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Ich will nicht länger Opfer sein!

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  • Ich will nicht länger Opfer sein!

    Meine Geschichte ist wie so viele hier auf dem Forum:

    Vor sechs Jahren bekam ich zunächst in eine Halbtagsstellung. Da ich noch ein Kind habe, das ich zu unterhalten habe, hatte ich noch einen 400-Euro-Job in einem anderen Betrieb. Der Betrieb ist so organisiert, dass man zunächst in das Schreibbüro kommt und dann weiter für die Sekretariate eingelernt wird.
    Anfangs war es schwierig, da eine Kollegin, die zwei Monate zuvor eingestellt wurde, immer gelobt wurde. Was ich aber etwas seltsam fand, war, dass mein Chef sie in den Himmel lobte, zugleich aber mich niedermachte. Ich wusste gar nicht, woran ich war und machte dann auch viele Fehler. Als Halbtagskraft wurde ich jedoch nie weiter angelernt.
    Im Laufe der Jahre habe ich herausgefunden, dass die Chefs (es gibt derer 5 zur Zeit) immer ihre "Lieblinge" haben, die auch Fehler machen dürfen, ohne dass groß etwas gesagt wird. Ich hatte mich irgendwie arrangiert und meinen Platz gefunden, freilich immer im Schreibbüro. Ich bin mittlerweile fast perfekt in meiner Arbeit.
    Vergangenes Jahr wurde meine Stelle in eine Ganztagsstelle umgewandelt. Gleichzeitig erhielt ich zwei Kolleginnen, eine 25 Jahre, die andere 46 Jahre alt. Beide verstanden sich gut miteinander, waren aber so sehr von sich eingenommen, dass sie mich gerne übersehen haben. Sie sind beide recht egozentrisch und haben es fertig gebracht, fast alle Kolleginnen und auch Kollegen gegen sich aufzubringen. Kolleginnen sprachen mich darauf an, dass sie respektlos mit mir umgingen. Ich habe daraufhin versucht, mit einem meiner Chefs zu reden, mehrfach.

    Wenn sie mit den Chefs reden, haben sie eine andere Tonlage. Ich weiss zwar nicht wie, aber alle 5 Chefs sind von ihnen begeistert. Sie waren oft so lustig drauf, dass sie sich gegenseitig mit Wattebäuschen beworfen haben, die die andere noch rosa angemalt hat. Keiner hat etwas gesagt, die meisten Kolleginnen haben sich nur ihren Teil gedacht.
    Anfang März hatte ich eine Woche lang Grippe. Als ich dann am Montag wieder im Büro war, wurde ich zum Chef gerufen. In einer Akte ist etwas falsch gelaufen und der Mandant hat uns darauf hingewiesen, was ziemlich peinlich war. Ich sagte dann zuerst, ich will mir die Akte ansehen. Als ich dann reinsah, bemerkte ich, dass ich zu der Zeit, als der Fehler begangen wurde, krank war (zu meinem Glück). Ich konnte es gar nicht gewesen sein. Da meine Kolleginnen gerade in der Mittagspause waren, ging ich allein zum Chef und erklärte ihm, dass ich zu dieser Zeit krank war.
    Am Nachmittag hat er uns dann alle ins Besprechungszimmer zitiert. Da sagte doch die Kollegin, die den Fehler (für mich nachweislich) gemacht hat: Sie hätte die Unterlagen von mir bekommen und sie auf das Fax gelegt. Ich sagte dann daraufhin, das könne nicht sein. Nein, meinte sie, sie sei sich sicher, dass ich ihr die Unterlagen gegeben hätte. Dann sagte ich, dass es nicht möglich ist, weil ich krank war.
    Nun, das Gespräch ging weiter und am Ende war der Computer schuld.
    Denn was nicht sein kann, das darf nicht sein. Meine Kollegin, sein "Liebling", konnte den Fehler nicht gemacht haben. Da war es doch wahrscheinlicher, dass ich ihn gemacht habe.

    Ich war ziemlich geschockt. Seitdem habe ich die Kommunikation mit den zweien vermieden. Gerade noch Höflichkeitsfloskeln wechseln wir. Ich habe so viel geredet, so viel versucht, gerade das zu vermeiden. Die andere ist nun in ein Sekretariat hochgestiegen.

    Wie es weiter geht? Ich habe Hilfe von einigen Seiten, aber man kann mir meine mangelnde Kommunikation natürlich auch als nicht teamfähig auslegen. Aber wer ist nicht teamfähig? Ich verstehe mich jedenfalls mit den meisten meiner Kolleginnen und Kollegen, die beiden haben sich aber die meisten, wie mich, zu Feinden gemacht.

    Auch wenn ich normalerweise nicht an "Sippenhaft" glaube, so meine ich doch, dass beide im Charakter gleich sind. Sie meinen, sie wären nur ihren Chefs verpflichtet und da ist es doch klar, dass man, um vom eigenen Fehler abzulenken, diesen auf die ungeliebte Kollegin abwälzt. Das wird die andere genauso machen, wenn sich Gelegenheit ergibt.

    Kommunikation war für meine Chefs schon immer schwierig. Was soll ich ihnen sagen? Sie hören auf die falschen Leute, das sehe ich klarer denn je. Langsam habe ich auch aufgegeben, denn es ändert sich nichts.
    Ich war immer selten krank, doch im letzten halben Jahr hatte ich zwei Mal die Grippe und war jeweils eine Woche krank.

    Ich fühle mich im Moment wie in einer Sackgasse, weiss auch nicht mehr, wie ich mich wehren kann. Mir sind irgendwie die Ideen ausgegangen, denn über Kommunikation geht es hier nicht. Dennoch will ich nicht Opfer sein, ich will ihnen die Stirn bieten! Aber wie???
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