Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Habe Unterstützung angeboten - jetzt bin ich die Blöde

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Habe Unterstützung angeboten - jetzt bin ich die Blöde

    Guten Abend zusammen,

    seit ca. zweieinhalb Wochen befinde ich mich in einer Maßnahme, über die ich durch das Arbeitsamt gekommen bin und die ich freiwillig (berufliche Weiterbildung) angenommen habe. Diese (kaufmännische) Weiterbildung dauert sieben Monate. Im Moment habe ich bzw. mein Kurs ein paar Wochen "Ferien"

    Das Durchschnittsalter aller Kurs-Teilnehmer beträgt etwa Anfang 30, die Männer sind in der Überzahl und die Frauen (einschließlich mir) sind mit fünf in der Unterzahl. Insgesamt sind wir 20 Leute. Einige Männer ließen und lassen ziemlich oft an so einem Kurstag sexistische Sprüche u. Witze vom Stapel, davon wiederum einige sogar ziemlich extrem. Wenn die Sprüche mal zu hören sind, ist es ja noch in Ordnung. Bin da ja auch nicht empfindlich oder so. Aber den ganzen Kurstag (von 8 bis 15 Uhr) Wörter wie N*tten, T*tten, F*cken, Beine breit machen, Sexpraktiken usw. ist auf Dauer echt nervig. Und das Genannte ist noch eher harmlos. Sogar wenn wir Kurs-Aufgaben in Ruhe bearbeiten und uns konzentrieren sollen, fallen solche Schoten Die jeweiligen Männer darauf anzusprechen brachte auch nichts, weil sie nur darüber lachen, uns als frigide Zicken bezeichnen und weitermachen. Die Kursleiterin hält sich da raus, trotz dass sie von uns Frauen darauf angesprochen wurde und dass auch, obwohl in der Vereinbarung, die wir pro forma einzeln unterschrieben haben, rassistische, sexistische und dergleichen geartete Äußerungen zum Rauswurf führen können. Kurzum- wir Frauen werden nicht ernst genommen.

    Nun habe ich mich mit zwei Frauen über dieses Thema unterhalten. Die eine meinte, dass es besser wäre, die Männer darauf anzusprechen, und zwar jeweils unter vier Augen. Die andere meinte, dass es besser wäre, zu unserer Ansprechpartnerin, die für die Kurse verantwortlich ist, zu gehen und mit ihr darüber zu sprechen. Obwohl ich für die erste Option (persönlich ansprechen) war, ließ ich mich dazu überreden, mit der anderen Frau zur Ansprechpartnerin zu gehen, da sie zu mir sagte, dass sie sich allein nicht traut und dass sie das Gefühl hätte, dass ich das viel besser formulieren könnte als sie. Tja... Das bereue ich jetzt im Nachhinein total, weil ich mich normalerweise selten zu solchen Sachen breitschlagen lasse.

    Die anderen Teilnehmer hatten davon Wind bekommen und sind nun gegen mich, weil es so dargestellt wird, dass ich diejenige war, die die Idee hatte, zur Ansprechpartnerin zu gehen, um zu "petzen". Am Tag nach dem Ansprechen kam die AP zu uns in den Raum, besprach das alles mit uns und entwarf mit uns einen "Regelplan", wie wir uns den Umgang mit- und untereinander wünschen. Dann wurde seitens der TeilnehmER so etwas gesagt wie "man sollte in der Gruppe nicht querschießen und aus der Reihe tanzen", "sich integrieren und wer sich nicht integriert, hat hier nichts verloren" und "man sollte nichts hinter den Rücken der anderen Teilnehmer machen". Im Nachhinein habe ich erfahren, dass all diese Aussagen von dem Großteil der Anderen gegen mich gerichtet waren, wenn auch im ersten Moment indirekt. Mir wurde das so nach dem Besuch der Ansprechpartnerin von einem der Männer mitgeteilt.

    Noch am selben Tag erfuhr ich auch, dass hinter meinem Rücken im großen Stil über mich geredet wird, auch schon vor der Aktion. Was und wie geredet wird habe ich durch einen der umgänglicheren Teilnehmer erfahren, der dies auch an die AP weitergab, weil er fand, dass das indiskutabel war. Es ging, sagen wir mal so, ziemlich tief und weit unter die Gürtellinie, das ich doch als Lesbe von einem Mann umgepolt werden könne, der es mir mal richtig besorgt usw. Daraufhin habe ich den mit der größten Klappe (quasi der 'Anführer', wenn man es so sieht) um ein kurzes Gespräch gebeten, weil er mir in dieser Sache genannt wurde und ich habe mit ihm darüber unter vier Augen geredet. Habe ihm gesagt, dass ich von den Sprüchen hinter meinen Rücken weiß und dass ich das nicht will. Dass es mir egal ist, von wem es letztendlich kommt, dass ich ihn nun mit ihm rede, weil ich das Gefühl habe, dass es von ihm ausgeht und dass ich aber auch weiß, dass in solchen Maßnahmen oft gelästert wird. Dass er trotzdem lieber auf mich zugehen sollte, wenn er mir etwas zu sagen hat. Er versuchte es damit zu rechtfertigen, dass die meisten Männer es merkwürdig fanden, dass ich nicht direkt auf sie zugekommen bin und dass es eben normal sei, dass dann so reagiert wird - einmal die Sprüche während der "Regelplanung" und einmal das Lästern bzw. besagte Sprüche hinter meinem Rücken. Außerdem würde ja dort sowieso Jeder über Jeden reden. Ich entgegnete, dass ich es so sehe, dass gerade solche Sachen die Atmosphäre innerhalb der Gruppe vergiften und man dann irgendwann keinem mehr trauen kann, wen man gerade was erzählt hat und dass mich die eine Frau lediglich bat, mit ihr zu kommen, weil sie sich sonst nicht traute und Unterstützung beim Formulieren brauchte.
    Wir haben uns aber ausgesprochen, habe ihm kurz geschildert, warum wir dorthin gegangen sind und ihm erzählt, dass es eigentlich die Idee der anderen Frau war. Wir haben uns darauf geeinigt, dass das ein Missverständnis war. Mein Plan dahinter war auch, dass er es vielleicht den anderen Leuten erzählt und diese ihm in seiner Ansicht folgen. Am nächsten Tag schien es auch geklappt zu haben, jedenfalls kamen keine Sprüche mehr gegen mich rein. Weiß aber trotzdem nicht so recht, ob das nicht doch an der Vorfreude auf den Urlaub lag.

    Übrigens, die Frau, mit der ich zur AP gegangen bin, bekam keine Sprüche rein. Sie ging mit den anderen Leuten wie immer in die Raucherpause, plauderte mit ihnen, bekam keine missmutigen Blicke ab ...

    Wie kann ich aus dieser -aus meiner Sicht- festgefahrenen Situation wieder herauskommen? Gibt es eine Möglichkeit, wie ich mich darauf konzentrieren kann, die nächsten sieben Monate ohne Frust zu überstehen?

    Danke, auch für kritische Antworten,

    (die) Oskar aus der Dose
    Oskar aus der Dose
    Forumsmitglied
    Zuletzt geändert von Oskar aus der Dose; 14.07.2012, 23:09.

  • #2
    AW: Habe Unterstützung angeboten - jetzt bin ich die Blöde

    Leider kann ich das Thema nicht mehr nachträglich ändern.

    Ich wurde ja um Unterstützung gefragt...

    Kommentar


    • #3
      AW: Habe Unterstützung angeboten - jetzt bin ich die Blöde

      Naja, es ist offensichtlich, dass diese Frau Dich da absichtlich reingeritten hat. :-( Sie wollte sich selbst nicht unbeliebt machen. Dabei hätte sie doch, wenn sie sich mit den Rauchern so gut versteht, auch in der Raucherecke mal ganz locker so über das Problem sprechen können.
      Ansonsten finde ich, das Verhalten der Männer ist auf Kindergartenniveau. Ich frage mich, ob gerade die schriftliche Regel, dass sie wegen sexistischer Sprüche aus dem Kurs fliegen können, ihre Reaktion und ihren Widerspruch geradezu herausgefordert hat. Vielleicht fanden sie die Idee witzig und wollten austesten, wie weit sie gehen können. Nach dem Motto: "Die können ja nicht die Hälfte der Teilnehmer aus dem Kurs werfen". Die Trainerin ist aber auch ein wenig feige, die sieht und hört das von vorne sehr gut (bin selbst Trainerin) und sollte da auch mal etwas dazu sagen. Schließlich ist es ja ihr Kurs, der da zerschossen wird.

      Kommentar

      Lädt...
      X