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Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

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  • Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

    Hallo,

    mich hat jemand auf dieses Buch aufmerksam gemacht:
    http://www.amazon.de/Der-Soziopath-v..._bxgy_b_text_y
    Habe das Buch noch nicht gelesen, aber schon die Buchkritiken zeigen mir, dass da ganz ausgezeichnet das beschrieben wird, was bei meinen Mobbern kaputt war. Das Fehlen von Mitgefühl, das Machtstreben, die Spielchen, und gleichzeitig dieses fast perfekte Vorspielen von Nettigkeit. Wobei ich inzwischen ganz gut darin bin, solche Soziopathen frühzeitig zu erkennen. Man muss sich nur mal anhören, wie ihre früheren Freundschaften kaputt gingen oder warum der Vorgänger den Job hingeschmissen hat. Da hört man nämlich auch schon heraus, dass derjenige null Mitgefühl mit dem anderen hat, obwohl er ihn ziemlich sch... behandelte, und wenn ich nachhake, heißt es schnaubend, der habe es nicht besser verdient.

    Audrey

  • #2
    AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

    Hallo Audrey,

    sag mal, bekommst Du bei dem hohen Buchpreis irgendwie eine Provision, das Du es hier vorstellst?

    Ich frage mich manchmal ob Soziopath als Bezeichnung ausreichend für solche Menschen sind. So nach dem Motto, sie haben es nicht anders gelernt und brauchen sich auch nicht für ihre Handlungen verantworten. Mir ist die Bezeichnung Psychopath einfach lieber, da meist auch andere Menschen (auch Arbeitskollegen) verstehen was gemeint ist.
    Durch meine langjährige Lebenserfahrung im beruflichen und privaten Bereich habe ich schon sehr viele Menschen kennengelernt. Ob Kunden, "Arbeitskollegen", Freunde, Verwandte, diese Indviduen gibt es überall. Es kommt schnell der Verdacht auf, sie seien alle im Sternzeichen "Widder" geborene kennen weder Skrupel noch Rücksicht um ihre imaginären Ziele zu erreichen. Einzig wenn Du ihnen verbal überlegen bist, kannst Du sie zum Schweigen bringen.

    Grüße Simon51

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    • #3
      AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

      Hallo ihr Lieben,
      Soziopath, Psychopath und antisoziale Persönlichkeitsstörung sind unterschiedliche Begriffe für die gleiche psychische Störung. Es war die erste psychische Störung, welche überhaupt bekannt wurde. Viele Leute wissen heutzutage gar nicht, dass es unter uns viele solche Individuen gibt, und es sogar immer mehr werden. Erfolgreiche kommen mit dieser speziellen Störung sehr weit nach oben. Für diese Individuen reduziert sich jeglicher zwischenmenschlicher Kontakt auf Wettbewerb, bei dem es nur einen Sieger geben kann. Sie sind oft charmant, redegewandt, aalglatt, manipulativ, hinterhältig, gewissenlos, übernehmen für die Folgen ihrer Handlungen keine Verantwortung ( immer sind andere schuld), lernen nicht aus Erfahrungen, empfinden keine Liebe und echte freundschaftliche Gefühle, sehen sich selbst als großartige, einzigartige Wesen, denen alles zusteht, stehen gern im Mittelpunkt, sind nicht verlegen oder ängstlich und sie fordern die sofortige Befriedigung ihrer Bedürfnisse ein. Faktisch, wie Kleinkinder, die noch nicht gelernt haben, ihre Bedürfnisse zurückzustellen.
      1. Pathologische Egozentrik. Totale Selbstgefälligkeit, Unfähigkeit zur Empfindung echter Liebe und Verbundenheit
      2. Allgemeine Gefühlsarmut von tiefen und andauernden Emotionen
      3. Fehlen jeder echten Einsicht; Unfähigkeit, sich selbst so zu sehen wie Andere
      4. Undankbarkeit für speziellen Aufwendungen, Freundlichkeit und Vertrauen

      Sie besitzen die Fähigkeit, binnen Sekunden ein mögliches Opfer zu erkennen. Das sind oft sehr ausgeglichene, zufriedene, hilfsbereite, gut sozialisierte und glückliche Menschen, welche von diesen menschl. Raubtieren ins Visier genommen werden. Sie lassen diese nicht mehr los und rauben Zeit, Kraft, Energie, um es mit ihren Tricks und Hinterhältigkeiten wie in einem Spinnennetz einzugarnen. Es ist sehr schwer, sie zu erkennen und zu entlarven, da man mit ihnen sehr lange zu tun haben muss, bis man merkt, was sie treiben. Das vage Gefühl, nach Kontakt mit einem solchen Individuum, dass hier etwas nicht stimmt, ist ein guter Maker und man sollte diesem vagen Gefühl vertrauen. Ihr Ziel im Arbeitsleben ist oft, sich die Arbeitserfolge anderer anzueignen und ihren eigenen Erfolg darauf zu errichten. Sie saugen faktisch ihr Opfer aus. "Du kannst für mich mal dies und jenes tun, oder kannst du mal schnell...?" sind oft gebrauchte Formulierungen. Wobei es hier auf die Häufigkeit ankommt. Nicht jeder, der uns um eine Gefälligkeit bittet, ist gemeint, sondern entscheidend ist die Häufigkeit. Oft hat man schon das nervige, zermürbende Gefühl, na, was wird er/ sie diesmal wieder von mir wollen. Sie können manchmal an ihrem starrenden Blick erkannt werden, aber nicht immer. Oft sind ihre Formulierungen eigenartig und die Logik widersprüchlich. Durch ihre Show beim Reden, merkt der Zuhörer oft nicht den Hohlsinn, den sie entäußern. Erst, wenn man aus dem Bannkreis eines solchen Individuums heraus ist und das Ganze rekapituliert, merkt man den Schwachsinn, dem man auf den Leim ging und oft fragt sich der Betreffende, wie er solchen Unsinn glauben konnte. Er schämt sich dann, solch einem psychisch Auffälligen mit Geld, schneller Hilfe bei oft Nebensächlichkeiten, auf welche sie sich spezialisieren, Liegenlassen seiner eigentlichen Arbeit oder ä. geholfen zu haben. Sie freuen sich, wenn es ihnen gelungen ist, ihre Bedürfnisse auf diese Art und Weise zu befriedigen. Eine für normal sozialisierte Menschen nicht nach zuvollziehende Freude. Für den Schaden, welche ihr Opfer durch ihr Tun hat, interessieren sie sich nicht im Geringsten. Wenn es durch ihr Verhalten seinen Arbeitsplatz verliert, juckt es diese Individuen gar nicht und sie suchen sich das nächste Opfer. Sie täuschen ihr gesamtes Umfeld so geschickt, dass es so aussieht, als wäre das Opfer verrückt oder an seiner Situation schuld. Sie werden oft von einem Umfeld hofiert oder begleitet, welches sie unterstützt. Sie haben kein Herzrasen oder Bluthochdruck. Jegliche Sauerei vollziehen sie bei normalem Pulsschlag. Sie können sich zum Beispiel einen Autounfall mit einem Schwerverletzten so interessiert ansehen, als wenn sie ein Bild betrachten. sie empfinden dabei nichts und wundern sich über die Reaktionen ihres Umfeldes, wie schreien oder weinen. Sie gehen nach Hause und imitieren vor dem Spiegel die Mimiken der anderen zutiefst Betroffenen Anwesenden. Das ist der echte Psychopath. Ihr Repertuar bei allen Schändlichkeiten ist endlos und reicht vom einfachen Entwenden, Verschweigen wichtiger Mitteilungen, Arbeitsplatz durcheinander bringen, Intrige, Diebstahl, Stuhl verstecken bis zu den allerausgefeiltesten Methoden, wie andere als Werkzeuge für ihre manipulationen Ziele agieren zu lassen.
      Undine
      besonders erfahrenes Mitglied
      Zuletzt geändert von Undine; 06.06.2013, 10:10.

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      • #4
        AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

        Hallo Undine,

        eine sehr gute Beschreibung, wie solche Individuen "ticken". Empfindung echter Liebe ist bei denen die Eigenliebe (Narzissmus). Borderline ist bei diesen ".....pathen" so gut wie ausgeschlossen, da sie Schuld immer anderen zuweisen. Mit fundierten Kenntnissen im Beruf und echter Lebenserfahrung lassen sich diese "Feinde" verbal unterkriegen. Eine zweite Auseinandersetzung folgt dann meistens nicht, aus gutem Grund. Mit anderen Worten heißt das, erkläre ihnen das sie dumm sind. Nur dann kommen meist die primitiven Züge mit Mobbing. Auch ich frage mich manchmal, bist du heute mal wieder im Kindergarten? Nein, ich nehme dann nicht die Schüppe und hau drauf. Dann würde ich mich auf ein Niveau herablassen, was zwar angemessen wäre, aber nicht meiner Gesinnung entspricht.

        Ein Wort noch zu "Dumm". In einem bekannten Film sagt der Haupdarsteller: Dumm ist wer Dummes tut. Erstaunlich wieviel Mobber davon betroffen sind!

        Grüße Simon51

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        • #5
          AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

          @Undine, danke. Passt sehr gut. Und kommt mir SEHR bekannt vor! Laut dem Buch sind diese Leute 4% der Bevölkerung, aber in meinem Umfeld (Technik) gibt es garantiert deutlich mehr davon. Und das Blöde ist, dass es genügt, wenn unter den Kollegen nur ein solcher Typ ist. Der macht mich dann fertig, die anderen halten sich klugerweise raus.
          Der mit dem Unfall ist eine gruselige Szenerie, gilt aber auch sinngemäß für solche Situationen wenn ein Kollege vom Chef vor versammelter Mannschaft herunter geputzt wird oder auch nur jemand auf der Treppe stolpert. Während sie bei einem Unfall vielleicht tatsächlich Mitgefühl heucheln können, ist bei so kleinen Unfällen eigentlich keine Notwendigkeit dafür.
          Weißt Du auch, wie man Psycho wird? Angeborener Defekt oder erworben?

          @Simon: Wo liegt der Unterschied zwischen Soziopath/ Psychopath und Borderline? Borderline hat zu viel Gefühl und verschmilzt emotional mit anderen Menschen, richtig?
          In gewisser Weise sind Psychopathen tatsächlich nicht verantwortlich, weil sie ja gar kein Mitgefühl haben. "Nicht gelernt" trifft es nicht unbedingt. Ich dachte, das ist ein angeborener Defekt. Die verstehen doch gar nicht, was ihnen fehlt, und wo einem die Sinnesorgane fehlen, da ist eben nichts. Das ist doch in etwa so als seien sie blind für Gefühle.
          Als großes Problem sehe ich auch, dass diese Leute ja alles ganz richtig finden, was sie da tun. Gefühle sind nur ein Zeichen schwacher Menschen. Darum verstehen sie nicht, wenn ich plötzlich nicht mehr so freundlich und hilfsbereit bin (weil ich mich wie ein Idiot fühle!) und dann fühlen sie sich als MEIN Opfer. Nach dem Motto "Sie hilft mir nicht mehr, sie will, dass ich entlassen werde. Das hat ihr doch bisher nichts ausgemacht, meine Arbeit mit zu machen. Warum ist meine Macht über sie verloren gegangen???" Diese Typen haben ja vorher gar nicht gemerkt, dass ich aus Mitleid diese Kollegin mitschleppte und deckte, dass ich ungern ihre Arbeit mit machte. Sie dachte, ihre überragenden rhetorischen Fähigkeiten hätten ihr Macht über mich gegeben, dabei hatte ich ihr blödes Gelaber nur als Tarnung ihrer Unfähigkeit gesehen. Naja, und schon bin plötzlich ich der Täter und sie das Opfer.
          Nee, ich bekomme keine Provision. Da ich es auch etwas teuer finde, warte ich, bis ich es mal gebraucht erwische. :-)

          Hm, was folgt aus dem allem? Die Psychopathen benutzen den kompetenten Kollegen solange es geht und sobald er nicht mehr nützlich ist, wird er gnadenlos vernichtet? Ich glaube oft, dass auch "emotionaler Neid" eine Rolle spielt, weil sie (in meinem Leben jedenfalls) immer dann zum Vernichtungsschlag ausholten, wenn es mir gerade besonders gut ging. Wenn ich mit meinem Job zufrieden oder sogar erfolgreich war oder ausnahmsweise mal Glück in der Liebe hatte. Da musste dann die Liebe gleich noch mit zerstört werden. Da diese Leute teilweise echt gemeingefährlich sind, gibt es auch zwei Städte, in die ich mich nicht mehr recht rein traue. Wenn der Teufel es will, könnten wir einander über den Weg laufen. So wie eine gewisse jemand mich mal auf einer Tanzveranstaltung zu Boden stieß, könnte sie mich auch vor die U-Bahn stoßen.

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          • #6
            AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

            Hallo,
            danke für euer Feedback Audrey und Simon51. Ich habe mich intensiv mit dem Thema beschäftigt, nachdem ich selbst Opfer einer solch moralisch Schwachsinnigen wurde. Ich wusste vorher garnichts darüber. Deshalb habe ich das Buch " Gewissenlos" von Dr. R.Hare gelesen, welches die charakteristischen Verhaltensweisen der Perversen beschreibt und andere Literatur. Ich war erstaunt darüber, wie hoch der Prozentsatz unter der Bevölkerung ist. Faktisch jeder von uns hatte statistisch schon mindestens einmal Kontakt mit so einem/ einer Antisozialen. Sie richten verheerende gesellschaftliche und persönliche Schäden an und empfinden sich als großartig, unwiderstehlich und nehmen sich, was sie gerade wollen. Es ist wichtig, dass man darüber Bescheid weiß, um sich rechtzeitig schützen zu können. Ich bin voll in das Messer der Person gelaufen und es war genau so, wie es Audrey sagt. Sie greifen besonders gern dann an, wenn du gut drauf bist, mit deiner Arbeit zufrieden bist, es dir mental einfach gut geht. Sie spüren dass irgendwie und müssen es dir rauben oder zerstören, weil sie merken, dass du etwas hast, was ihnen fehlt. Ich glaube, dass der genetische Kod von Psychopathen schon irgendwie in der Richtung angelegt ist, aber durch die Einflüsse ihrer Umwelt entsprechend ausgeprägt wird. Also, wenn jemand mit diesem schwer formbaren Ton, so nenn ich es mal, zur Welt kommt und er mit seiner Art andere zu schädigen und zu zerstören im Laufe seiner Entwicklung Erfolg hat, so wird es sich sicherlich zu einem waschechten Psychophaten entwickeln. Wird hingegen seine Art frühzeitig erkannt und dagegen etwas unternommen in Elternhaus und Schule, so wird es ihm schwerer gemacht, diese besonderen asozialen, egozentrischen und zerstörerischen Eigenschaften zu entwickeln. Ich bin dafür, dass man dies Asoziale schon im Kindesalter offenlegen sollte und klar machen muss, dass er/ sie damit nicht durchkommen wird. Das erfordert äußerste Konsequenz und Kontrolle des Verhaltens unter Einsatz aller möglichen Erziehungskräfte, wenn die Eltern und die Schule überfordert sind. Es tritt schon im Kindesalter auf: Stehlen, Lügen, Tiere quälen, töten, Kinder quälen: von der Treppe stoßen, Ausreißen von zu Hause, früher Drogenkonsum, Alkohol, frühe sexuelle Aktivitäten...Das Warnsignal ist auch hier die Permanenz des Tuns. Es gibt unter ihnen welche, die sich vorzüglich in ihrem Milieu entwickeln können, weil es alle Möglichkeiten bietet, sich auf Kosten anderer eine goldene Nase zu verdienen und weil ihr Verhalten nie offen gelegt und sanktioniert wird, sondern sogar noch von Familie und Schule geschützt. Das herausstechende Merkmal ist, dass sich diese Antisozialen für nichts schämen und keinerlei Gewissensbisse haben, wenn sie andere zerstören. R.Hare deutet an, dass die Zunahme von Psychopathie durch dieses kapitalistische Gesellschaftssystem forciert wird. Es ist von gewissem Vorteil, wenn man nie Mitgefühl mit dem Leid hat, dass man anrichtet und man kommt mit diversen Tricks und Hieben und einer hohen Intelligenz ganz nach oben. Was für erbärmliches Leben, alles ist Wettbewerb, jeder ist nur Konkurrent, den es zu benutzen oder auszuschalten gilt. Sie treten in jeder gesellschaftliche Schicht auf. Die besonders Raffinierten sind in den Chefetagen und stehen im Fokus der Öffentlichkeit, welche sie suchen. Audrey du hast Recht, ich glaube auch, dass es bei ihnen so etwas wie emotionalen Neid gibt. Sie merken wohl, dass sie etwas ganz Bestimmtes nicht haben, was sie vorgeben und immitieren, nämlich tiefe zwischenmenschliche Gefühle. Trotzdem wissen sie ganz genau , welche Folgen ihr Verhalten für das Opfer hat und sind juristisch voll verantwortlich für ihr Tun. Die Wenigsten von ihnen landen allerdings da, wo sie hingehören, nämlich vor Gericht. Sie führen meist ein sorgloses, luxeriöses und aufregendes Leben, immer auf der Suche nach dem nächsten Kick. Sie pflastern ihren Lebensweg mit zerstörten und geplünderten Leben anderer. Ich empfinde unendlichen Hass gegen meine Peinigerin, aber auch auf das Umfeld, das sie schützt und ohne welches ihr Tun nicht möglich wäre. Ich will ihr nie mehr begegnen, denn sie ist kriminell.
            Undine
            besonders erfahrenes Mitglied
            Zuletzt geändert von Undine; 09.06.2013, 20:07.

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            • #7
              AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

              Hallo Audrey,

              ein echter Borderliner sucht letztendlich die Schuld bei sich selbst, für Dinge die er nicht zu verantworten hat. Sein Gefühlsleben stumpft soweit ab, das er sich z.B. in den Arm oder ein Bein schneidet, zum einen um etwas zu spüren, zum andern um sich selbst zu bestrafen. Daher meine Aussage: Mobber können bei ihrem Verhalten kein Borderline bekommen. Eigentlich schade!

              Mit "nicht gelernt" meine ich eher, es ist eine Sache der Erziehung, das soziale Miteinander im Kindesalter, sowie die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Der Mensch wird in jungen Jahren fürs Leben geprägt. Für einen angeborenen Defekt halte ich es eher nicht, eher ein Defekt in der Persönlichkeitsentwicklung. Das fängt mit "Jungen weinen nicht" an und geht weiter nach dem Slogan: Je härter du wirst, desto besser kannst du dich durchsetzen. Das ruft eine emotionale Blockade hervor, und wird meist durch niemanden gebremst. Frauen verzweifeln bald an solchen "Kühlschränken" und reichen nicht selten die Scheidung ein.

              Angeblich sollen wir ja nur 10% unseres geistigen Potential nutzen, schaffen es Mobber dann mit noch weniger auszukommen?

              Es gibt den Film "Sieben", der sehr effektvoll in Szene gesetzt wurde. 7 Todsünden die bestraft wurden. Wieviele davon sind bei Mobbern zu finden? Neid, Niedertracht, Maßlosigkeit etc.. Mobber kennen nicht mal ansatzweise die Bedeutung dieser Todsünden!

              Wenn die Mobber 4% Anteil an der Bevölkerung haben, so ist der Anteil der akut psychisch Kranken bei 1%. Das sind immerhin 800.000 Menschen, die Einwohnerzahl einer Großstadt! Wie viele Mobbingopfer darunter sind, läßt sich nur schätzen.

              Grüße Simon51

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              • #8
                AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

                Hallo,
                spannende Diskussion! Ich denke, dass es ganz wichtig ist, dass mehr Leute wissen, dass es solche Psychopathen gibt.
                Erstens mal: Wenn ich jemandem erzähle, was mir passiert ist, dann glauben die Leute das gar nicht. Sie behaupten, so würde sich kein Mensch grundlos verhalten und verdächtigen MICH, ich müsse so ein krasses Verhalten irgendwie provoziert haben. Dann werde ich quasi einer Befragung unterzogen, um mir nachzuweisen, dass der Fehler bei mir liegt. Daraus lerne ich, dass ich mich als Opfer schämen und besser den Mund halten soll. Und ich lerne, dass psychopathisches Verhalten offensichtlich moralisch in Ordnung ist. Kommt mir jedenfalls so vor. Auch wenn es gar nicht so ist, dass mein Gegenüber dieses Verhalten tatsächlich OK findet, sondern eher im Gegenteil einfach nicht glauben kann, dass jemand absichtlich einen anderen zerstört. Meine wahren Erlebnisse sind für so jemanden einfach nicht glaubwürdig.
                Zweitens ist es wichtig und letztlich doch nicht so schwer, Psychopathen zu erkennen. Nur mir gelingt es eben leider nicht, weil ich Eltern habe, die etwas... ähm, außer Rand und Band sind. Ich bin nicht sicher, ob meine Mutter Borderliner oder Psychopathin ist, aber irgend so etwas Krasses ist es durchaus. Und daher ist für mich das dominant-herablassende Verhalten der Psychopathen leider "normal" und wurde von mir früher sogar als "liebevoll" wahrgenommen. Ich sehe das ja jetzt auch. Da ich gefühlsmäßig diese Menschen nie rechtzeitig als gefährlich erkennen kann, habe ich eine Liste von Kriterien entwickelt, anhand derer ich solche Menschen erkenne. Das sind z.B.:
                1. Diese Person hat ständig mehrere Prozesse/ Gerichtsverfahren etc. parallel laufen, ist dabei meistens auch der Angreifer. Konflikte können sie anscheinend nicht anders lösen.
                2. Wenn diese Person sich über jemanden ärgert, dann greift sie zu Rufmord, Telefonterror und ähnlichen Maßnahmen und fühlt sich moralisch absolut im Recht.
                3. Frühere Freundschaften dieser Person sind bombastisch dramatisch zerbrochen. Normale Menschen lassen Kontakte einfach einschlafen, aber Psychopathen müssen immer noch richtig drauf hauen zum Abschied. Oft reden sie sich auch irgendwelche Dinge ein, die der andere angeblich gemacht hat. Je länger man ihnen zuhört, umso mehr fragt man sich, wer hier eigentlich wen angegriffen hat.
                4. Psychopathen finden Regeln sehr wichtig, besuchen viele Schulungen und sind in der Folge dauernd damit beschäftigt, andere an diesen Regeln zu messen, andere zu bewerten, zu kritisieren und zu "coachen". Die professionellen Coaches, die ich bisher näher kennen gelernt habe, waren ungelogen alle Psychopathen. Denen fühlte jegliches Feingefühl, aber das konnten sie mit dem anerlernten Coaching-Gehabe sehr gut überdecken.
                5. Der andere "verbietet" mir mehr oder weniger meine Gefühle. Wenn ich von meinen Gefühlen spreche, diskutiert und argumentiert man sie einfach weg. Der andere weiß angeblich viel besser als ich, was ich fühle.
                6. Wenn ich Erfolg habe, freut der andere sich nicht, sondern muss irgendeine verletzende Bemerkung machen. Wenn bei mir etwas schief geht, könnte er mir aber stundenlang hochinteressiert dabei zuhören, wie ich davon erzähle.

                Diese Früherkennung funktioniert an sich ganz gut, auch wenn ich immer noch überproportional viele Psychos anlocke. Ich fürchte, ich spreche deren Sprache, uarg! Aber ich arbeite dran. Vor allem lasse ich den Kontakt zu solchen Leuten frühzeitig einschlafen, da ist es nämlich noch recht einfach.
                Drittens ist meine Beobachtung, dass genau das Verhalten und die Eigenschaften von Psychopathen in unserer Gesellschaft und im Berufsleben für wertvoll gehalten werden. Eine Bekannte wurde mal bei einer Bewerbung auf eine Führungsposition im Assessment Center ausgesiebt, weil sie im Rollenspiel zu viel Verständnis für Belange von Mitarbeitern aufwies und zu sehr versuchte, einen Kompromiss zu finden, mit dem alle zufrieden sind. Das darf nicht sein, denn wenn das zum Auswahlprinzip von Führungskräften wird, dann brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn so ausgewählte Führungskräfte ihre Mitarbeiter mobben.
                Viertens, wie Simon sagt, müssen Psychopathen frühzeitig erkannt und besonders streng erzogen müssen. Die lernen doch schon als Kinder, wie man Menschen manipuliert, aber das darf man ihnen nicht durchgehen lassen. Das einzige was den Psychopathen davon abhält, anderen zu schaden, ist die Furcht vor Strafe. Also muss man sie eben auch bestrafen und ihnen klare Regeln beibringen. Gesetze und Höflichkeitsregeln sind doch schonmal ein guter Anfang, schon da hapert es ja. Von selbst beschäftigen die sich nicht mit Gesetzen, die existieren für Psychopathen doch nicht. Die laufen bei denen unter "Regeln, die fremde Leute gemacht haben". Ich hatte mal mit einer Mitarbeiterin einen harten Kampf darum und konnte mich letztlich nicht durchsetzen, dass sie das Copyright einhält. Zum Glück lief ihr Arbeitsvertrag von selbst ab, sonst hätte ich sie wegen ihrer ausdrücklichen Weigerung, die Gesetze einzuhalten, abgemahnt. Vermutlich hätte ich das trotzdem tun sollen, aber ganz ehrlich, ich hatte Angst vor dieser Tussi. Ich wusste ja, was sie anderen Leuten so antut und sie schien auch Verbindungen zur Mafia zu haben. Uarg!!

                Für mich persönlich ist das Thema noch lange nicht erledigt. Erst wenn ich aufhöre, solche Leute auf beinahe magische Weise anzuziehen. Das ist ECHT gruselig!

                Audrey
                AudreyHepburn
                besonders erfahrenes Mitglied
                Zuletzt geändert von AudreyHepburn; 10.06.2013, 10:00.

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                • #9
                  AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

                  Zitat von Simon51 Beitrag anzeigen
                  Hallo Audrey,

                  ein echter Borderliner sucht letztendlich die Schuld bei sich selbst, für Dinge die er nicht zu verantworten hat. Sein Gefühlsleben stumpft soweit ab, das er sich z.B. in den Arm oder ein Bein schneidet, zum einen um etwas zu spüren, zum andern um sich selbst zu bestrafen. Daher meine Aussage: Mobber können bei ihrem Verhalten kein Borderline bekommen. Eigentlich schade!
                  Oh, dann habe ich das bisher verwechselt! Dann ist Borderline so etwas wie eine größere Schwester der Depression?

                  Hm, dann ist die eine oder andere "Borderlinerin" in meinem Umfeld wohl doch eher eine Psychopathin gewesen. Ich dachte, dieses Aggressive, diese ständigen Angriffe gegen andere seien auch Teil von Borderline. Auch dass sie sich so als Opfer hochstilisieren, dass nicht die ganze Welt ihnen dient. Dieser Kontrollzwang.

                  Naja, letztlich egal. Gemeingefährlich ist so eine Einstellung zur Welt allemal. :-((

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                  • #10
                    AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

                    Hallo Audrey,

                    ich schätze mal, Borderline ist "the next Level" der Depression. Du erkennst diese Menschen am besten in der warmen Jahreszeit, wenn Arme und Beine nicht voll bedeckt sind. Mehrere Narben von ca. 5cm Länge sind meist parallel zu sehen. Diese Art von Selbstzerstörung ist nicht altersabhängig und auch nicht eine Frage des Berufes. Letzten Sommer habe ich an der Bushaltestelle eine junge Frau, höchstens 20 J Jung gesehen, die diese Narben am Hals hatte. Mobbingopfer können auch Borderline bekommen! Ich selbst bin zum Glück davon verschont worden, habe aber in einer Kur zahlreiche Borderliner kennen gelernt. Aggressionen schließen sich bei Borderlinern nicht aus, jedoch die Bestrafung erfolgt durch Verletzung des eigenen Körpers.
                    Wenn ich mir eine Bestrafung für Mobber aussuchen könnte, würde ich Borderline im Endstadium nehmen.

                    Grüße Simon51

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                    • #11
                      AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

                      Hallo Audrey,
                      ich ziehe auch immer solche krassen Exemplare an und habe keine Ahnung, woran es liegt. Mich interessiert keine Karriere, keine Posten und war auch auf sie als Vorgesetzte nicht neidisch, da ich merkte, dass eine vernünftige Kommunikation, welche sehr anregend und interessant sein kann, mit ihnen sowieso nicht möglich ist. Aber das letzte und krasseste Exemplar stand plötzlich und unverhofft immer hinter mir und das meist, wenn ich ein Gespräch mit einem anderen Kollegen führte, so als ob sie kontrollieren will, was wir besprechen. Auch musste sie diese Gespräche immer durch irgendeine Nebensächlichkeit unterbrechen. Wenn sie auftauchte, hatte ich schon dieses Gefühl, dass sie wieder unzufrieden war und mir eine blödsinnige Aufgabe, welche sie für unaufschiebbar hielt, zuzuweisen. Auch waren ihre betonten Gefühlsdarstellungen eigenartig und unglaubwürdig. Ihr läuft es bei irgendeiner Nebensächlichkeit eiskalt den Rücken herunter oder sie kriegt gleich solche Schmerzen, dass sie sich hinlegen muss, ist schon irgendwie lachhaft. Daran sieht man, dass sie für ihr eigenes Wohl und Wehe sehr empfindlich reagieren, andere aber stets dominieren und kontrollieren müssen. Es ist aber nicht amoralisch in dieser Gesellschaft so zu sein und der blanke Egoismus kann immer unverhohlener ausgedrückt werden. Das Wohlergehen anderer spielt dabei keine Rolle und den Rahmen für das Szenario bietet die gewerkschaftlichen Kremien, welche ja ach so hilfreiche Antimobbingstrategien auf dem Papier haben, die praktischerweise nicht umsetzbar sind. Der Geschädigte ist dann der Schuldige, da er irgendwie provoziert haben muss. Er muss dann nachweisen, dass er nicht provoziert hat. Der Mobber muss nichts nachweisen und kann ungetrübt weiteragieren. Er kann auch lügen, dass sich die Balken biegen und geht noch als Sieger hervor. Der Geschädigte ist angesichts dieser Dreistigkeiten fassungslos und oft hilflos. Das Schlimme war aber, dass sie als Schulleiterin ihre eiskalte Macht auch auf Kinder ausübt, welche wie Marionetten nach ihrer Musik tanzen müssen und sie erstickt jede ehrliche und mutige Kritik oder Meinungsbildung der Kinder im Keim. Kein Wunder, dass solche Eigenschaften wie Hinterhalt, Egoismus und Neid früh anerzogen werden können und auch Kinder und Jugendliche schon zu Mobbern werden. Es ist gewollt.
                      Undine
                      besonders erfahrenes Mitglied
                      Zuletzt geändert von Undine; 10.06.2013, 11:36.

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                      • #12
                        AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

                        Hallo Audrey,

                        in den Köpfen vieler Menschen hat sich festgesetzt, der Chef hat das Sagen, hör was der Chef Dir sagt, er macht alles richtig, von dem kannst Du was lernen. Daher ist es so, das sie meinen Deine Geschichte könne nicht wahr sein und der Fehler müsse bei Dir liegen. Diese Menschen haben irgendwann mal über folgenden Spruch gelacht und als Tatsache in eine ihrer Schubladen gepackt: Regel 1 = der Chef hat Recht, Regel 2 = sollte der Chef mal nicht Recht haben, tritt Regel 1 in Kraft. Auch der Chef ist eine Respektperson, dazu heißt es bekanntlich: Respekt verdient man sich, den bekommt man nicht geschenkt! Wodurch verschaffen sich viele Chefs heute Respekt?

                        Mit dem Erkennen von Mobbern ist das so eine Sache. Niemand wird am Anfang einer Beschäftigung preisgeben Dich mobben zu wollen. Zum Glück gibt es die Probezeit, also auch genug Zeit einen Mobber zu entlarven. Jedem Mobber kannst Du auf der privaten Ebene seine Grenzen aufzeigen, indem Du ihn vor mehreren Leuten bloßstellst. Nur wir sind schließlich zum Arbeiten am Arbeitsplatz und nicht um Mobber in ihre Schranken zu weisen.

                        Thema Erziehung der Kinder: In vielen Haushalten arbeiten beide Elternteile, weil ein Verdienst nicht ausreichen würde. Letztendlich auf Kosten der Kinder, die durch das Elternhaus nicht genug Zuwendung und Aufmerksamkeit bekommen. Die Eltern sagen, das Kind ist in der Schule, also findet dort ein Großteil der Erziehung statt. Das Lehrpersonal kann die zusätzlichen Aufgaben nicht bewältigen. Diese Kinder werden sozusagen allein gelassen. Schnell wissen sie, ab wann sie strafmündig sind und welche Strafen auf sie zukommen. Mißbrauch von Drogen und Alkohol, sowie testen der Grenzen ihres Handelns sind nicht selten die Folge. Die Schuld für diese Auswüchse können weder Eltern noch Schule allein zugeschrieben werden. Hier heißt es handeln durch die Politiker.

                        Grüße Simon51

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                        • #13
                          AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

                          Hallo Simon

                          Zitat von Simon51 Beitrag anzeigen
                          Mit dem Erkennen von Mobbern ist das so eine Sache. Niemand wird am Anfang einer Beschäftigung preisgeben Dich mobben zu wollen. Zum Glück gibt es die Probezeit, also auch genug Zeit einen Mobber zu entlarven.
                          Ja, aber man kann ja auch nicht einfach so und auch nicht wiederholt in der Probezeit den Job hinwerfen. Wenn ich gerade mit viel Aufwand von einer Stadt in die andere umgezogen bin für diesen Job, dann will ich auch nicht gleich wieder wegziehen. Das ist ja auch finanziell eine Belastung, sieht aber vor allem im Lebenslauf so aus als würde man gerade kommen und gehen wie es einem so einfällt. Im Bewerbungsgespräch zu sagen, dass man dort weggegangen ist, weil man gemobbt wurde, ist auch taktisch ungünstig. Ich habe das bei meinem vorigen Job gesagt, weil ich ja irgendwie begründen sollte, warum ich bei meinem vorigen Arbeitgeber während der Probezeit weg wollte. Und ich dachte, egal welchen Grund ich erfinde, kann man das zu Unrecht gegen mich verwenden. Ich sagte also ganz offen das mit dem Mobbing. Das wurde dann leider auch gegen mich verwendet.

                          Ich glaube im Nachhinein, dass meine Zimmerkollegen deshalb so schweigsam und misstrauisch mir gegenüber waren (von Anfang an!) weil der Chef sie eventuell gewarnt hat im Stil von "Bei der müsst ihr vorsichtig sein, was ihr sagt und macht, sonst wirft sie euch gleich Mobbing vor". Irgendeinen Grund muss es ja haben, dass sie sich mir gegenüber von Anfang an so seltsam verhielten. Und ein Mal hörte ich, wie einer meiner Zimmerkollegen beim Chef rückwärts zur Tür rauskam und ich fing noch den Halbsatz auf "...sich immer gleich gemobbt fühlen!" Ich weiß nicht, ob es um mich ging, kann aber sein.

                          So einfach ist es also NICHT, bei Mobbing einfach gleich während der Probezeit hinzuschmeißen. Zumal es so zu sein scheint, dass ich sowieso nur in Mobbingfirmen eingestellt werde mit meinem Jobhopperlebenslauf. Firmen, die Wert darauf legen, dass ihre Mitarbeiter länger bleiben, sortieren mich bestimmt schon bei der Vorauswahl aus.

                          Audrey

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                          • #14
                            AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

                            Hallo Undine

                            Zitat von Undine Beitrag anzeigen
                            ich ziehe auch immer solche krassen Exemplare an und habe keine Ahnung, woran es liegt. Mich interessiert keine Karriere, keine Posten und war auch auf sie als Vorgesetzte nicht neidisch, da ich merkte, dass eine vernünftige Kommunikation, welche sehr anregend und interessant sein kann, mit ihnen sowieso nicht möglich ist.
                            Ich weiß sehr genau, warum das bei mir so ist. Meine Mutter ist eine Psychopathin oder Borderlinerin. So genau weiß ich das nicht, aber vermutlich doch eher Psychopathin. In wirkungsvoller Zusammenarbeit mit "der Gesellschaft" als solcher wurde mir beigebracht, dass meine Mutter mich liebt, dass meine Mutter toll ist (ich dagegen sehr langweilig und blass und gefühlsarm) und dass ich glücklich sein muss, so eine Mutter zu haben. Ich habe gelernt, meine Gefühle selbstätig zu misshandeln und missachten. Ich habe alles gelernt, was man braucht, um einen Psychopathen ideal zu unterstützen. Ich spreche sogar ihre Sprache. Wenn sie mir schaden, denke ich mir selbstätig Entschuldigungen für sie aus, da brauchen sie sich gar nicht erst Mühe geben. Ich entschuldige ihnen alles und falle auf ihre Mitleidtour herein. Ich rede mir ein, dass dieser Mensch es besonders schwer hat im Leben und versuche, ihm sein Schicksal durch Mitgefühl und aktive Hilfe zu erleichtern. Natürlich klappt das nie. Der andere leidet ja nicht wirklich, sondern ich habe nur gelernt, sein Verhöhnen anderer Menschen als ein Zeichen seiner großen emotionalen Verletzung zu interpretieren.

                            Ich nehme nicht nur meine eigenen Gefühle sehr schwer wahr, sondern auch die Wahrnehmung der Gefühle anderer, besonders von Psychopathen ist total verdreht. Psychopathen haben ja gar keine Gefühle, aber ihre Aggressivität und Rücksichtslosigkeit habe ich gelernt als Gefühle umzudeuten. Je aggressiver und bösartiger ein Psychopath agiert, für umso sensibler und verletzter halte ich ihn.

                            Und genau dadurch bin ich eine ganz optimale Ergänzung zum Psychopathen. Einem Mailfreund gegenüber habe ich den Begriff Co-Psychopath erfunden. So ähnlich wie Co-Alkoholiker:
                            http://www.alkoholhilfe.at/pdf/INFO%20Co-Abhaengigkeit.pdf
                            Das sind Menschen, die einen Alkoholiker unterstützen, seine Sucht nach außen hin vertuschen und nach innen hin alle Verantwortung dafür übernehmen. Manche werden dadurch selbst zum Opfer, andere nutzen aber auch den Alkoholismus des anderen, um Macht über ihn zu gewinnen.

                            Sogesehen bin ich ein ganz toller Co-Psychopath, perfekt dressiert. Teilweise war mir das die letzten Jahrzehnte schon klar und an einzelnen Aspekten habe ich schon gearbeitet. Aber so in seiner fatalen Gänze wurde mir das erst die letzten Tage klar.

                            Nun ist es auch kein Wunder, dass sich in meiner Umgebung fast 100% Psychopathen befinden. Normale Menschen können mich gar nicht ertragen, teilweise weil ich ja sowieso schon spreche wie ein Psychpath. Das erklärt auch, warum wirklich fast alle Menschen enorm aggressiv auf mich reagieren. Die Normalos wollen mich Psychopathin los werden, die Psychopathen mögen mich anfangs. In Phase 1 denken sie, ich sei eine der Ihren, weil ich anscheinend ihre Gedanken und ihr Weltbild völlig teile. In Phase 2 nutzen sie meine Gutmütigkeit aus. Und wenn ich dann in Phase 3 mich wehre, machen sie mich fertig.

                            Leider habe ich im letzten Jahr, wo ich selbständig war, meine Zeit fast vollständig allein verbracht. Und ich muss zugeben, dass die Psychos mich wirklich gebrochen haben. Ich erlebe seit 10 Jahren Mobbing non-stop, beruflich und privat. Aus diesem Teufelskreis kam ich auch nicht heraus. Und zuletzt habe ich aufgegeben und mich damit abgefunden, dass offensichtlich die Psychopathen die Normalen sind und ich eben zu schwach für diese Welt. Zu emotional, zu verletzlich, zu hilfsbereit, zu mitfühlend, einfach nicht überlebensfähig in dieser normal-rücksichtslosen Welt. Ich habe manches Mal an Selbstmord gedacht, weil mir klar war, dass ich in so einer Welt tatsächlich nicht leben kann.

                            So gesehen geben mir diese Überlegungen über Psychopathen neuen Mut. Es gibt durchaus auch andere Menschen. Die wollen nur nichts mit mir zu tun haben. Ich werde in nächster Zeit ganz gründlich darauf achten, was ich tue und denke und prüfen, ob das wirklich meine Gedanken sind oder ob das nur etwas ist, das ich mir angewöhnt habe, um unter Psychos zu überleben. Das habe ich vor zwanzig Jahren schonmal erfolgreich hinbekommen. Bin danach aber leider nun wieder in die Welt der Psychopathen reingezogen worden und gehirngewaschen.

                            Ich geb dann mal nicht auf. Schließlich habe ich nur dieses eine Leben!

                            Aber um zum Anfang zurück zu kommen: Undine, wie sieht es mit Deinen Eltern aus? Sind sie vielleicht Psychopathen?

                            Audrey
                            AudreyHepburn
                            besonders erfahrenes Mitglied
                            Zuletzt geändert von AudreyHepburn; 11.06.2013, 13:11.

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                            • #15
                              AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

                              Zitat von Undine Beitrag anzeigen
                              Das Schlimme war aber, dass sie als Schulleiterin ihre eiskalte Macht auch auf Kinder ausübt, welche wie Marionetten nach ihrer Musik tanzen müssen und sie erstickt jede ehrliche und mutige Kritik oder Meinungsbildung der Kinder im Keim. Kein Wunder, dass solche Eigenschaften wie Hinterhalt, Egoismus und Neid früh anerzogen werden können und auch Kinder und Jugendliche schon zu Mobbern werden. Es ist gewollt.
                              Ja, das ist das Schlimme! Warum erlauben wir, dass die Bösartigen die Herrschaft über unsere Gesellschaft an sich reißen? OK, ist vielleicht eine übertreibende Verschwörungstheorie, aber im Prinzip läuft es doch so. Das habe ich beim Mobbing immer wieder beobachtet. Selbst Leute, die eigentlich in Ordnung sind, tun nichts dagegen, weil sie die Mobber fürchten. Und diese Furcht gibt den Mobbern ihre Macht!

                              Audrey

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