergebnisse abzuliefern.

    Ich hatte mich zu Anfang echt gut mit meinen Kolleginnen verstanden.
    Eines Tages kam ich nichtsahnend von der Toilette wieder ins Büro zurück, als mich eine der Damen sehr stark verbal angriff.
    Das hatte ich mir nicht gefallen lassen und bin auch gleich 2 Tage später zum Chef gegangen, um mich zu beschweren. Immerhin liest man bei Mobbing immer, das man sich wehren und andere informieren soll.

    Es gab Gespräche etc. aber letzens Endes haben sie nie etwas geändert.

    Im Laufe der Zeit haben die beiden Damen dann hier gekündigt und Nachfolger kamen dafür. Ich hatte mich sehr gefreut, denn nun schien der ganze Gram und der Terror endlich ein Ende zu haben.

    Tja, dem war leider nicht so.
    Ich weiß bis heute nicht, was die beiden über mich verbreitet haben. Jeder neue ist Anfangs nett und dann nach max. 3 Monaten ist er genauso komisch wie alle anderen.

    Ich bin nun seit Jahren isoliert und man grenzt mich bewußt aus.
    Das ganze Äußert sich wiefolgt:
    - ich werde nicht gegrüßt / es wird bewußt weggesehen, wenn man mit entgegenkommt.
    - Türen werden mir nicht aufgehalten und gar vor meiner Nase zugeschlagen.
    - Essen gehen muss ich grundsätzlich alleine (dazu weiter unten noch etwas).
    - Verlasse ich den Raum und komme später wieder, werden begonnene Gespräche unterbrochen und nach einem kurzem "ähm" mit einem anderen Thema weitergeführt.
    - Meine Arbeiten werden ständig in Frage gestellt.
    - Anweisungen sind sehr oft widersprüchlich. Ich habe den Eindruck, das man mich damit verwirren möchte oder mir einen Grund geben will mir wieder etwas in Frage zu stellen.
    - Es wird ständig versucht, mich dumm da stehen zu lassen.

    Verbale Attacken, wie es damals die Kollegin gemacht hat, gibt es (zum Glück) keine...

    Zm Essen gehen:
    Ja, ich bin bei einem neuen Projekt auf meine Kollegen zu gegangen und habe gefragt, ob ich mit Essen gehen könnte. Es waren schon immer meine Kollegen gewesen, aber durch die neuen Strukturen wurden wir neuen Themen zugewiesen und man arbeitete nun näher zusammen.
    Tja, wenn ich am Tisch saß, war weitesgehndes Schweigen angesagt.
    Bin ich nicht denen hinterhergerannt, dann wurde ich auch nicht mitgenommen.
    Ich hab hier einen Kollegen, der wird - seitdem er hier im Büro sitzt - jeden Mittag abgeholt, was man mit mir nie machte. Auch fragt man gar nicht erst, ob ich mitkommen möchte.
    Mittlerweile ist mir das zu dumm und ich habe es aufgegeben.

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr was ich machen soll.
    Ich bin eigentlich - trotz der "netten" Behandlung - stets freundlich im Wort- und Schriftverkehr. Leider kommt nie etwas zurück.

    Ich weiß bis heute nicht, was ich den Menschen getan haben könnte und was man über mich erzählt hat, weiß ich ebenfalls nicht.
    Zu einem Gespräch kommt es ja nicht.

    Ich fühle mich immer mehr und mehr unwohl und die Jahre dieses Psychoterrors nagen immer mehr an mir.
    Mein Arzt hat mich auch schon 2x aus dem Verkehr gezogen, da ich heulend (ich konnte nicht mehr) auf seinem Stuhl zusammengebrochen bin.

    Wegen der schlecht zugeteilten Aufgaben, habe ich auch leider keine Chance auf dem Arbeitsmarkt. Dazu hab ich zuwenig von den gefragten Skills, als das mich jemand nicht sofort in die Rundablage verfrachtet, wenn er meine Bewerbung sieht.

    Was kann ich noch tun? Alleine, um mich besser zu fühlen. Den Kontakt zu solch beschränkte Menschen, die sich auf irgendein Gequatsche so verderben lassen, möchte ich ehrlich gesagt nicht wirklich aufrecht erhalten.

  • #2
    AW: Liegt es an mir? Oder warum rennt mir mein Ruf immer voraus?

    Hi Dr. McCoy

    Es könnte sein, dass du dich damals für die Kollegen zum Nestbeschmutzer gemacht hast weil du die Kollegin vor den Chef gezerrt und ihr arg zugesetzt hast.

    Auch die hatte vielleicht Sympathien die du so nicht abschätzen konntest und welche Tragweite dies alles hat.

    Soziale Isolation ist etwas sehr Schlimmes. Ob am Arbeitsplatz oder privat ist dabei vollkommen unerheblich. Das permanente Gefühl unerwünscht oder gerade mal so geduldet zu werden nagt unentwegt am Selbstwert.
    Das deiner auch schon am zerfallen ist spürt man an der Aussage, dass du auf dem Arbeitsmarkt keine Chance hast. Das mag zwar im Moment so sein, doch was müsstest du genau unternehmen, um eben diese "skills" dir anzueignen die notwendig wären, um sich in absehbarer Zeit zu verändern?

    Einen bereits verkorksten Eindruck machst du mir nicht. Eher einen wohl durchdachten aber im Moment in der Stagnation verharrendem Menschen der mit wachsender Verzweiflung an der Weggabelung steht und nicht weiss wo es hingehen soll.

    Eine weitere Eskalation erscheint, so glaube ich einschätzen zu dürfen, auch dir nicht sinnvoll. Da damals das Ganze wohl eher unangenehm war und, so glaube ich, kaum konstruktiv aufgearbeitet wurde wirst du und die Gruppe auch heute wohl nicht den Support erhalten welcher hierfür erforderlich wäre. Ich denke die "Führung" hat das Übrige dazu getan, um dich in der öffentlichen Meinung zu demontieren weil du sie genötigt hast zu handeln. Du bist zum Sündenbock geworden und gebrandmarkt. Wenn da von oben keiner, der es gut mit dir meint, gezielt und behutsam eingreift wird sich für dich da nichts ändern. Das ist meine Prognose.

    Von daher würde ich dir empfehlen deine verbleibende Energie in die Zukunft zu investieren. Da wo du jetzt bist wirst du wie ein Passagier an einer Bushaltestelle warten die leider von keinem Bus mehr angefahren wird. Wenn du dich also nicht bewegst, dann wird alles so bleiben wie es ist und du rutschst noch mehr in die Isolation und letztendlich in die Depression. Allzu weit weg scheint dieser Punkt nicht mehr zu sein.

    Gibst es wenigstens einen Ort an dem du tanken kannst, wo du dich geborgen fühlst und angenommen? Wie beispielsweise einen Lebenspartner, Familie, Freunde oder Vereinskollegen die dir wenigstens ein wenig Halt geben und das Gefühl nicht überall nur als "Aussätzige" zu gelten?
    Wenn du zukünftig an Kursen oder Fortbildungen teilnimmst besteht auch hier die Möglichkeit neue, nette Menschen kennen zu lernen. Das muss nicht immer nur fachgerichtet sein sondern auch mal was für die Seele in einer Gruppengymnastik, Yoga oder auch anderen Aktivitäten die mit zwischenmenschlichem Kontakt einher gehen. Hol dir wieder ein wenig Selbstbestätigung in dein Leben. Wenn du dich dort mit ein paar Menschen anfreunden kannst, dann wird dir dies gut tun.

    Ich schätze dich als eine kluge Frau ein die das schaffen kann! Gib dir selber eine Chance und den anderen Menschen dir eine geben zu können. Dazu musst du wieder in ihre Mitte. Es gibt heute noch immer so viele Möglichkeiten sich zu engagieren. So, dass auch du bestimmt etwas passendes für dich finden wirst. Da bin ich mir absolut sicher.

    Wenn dir keiner positives Feedback bringt, dann musst du dir es eben selbst holen.

    Gruss Martin
    Psychobabbel
    besonders erfahrenes Mitglied
    Zuletzt geändert von Psychobabbel; 16.08.2011, 10:47.

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    • #3
      AW: Liegt es an mir? Oder warum rennt mir mein Ruf immer voraus?

      Hallo Martin,

      vielen Dank für die netten Worte und deine Einschätzung, die weitesgehend richtig ist.

      Die Gespräche damals hier haben nichts gebracht. Ich bin allerdings wirklich nicht wegen einer Kleinigkeit gleich zum Chef gerannt.
      Diese Dame hatte mir Prügel gedroht und meinte, ich solle mich nicht alleine außerhalb des Arbeitsgeländes blicken lassen.
      Ob das jetzt nur ein Hufescharren war oder nicht, war mir in dem Moment egal.
      Sie redete in dieser Weise ca. 10min auf mich ein. Beschimpfte mich aufs übelste und drohte mir wie erwähnt.
      Ich denke, da ist mal ein Dämpfer seitens einer Person, die vielleicht ein wenig mehr Respekt aufweist angebracht gewesen.
      So geht man einfach nicht miteinander um.

      Wegen der Skills... Tja. Fortbildungen sind sehr teuer in dem Bereich und leider auch sehr zeitaufwändig. Solange man dies nicht vom Arbeitgeber irgendwie unterstützt bekommt wird es sehr sehr schwer dort ein paar Zertifikate etc. zu bekommen. Ich bilde mich zwar stetig weiter, aber das macht sich dann auch nicht auf dem Bewerbungsbogen nicht gut. Erfahrungsgemäß erzielen solche offziellen Schreiben dann im ersten Anlauf mehr Eindruck

      Abschalten von dem ganzen Zirkus hier kann ich zum Glück daheim. Yoga habe ich in der Zeit bereits liebgewonnen.
      Ich werde lieb umsorgt und auch wieder mental aufgepäppelt. Leider ist aber das Verhältnis von "ich bekomme den ganzen Tag nur dämpfer" zu "aufpeppeln" etwas ungerecht, weswegen dann zwangsläufig dann doch die schlechtere Seite irgendwann überwiegt.

      Ich versuche das zwar nicht an mich herankommen zu lassen, aber wie gesagt, ich verstehe nicht, warum ich hier niemanden (auch Neuankömmlinge) irgendwie nicht umstimmen kann.
      Vermutlich stimmt das Bild mit dem wartenden Fahrgast an der Bushaltestelle wohl ziemlich genau.
      Schade, das ich wohl kein Ticket mehr zum Einsteigen hier bekommen kann...

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      • #4
        AW: Liegt es an mir? Oder warum rennt mir mein Ruf immer voraus?

        Hallo Dr McCoy

        Schön, dass du einen sicheren Hafen zuhause hast. Aber du bemerkst selbst, dass das nicht alles ist. Es verschafft dem Betroffenen zwar eine Verschnaufpause doch wie du selbst ja sagst ist irgendwann einmal die Energie verbraucht.

        Interessant wäre es den Anlass zu erfahren warum dir jemand sogar Prügel angedroht hat. Da muss doch was recht heftiges vorgefallen sein.
        Wärst du bereit das hier zu erläutern. Wenn dir das zu gefährlich erscheint, dann schick mir eine PN.
        Diskretion 100%! Versprochen!

        Keine Ursache ohne Wirkung und keine Wirkung ohne Ursache. Vielleicht hilft das Licht in das Dunkel zu bringen.

        Wenn du es nicht posten willst, dann überlege noch einmal ganz genau für dich selbst, was diesen Menschen zu diesem Grenzverhalten geführt haben könnte?
        Was könnte dein Beitrag vor der Eskalation gewesen sein was zu dem permanenten "Nachbeben" geführt hat? Und sei es im ersten Moment noch so abwegig. Versuche dich noch einmal in die Gedankenwelt und die Motive der Kontrahentin zu versetzen. Selbstverständlich ohne Schuldgefühle! Es geht einzig darum die Zusammenhänge zu begreifen. Die eigene Logik die dahinter steht.

        Wirkst du ggf. sehr dominant auf andere Menschen? Oder war das zu dem betreffenden Zeitpunkt so?
        Bist du eher ein unkonventionell denkender Mensch in einer Gruppe von Zwanghaften Ordnungsliebenden und in Vorschriften verliebte Kollegen? Oder bist du eine kühle ergebnisorientierte Analytikerin inmitten einer Wellness-Company die vor allem eines braucht: Gute Beziehungen vor Leistung?

        Weiter: Wie wichtig sind dir andere Menschen in der Zusammenarbeit?
        Wie steht oder stand es früher schon Menschen für dich zu gewinnen?
        Was genau verstehst du unter einer guten Teamarbeit und wie sehen das die Menschen um dich herum? Passt deine Meinung dazu in den allgemeinen Konsens deiner Kollegen? Ist das ggf. immer wieder der Stein des Anstosses.

        So oder ähnlich bin ich immer vorgegangen wenn ich selbst in solchen Schwierigkeiten steckte. Ich bin auch kein Pflegeleichter und kann dir das nachfühlen wie es dir geht. Du merkst ja selber wenn du auch andere Beiträge von mir gelesen hast, dass ich sehr dominant bin und damit schon mal jemanden überfahren kann. Mein Bemühen führt oft dazu, dass sich andere in die zweite Reihe gedrängt fühlen obwohl dies gar nicht meine Absicht ist. Diesen Kampf werde ich immer mit mir selbst führen müssen sobald ich mit anderen kooperiere bzw. zur Zielerreichung mich ein grosses Stück zurücknehmen muss, um die entstehende produktive Dynamik in der Gruppe nicht zu zerstören.

        Auch ich musste lernen, dass andere auch viel zu bieten haben und meine Meinung alleine daher nie der letzte Schluss ist. Niemand ist heute auf mehr als einem Gebiet ein Spezialist. Das ist aufgrund der Komplexität die sich heute durch die Detailarbeit beim Eintauchen in die Tiefe der Materie ergibt, nicht zu schaffen.

        Für deinen beruflichen Werdegang, könntest du potenzielle AG anbieten dich in einer Woche oder ein paar Tagen auf Probe zu beschnuppern. Für mich als AG zählt die Einstellung eines Mitarbeiters viel mehr als seine rein fachlichen Qualitäten. Fachaufgaben sind erlernbar. Die Einstellung kommt aus dem Herzen, dem Inneren eines Menschen. Die kann man selten lernen und schon gar nicht jemandem "beibringen".

        Nur indem der Mensch nachdenkt über sich und sein Leben und wie er es führen will gelangt er zur Erleuchtung was für ihn wichtig und unwichtig erscheint und richtet dementsprechend sein Handeln danach. Ein Nichtraucher der selbst an Lungenkrebs erkrankt war und genesen ist wird wohl eher vermeiden in einer Zigarettenfabrik anzufangen. Stattdessen wäre er lieber oder besser als Mitarbeiter in einer Anti-Rauchen Kampagne aufgehoben. Als authentischer Berichterstatter dafür was es bedeutet wegen der üblen Sucht den Tod vor Augen zu haben.

        Wenn du wirklich weisst was du willst, dann kannst und wirst du alles erreichen. Nur dieses wirklich brennende Verlangen wird dich ständig nach vorne treiben in Richtung Ziel. Du wirst permanent nur das Richtige tun. Es geht gar nicht anders.

        Es ist tatsächlich so wie es einst ein unbekannter Mönch auf seiner Mission formulierte

        "Du kannst kein Feuer in anderen entfachen, dass in dir selbst nicht brennt"

        Was bringt dich und dein Herz also zum "Brennen"?

        Grüsse Martin

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