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Ist das Mobbing oder nur die Struktur einen autoritären Systems?

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  • Ist das Mobbing oder nur die Struktur einen autoritären Systems?

    Hallo liebe Mitglieder, wie würdet Ihr meine Arbeitsplatzsituation bewerten? Nach 1 1/2 Jahren Krankheit (unter anderem auch durch Mobbing) wurde mit im Juni 2011 ein neuer Arbeitsplatz zugeteilt. (Aufgrund meiner Erkrankung drei Tage die Woche ganztags) Es ist eine leichte Bürotätigkeit mit vier Dienstvorgesetzten an einer übergeordneten Behörde unseres Landes. Nach einer kurzen Einarbeitungszeit wurde mir gesagt wo die Marschrichtung hingeht, und wie ich mich innerhalb dieser kleinen Gruppe zu verhalten habe. Die vier Vorgesetzen sind Beamte des gehobenen und höheren Dienstes und über diesen Positionen befindet sich nur noch ein Leiter, bzw. das zuständige Ministerium. Von Anfang an wurden in den täglich einberufenen Dienstbesprechungen darauf geachtet, dass ich über alle geplanten dienstlichen Vorgänge Bescheid weiß, die teilweise nur umgesetzt werden, um Macht auszubauen und andere Personen "auszubooten". Kurz nach den ersten Besprechungen wurde mir gesagt, dass alle Informationen in unseren Räumlichkeiten verbleiben müssen und ein weiterer Beamter meinte, wenn ich auch nur ansatzweise den Mund aufmachen würde, dann könnte ich einpacken. Das war deutlich genug. Nun ist es so, dass grundsätzlich keiner wirklich mit mir spricht. In den Dienstbesprechungen wird von dem Ranghöchsten nach "unten" diktiert, genau gesagt, es werden Anweisungen direkt an den direkt untergeordneten Beamten weiter gegeben, der Rest muß zuhören. Da ich keinen Beamtenstatus habe, sondern zum Tarifbereich gehöre, ist meine Position klar gesetzt. Ein anfänglicher Versuch von mir mal eine Frage zu stellen, außerhalb der Besprechungen, wurde meißt nur knapp beantwortet oder mit einem herablassenden Lächeln abgetan. Im Juni / Juli 2011 dachte ich noch, diesen Arbeitsplatz gibt es doch eigentlich nicht wirklich, dass kann nicht real sein. Wo ist da eine Kollegin oder ein Kollege mit dem man mal ein Wort sprechen kann. So nach dem Motto, wie war Dein Wochenende, hast Du letzte Woche das Angebot in dem Geschäft gesehen oder kennst Du den Film XYXYX usw.! Einfach nur mal ein normales Gespräch führen.
    Dann dachte ich, nach der langen Krankheit in den Beruf zurück, "reiß Dich einfach zusammen und spiele das Spiel mit". Jetzt habe ich es über ein Jahr durchgehalten und komme nur bedingt damit klar. Es sind Ansätze von Symptomen wie Anst und Panik bei mir vorhanden, wenn ich am Freitag ins Wochenende gehe. Die zwangsverordneten Besprechungen mit den Hintergrundinformationen, verbunden mit dem Hinweis den Mund zu halten, machen mir zu schaffen. Ich bekomme es kaum hin da eine gesunde Abgrenzung zu finden. Dann versuchen die "Herren" ständig ihre Positionen heraus zu heben. Die befinden sich im Bereich der Spitzenverdiener, mit Häusern, Eigentumswohnungen an der See, Yachten..., halt das Leben in der gehobenen Klasse. Mich hat meine Lebensstandard eigentlich nie gestört, da ich es auch nicht anders kenne. Krankengeld, Arbeitslosengeld oder unterster Tarifbereich..., nur seit ca. zwei Monaten merke ich, wie mir diese Situation immer mehr zusetzt.
    Kurz gesagt, es ist bei mir so eine Art Resignation eingetreten aus der heraus ich mich jetzt umbeworben habe. Es kommt gelegentlich ein inneres aufbäumen gegen alles auf, nur dann verfalle ich wieder in das alte Denk- und Verhaltensmuster.
    Für mich ist diese Arbeitssituation auch eine Art von Mobbing. Das ausnutzen von Macht der Beamten gegenüber dem Tarifpersonal, einschließlich das dressieren des Personals, damit keine unerwünschten Reaktionen und Konflikte erfolgen. Was unterschwellig bei den Vorgesetzten brodelt, und was passiert wenn man sie auch nur im Ansatz angreifen würde, mag ich mir nicht aufmalen. Vom Gefühl her möchte ich dort eigentlich nur noch weg und wünsche mir Kolleginnen, wo ich mich gleichwertig fühlen kann.

    Viele Grüße Lissy

  • #2
    AW: Ist das Mobbing oder nur die Struktur einen autoritären Systems?

    Hallo Lissy,
    das ist nicht unbedingt Mobbing, aber auf jeden Fall ein ganz schlechtes Klima. Die Leute klingen für mich auch unsympathisch, da würde ich mich auch unwohl fühlen. Das klingt so als würdest Du in einer Kühltruhe arbeiten. :-(
    Ich hoffe, Du hast privat gute Freunde, bei denen Du entspannen kannst.
    Dein momentaner Job war ganz gut, um nach der Krankheit wieder Geld zu verdienen und wieder Erfahrungen zu sammeln. Und jetzt kannst Du Dir in Ruhe überlegen, was Du gerne machen möchtest und was Dein Traumberuf wäre. Vielleicht kannst Du Dich ja auch am Arbeitsplatz fortbilden? Der öffentliche Dienst bietet dafür ja Möglichkeiten und meistens ist gerade in den Fortbildungen die Stimmung sehr nett. Jeder ist froh, mal aus seinem Alltagstrott rauszukommen. Du hast jetzt über ein Jahr auf dieser Stelle gearbeitet. Da wird sich niemand etwas dabei denken, wenn Du daran denkst, Dich weiterzuentwickeln. Wenn innerhalb der Behörde für Dich nichts voran geht, kannst Du Dich auch woanders bewerben. Aber an Deiner Stelle würde ich mal intern sehen, was sich machen lässt. Sicher gibt es irgendwelche Ansprechpartner für Fortbildungen, z.B. Personalabteilung oder Betriebsrat. Oder auch eine Broschüre, in der die Fortbildungen alle stehen. Genehmigen muss die Fortbildung dann Dein Vorgesetzter.
    Audrey

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