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auf wackeligen Beinen, stehe aber noch! Meine Leidensgeschichte -

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  • auf wackeligen Beinen, stehe aber noch! Meine Leidensgeschichte -

    Hallo liebe Foris,

    ich bin ganz frisch hier und möchte gleich mal meine Leidensgeschichte loswerden (aufdringlich, ich weiß).
    Ich bin seit fast neun Jahren in einem Dienstleistungsunternehmen, in dem ich auch gelernt habe. Dass dort ein rauher Ton herrscht, weiß ich ja, aber dass ich mal unter die Räder kommen würde, hätte ich nie gedacht. Vor zwei Jahren wurde ich "befördert" unter eine Abteilungsleiterin, die bekannt ist für ihr cholerisches Verhalten, persönliche Angriffe und Schikanen. Naja, die erste Zeit ging es mal besser mal schlechter. Vor einem Jahr schließlich
    hatte ich in einer Abteilung in Vollzeit zu arbeiten und zwei weitere, um die ich mich kümmern musste. Urlaub gab es für mich nur, wenn die drei anderen Abteilungen ihren eingereicht hatten. Ich war körperlich fertig und vielleicht sind mir ein paar Fehler unterlaufen. Gebe ich gerne zu. Aber anstatt mit mir zu reden und eine Lösung zu finden, wurde ich schikaniert, beleidigt und bei den Chefs madig gemacht. Die Beleidigungen meiner Abteilungsleiterin reichten täglich über "dumm, doof und keinen Verstand im Kopf" "zu nichts zu gebrauchen" "läuft nur den ganzen Tag faul herum". Letzten Herbst schließlich bin ich zusammengebrochen, Migräneanfälle, nicht fähig zu essen oder zu schlafen. Naja. Nach drei Monaten Krankheit mit psychotherapeutischer Behandlung kehrte ich erst einmal zu meinem Arbeitsplatz zurück, sagte aber klipp und klar, dass ich nicht mehr lange bleiben würde. Heute schließlich kam der Seniorchef auf mich zu und fragte mich, warum ich denn gehen wollte. Als ich sagte, dass ich nicht in einem Betrieb bleiben wolle, der mich so fertiggemacht hätte, warf er mir an den Kopf: "Du hast doch einen Knall, geh wieder in psychiatrische Behandlung, du bist nicht normal im Kopf. Mit Dir kann man nicht vernünftig reden." Als ich ihn dann sagte, dass er solche Äußerungen nicht fallen lassen sollte, sagte er: "Hier weiß doch sowieso jeder, dass Du ein Psycho bist. Der ganze Betrieb weiß über Deinen Knall bescheid."
    Ich würde ihn am Liebsten wegen Beleidigung und übler Nachrede verklagen. Die ganzen Chefs haben sich zurechtgebogen, dass ich krank war, weil ich "bekloppt" bin und nicht weil ich krank gemobbt wurde.
    Sorry für den langen Text, aber das musste ich mal loswerden.

  • #2
    AW: auf wackeligen Beinen, stehe aber noch! Meine Leidensgeschichte -

    Hallo Danielle, ich habe auch so etwas
    Ähnliches erlebt - ebenfalls bei einem angeblich so tollen IT-Dienstleister.
    Für eine Hilfsarbeit wurde ich erst von München nach Karlsruhe bestellt. Wenn ich Bedenken äußerte, wurde ich laut angebrüllt und fertig gemacht.
    4 Monate nach meinem Umzug wurde mir gesagt, dass die Tätigkeit demnächst automatisiert würde. Nun bekam ich die Aufforderung, mich selbst nach einem neuen Job (intern oder extern) umzusehen. Immer wieder wurde mir mit Kündigung gedroht. Ich Beschwerte mich beim Betriebsrat, wo die Dame Eins aufs Dach bekam.
    Die Einzelgespräche mit meiner Chefin wurden nun immer unerträglicher. Leider fand ich keinen engagierten Rechtsanwalt.
    2 Rechtsanwälte zogen den Schwanz ein und sagten mir, dass meine Geschichte nichts Besonderes sei.
    Die Arbeitsgerichte würden solche Fälle im Schnellverfahren abhaken.
    Ich habe dann einen Aufhebungsvertrag unterschrieben - ohne Anwalt.

    Das Arbeitsamt hatte meinen Fall als Mobbing anerkannt.
    Vielleicht hast du ja mehr Glück und findest einen besseren Anwalt.
    Schreibe alles mit Uhrzeit, Datum und Ort auf, was die Vorgesetzte von sich gibt.

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    • #3
      AW: auf wackeligen Beinen, stehe aber noch! Meine Leidensgeschichte -

      Hallo Danielle!
      Cholerische Menschen sind oft süchtig nach Adrenalin. Das hat den Efekt das diese Menschen oft heftigst aufbrausen und auch oft beleidigend und übergriffig sind. Aber es sind auch ganz oft ganz schwache und ängstliche Menschen welche wie ein krankes Tier nur um sich herum beißen. Einen Vorteil haben diese Menschen aber. Sie sind nicht besonders nachtragend und hören nach dem Adrenalinausstoß relativ schnell wieder auf. Trotzdem sollten diese Menschen sich sozialvertäglich verhalten. Wenn andere Kollegen auch unter den Ausbrüchen deiner Vorgesetzten leiden, hast Du jemanden zum Teilen deines Schmerzes. Andererseits kann es aber auch sein das Du etwas persönlicher nimmst als es Dir gut tut. Versuche Sachkritik von Identitätskritik zu trennen. Ein "Das hast Du schlecht gemacht " bedeutet nicht das Du schlecht seist sondern bezieht sich auf das ergebnis Deiner Tat. Das ist eine Sachkritik. Versuche doch mal Deine Stärken herauszuarbeiten und diese Deutlich zu zeigen. " Das kann ich machen weil ich das besonders gut kann" ist ein Satz den Du des öfteren mal anbringen solltest. Identitätskritik kann man mit " Ich weis - wurde mir schon gesagt" abblocken. Das ist eine Reagtion mit der der Mobber nicht rechnet und Ihm den Wind aus den Segeln nimmt. Und Mobber sind schwach. Mache Dich nicht zum Opfer. Schreibe Dein Mobbingtagebuch HANDSCHRIFTLICH. Mir hat es geholfen mich selbst zu loben. "Oh mann bin ich heute wieder gut" sage ich mir öfters auch mal laut - OK?

      Alteisenfahrer

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