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Hilfe - Situation im Betrieb macht mich krank

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  • Hilfe - Situation im Betrieb macht mich krank

    Ihr Lieben, ich bin neu hier in diesem Forum.
    Mein Leidensdruck ist enorm. Ich schreib Euch einfach mal meine Geschichte ...

    Ich bin Sekretärin der Geschäftsführung in einem Tendenzbetrieb. Ich arbeite dort seit einigen Jahren.
    Die engste Mitarbeiterin des Chefs, seine Assistentin und rechte Hand, war völlig überarbeitet und so wurde ich, auf Ihren Vorschlag hin, dazu geholt. Damals hatte ich gerade meine nebenberufliche Weiterbildung zur Fachkauffrau bestanden, was in etwa der Meisterprüfung entspricht. Ich war motiviert und habe auch wenn es denn sein musste, bis abends um elf gearbeitet. Seine Assistentin machte dann eine Fortbildung zur Qualitätsbeauftragten. Dieser Aufgabe sollte sie sich dann widmen, alle anderen Aufgaben gingen auf mich über.
    Die Dame suchte meine Nähe und versuchte, mich als Freundin zu gewinnen. Da ich in ihr eine große Fürsprecherin hatte und nur deshalb in diese Postion kam, war ich ihr sehr dankbar und wagte es daher nicht, mich von ihr zu distanzieren und ließ ihre "Annäherung" zu. Je enger unsere Freundschaft wurde, desto mehr versuchte sie mich zu manipulieren. Irgendwann forderte sie mich sogar dazu auf, ihre "Gegnerinnen" zu bespitzeln. Jetzt reichte es mir. Ich distanzierte mich und sagte ihr ganz klar, dass ich mich von ihr nicht benutzen lasse.

    Seither agiert sie im "Untergrund". Lange habe ich nicht bemerkt was vorging, - vielleicht wollte ich es einfach auch nicht glauben. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass es so intrigante Menschen gibt.
    Mein Chef, der vorher hoch zufrieden mit mir war, benahm sich auf einmal ganz komisch, zog sich zurück und wechselt kein privates Wort mehr mit mir. Manchmal war er richtig abweisend, was normalerweise nicht seine Art ist.

    Sie wurde immer hysterischer, schrie immer wieder rum und knallte mit den Türen. Manchmal erwischte ich sie, wie sie gerade meinen und auch den Schreibtisch von Kollegen durchstöberte. Mir wurden Fehler unterstellt, die ich nicht begangen habe. Alles was ich tat wurde infrage gestellt. Illoyalität wurde mir vorgeworfen und noch vieles mehr. Ich wußte nicht mehr, wie ich es nur irgendjemanden noch recht machen konnte. Es wurde mit jeden Tag schwieriger.

    Schließlich kam sie wieder in mein Büro schrie rum und knallte mir die Tür vor der Nase zu. Gleich danach ging ich zum Chef und sprach ihn zum ersten Mal auf das Verhalten meiner Kollegin an. Er wollte nichts davon wissen, hat mir unterstellt, sie anschwärzen zu wollen und konfrontierte mich mit Vorwürfen, die mich sprachlos machten. Nichts was ich sagte, glaubte er mir.

    Ich fuhr total traurig und aufgeregt nach Hause. Meine Gedanken und Befürchtungen raubten mir fast den Verstand. Zuhause bekam ich eine heftige Angstattacke und brach zusammen. Mein Mann holte den Hausarzt, der mich erst versorgte und krank schrieb. Erst weigerte ich mich, weil ich Angst um meinen Job hatte. Aber es hatte keinen Sinn. Ich war nicht imstande einer Arbeit nachzugehen. Mein Zustand verschlechterte sich derart, dass ich bald darauf mit BurnOut und Depressionen 8 Wochen in die Klinik musste.

    Während dieser Zeit bekam ich viele liebe Briefe von Kollegen und Vorgesetzten, - eine Karte und einen Blumenstrauß auch von meinen Chef.
    Eine Kollegin rief mich öfter an und schilderte mir dabei auch ihre Geschichte. Ihr ergeht es nicht anders, - sie wird bereits seit 10 Jahren von dieser Frau gemobbt und auch sie hat einen langen Leidensweg hinter sich. Auch andere Kollegen haben sich mir mittlerweile anvertraut. Unglaublich, wie diese Frau schon seit Jahren, Menschen kränkt und systematisch fertig macht!

    Als ich jetzt nach 5 Monaten aus dem Krankenstand zurück gekehrt bin, war mein Büro teilweise aus- und umgeräumt. Manchmal finde ich gar nichts mehr. Kollegen, die diese "Räumaktion" mitbekommen haben, waren schockiert!
    Ich wollte ein offizielles BEM-Gespräch mit der Mitarbeitervertretung. Dabei konfrontierte ich meinen Chef nochmals mit einigen Fakten und bat darum einige Arbeitsbereiche abgeben zu dürfen, da diese immer wieder für Zündstoff mit meiner "Kollegin" sorgen, die sich leider nicht nur um ihren Bereich, sondern auch um Aufgabenbereiche kümmert,die gar nicht in ihre Zuständigkeit fallen.

    2 Tage später kam mein Chef auf mich zu und erklärte mir, dass er mir nun alle Arbeitsbereiche nehmen und auf eine neue Kollegin übergeben werde. Was mir bleibt, sind Schreibarbeiten, Terminierungen und das Eindecken von Dienstbesprechungen. Alles Arbeiten, die eine Bürohilfe erledigt. Ich war sprachlos und selbst der Mitarbeitervertretung fehlten die Worte!

    Unsere Vermutung ist, dass meine liebe Kollegin und der Chef damit eine Strategie verfolgen, mich lang- oder mittelfristig loszuwerden, da ich vermutlich den Druck auf Dauer nicht standhalten werde.

    Bitte sagt mir ehrlich Eure Meinung, wie Ihr Euch hier verhalten würdet.
    Ich merke deutlich, wie sich die Situation wieder auf meine Gesundheit auswirkt.

    Meine Kollegen und andere Vorgesetzte sind unheimlich lieb zu mir. Fast täglich werde ich auf die Situation angesprochen und alle schütteln nur noch den Kopf. Alle sagen, der Chef müsste dieser Frau endlich mal das Handwerk legen. Das wird er aber nie tun!

    Danke schon mal vorab für Euren Rat.
    Leben und leben lassen ...

  • #2
    AW: Hilfe - Situation im Betrieb macht mich krank

    Hallo blumesyl,
    deine Geschichte kann ich gut nachvollziehen. Die Kollegin, welche dich mobbt, zeigt psychopathische Züge und der Chef deckt dieses Verhalten. Dein Zusammenbruch kam so schnell, weil du handlungsunfähig warst. Dein natürliches Reaktionsmuster zur Konfliktbewältigung konnte deshalb nicht ablaufen, ähnlich wie bei einem Trauma. Die Situation wird sich nicht ändern, weil der Chef dir die Verantwortung bewusst in die Schuhe schiebt. Entweder ist er mit dieser Person selbst überfordert und will sich schützen, indem er sie gegen andere agieren lässt, oder ihm gefällt diese Perversion und er setzt sie bewusst ein, um andere zu kontrollieren und zu dominieren. Dass er dich angreift, dir niedere Arbeiten auferlegt und auch die Kommunikation verweigert hat, zeigt, dass er dieses Klima duldet.
    Da du gesundheitlich schon angeschlagen bist und sensibilisiert auf neue Angriffe, welchen du ebenso wenig allein gewachsen bist, würde ich in deinem Fall mit einer Person deines Vertrauens ein offenens Gespräch beim Chef suchen, bei dem ganz konkrete Vereinbarungen über deine Arbeiten und den Zuständigkeitsbereich getroffen werden müssen. Vielleicht kannst du es ja einmal ganz offen während einer Dienstbesprechung anbringen und dann die Reaktionen der Kollegen und des Chefs abwarten. Wenn die Kollegen solidarisch sind, stärken sie dir vielleicht den Rücken. Es ist auf alle Fälle gut Verbündete zu haben und sie ins Vertrauen zu ziehen. Mit der Perversen würde ich gar nicht mehr großartig reden oder mich rechtfertigen. Mit ihr gibt es keine Lösung. Sie will auf deine Kosten Anerkennung und sich die Früchte deiner Arbeit aneignen. Deine Erniedrigung durch den Chef genießt sie womöglich in vollen Zügen. Ihre Triebkraft ist vorallem der Neid und sie hat keine Gewissensbisse. Bei Auseinandersetzungen wird sie stets die Tatsachen auf den Kopf stellen und dabei völlig gelassen und ruhig wirken. Das Unglaubliche an der Sache ist, dass sie, egal, was sie tut, immer die Siegerin bleibt.
    Ich war solch einer Sache auch ausgesetzt und ich kann diese unglaublichen Ereignisse bis heute nicht vergessen. Ich musste zweimal zur Reha und dies obwohl ich gerade aus dem Urlaub kam und gut erholt war. Ich erlitt ein solches Trauma, dass ich gleich am 2. Tag nach dem Urlaub langfristig krank wurde. Es konnte also weder eine Depression, noch ein Burn- out sein. Aber das Verhalten dieser Perversen, welche Leiterin ist, wurde auch von der übergeordneten Behörde geduldet und dies obwohl ich mit dem Personalrat und mit dem Rechtsanwalt zweimal das Gespräch dort gesucht hatte und ausführlich und detailliert die Vorfälle schildern konnte. Das Ergebnis war, dass ich versetzt werden sollte und mir bündig mitgeteilt wurde, dass ein Eintrag in meine Akte erfolgte. Da erlitt ich glaube zum zweitenmal ein Trauma. Ich bin jetzt EU-Rentnerin. Das können sie sich leisten, so mit ihren Untertanen umzugehen. Es gibt genug Frischfleisch zum Quälen. Ich bin froh, dass ich das überlebt habe. Neulich erst hat sich eine Kollegin einer anderen Schule von der Brücke gestürzt und kein Mensch weiß, warum und weshalb und keiner redet jetzt mehr davon. Einfach unglaublich!!!

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