Bitte um Hilfe und Meinung zu meiner Situation (Mobbing)

SUSHImonster

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#1

Bitte um Hilfe und Meinung zu meiner Situation (Mobbing)

30.12.2011, 17:41

 Erstmal Hallo, ich bin ganz frisch und neu hier und erzähle daher vor meinem Anliegen etwas über meinen bisherigen Werdegang

Im März 2011 habe ich, nach meinem Abitur, eine Berufsausbildung zur GTA Printdesign mit einem Einserschnitt absolviert. Obwohl ich immer die Leistungsstärkste in der Klasse war und auch schwierige Aufgaben leicht lösen konnte, war ich am Ende doch diejenige, die sich mit der Suche nach Arbeit schwer getan hat. Eher durch Glück habe ich dann meine jetzige Arbeitsstelle gefunden.

Seit August 2011 arbeite ich als Designerin für Kinderoberbekleidung (KOB) und Wäsche. Ich entwerfe dabei aber keine Schnitte, sondern Drucke/Prints. (Es ist mein erster fester Job.)
Die fertige Ware findet man dann zB in Form von Nachthemden mit zB Snoopy Druck oder bedruckte Kindershirts mit aktuellen Kinohelden bei bekannten Textilgroßhändlern, wie wir sie aus der Fußgängerzone kennen.
An für sich also ein schöner Job, aber immer unter Zeitdruck, da unsere Firma darauf spezialisiert ist, die Ware innerhalb von 1 Monat zu entwerfen, zu produzieren und auszuliefern. Normalerweise ist es im Fashionbereich nämlich eher so, dass zB jetzt die Ware für nächstes Jahr Winter angefragt werden würde und man genügen Zeit in Petto hat, bis es zur Produktion kommt.

Daher kann ich im Voraus schon einmal sagen, dass der Job an sich schon mit Stress und Druck verbunden ist, womit ich aber bisher gut klargekommen bin.

Die Rangordnung in der Abteilung ist auch ein wenig kompliziert, aber auch wichtig um gleich meine Situation weiter zu erklären:
Da gibt es (Reihenfolge entspricht der Rangordnung):

• Abteilungsleiter (Herr A.), der mit mir das Bewerbungsgespräch geführt und mich eingestellt hat. Ist zuständig für den Bereich Damenoberbekleidung(DOB) und Herrenoberbekleidung(HAKA). Er war bisher immer sehr nett, verständnisvoll und hat mir bisher bei Problemen immer den Rücken gestärkt.

• Abteilungsleiter (Herr B.), ist zuständig für den Bereich KOB und Wäsche und somit mein Vorgesetzter, der mir die Aufträge erteilt. Leider ist er nicht ganz so umgänglich, aber immer noch von der Art her nett - aber halt kompliziert...

• Produktionsleiter (Herr C.), ist zuständig für den reibungslosen Ablauf der Produktion und Überprüfung unserer Arbeit zuständig. Er ist ebenso sehr nett und man kann sich bei Problemen an ihn wenden.

• Designabteilung, das wäre dann meine Abteilung. Wir sind in einem großen Büroraum 7 Frauen - da ist Ärger eigentlich schon vorprogrammiert... Als ich neu eingestiegen bin, waren aber alle sehr nett und haben immer ihre Hilfe angeboten (die ich eher selten in Anspruch nehmen musste, weil ich im Bereich Design/Gestaltung sowohl technisch als auch praktisch gut bin). Ich habe direkt angefangen für den Bereich KOB/wäsche zu arbeiten, wobei ich davon ausgegangen bin, dass das nur zum Einstieg so wäre, da mich ja der Leiter der Abteilung für DOB/HAKA eingestellt hat (im Laufe der Zeit stellte sich aber heraus, dass die Kollegin, die zurvor für KOB gearbeitet hat, keinen Bock mehr darauf hatte und es daher an mich abgegeben hat.). Zu der Zeit als ich gekommen bin, war eine der Kolleginnen außerdem gerade auf dem Absprung, sodass wiederum ein Arbeitsplatz zu vergeben war. Dadurch konnte ich meine beste Freundin (Frau D.) mit ins Boot holen (sie hat einen etwas speziellen Job bekommen, sie gehört zwar theoretisch auch zum Design Team, kümmert sich aber eher um die Kommunikation mit dem Kunden und die Überprüfung der von uns angefertigten Druckdateien. Bevor sie kam wurde in unserem Büro gefragt ob einer von uns diesen Job machen möchte, aber die Kolleginnen haben mir davon abgeraten), mit der ich auch zuvor die Ausbildung gemacht habe. Gleichzeitig mit ihr (es war ein Monat nach meiner Einstellung) wurde noch eine weitere Mitarbeiterin, Frau E., für den Bereich DOB/HAKA eingestellt. Diese ist wiederum auch eine private Freundin einer Angestellten, aber war den anderen Kolleginnen bis dato unbekannt. Allgemein wurde mir erklärt, dass alle Kolleginnen in diesem Büro auch privat eine enge Freundschaft verbindet und sie sich teilsweise schon kennen, seit sie in den Kinderschuhen steckten.

Die Arbeit an sich fiel mir eigentlich nicht schwer, jedoch die Kommunikation mit meinem Vorgesetzten Herr B. Er übermittelt die Aufträge nämlich meistens mündlich, gibt mir zwar klare Anweisungen die ich befolgen soll, bemängelt aber am Endergebnis immer genau diese (und er hat noch einige solche Mankos)... Daher war ich oft frustriert und muss auch ehrlich zugeben, dass mir die Arbeit mit der Zeit einfach keinen Spaß mehr gemacht hat. Im Laufe der Zeit hat sich außerdem herausgestellt, dass alle Kolleginnen auch seine blöde Art hassen und diesen Vorgesetzten daher nicht leiden können und teilweise sogar die Arbeit mit ihm verweigern. In dem Moment habe ich schon bereut, dass ich mich zuvor nicht für die spezielle Stelle, die ja jetzt Frau D. hat, gemeldet habe...
Nichts desto trotz bekomme ich von Seiten der restlichen Belegschaft und den Vorgesetzten öfters zu hören, dass ich meinen Job gut mache.

So, und das ist der Teil wo meine Problemschilderung quasi beginnt:

Obwohl ich einen Monat früher zum Team gestoßen bin, hat sich schnell ergeben, dass Frau E. besser integriert wurde. Sie wurde schnell auch in private Unternehmungen eingebunden, ich und Frau D. wurden hingegen nie gefragt und eher ausgeschlossen.
Nichts desto trotz waren die Kolleginnen allgemein freundlich und auch verständnisvoll und haben sich auch immer privat angeregt unterhalten und viel gelacht, wobei ich auch immer aktiv mitgewirkt habe.
In manchen Situation haben sie allerdings schon früh allergisch reagiert:
(Ich muss zugeben, dass ich vor meiner Einstellung einfach nicht darüber nachgedacht habe mit dem Personalleiter Dinge zu klären, die zB Urlaub, die Abwicklung der Entschuldigung bei Krankheitsfällen oder ähnlichen Themen anbelangt, und dadurch hatte ich zu Beginn noch viele Fragen, was das anbelangt. Es war mir aber auch unangenehm ihn deswegen erneut anzusprechen zumal ich bereits seit anderthalb Wochen gearbeitet habe.) Daher habe ich dann meine neuen Kolleginnen zB dazu befragt wie man da vorgehen muss und wie das gehandhabt wird. Daraufhin hat eine von ihnen dann schon ganz patzig gesagt „Da will es aber jemand ganz genau wissen...“. Meine Fragen wurden zwar meistens trotzdem beantwortet, aber zB im Fall nach der Krankheitsfrage herrschte irgendwie eine komische Stimmung, worauf ich gefragt habe, ob das irgendwie unangebracht war nachzufragen. Dann meinte die Kollegin, die zuvor mit mir darüber geredet hatte: „Ja, es klingt einfach so als wolltest du uns ausquetschen und versuchen das Beste für dich hier raus zu holen...“. Da war mir schon klar: Die interpretieren die Dinge irgendwie anders als ich...

Als dann aber Frau E. zu uns gestoßen ist, hatte sie wirklich exakt die Selben Fragen wie ich, wobei ihr die Fragen ganz normal und freundlich von der Selben Kollegin beantwortet wurden! Das war das erste Mal, wo ich gedacht habe „Wollt ihr mich vera*****n?“...

Dann kam es im Laufe meiner ersten 2 Monate zu sämtlichen Kleinigkeiten, die ich seltsam fand. Als ich zB meinen Arbeitsplatz „aufgebaut“ habe, habe ich einen Tesaroller bekommen, auf dem ein Namensschild klebte. Auch auf anderen Gegenständen sind mir diese Kleber aufgefallen. Daraufhin habe ich einen neuen darübergeklebt und meinen Namen daraufgeschrieben. Zufällig stand dann eine der Kolleginnen daneben, die dann völlig entsetzt meinte „Geht’s noch? Hier klebt doch keiner seinen Namen auf die Gegenstände!“.

Da ich einen sehr lahmen PC hatte, und zudem mein Designprogramm ständig abgestürzt und Daten verloren gegangen sind, habe ich unsere EDV mehrmals um Hilfe gebeten, meinen PC zu defragmentieren oder mit mir nach einer Lösung zur Verbesserung des PCs zu suchen. Frau E hatte das Selbe Problem, hat aber weder die EDV angeschrieben, noch nach Lösungswegen gesucht. Sie ist einfach immer wie ein Kleinkind aufgesprungen, hat geschrien, auf dem Boden gestampft und hat einmal sogar angefangen zu weinen, wenn ihr Programm abgestürzt ist.
Tja, der Mann von der EDV rief dann eines Tages an und meinte, er hätte für mich einen brandneuen PC bestellt, der extra für die Designarbeit gemacht ist. Ich soll mich bitte darauf vorbereiten dass er die Tage meinen alten PC abbaut und den neuen aufstellt. Am Ende des Gespräches habe ich extra noch gesagt, dass Frau E auch so ein Problem mit ihrem PC hat wie ich und ich dafür bin, dass ihr auch ein neuer PC zur verfügung gestellt wird. Das hat er aber verneint, sie bräuchte keinen...
Da war das Geschrei natürlich wieder groß, sodass ich sogar angeboten habe, dass ich einen der noch neueren PCs mit einer der Kolleginnen tauschen könnte und sie dann dafür den brandneuen bekommt (die andern haben nämlich auch ziemlich neue PCs). Wollte sie aber auch nicht...
Dann durfte ich mir so sachen anhören wie „Ich arbeite 4 Jahre hier und immernoch an dem Selben scheiß PC“. Als der PC vor gesammelter Mannschaft dann aufgebaut wurde und ich auch noch einen großen neuen Bildschirm dazu bekommen habe (was ich wirklich unnötig fand), habe ich nochmal darauf hingewiesen, dass Frau E vielleicht auch einen neuen PC brauchen könnte. Das hat der Mann von der EDV aber ignoriert (ich glaube er mag mich, weil ich ihm erklärt habe dass ich mit PCs im allgemeinen sehr gut umgehen kann, daher hat er mir auch als einzige im Büro am PC administratorrechte erteilt :P).
Dann war es so, dass einen Tag später ein Fehler am Bildschirm aufgetreten ist, weil irgendwas mit den LEDs nicht in ordnung war, daraufhin hat der Mann von der EDV mir erneut einen neuen Bildschirm der identisch ist gebracht und ihn ausgetauscht. Da haben alle dann nochmal doppelt so blöd geguckt...

Naja, bis auf diese Kleinigkeiten war es ansonsten aber Still und einigermaßen harmonisch, sodass ich sogar dachte dass ich endlich auch angekommen wäre - bis Mitte/Ende November... Bei meiner Einstellung wurde ich auch darauf hingewiesen, dass wir einige Male im Jahr auf Kundentermine oder Workshops reisen müssen. Frau D. ist während ihrer ersten 2 Monate im Betrieb schon 3 Mal international gereist, was ich klasse fand und was von vornherein klar war, da sie eben diese besondere Position eingenommen hat. Dann kam im November eigentlich die Gelegenheit für mich, auch auf einen Außentermin nach München zu reisen. Die neue Frau E. hat aber so sehr gequängelt und sich in den Vordergrund geschoben, dass ich ihr den Vortritt gelassen habe und sie zusammen mit einer erfahrenen Kollegin schließlich gereist ist. Kurz darauf wurden wir dann angesprochen, dass im Januar 3 Kolleginnen für 3 Tage auf eine große Messe in Berlin fahren sollen und wir abklären, wer fahren soll. Daraufhin hat Frau E. direkt wieder ganz laut geschrien, dass sie mit will. Worauf ich gesagt habe: „Ich möchte mich nicht aufdrängen, aber ich habe beim letzten Mal der Kollegin den Vortritt gelassen. Ich wurde als Erste von 3 neuen Mitarbeiterinnen eingestellt und bin als einzige noch nie gereist...“. Die Gesichter der Kolleginnen kann man sich dazu sicher allzu gut vorstellen, gesagt hat aber niemand was. Entscheiden konnten wir dann aber vorerst sowieso nichts, da eine Kollegin in Urlaub war und wir auch sie fragen wollten. Am Ende der Selben Woche wurde ich dann gefragt, ob ich am kommenden Dienstag mit zu einem nahegelegenen Kunden fahren möchte, was ich nicht verneint habe. Das haben die anderen Kolleginnen auch mitbekommen. Es kam dann der Montag, an dem alle Kolleginnen wieder zurück im Büro waren. Der Tag verging jedoch, ohne dass die Messe angesprochen wurde. Am Dienstag bin ich dann die ersten 2 Stunden im Büro gewesen und bin dann mit Frau D. zum Kunden gefahren. Nach 3 Stunden kamen wir zurück... Erst am Freitag der Selben Woche habe ich dann erfahren, dass die Kolleginnen während meiner Abwesenheit darüber entschieden haben, wer mitfährt... Mitfahren darf, selbstverständlich, auch Frau E.!
Im Gegenzug dazu –sie hatten tatsächlich noch ein Ass im Ärmel!- soll ich mit der Auszubildenden (die sitzt auch bei uns und gehört zu den 7 Kolleginnen) ebenfalls im Januar für einen Tag nach Hamburg zu einem Workshop fliegen... Darüber habe ich mich wiederum dann wirklich gefreut und keinen Aufstand wegen der anderen Reise gemacht
.
In dieser Zeit hat meine Freundin, Frau D., unser Büro verlassen, da sie Arbeitstechnisch besser mit einem anderen Kollegen in einem getrennten Büro sitzen sollte. Frau D. war überaus froh darüber...

Nun war es währenddessen so, dass eine der Kolleginnen Anfang Dezember einen nervlichen Zusammenbruch am Arbeitsplatz erlitten hat (es war wohl nicht ihr Erster) und seither der Arbeit fern gebleiben ist und man auch nicht sagen kann, wann sie zurückkehren wird. Dabei war es ausgerechnet die Kollegin, bei der ich das Gefühl hatte mich am besten von allen zu verstehen. Was nun wirklich mit ihr los ist, wo sie jetzt steckt, wie es ihr geht, das darf ich aus irgendwelchen Gründen nicht erfahren... Ich weiß nur, dass sie wohl mit dem Druck nicht umgehen konnte. Die Kolleginnen (inklusive Frau E.) sind auf jeden Fall bestens informiert und stehen in direktem Kontakt mit ihr, verschweigen mir gegenüber aber jede Information. Mittlerweile muss ich auch ehrlich sagen, dass es mich nicht mehr interessiert, auch wenn’s traurig ist...
Als eines Morgens dann eine Kollegin aus dem Büro des Abteilungsleiters Herr A. kam, sagte sie „Leute... Herr A. überlegt jemand neues einzustellen, der vorerst die Arbeit der kranken Kollegin übernimmt... *betretenes Schweigen* Wir wissen ja nich wann sie zurück kommt und können die Arbeit unter uns auch nicht aufteilen weil wir selbst viel zu viel zu tun haben...“. Daraufhin habe ich vorgeschlagen, dass ich gerne die Arbeit machen würde, um vielleicht auch von Herr B. wegzukommen. Mein Gedanke war a) damit Abhilfe zu schaffen und b) bevor wieder jemand neues eingestellt wird, erstmal für Zufriedenheit auf meiner Seite zu sorgen, da ich oft genug betont habe, wie unglücklich ich mit der Arbeit mit Herrn B. bin. Zuerst wurde dann gemotzt, weil ich ja von Herr B. eingestellt wurde und ich mir das nicht aussuchen könnte (was ja nicht stimmt, weil ich von Herr A. eingestellt wurde. Das habe ich zwar auch oft genug gesagt, aber das scheinen sie immer zu überhören). Die Kollegin verließ daraufhin wutentbrannt mit einer anderen Kollegin das Büro, als sie dann wieder kam stellte sie sich dann zu mir und meinte „Hör mal, eigentlich ist dein Vorschlag gar nicht so schlecht. Du kannst ja mit Herr A. darüber reden und wenn du deine Arbeit gut machst bist du quasi eh schon mit bei uns drin und dann muss Herr B. halt gucken, dass er selbst einen Designer einstellt...“. Daraufhin kam von den anderen Kolleginnen Zustimmung... In dem Moment kamen mir sofort die Tränen, weil ich mich so über ihr Verhalten geärgert habe, konnte mich aber noch zusammenreißen und die Tränen verstecken. Ich hbin dann aber nicht zu Herr A. gegangen, weil mir das einfach zu blöd war. Das war an einem Mittwoch, die nächsten 2 Tage verhielten sich dann alle mir gegenüber irgendwie seltsam, die Atmosphäre im Büro war irgendwie komisch, angespannt, ruhig... Bei Fragen habe ich nur kurze, bestimmende Antworten erhalten und privat geredet oder gelacht wurde gar nicht. Freitag habe ich dann meinen Mut zusammengenommen und zwei Kolleginnen darauf angesprochen, ob ich irgendwas getan hätte. Sie sagte: „Ja, am Mittwoch kam es so rüber als wolltest du jetzt den Posten der kranken Kollegin wegschnappen. Das kam nicht so gut... Aber allgemein sind wir alle sehr gestresst und brauchen dringend Urlaub und dann belastet uns die Situation mit der kranken Kollegin... Du solltest nicht alles, was momentan gesagt wird so ernst nehmen...“

Dann hatte ich erstmal Urlaub, bis Dienstag nach Weihnachten. Ich war diese Tage komplett alleine im Büro, und auch die Abteilungsleiter sind im Urlaub. Ich musste dann an dem PC einer Kollegin eine Email suchen, um einen Kunden zu kontaktieren. Was mir dabei jedoch in die Hände fiel, hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen: Eine Mail von jenem Mittwoch, in der diese Kollegin (es ist die, die ich an dem Freitag angesprochen hatte und zudem soll ich im Januar mit ihr zusammen die reise nach Hamburg machen) zusammen mit 2 anderen (darunter auch Frau E) über mich schrieben:
„Diese blöde, ich könnte sie killen. Sie will der kranken Kollegin den Job wegschnappen!“
„Blöde scheiß kuh“ „Sie ist ein egoistischer Mensch“ „Sie ist einfach anders als wir...“ „Sie kommandiert rum“ „Wir finden sie alle scheiße“ „Sie geht mir auch voll auf die nerven“„Aber wir sind eine eingeschossene Gemeinschaft und haben uns alle lieb“...

Zuerst konnte ich es nicht glauben, dann musste ich sehr viel weinen. Meine Freundin, Frau D. habe ich dann zu mir rüber ins Büro geholt und sie konnte es auch nicht fassen... Sie ist ein sehr impulsiver Mensch und war auch häufig während der Zeit in unserem Büro sehr gestresst und hat sich oft laut aufgeregt, ich bin eher das Gegenteil: Ruhig, ausdauernd, ich ärgere mich leise und schlucke viel Kummer runter statt einen Aufstand zu machen, sage aber meine Meinung und bin ehrlich. Sie meinte auf die Email „wow, ich hätte wirklich gedacht dass sie sicher sowas über MICH schreiben wegen meiner lauten Art, aber über dich... das hätte ich nie gedacht.“ Sie sagt auch, ich soll mir nicht so viele Gedanken machen, aber ich kann sie einfach nicht abstellen. Sie ist sehr tough und meint, dass ihr sogar lieber wäre wenn es gegen sie gegangen wäre, denn das wäre ihr am ar*** vorbei gegangen. Aber ich kann das einfach nicht... Dann haben wir Herr C. dazu geholt, dem ich unter vielen Tränen die Mail präsentiert habe. In seinem Gesicht war abzulesen, dass er sowas nie von den Kolleginnen erwartet hätte. Zusammen haben wir beschlossen, am Montag Frau E, die alleine aus dem Urlaub wiederkehrt, in einem Gespräch um Erklärung zu bitten. Er hat aber auch gleichzeitig gesagt, dass er nur als neutrale Person dabei sein und zuhören wird, weil er die Kolleginnen nett findet und in diesem Fall keine Partei ergreifen will. Kann ich natürlich verstehen.

Wenn ich zu Hause bin kann ich die Gedanken daran einfach nicht ausblenden. Die letzten 2 Nächte habe ich schlecht geschlafen, bin gestern zur Arbeit gegangen ohne mich zu schminken (was eigentlich unmöglich für mich ist) und habe gestern Abend auch noch Migräne dazu bekommen... Heute war ich dann beim Hausarzt, dem ich all dies, was ich hier geschrieben habe, auch geschildert habe. Er hat mich unverzüglich wegen Mobbing am Arbeitsplatz krank geschrieben. Ich könnte mir zwar aussuchen für wie lange, aber ich habe erstmal nur heute diesen einen Tag genommen, weil ich bis Ende Januar noch in der Probezeit bin und nicht fehlen will. Der Arzt ratet mir dringend die Konfrontation mit Frau E am Montag, vor allem weil sie die Mail gestartet, und als einzige der 3 mit Schimpfwörtern geschrieben hat. Aber jetzt mache ich mir wieder Sorgen, denn ich weiß ganz genau, dass Frau E. sich danach mit den anderen beiden Kolleginnen in Kontakt setzen wird. Und dann haben sie eine Woche, bis sie wieder alle aus dem Urlaub kommen, um mir eventuell einen Strick daraus zu dehen. Ich habe gegenüber dem Arzt auch betont, dass ich wirklich niemandem schaden will, sondern jetzt einfach selber meine Ruhe brauche. Er meinte aber, dass es im schlimmsten Fall zur Kündigung, für mich und den Kolleginnen (vor allem Frau E.), kommen kann, da wohl ein Schreiben an den Arbeitgeber wegen Mobbing gerichtet wird... (weiß darüber irgendjemand was? Ist das wirklich so?). Ich denke aber, dass wenn dann nur ich gekündigt werden würde, weil einfach der Job der anderen wichtiger ist und unter den 3 auch ein Senior ist, die schon seit 8 Jahren dort angestellt ist und privat mit dem Abteilungsleiter verschwägert ist.

Ich kann das einfach nicht verstehen... Vornerum tun sie alle so nett und sagen nichts böses gegen mich. Bieten mir sogar immer etwas an, wenn sie zB einen Apfel geschnitten haben, und zeigen mir private Bilder von ihren Handys... Lassen mich sogar von ihren Bettgeschichten wissen und binden mich auch sonst in Gesrpäche ein. Vor Allem habe ich mir, besonders am Anfang, Mühe gegeben mich anzupassen uns meinen Platz in der Gruppe zu finden... Dabei wollte ich sicher nicht Diesen haben!

Mein Freund meint ich übertreibe, steigere mich zu sehr in die Sache hinein und findet es lächerlich, dass ich das alles abtippe. Er meint, es war ja nur diese eine Email von diesem einen Tag, als sie sich über mich aufgeregt haben... Aber für mich ist es irgendwie mehr als das... die Sätze „Sie ist ein egoistischer Mensch“ und „Wir finden sie alle scheiße“ treffen mich besonders, und ich denke nicht dass man soetwas schreibt, wenn man sich mal einen Tag über eine Person geärgert hat.

Jetzt bin ich ganz gespannt auf den Montag, hoffe aber dass ich jetzt etwas abschalten und Silvester mit meinen Freunden irgendwie genießen kann.

Aber mich würde auch eure Meinung zu meiner Situation brennend interessieren. Übertreibe ich wirklich oder ist es mein Recht mich darüber aufzuregen?
Bitte helft mir weiter...
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AudreyHepburn

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#2

01.01.2012, 18:57

AW: Bitte um Hilfe und Meinung zu meiner Situation (Mobbing)

Hi,
Vorsicht, steigere Dich bloß nicht in was rein! Alle stehen unter Druck, aus irgendeinem Grund können Dich ein paar nicht leiden. Nimm das einfach als Information. Man muss sich ja nicht mit allen Leuten gleich gut verstehen!
Wenn Du jetzt die Sache aufbauschst, kann es schnell eskalieren. Du hättest einfach diese E-Mails lesen, wieder zumachen und zu niemandem bei der Arbeit darüber sprechen sollen. Jetzt hast Du noch andere Leute informiert, die Sache breit getreten. Was soll denn jetzt die Kollegin von Dir denken, wenn Du auf ihrem Computer rumstöberst und gleich auf krank machst und den Chef informierst?
Also, ich wäre an ihrer Stelle sauer. Man wird sich doch mal über jemanden ärgern dürfen!
Du hättest die Sache maximal noch mit ihr unter vier Augen besprechen können, aber eigentlich gibt es da nichts zu besprechen. Sie hat sich über Dich geärgert, irgendwie passt ihr Deine Art nicht. Punkt. So ist es eben. Man wird sich nie mit allen Leuten gut verstehen können.
Ich glaube, Du denkst arg viel nach und willst anscheinend auch immer alles perfekt machen und die ideale Lösung finden etc. Das ist gefährlich. Da kann wirklich schnell aus einer Mücke ein Elefant werden!
Audrey
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