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Eigenkündigung durch Mobben

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  • Eigenkündigung durch Mobben

    Hallo an Alle!
    Ich wollte mal fragen, ob jemand so ähnliches erlebt hat.
    Nach wochenlangem Mobben habe ich nun gekündigt und bin krankgeschrieben. Leider habe ich nicht gemerkt, was mit mir eigentlich passiert. Ich sollte noch schneller werden in der Arbeit, meine Vorgesetzte hat mir ständig Fehlerlisten gezeigt, ich habe meine Zeit aufs Doppelte reduziert. Danach wurde meine Arbeit nur noch auf die Kolleginnen verteilt. Dann machte ich wochenlang immer dieselbe Arbeit, danach wurde sie mir weggenommen. Dann bekam ich andere Aufgaben. Zum Schluss hatte ich das Gefühl ich kann gar nichts. Obwohl ich sehr exakt gearbeitet hatte und dies mir auch ein Chef mitgeteilt hatte.
    Ich wurde aber immer unsicherer, machte auch mal Fehler wie alle bei uns mal Fehler machen. Ich habe mich dann auch distanziert und habe nicht mehr viel gesprochen. Am Anfang hat mich mich noch verbal verteidigt, aber dass andere meine Arbeit mitmachten, hat mich total verletzt. Zum Chef bin ich nicht gegangen, da ich gemerkt habe, dass dieser nicht unbedingt hinter den Mitarbeitern steht. Ich hatte so das Gefühl. In der Firma wird ständig über den anderen getratscht. Zuvor ist schon jemand vor mir in der Abteilung selbst gegangen und einer ist auch gemoppt worden, der wird leider nicht ernst genommen in der Firma und ist das Hauptgesprächs-Thema.

    Die Kollegin die schon länger da ist als ich war anfangs auch so gestresst. Nun kriecht sie der Vorgesetzten in den Hintern und ist immer gut gelaunt. Ich denke, sie ist vielleicht bald wieder dran, da ich weg bin.

    Ich fühle mich depremiert, degradiert und nutzlos. Habe ständig Weinatacken und Job bin ich ja auch los! Hätte es auch nicht mehr ausgehalten. Hatte ständig Magenschmerzen, Angst hinzugehen.
    Rede viel mit meiner Familie, aber bin irgendwie demotiviert und muss mich zu allem zwingen. Essen macht auch keinen Spaß mehr, zumal ich wegen dem Stress schon genug abgenommen habe.

    Wäre schön wenn ich Rückmeldung bekäme.

    Vielen Dank

  • #2
    AW: Eigenkündigung durch Mobben

    Hallo Blackrose,

    das was Dir passiert ist, mit dem ganzem Verlauf bis zum Ende, ist typisch. Wenn ich das von Dir lese ist es, als hätte ich es geschrieben. Bei mir ist es im Grunde genauso gelaufen. Das bedeutet für Dich aber auch, und das ist jetzt das erfreuchliche für Dich daran, daß Du ganz normal bist.

    Dein immer besser werden wollen, um zu zeigen das Du es kannst, Dein verbales Wehren, bis zu dem Gefühl nichts zu können, ein Volltrottel zu sein. Ist alles Typisch. Manche unserer Mitmenschen, ja die gehören leider ebenso zu unserer Gattung, auch wenns weh tut, sind Meister darin andere wie ein Nichts dastehen zu lassen und sie haben es auch relativ leicht.

    Stelle Dir vor, Du bist schon lange in einer Firma und kennst die ganzen Abläufe. Dann kommt jemand neu hinzu. Es wäre ein Leichtes für Dich der neuen Person etwas so zu erklären, daß sie sich nachher nicht auskennt was wie zu tun ist. Und da oft Arbeiten so oder so erledigt werden können, wäre es ebenso ein Leichtes der Person stehts unterzujubeln, daß das was sie gemacht hat, so nicht korrekt ist. ZB. Sie macht es nach Schema "Blau" und Du sagst es hätte "Rot" gemacht werden müssen. Hätte sie es "Rot" gemacht, hättest Du gesagt, es hätte "Blau" gemacht werden müssen. Begründungen finden ist leicht, da Du ja schon lange in der Firma bist. Dann kommt die Verunsicherung und dann passieren tatsächlich Fehler, was ebenso ganz normal ist, und Du hättest weiters Grund Dich aufzuregen.... usw. usf. Ist halt eine Charaktersache, ob Du das machst und ich finde, wie Du wahrscheinlich auch, daß das eines der Schlimmsten Dinge ist, die man jemandem in der Arbeit antun kann. Weil Unfähr und Hinterhältig.

    Letztendlich kannst Du bei einer solchen Sache nur "gewinnen" in dem Du Dir das nicht mehr gefallen läßt, und hören die anderen nicht auf, ist die einzige Möglichkeit zu gehen. Eben das was Du getan hast.

    Eine Freundin von mir hat mir mal etwas dazu gesagt (dieser ist soetwas ebenso schon passiert und die ist äußerst hart im Nehmen und extrem schnell im verbalen Schießen, wenn sie angegriffen wird): "...weißt Du, es geht mir nicht darum, mich verbal wehren zu können, es geht mir darum, es jeden Tag auf`s Neue machen zu müssen um diesen einen Tag dann Ruhe zu haben..." Letztendlich hat sie gekündigt. Du siehst, selbst die Harten erwischt es, wenn der Mobb keine Ruhe läßt.

    Du bist nicht alleine. Deine Reaktion ist normal. Erschöpfung, Angst vor dem was morgen wieder sein wird, körperliche Symptome, Depression, nutzlos fühlen, sich zurückziehen... alles normal, wenn auch nicht schön. Es war die richtige Entscheidung zu gehen.

    Bin gerne für Dich da, wenn Du reden möchtest, auch über Skype. Schreib ne PM.

    Würde mich über eine Rückmeldung ob so oder so freuen.

    Alles Gute

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    • #3
      AW: Eigenkündigung durch Mobben

      Hallo blackrose,

      so wie Dir geht es wohl vielen Menschen hier im Forum. Ziel des Mobbings ist natürlich die Eigenkündigung. So spart die Firma viel Geld für Abfindungen etc., und investiert nicht einmal viel Zeit um Dir das Leben schwer zu machen.
      Eine Frage: warum hast Du erst gekündigt und bist dann erst krankgeschrieben worden? Ich denke da an eventuelle Sperrfristen, oder an weniger Krankengeld. Dein Arbeitgeber hätte auch die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gespart.
      Auf jeden Fall hat Dich dein Job krank gemacht bzw. die Vorgehensweise deiner Vorgesetzen und Mitarbeiterin. Letztendlich kannst Du nur wieder fit werden für einen neuen Job. Ob eine Therapie nötig ist kann ich nicht beurteilen. Deine Symptome lassen auf eine Depression schließen, genau kann das natürlich nur ein Facharzt feststellen. Lass Dir Zeit um dich zu erholen, wenn der Stress (ob von außen, oder der den Du dir selber machst) nachlässt, wirst Du stabil genug werden um wieder arbeiten zu können. Dabei ist Geduld ein wichtiger Faktor.
      Das Wort Mobbing kommt aus der englischen Sprache. Wörtlich übersetzt heißt es: der Mobb; der Pöbel; das Gesindel. Alle 3 Bezeichnungen sind doch wohl unter unserem Niveau, oder?

      Grüße

      Simon51

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      • #4
        AW: Eigenkündigung durch Mobben

        Die Eigenkündigung kann nicht im Sinne der Firma liegen wenn der Mitarbeiter nützlich war und ansonsten viele Vollpfosten herumlaufen-irgendein Depp muss doch die Arbeit machen.So wird auch oft gedacht.Eine Kündigung ist mehr im Sinne von einzelnen Personen und zwar genau denen welche eben die Arbeit nicht erledigen/ sich auf anderen ausruhen / sich provelieren und nur reden statt zu schaffen.Du mußt einfach deine Arbeit beim Chef gut verkaufen - lass dich unten blicken und werbe für dich so nimmst du den besagten Vollpfosten die Munition.

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        • #5
          AW: Eigenkündigung durch Mobben

          Hallo,
          danke für Deine Rückmeldung. Hat mir gut getan. Ich dochte schon ich bekomme überhaupt keine Antwort. Aber ich bin auch ein wenig ungeduldig.
          An manchen Tagen, denkt man, man hätte sich alles nur eingebildet. Anscheinden ist Mobbing an der Tagesordnung. Da ich gekündigt habe und gleichzeitig an dem Tag krankgeschrieben wurde, wurde ein Mobbing Kürzel auf der Krankmeldung versehen. Normalerweise geht die Krankenkasse der Sache nach. Ich hoffe, dass diese Firma richtig Ärger bekommt! Mittlerweile geht es mir wieder besser, zumindestens kann ich wieder etwas essen. Leider ist auch noch diese Woche mein Vater im Krankenhaus gestorben. Aber ich versuche jetzt tapfer für meine Mutter zu sein. Ich habe in der letzten Zeit ziemlich viel Schlaf gebraucht, dann habe ich auch viel mit Freunden gesprochen.

          Wie lange warst du denn in dieser Firma? Ich war ja nur 5 Monate da und hatte sogar einen 2Jahresvertrag erhalten, weil die mich gut fanden, aber nicht besonders gut bezahlt. (Buchhaltung).Ich denke jetzt nur noch, Sch.... Firma, und Sch...Kollegen, die braucht doch niemand.

          Kannst Dich gern auch rückmelden. Bin zwar das erste mal in so einem Forum. Da es mir so schlecht ging, habe ich mich hier registriert und es tut gut, wenn andere auch so was erlebt haben und darüber berichten.

          Viele Grüße

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          • #6
            AW: Eigenkündigung durch Mobben

            Hallo Simon51,

            danke für Deine Rückmeldung. Den letzten Satz von Dir nehme ich ernst. Der ist wirklich gut. Mittleweile denke ich nur, dass es eine Sch.Firma ist sowie auch einige Kollegen. Da ich aber nur kurz in der Firma war, 5 Monate, geht es mir zunehmend besser. Jemand der das länger mitmacht, braucht garantiert danach einen Psychologen.
            Eine Sperrfrist bekomme ich nicht, da ich am 1. Tag der Kündigung (selbst gekündigt) auch krankgeschrieben wurde. Der Arzt muss noch ein Formular von der Arbeitsagentur ausfüllen, dann erhalte ich auch sofort Arbeitslosengeld.
            Ich bin froh, dass ich da weg bin.

            Viele Grüße

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            • #7
              AW: Eigenkündigung durch Mobben

              Hallo Tomm,

              danke für Deine Rückmeldung. Das ist mit dem Verkaufen stimmt vielleicht, aber ich bin nicht der Typ der sowas kann. Bin auch sehr selbstbewusst und kann gut mit Kollegen. Das schllime ist, man merkt gar nicht was einem passiert.
              Ich glaube, ich war nur in Trance, habe morgens Magenschmerzen gehabt, habe meine Arbeit mit besten Wissen erledigt und bin nach Hause gegangen und war danach depressiv. Nach Kündigung hat ein Chef gemeint, ich wäre ja auch eine gute, zuverlässige und genaue Mitarbeiterin gewesen. Den Chefs interessiert das nicht, da kommt halt wieder eine Neue. Nur ich hab jetzt den ganzen Kram mit Arbeitsagentur und so weiter.....und die Nachwehen.


              Liebe Grüße

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              • #8
                AW: Eigenkündigung durch Mobben

                Hallo blackrose,

                du hast Zeitarbeitsarbeitsverträge angesprochen. Deine Geschichte ist sehr typisch für Firmen, in denen Mitarbeiter mit Zeitarbeitsverträgen miteinander in Konkurrenz um die nächste Vertragsverlängerung stehen. Der Gesetzgeber hat es zwar mit den Arbeitnehmern prinzipiell gut gemeint, indem er beschlossen hat, dass Zeitarbeitsverträge nicht beliebig oft verlängert werden dürfen, sondern eine Festanstellung das Ziel sein soll. In der Praxis ist es jedoch so, dass Arbeitgeber Stellen regelmäßig neu besetzen, um die Festanstellung zu vermeiden. Das schafft einen enormen Druck in der Belegschaft, der oft darin gipfelt, dass einzelne Kollegen oder Kolleginnen fast wahllos "totgebissen" werden. Insofern lerne aus dieser Erfahrung, denn es war definitiv eine sehr bescheidene Firma. Sei froh, dass du da weg bist und den Mut hattest, früh genug zu kündigen.

                Eher nachdenklich macht allerdings der Teil deiner Situationsbeschreibung, welcher die Außendarstellung betrifft. Die eigene Arbeit gut verkaufen zu können ist heutzutage ein Schlüsselkriterium. Ich weiß, dass sich viele Berufstätige damit schwer tun und es nicht damit getan ist, ein Buch über Selbstmarketing zu lesen. Je nach Prägung ist es meist sogar notwendig, regelmäßig daran erinnert zu werden, sich einfach auch mal ins Rampenlicht zu schubsen.

                Viele Grüße, karriereschutz

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