Hallo, ich bin neu im Forum und fand die hier geschilderten Geschichten traurig und erschütternd. Ich bin leider zweimal selber Opfer von Bossing/Mobbing geworden. Ob es beim zweiten Mal Mobbing war, weiß ich gar nicht, aber ich kämpfe immer noch sehr mit den Folgen, da ich die Sache nicht abhaken kann. Damit ihr wisst, worum es geht, muss ich etwas ausholen.
Nach dem Studium von ca. 12 Jahren fing ich in einem kleinen Familienbetrieb an zu arbeiten. Der Seniorchef hatte eine Assistentin, die mich gemobbt hat. Sie wusste genau, wie sie bei mir Fehler provozieren konnte. Als graue Eminenz im Hause hat sie dann gezielt Stimmung gegen mich beim Chef und seinen Söhnen gemacht. So fand ich z.B. auf seinem Schreibtisch einen Artikel, dass Dicke schlechter Denken können. Jeder Fehler kam sofort aufs Trapez und ich wurde fertig gemacht. Letztendlich hatte ich das Glück, eine Kur in einer psychosomatischen Klinik zu bekommen und nachher noch einige Stunden Verhaltenstherapie. Dort wurde mir klar, dass ich aufgrund besserer Sprachkenntnisse und einer besseren Ausbildung für sie Konkurenz war, die sie wegdrücken wollte. 2006 wurde eine Änderungskündigung ausgesprochen, ich sollte in einem anderen Bereich freiberuflich weitermachen. Darauf bin ich zum Schein eingegangen, habe mir aber etwas anderes im öffentlichen Dienst gesucht, so dass ich hoch erhobenen Hauptes gegangen bin. Der einzige Schaden, der geblieben ist, ist dass ich immer noch Herzrasen kriege und Panik, wenn ich glaube, etwas falsch gemacht zu haben. Ich muss mir dann konsequent sagen, dass ich nur meine Arbeit mache, und Fehler halt ohne Absicht passieren.
Bei meinem neuen Arbeitgeber lief alles zunächst super. Wir sind mit einem ganzen Schwung Kollegen, zunächst bis Ende 2008 befristet eingestellt worden. Mit einer Kollegin habe ich mir einen Aufgabenbereich und ein Büro geteilt. Wir haben uns auch privat sehr gut verstanden und hatten viel Spaß. Im Frühjahr 2008 wurden dann Gespräche geführt, wie es weitergeht. Einige Kollegen wurden vertröstet bis September, einigen wurde sofort eine langfristige Vertragsverlängerung angeboten. Meine Kollegin gehörte zur ersten, ich zur zweiten Gruppe. Sie wurde letzendlich weiter übernommen. Zu Beginn 2009 verließ eine andere Kollegin unser Team. Ich fand ihr Aufgabengebiet nicht uninteressant. Da ich bereits in einem Personalgespräch meinem Teamleiter gesagt hatte, dass ich mir auch etwas anderes vorstellen könne, habe ich gedacht, steh zu deinem Wort und bin zu ihm. Er fand meine Idee nicht schlecht und sagte, dass ich wechseln könne. Er bat mich jedoch um Stillschweigen. Er wolle das Team insgesamt über Umorganisationen informieren und mit meiner Kollegin persönlich sprechen. Ich habe also meine neuen Job angetreten, war gut. Damit verbunden war auch ein Zimmerwechsel, statt mittendrin sass ich am Rand. Im laufe der Zeit merkte ich, dass die Kolleginnen immer mehr Abstand zu mir suchten. Wenn ich mich nicht selber eingeklinkt hätte, um z.B. Mittag zu essen, hätte man mich nicht angesprochen. Insbesondere das Verhalten meiner ehemaligen Büronachbarin fiel mir auf. Daraufhin habe ich mir Gott sei Dank ein Herz gefasst und gefragt was los sei. Sie hat mir dann einige Dinge an den Kopf geknallt, die mich echt fertig gemacht haben. Ich hätte dies und jenes gesagt, wäre völlig abgedreht und karrieregeil. Das würden auch andere sagen. Daraufhin habe ich ihr gesagt, dass ich gedacht hätte, dass wir befreunden seien und dass sie mich besser kennen müsste. Ich habe ihr auch gesagt, dass ich zu dem Wechsel nichts sagen durfte. Ansonsten hätte ich von ihr auf jeden Fall erwartet, dass sie mir sagt, ob ich nicht mehr alle hätte. Ich war wirklich fertig und hab ihr auch gesagt, dass ich es absolut schlimm finde, jemanden so vor die Wand laufen zu lassen. Ich bin mir sehr sicher, dass sie mich auch bei Kollegen schlecht gemacht hat. Dazu muss ich auch sagen, dass wir gemeinsam bei den Weight Watchers gestartet sind und ich durchgehalten habe und nie mehr alles zugenommen habe. Sie hat nach einigen Wochen abgebrochen. Gegenüber dem Team und meinem Chef habe ich meinen Mund gehalten und das Thema nicht angesprochen. Ich wollte nicht als teamunfähig darstehen, da ich nur befristet angestellt war. Von seiten der Geschäftsführung wurde auch offen ein Kampf um feste Stellen ausgerufen. Ich habe natürlich versucht, immer mein Bestes zu geben, da für mich klar war, dass so eine Chance nicht mehr kommt.Gott sei dank wurde ich Ende 2010 in eine Geschäftsstelle versetzt, wo es mir wieder erwarten super gefallen hat und habe eine feste Stelle. Jedoch laufe ich seit dieser Zeit mit einer totalen Unsicherheit durch die Gegend, wie ich auf andere Leute wirke. Ich habe seitdem einen richtigen Klos im Magen. Mein altes Team spukt mir richtig im Gehirn rum. Durch meine positiven Erfahrungen mit meinen neuen Kollegen, weiß ich, wie menschlich schwierig die Situation dort war, jedoch krieg ich die Sache nicht aus dem Kopf. Ich habe mittlerweile keine Berührungspunkte mehr mit denen und bin weg. Ich schaffe es aber nicht, die Sache loszulassen. Ich habe sogar schon überlegt, die Pflanze, die ich von den Kollegen zum Abschied geschenkt bekommen habe, wegzuschmeissen, obwohl sie wunderschön ist und mir viel Freude bereitet.
Vielleicht habt ihr Tips. Entschuldigt für die Länge. Aber es ging ja auch über Jahre.
Nach dem Studium von ca. 12 Jahren fing ich in einem kleinen Familienbetrieb an zu arbeiten. Der Seniorchef hatte eine Assistentin, die mich gemobbt hat. Sie wusste genau, wie sie bei mir Fehler provozieren konnte. Als graue Eminenz im Hause hat sie dann gezielt Stimmung gegen mich beim Chef und seinen Söhnen gemacht. So fand ich z.B. auf seinem Schreibtisch einen Artikel, dass Dicke schlechter Denken können. Jeder Fehler kam sofort aufs Trapez und ich wurde fertig gemacht. Letztendlich hatte ich das Glück, eine Kur in einer psychosomatischen Klinik zu bekommen und nachher noch einige Stunden Verhaltenstherapie. Dort wurde mir klar, dass ich aufgrund besserer Sprachkenntnisse und einer besseren Ausbildung für sie Konkurenz war, die sie wegdrücken wollte. 2006 wurde eine Änderungskündigung ausgesprochen, ich sollte in einem anderen Bereich freiberuflich weitermachen. Darauf bin ich zum Schein eingegangen, habe mir aber etwas anderes im öffentlichen Dienst gesucht, so dass ich hoch erhobenen Hauptes gegangen bin. Der einzige Schaden, der geblieben ist, ist dass ich immer noch Herzrasen kriege und Panik, wenn ich glaube, etwas falsch gemacht zu haben. Ich muss mir dann konsequent sagen, dass ich nur meine Arbeit mache, und Fehler halt ohne Absicht passieren.
Bei meinem neuen Arbeitgeber lief alles zunächst super. Wir sind mit einem ganzen Schwung Kollegen, zunächst bis Ende 2008 befristet eingestellt worden. Mit einer Kollegin habe ich mir einen Aufgabenbereich und ein Büro geteilt. Wir haben uns auch privat sehr gut verstanden und hatten viel Spaß. Im Frühjahr 2008 wurden dann Gespräche geführt, wie es weitergeht. Einige Kollegen wurden vertröstet bis September, einigen wurde sofort eine langfristige Vertragsverlängerung angeboten. Meine Kollegin gehörte zur ersten, ich zur zweiten Gruppe. Sie wurde letzendlich weiter übernommen. Zu Beginn 2009 verließ eine andere Kollegin unser Team. Ich fand ihr Aufgabengebiet nicht uninteressant. Da ich bereits in einem Personalgespräch meinem Teamleiter gesagt hatte, dass ich mir auch etwas anderes vorstellen könne, habe ich gedacht, steh zu deinem Wort und bin zu ihm. Er fand meine Idee nicht schlecht und sagte, dass ich wechseln könne. Er bat mich jedoch um Stillschweigen. Er wolle das Team insgesamt über Umorganisationen informieren und mit meiner Kollegin persönlich sprechen. Ich habe also meine neuen Job angetreten, war gut. Damit verbunden war auch ein Zimmerwechsel, statt mittendrin sass ich am Rand. Im laufe der Zeit merkte ich, dass die Kolleginnen immer mehr Abstand zu mir suchten. Wenn ich mich nicht selber eingeklinkt hätte, um z.B. Mittag zu essen, hätte man mich nicht angesprochen. Insbesondere das Verhalten meiner ehemaligen Büronachbarin fiel mir auf. Daraufhin habe ich mir Gott sei Dank ein Herz gefasst und gefragt was los sei. Sie hat mir dann einige Dinge an den Kopf geknallt, die mich echt fertig gemacht haben. Ich hätte dies und jenes gesagt, wäre völlig abgedreht und karrieregeil. Das würden auch andere sagen. Daraufhin habe ich ihr gesagt, dass ich gedacht hätte, dass wir befreunden seien und dass sie mich besser kennen müsste. Ich habe ihr auch gesagt, dass ich zu dem Wechsel nichts sagen durfte. Ansonsten hätte ich von ihr auf jeden Fall erwartet, dass sie mir sagt, ob ich nicht mehr alle hätte. Ich war wirklich fertig und hab ihr auch gesagt, dass ich es absolut schlimm finde, jemanden so vor die Wand laufen zu lassen. Ich bin mir sehr sicher, dass sie mich auch bei Kollegen schlecht gemacht hat. Dazu muss ich auch sagen, dass wir gemeinsam bei den Weight Watchers gestartet sind und ich durchgehalten habe und nie mehr alles zugenommen habe. Sie hat nach einigen Wochen abgebrochen. Gegenüber dem Team und meinem Chef habe ich meinen Mund gehalten und das Thema nicht angesprochen. Ich wollte nicht als teamunfähig darstehen, da ich nur befristet angestellt war. Von seiten der Geschäftsführung wurde auch offen ein Kampf um feste Stellen ausgerufen. Ich habe natürlich versucht, immer mein Bestes zu geben, da für mich klar war, dass so eine Chance nicht mehr kommt.Gott sei dank wurde ich Ende 2010 in eine Geschäftsstelle versetzt, wo es mir wieder erwarten super gefallen hat und habe eine feste Stelle. Jedoch laufe ich seit dieser Zeit mit einer totalen Unsicherheit durch die Gegend, wie ich auf andere Leute wirke. Ich habe seitdem einen richtigen Klos im Magen. Mein altes Team spukt mir richtig im Gehirn rum. Durch meine positiven Erfahrungen mit meinen neuen Kollegen, weiß ich, wie menschlich schwierig die Situation dort war, jedoch krieg ich die Sache nicht aus dem Kopf. Ich habe mittlerweile keine Berührungspunkte mehr mit denen und bin weg. Ich schaffe es aber nicht, die Sache loszulassen. Ich habe sogar schon überlegt, die Pflanze, die ich von den Kollegen zum Abschied geschenkt bekommen habe, wegzuschmeissen, obwohl sie wunderschön ist und mir viel Freude bereitet.
Vielleicht habt ihr Tips. Entschuldigt für die Länge. Aber es ging ja auch über Jahre.
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