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Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

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  • #16
    AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

    PS: Um entsprechenden Empfehlungen zuvor zu kommen: Nein, ich werde keine professionelle Hilfe suchen. Mein Eindruck bisher ist, dass gerade Therapeuten, Kommunikationstrainer und Coaches oft Psychopathen sind. Sie beschäftigen ich auf kopflastige (d.h. "wissenschaftliche") Weise mit Psychologie, Kommunikation und solchen Themen, lesen Bücher, schauen Fernsehsendungen und beschäftigen sich intensiv mit diesem Thema, das sie intuitiv nicht begreifen können. Aus dieser intensiven Beschäftigung mit Menschen entsteht bei anderen und bei ihnen selbst der Eindruck, das sei ein Thema, für das sie besonders begabt sind. Außerdem geben ihnen eine entsprechende Ausbildung natürlich auch die Mittel und Macht in die Hand, um Macht über andere zu erlangen. Wir hatten hier doch hier im Forum auch mal eine Therapeutin, die Ähnliches aus ihrem Milieu berichtete. Ich habe mal eine Freundin verloren, die im Verlauf ihres systemischen Therapeutenstudiums von einem mitfühlenden, fröhlichen Menschen zu einer garstigen, menschenverachtenden Zynikerin mutierte. Das war wirklich schmerzhaft mit anzusehen! Die haben immer wieder ganze Seminarwochenenden abgehalten, die anscheinend eher Gehirnwäschewochenenden waren. Ich traue diesem ganzen Psycho- und Kommunikationsbusiness nicht über den Weg! Es lebe der Anstand, es leben die Gefühle, es lebe die Liebe!

    PSS: Nein, ich habe keine Drogen genommen, und ich bin in Ordnung. *grins*

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    • #17
      AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

      Hallo Audrey,
      deine Beschreibung, warum du so oft auf Psychopathen hereinfällst, finde ich total treffend. Es sind einfach oft die nettesten Wesen der Welt. Wer könnte ihnen nur Schändliches zutrauen?
      Ich glaube in meiner Familie gibt es 1 Psychopathen. Das ist mir aber auch erst im letzten Jahr richtig bewusst geworden, obwohl ich schon als Kind merkte, dass sie unfassbare Dinge tut, hatte ich sie immer gern, denn sie war auch oft witzig, unterhaltsam und interessant. Ich hatte allerdings eine ganz liebe Oma, mit welcher ich viel sprechen konnte und welche mich aufklärte und mir sagte, dass ich aufpassen muss und mich von ihr nicht ausnutzen lassen soll. Es war ihre eigene Tochter, also meine Tante. Ich war allerdings immer wieder verblüfft, mit welcher Kaltschnäuzigkeit und Hemmungslosigkeit sie andere betrügen, belügen und bestehlen konnte, so als wäre es die normalste Sache der Welt. Ich empfand das als Kind schon gegen die Ordnung und war gemeinsam mit meiner Oma fassungslos. Jedes zur Rede stellen und Strafe geben, zeigte kaum Wirkung. So als ob sie nichts zu befürchten hätte, wurde munter weiter gemacht. Psychopathen lernen meist aus Erfahrung nicht. Meine Oma zeigte sich allerdings auch hartnäckig und das war gut.
      Natürlich glaubt man nicht bei jedem netten und gesprächsoffenen Menschen, dem man begegnet, das ist ein Psychopath. Das wäre ja auch krank. Man erkennt sie glaube ich daran am besten, dass sie dir im Laufe der Zeit Kraft und Energie rauben und um Mitleid betteln. Ich denke, dass jeder auf einen Psychopathen hereinfallen kann, denn ihre Tarnung ist perfekt. Auch gibt es bei unterschiedlichen Typen verschiedene Ausprägungsmerkmale und Spezialitäten. Man sollte neuen Kontakten deshalb nicht misstrauisch oder voreingenommen begegnen. Ich lerne immer noch gern neue Menschen kennen und interessiere mich für sie. Die Mehrzahl der Menschheit ist zum Glück intakt. Nur die wenigen krassen Exemplare können eben tatsächlich Leben zerstören und verheerende Schäden anrichten. Warum wird hier die Menschheit sowenig darüber aufgeklärt? Wissenschaftler, Ärzte, Psychiater tun so, als gäbe es nur Depression, Schizophrenie, Borderline oder Burn-out. Nur diese Krankheiten zerstören kein fremdes Leben. Wahrscheinlich, weil der Psychopath sich selbst nicht als krank definiert, sondern als besonders erfolgreich. Das nennt man Freiheit und Demokratie. Du hast die Freiheit zu tun und zu lassen, was immer du willst. Du musst nur clever genug sein und dich nicht erwischen lassen. Das Spiel mögen Psychopathen. Sie beherrschen Tricks, darauf kommt man nicht. Sie können ihr Opfer isoliern und das kontaktfreudige Opfer, fragt sich verblüfft, wie das möglich ist. Sie haben meist ein schützendes Umfeld, dass ihnen hilft und meist selbst nicht weiß, wen es deckt. Das Opfer, im Netz gefangen, versucht, sich zu befreien und reagiert meist heftig, auch verbal ungehalten. Dies vermittelt der Umgebung den Eindruck, dass mit ihm tatsächlich etwas nicht stimmt. Der Psychopath ist seelenruhig und lächelt freundlich. In dieser Gesellschaft zählt die äußere Maske mehr als alle menschlichen Tugenden. Das macht es solchen Showmastern ganz leicht, ein Bild der Tugendhaftigkeit vorzutäuschen.
      Undine
      besonders erfahrenes Mitglied
      Zuletzt geändert von Undine; 11.06.2013, 15:21.

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      • #18
        AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

        "Ja, aber man kann ja auch nicht einfach so und auch nicht wiederholt in der Probezeit den Job hinwerfen. Wenn ich gerade mit viel Aufwand von einer Stadt in die andere umgezogen bin für diesen Job, dann will ich auch nicht gleich wieder wegziehen. Das ist ja auch finanziell eine Belastung, sieht aber vor allem im Lebenslauf so aus als würde man gerade kommen und gehen wie es einem so einfällt. Im Bewerbungsgespräch zu sagen, dass man dort weggegangen ist, weil man gemobbt wurde, ist auch taktisch ungünstig. Ich habe das bei meinem vorigen Job gesagt, weil ich ja irgendwie begründen sollte, warum ich bei meinem vorigen Arbeitgeber während der Probezeit weg wollte. Und ich dachte, egal welchen Grund ich erfinde, kann man das zu Unrecht gegen mich verwenden. Ich sagte also ganz offen das mit dem Mobbing. Das wurde dann leider auch gegen mich verwendet".

        Hallo Audrey,

        manchmal wird Ehrlichkeit bestraft. Ein Grund wäre z.B. einen Angehörigen pflegen und aufgrund der Überstunden, die in der letzten Firma gefordert wurden, wäre der Angehörige vernachlässigt worden. Also gleich ein Grund, das in der neuen Firma Rücksicht genommen wird.
        Mobbing als Grund bei einem Vorstellungsgespräch angeben, ist eher ein Freibrief für andere Mitarbeiter. Sensibelchen, Mimose, nicht belastbar sind dann eher die Ausdrücke die Kollegen benutzen.

        Grüße Simon51

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        • #19
          AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

          Hallo Undine,

          Zitat von Undine Beitrag anzeigen
          deine Beschreibung, warum du so oft auf Psychopathen hereinfällst, finde ich total treffend. Es sind einfach oft die nettesten Wesen der Welt. Wer könnte ihnen nur Schändliches zutrauen?
          Jein. Einerseits fallen ja auch die Profis auf Psychopathen herein. So kommen ja immer wieder Psychopathen frei, weil ihnen ein Therapeut eine nicht erfolgte Heilung bescheinigt hat.
          Andererseits denke ich, dass einige der Psychpathen, auf die ich hereingefallen bin, eben doch nicht sooo raffiniert waren. Es hätte mir durchaus früher auffallen können, und ich denke auch, dass einige Leute sie viel früher als ich durchschauten. Natürlich braucht man dazu etwas näheren Kontakt.
          Meine Familie versteht bis heute nicht, warum ich die Beziehung mit diesem tollen charmanten Mann beendet habe, der doch immer so hilfsbereit und nett ist. Niemand glaubte mir, wie fies und gemein er sich mir gegenüber verhielt. Immer hieß es, ich müsse eben toleranter sein, nicht so viel fordern, oder ich hätte ihn provoziert. Na, Hauptsache ich weiß, warum ich Schluss gemacht habe.

          Audrey

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          • #20
            AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

            Ich habe noch ein bisschen recherchiert und ein paar interessante Artikel gefunden. So ganz unbekannt ist das Thema doch nicht!
            http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1720391/
            http://www.democratic-republicans.us...en-unsere-welt
            http://dasgehirn.info/denken/im-kopf...-ohne-empathie
            http://de.sott.net/article/7602-Wie-...se-Warnzeichen

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            • #21
              AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

              Zitat von Simon51 Beitrag anzeigen
              manchmal wird Ehrlichkeit bestraft. Ein Grund wäre z.B. einen Angehörigen pflegen und aufgrund der Überstunden, die in der letzten Firma gefordert wurden, wäre der Angehörige vernachlässigt worden. Also gleich ein Grund, das in der neuen Firma Rücksicht genommen wird.
              Tja, ich fürchte, dass jede erfundene Begründung genauso gegen mich verwendet worden wäre. :-(
              Es gab leider auch noch einige taktische Gründe für meinen Chef, mich zu mobben. Bin da ziemlich ins Kriegsgebiet geraten und es gelang mir auch nicht, zwischen den Parteien zu vermitteln, weil ich nicht recht durchschaute, wo die Grenzen laufen. Da hätte mich echt mal jemand aufklären müssen, bevor es zu spät ist.

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              • #22
                AW: Der Soziopath von nebenan (Buchtipp)

                Mir fiel gerade noch etwas ein: Ich halte es für möglich, dass sich auch Nicht-Psychopathen gegenüber einer Person wie ein Psychopath verhält. Nämlich dann wenn diese Person ihm fremd ist und ihn jemand vor ihr gewarnt hat, er sie also fürchtet. Dann wird er für sie natürlich kein Mitgefühl empfinden, sondern genau das tun, was ein Psychopath auch tut. Z.B. diese Person unter Kontrolle bekommen wollen. Selbst wenn er sonst vielleicht nicht so ist.

                Bei meinem letzten Job war ich z.B., ohne dass ich es wusste, dafür eingestellt, um einen Teil der Aufgaben meines Chefs zu übernehmen, weil er sie schlecht machte. (Ich dachte, er hätte diese Aufgaben nur interimsmäßig gemacht, weil der Vorgänger so plötzlich gegangen war.) Erst viel zu spät erfuhr ich, dass überhaupt insgesamt mein Chef fürchten musste, ganz ersetzt zu werden. Daher hatte er natürlich Interesse daran, dass ich scheiterte, damit jeder sieht, wie schwierig diese Aufgaben sind. Waren sie nicht, aber unter den mir vorgegebenen Bedingungen natürlich schon. Ich frage mich, ob die Kollegen mir deshalb die Zusammenarbeit verweigerten, um ihn zu schützen.

                Ein anderer Fall: Die uns beiden bekannte Psychopathin war eifersüchtig und wollte zwischen uns Zwietracht säen. Mir erzählte sie, er sei so ein Typ, der dauernd Frauen abschleppt, jeden Abend eine andere. Sie behauptete auch, er sei viel zu toll für mich, ich sei ja schließlich sexuell nicht so erfahren wie er und gar nicht so schick und locker wie die Frauen, mit denen er sonst so ausgeht. (Das wusste sie nicht, sie kannte ihn ja gar nicht.) Außerdem behauptete sie, er habe zu ihr gesagt, dass er mich langweilig, fade und arrogant findet. Ich wette, dass sie ihm ganz ähnliche Dinge über mich erzählt hat. Denn plötzlich war er mir gegenüber aggressiv und abweisend und benahm sich geradezu psychopathisch. Obwohl ich vorher den Eindruck gehabt hatte, dass er ein netter, sensibler Typ ist. Monate später war er plötzlich wieder nett zu mir, so als habe er nun endlich die Hexe durchschaut. Aber jetzt wollte ich ihm natürlich nicht mehr vertrauen. Ich bin doch nicht masochistisch.
                AudreyHepburn
                besonders erfahrenes Mitglied
                Zuletzt geändert von AudreyHepburn; 12.06.2013, 08:36.

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