AW: Ich bin also doch überempfindlich?
Hi Audrey,
Euer Thema des Job- Nomaden kenne ich auch sehr gut, ich arbeite zwar schon seit 8 Jahren im gleichen Betrieb, aber die Situation hat sich deshalb nicht gross geändert. An diesem kleinen ländlichen Ort bin ich noch immer die "Zugezogene". Die "Einheimischen" genügen sich selber und erleben jemanden Fremden eher als bedrohlich weil sie nichts anderes kennen. Die Angst kommt leider vor der Neugier oder dem Interesse. Die meisten Leute sind nett, Anknüpfungen zu einem gemeinsamen Gesprächsstoff gibt es jedoch nach wie vor wenig. Viele erleben sich als diejenige mit "Vorrecht" .
Das ständige sich anpassen müssen macht mich zuweilen auch dünnhäutig und bin froh um die wenigen guten Kontakte die ich habe mit denen ich mich wirklich austauschen kann ohne Small Talk machen zu müssen.
Dazu ein Erlebnis als alleinstehende Frau:
Im betrieb gibt es einen Mann, ich nenne ihn Rudi, der hat mich in den ersten Jahren belästigt: Mich während der Arbeit an der Tallie angefasst. Die ersten Male bin ich so erschrocken, dass ich nur perplex verstummte. Dann habe ich mich vorbereitet und beim nächsten Mal habe ich ihm unter Zeugen klar und deutlich gesagt, er soll damit aufhören, ich wolle das nicht.
Der hat mir dann frech geantwortet, dass er das weitermache wenn ER das will, und mich ausgelacht.
Stinksauer habe ich mir dann überlegt, an wen ich mich wenden soll:
Die offizielle Anlaufstelle bei sexuellen Belästigungen im Betrieb ist der Klinikdirektor selber. Aber da gibt es ein kleines, nicht unwichtiges Detail:
- Rudi und der Direktor sind dick mit einander befreundet, machen jährlich eine Theateraufführung im Dorf, die Themen drehen sich meistens um irgendwelche Eheszehnen mit Fremdgehen u.s.w.
am Rande der Gürtellinie
- Rudis Haus sehe ich von meinem Balkon aus, seine Frau ist sehr nett und betreibt den kleinen Dorfladen in denen ich regelmässig meine Einkäufe mache.
Jetzt kannst Du Dir die Erfolgschancen ausmalen die ich da hab wenn ich mich über ihn beschweren gehe......
ich hab es dann so gelöst:
Ich bin zur Frau des Direktors gegangen, sie hat die Leitung des Personalwesens (Filz Ahoi!) und habe Meldung gemacht. Sie hat den Hergang aufgeschrieben und mir das Dokument in einem verschlossenen Couvert ausgehändigt. Es soll nicht in meine Personalakte kommen.
Ich konnte offen mit ihr reden, ich habe mich für folgende Vorgehensweise entschieden:
ich habe Rudi nochmals klar mitgeteilt, er solle aufhören mich ins lächerliche ziehen, dass ich es ernst meine, er müsse diese Handlungen in Zukunft unterlassen.
Seither grüsst er mich nicht mehr (seit ca 5 Jahren) und meidet meinen Kontakt.
Ich finde zwar seine Sauertopfmiene die er mir gegenüber macht lästig, aber mir ist es lieber wenn er mich in Ruhe lässt.
Einen letzten Trumpf habe ich noch in der Hand:
Ich gehe nicht mehr in den Dorfladen einkaufen, und Wenn er es noch einmal wagt mich anzufassen erzähle ich seiner Frau was passiert ist.
Ich finde den Verlauf schade, er macht mich traurig, aber ich kann die Leute nicht ändern, gegen Borniertheit ist halt einfach kein Kraut gewachsen.......
Mahakalla
Hi Audrey,
Euer Thema des Job- Nomaden kenne ich auch sehr gut, ich arbeite zwar schon seit 8 Jahren im gleichen Betrieb, aber die Situation hat sich deshalb nicht gross geändert. An diesem kleinen ländlichen Ort bin ich noch immer die "Zugezogene". Die "Einheimischen" genügen sich selber und erleben jemanden Fremden eher als bedrohlich weil sie nichts anderes kennen. Die Angst kommt leider vor der Neugier oder dem Interesse. Die meisten Leute sind nett, Anknüpfungen zu einem gemeinsamen Gesprächsstoff gibt es jedoch nach wie vor wenig. Viele erleben sich als diejenige mit "Vorrecht" .
Das ständige sich anpassen müssen macht mich zuweilen auch dünnhäutig und bin froh um die wenigen guten Kontakte die ich habe mit denen ich mich wirklich austauschen kann ohne Small Talk machen zu müssen.
Dazu ein Erlebnis als alleinstehende Frau:
Im betrieb gibt es einen Mann, ich nenne ihn Rudi, der hat mich in den ersten Jahren belästigt: Mich während der Arbeit an der Tallie angefasst. Die ersten Male bin ich so erschrocken, dass ich nur perplex verstummte. Dann habe ich mich vorbereitet und beim nächsten Mal habe ich ihm unter Zeugen klar und deutlich gesagt, er soll damit aufhören, ich wolle das nicht.
Der hat mir dann frech geantwortet, dass er das weitermache wenn ER das will, und mich ausgelacht.
Stinksauer habe ich mir dann überlegt, an wen ich mich wenden soll:
Die offizielle Anlaufstelle bei sexuellen Belästigungen im Betrieb ist der Klinikdirektor selber. Aber da gibt es ein kleines, nicht unwichtiges Detail:
- Rudi und der Direktor sind dick mit einander befreundet, machen jährlich eine Theateraufführung im Dorf, die Themen drehen sich meistens um irgendwelche Eheszehnen mit Fremdgehen u.s.w.
am Rande der Gürtellinie
- Rudis Haus sehe ich von meinem Balkon aus, seine Frau ist sehr nett und betreibt den kleinen Dorfladen in denen ich regelmässig meine Einkäufe mache.
Jetzt kannst Du Dir die Erfolgschancen ausmalen die ich da hab wenn ich mich über ihn beschweren gehe......
ich hab es dann so gelöst:
Ich bin zur Frau des Direktors gegangen, sie hat die Leitung des Personalwesens (Filz Ahoi!) und habe Meldung gemacht. Sie hat den Hergang aufgeschrieben und mir das Dokument in einem verschlossenen Couvert ausgehändigt. Es soll nicht in meine Personalakte kommen.
Ich konnte offen mit ihr reden, ich habe mich für folgende Vorgehensweise entschieden:
ich habe Rudi nochmals klar mitgeteilt, er solle aufhören mich ins lächerliche ziehen, dass ich es ernst meine, er müsse diese Handlungen in Zukunft unterlassen.
Seither grüsst er mich nicht mehr (seit ca 5 Jahren) und meidet meinen Kontakt.
Ich finde zwar seine Sauertopfmiene die er mir gegenüber macht lästig, aber mir ist es lieber wenn er mich in Ruhe lässt.
Einen letzten Trumpf habe ich noch in der Hand:
Ich gehe nicht mehr in den Dorfladen einkaufen, und Wenn er es noch einmal wagt mich anzufassen erzähle ich seiner Frau was passiert ist.
Ich finde den Verlauf schade, er macht mich traurig, aber ich kann die Leute nicht ändern, gegen Borniertheit ist halt einfach kein Kraut gewachsen.......
Mahakalla
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