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Total unglücklich bei der neuen Stelle nach nur 2,5 Monaten

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  • Total unglücklich bei der neuen Stelle nach nur 2,5 Monaten

    Hallo Ihr Lieben,

    vielleicht habt Ihr für einige Tipps..

    Die Situation ist folgendermaßen:

    Ich habe am 01.10.2011 in einer bekannten Drogeriekette, die sich (für Außenstehende) sehr familienfreundlich und sozial gibt, als Kassiererin angefangen. Die Filiale in der ich arbeiten sollte war am Tag der Vertragsunterzeichnung noch nicht eröffnet und so habe ich erst einmal andere Filialen unterstützt. Dann habe ich die eigentliche Filiale mit eingerichtet, welche aber nun schlechter als geplant angelaufen ist und somit bin ich dann am 01.11.2011 in die 5. und endgültige Filiale versetzt worden. Der Fahrtweg ist gerade Samstags der absolute Hammer (Arbeitsbeginn: 8 Uhr - meine Stadtrundfahrt beginnt um 06:30 Uhr). Und als ob das nicht schon nervig genug wäre, habe ich so tolle Kollegen, dass sie zusammenhalten, wie Pech und Schwefel und man dort als Neuling kaum Chancen hat. Mein Einstieg wurde mit einer Kassendifferenz von 15 Euro gefeiert: Ich hatte einen Artikel mehrmals falsch verkauft, weil ich keine Ahnung hatte, dass es diesen Artikel in unterschiedlichen Varianten gibt. Die Differenz wurde mir einfach ind ie Kasse gebucht. Dagegen habe ich mich erfolgreich gewehrt. Den zweiten Vorfall gab es kurze Zeit später: Meine Kollegin, die am ersten Tag noch auf "beste Freundin" gemacht hat, meckerte vor den Kunden (!) darüber, dass eine Schere (!) vor statt hinter dem Klebeband-Abroller lag. Auf diese Diskussion habe ich mich gar nicht eingelassen und habe sie stehen lassen. Sie kam hinter mir her gerannt und meckerte dann vor der Chefin weiter mit mir rum.
    Seither spricht sie nicht mehr normal mit mir, sondern nur im Befehlston. Beim letzten Mal, als sie so mit mir geredet hat, habeich sie um einen anderen Ton gebeten. Mir macht diese ganze Situation so dermaßen Bauchschmerzen. Ich habe kaum noch Hunger, kann schlecht einschlafen und grüble den ganzen Tag darüber nach - selbst wenn ich frei habe. Kündigen kann ich nicht, da ich noch keinen anderen Job in Aussicht habe und darüber hinaus ergänzende Leistungen vom Amt bekomme.

    Könnt Ihr mich irgendwie aufbauen?

    Liebe Grüße,
    Eiskristall124

  • #2
    AW: Total unglücklich bei der neuen Stelle nach nur 2,5 Monaten

    Hallo Eiskristall124

    Wenn du die Ware falsch verkauft hast, warum hast du dich so sehr dagegen gewehrt?
    Shit happens.

    Was den Unmut deiner Kolleginnen heraufbeschwört ist deine Verantwortung nach aussen abzuwälzen, man dich hätte informieren müssen. Kurz alle Schuld nach aussen zu delegieren.

    Damit triffst du Wen?

    Doch einzig und alleine deine Kollegen. Es steht der Vorwurf im Raum, dass nicht du den Fehler gemacht hast und die Anderen dafür gerade stehen müssen.
    Ob das nun gerechtfertigt ist oder nicht sei dahingestellt. Wichtig ist wie deine Kollegen das wahrnehmen. Und danach sieht es mal zumindest aus. Führt zur Ausgrenzung und Ressentiments.

    So ala: "Guck mal, die Neue die alles besser weiss und uns die Schuld in die Schuhe schieben will für den Mist den sie baut!"

    Vor Jahren hatte ich den Fall, dass ein Mitarbeiter durch Fehlverhalten einen hohen 6 stelligen Betrag unwiederbringlich vernichtet hat. Er bemerkte seinen Fehler erst viel zu spät und meldete diesen auch nicht. Erst ein Kollege merkte das Malheur als er den Mitarbeiter am AP abgelöst hatte. ZU einer Stellungnahme zitiert brachte er in seinem Plädoyer X Gründe vor was andere falsch gemacht hatten damit es dazu kam.
    Nachdem er endlich fertig war und ich geduldig zugehört hatte fragte ich ihn: "Und warum hast du die vorgeschriebenen Kontrollen nicht durchgeführt? Du warst der Letzte am Prozess und hättest durch ein der Vorschrift entsprechendes Verhalten das Ganze verhindern können. Warum hast du es nicht getan?

    Seine Antwort: "Das weiss ich nicht! Aber es ist doch nur passiert weil die anderen......" fing er wieder von vorne an.

    Was, so frage ich dich, soll man von so jemandem halten? Warum sollte man so jemanden einen Tag, eine Stunde, eine Minute, ja auch nur noch eine einzige Sekunde weiter beschäftigen wenn ihm die Einsicht in eigenes Fehlverhalten vollkommen abgeht?

    Es ist, alleine von der Einstellung des Mitarbeiters her betrachtet, vollkommen egal ob es nun 15 oder 250000 sind, wie in dem Fall den ich beschrieben habe.
    Die Ablehnung des eigenen Beitrags und die Verweigerung der Übernahme von Verantwortung für den eigenen Beitrag lösen in jedem Menschen der mit in solch eine peinliche Situation involviert ist unweigerlich negative Gefühle aus.
    Es mündet schlussendlich in der Wahrnehmung: Da steht jemand mir gegenüber dem ich nicht vertrauen kann! Wann immer etwas schief läuft muss ich gehörig aufpassen, dass dieser Mensch nicht versucht es mir in die Schuhe zu schieben. Nimm dich also in Acht!"

    Mir ist klar, dass das alles andere ist als das was du hier zu hören gedenkst. Das ist gewiss alles andere als schön. Doch als selbst ein Verantwortlicher kann ich nicht anders als dich auf deinen bestehenden und weithin sichtbaren Engpass hinweisen.

    Mein Tipp: Kauf einen Versöhnungskuchen. Stell ihn auf den Tisch. Entschuldige dich bei allen Kollegen für dein uneinsichtiges Verhalten und versichere Ihnen, dass so etwas nicht wieder passieren wird. Ohne auch nur im Ansatz ein "Aber....." hinterher zu schmeissen, was für Forderungen deinerseits daran geknüpft sind. Eine Entschuldigung mit Vorbehalten ist keine vom Umfeld als echte wahrgenommene!!!!!

    Das verlangt gewiss Überwindung. Ein wahrhaftes Standing. Es geht um nichts minderes als deine Grundeinstellung die du hier überdenken und vielleicht revidieren musst. Aber gemessen an dem was dich erwartet wenn du es nicht tust ist das ein Klacks. Du bist ja jetzt schon angeschlagen. Was wird erst passieren wenn du in der nächsten Runde des Spiels landest?

    Mit diesem Akt zeigst du Demut den Übrigen wohl zu nahe getreten zu sein. Zeigst Einsicht in dein Fehlverhalten und gelobst Besserung. Nicht nur mit deinen Worten, sondern auch mit Taten. Damit nimmst du jedwedem weiteren Angriff die Grundlage auf der Basis dieses Ereignisses. Jeder der nochmal in die gleiche Kerbe haut outet sich als "Nachtreter" nachtragend und rachsüchtig.
    Das versuchen die Menschen dann doch meist zu vermeiden. Keiner, der halbwegs normal gestrickt ist, will nach aussen solch ein Bild abgeben.

    Und wenn es in die Hose geht mit dem Kuchen und der Entschuldigung, dann hast du wenigstens die Gewissheit dein Bestes getan zu haben, um die Situation aufzulösen. Tust du es nicht, wirst du niemals erfahren ob es nicht doch von Erfolg gekrönt gewesen wäre und so zu einer Normalisierung der Beziehung hätte beitragen können.

    Die Entscheidung liegt ganz allein bei dir.

    Überlege dir gut was passieren wird wenn du bei deiner Abwehrhaltung bleibst. Wie lange du warten musst bis die anderen dir entgegenkommen, die genauso stur auf eine Bewegung von dir warten. Wenn sich keiner mehr bewegt kehrt Stillstand und damit weiterer Rückschritt ein. Denn die Zeit arbeitet immer gegen uns.

    Und zum Schluss eine Weisheit meines alten Herrn:

    "Halte die Anderen nie für schlechter als du selber bist!"

    Liebe Grüsse zurück

    Martin
    Psychobabbel
    besonders erfahrenes Mitglied
    Zuletzt geändert von Psychobabbel; 07.12.2011, 15:29. Grund: Korrektur und Ergänzung

    Kommentar


    • #3
      AW: Total unglücklich bei der neuen Stelle nach nur 2,5 Monaten

      Hallo Eiskristall,
      das sehe ich auch so wie Martin. Vermutlich wäre es anders gelaufen, wenn Du einfach gesagt hättest: "Tut mir leid" oder "Das ist mir aber peinlich!" oder "Ist gut, ich lege die Schere in Zukunft so ab wie ihr das gewohnt seid."
      Ich persönlich habe wenig Vertrauen zu Leuten, die mir stundenlang erklären, warum sie für einen Fehler nicht verantwortlich sind, sondern die anderen. Wie soll es denn besser werden, wenn jemand sich anscheinend noch nicht mal Mühe gibt? Ich weiß, so ist das von Dir nicht gemeint gewesen, aber so kann es wirken.
      Ist es nicht so, dass Du demnächst in Deiner eigentlichen Filiale erst anfängst? Dann hast Du ja nochmal eine neue Chance. :-)
      Audrey

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