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eine Beobachtung, Betriebsklima, Firmenkultur

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  • eine Beobachtung, Betriebsklima, Firmenkultur

    Hallo
    ich selber arbeite, wie erwähnt, in prikären Jobs, also unsicheren Jobs. Im Moment bin ich in einem Baustoffhandel und habe auch viel Kundenkontakt. Das mache ich seit ungefähr einem Jahr. Ich habe ca. 20 Arbeitskollegen. Wir haben ne Menge Druck und alles läuft nur über die Masse und nicht über Klasse. Kollegen sind oft Krank, oder gereizt, das Klima ist verlogen. Privat erzähle ich übehaupt nichts von mir. Ich traue da keinem. Als ich ungefähr ein halbes Jahr in der Firma war, hatte ich das erste mal richig Stress mit einem Kollegen/ Festangestellten, er hatte mich vor der Kundschaft vorgeführt. Den hatte ich dann zur Rede gestellt. Er fand dieses Vorführen garnicht schlimm, das würden sie mit ihm auch machen, ich solle mich nicht so anstellen.Spätestens da hätte ich kündigen sollen, den das was er dort für sich beschrieben hatte, ist wirklich Standard in der Firma. Vorführen ist also normal dort und das ist auch wirklich so.Nichts für Leute mit einer schwachen Psyche, die gehen da kapput. Ein Mitarbeiter hatte mich vor kurzem angesprochen " du hälst es aber lange hier aus, da sind schon viele weg " (nach einem Jahr sagte er das) Das ist mir dann noch dreimal bis heute passiert. Eine Firmenkultur gibt es also nicht. Das ist dort einfach nur ein ......laden.
    Ich bin Cortex und nicht Borg! Widerstand ist sinnvoll.

  • #2
    AW: eine Beobachtung

    Hallo Cortex

    Zitat von cortex Beitrag anzeigen
    Hallo
    ich selber arbeite, wie erwähnt, in prikären Jobs, also unsicheren Jobs. Im Moment bin ich in einem Baustoffhandel und habe auch viel Kundenkontakt. Das mache ich seit ungefähr einem Jahr. Ich habe ca. 20 Arbeitskollegen. Wir haben ne Menge Druck und alles läuft nur über die Masse und nicht über Klasse.

    Kollegen sind oft Krank, oder gereizt, das Klima ist verlogen.
    Wer in einem kranken System arbeitet wird ebenso infiziert und krank wie das System selbst. Krankheit ist ein Spiegel der Führungskultur und des Umgangs miteinander der die Motivation bis zum vollständigen Verlust zerstört.
    Wertvolle und sich gegenseitig unterstützende Beziehungen kommen gar nicht zustande

    Privat erzähle ich übehaupt nichts von mir. In einem solchen Klima sehr zu empfehlende Verhaltensweise.
    Ich traue da keinem.

    Als ich ungefähr ein halbes Jahr in der Firma war, hatte ich das erste mal richig Stress mit einem Kollegen/ Festangestellten, er hatte mich vor der Kundschaft vorgeführt. Den hatte ich dann zur Rede gestellt. Er fand dieses Vorführen garnicht schlimm, das würden sie mit ihm auch machen, ich solle mich nicht so anstellen. Spätestens da hätte ich kündigen sollen...
    ....oder ihm die Frage stellen ob das was man mit ihm da macht er tatsächlich für gut und förderlich befindet? Und wenn er es nicht für gut befindet warum tut er dies anderen an? Nur weil alle das so machen?
    Und wenn er es für gut befindet welches Bild er dann im Kopf derjenigen Kunden erzeugt die das überhaupt nicht gut finden? Ob diese Art des Umgangs dem Verkauf und Umsatz tatsächlich förderlich ist, bzw. er beziffern kann wie viele Kunden deshalb hier nicht mehr einkaufen?

    den das was er dort für sich beschrieben hatte, ist wirklich Standard in der Firma. Vorführen ist also normal dort und das ist auch wirklich so.Nichts für Leute mit einer schwachen Psyche, die gehen da kapput. Ein Mitarbeiter hatte mich vor kurzem angesprochen " du hälst es aber lange hier aus, da sind schon viele weg " (nach einem Jahr sagte er das) Das ist mir dann noch dreimal bis heute passiert.

    Die Qualität einer Firmenkultur wie deren Menschenbild lässt sich auch sehr gut an der Fluktuationsrate ablesen
    . Je nach Branche und Aufgabe sind die Zahlen sehr unterschiedlich zu bewerten.
    Je höher die Fluktuationsrate desto geringerer Anspruch besteht in der Regel dann an die Ausbildung und fachlichen Fähigkeiten der Mitarbeiter. Dann sind auch 20% oder mehr betriebswirtschaftlich weniger bedenklich. Fast Food Ketten und einige Discounter sind dafür gute Beispiele.
    Entsprechend den Anforderungen ist auch das Gehalt.

    Überall dort wo Fach-Know-How und spezifische Fähigkeiten und Fertigkeiten erforderlich sind, um die Aufgaben zu erfüllen, gelten schon Raten grösser 5% betriebswirtschaftlich bereit als sehr bedenklich.
    Gute und teure Fachkräfte sind nicht leicht zu ersetzen und ihre Einarbeitung in komplexe Ausgabengebiete kostet richtig Geld
    .
    Je besser qualifiziert und leistungbereiter man ist, desto eher das Bestreben den Mitarbeiter nicht nur zu gewinnen sondern auch zu halten.
    Das alleine hat schon entscheidenden Einfluss auf die Firmenkultur


    Eine Firmenkultur gibt es also nicht.
    Doch es gibt eine Firmenkultur: "Hire and Fire". Die fachlichen Ansprüche an die MA sind ggf. sehr gering was sie schnell ersetzbar macht. Und da genug Leute einen Job suchen werden sie auch immer wieder jemanden finden der den Job macht.
    Wie lange ist denen egal. Der Profit steht im Vordergrund. Die Mitarbeiter sind lediglich Mittel zum Zweck. Ist das "Regal" leer füllt man es einfach wieder auf. Es stehen genug Schlange deren Not gross genug ist jeden Schei..job anzunehmen.

    Das ist dort einfach nur ein ......laden.
    Kommt immer darauf an aus welcher Warte man es betrachtet. Für den Chef der scheffelt und von all dem nichts mitbekommt ist das eine Goldgrube ;-)
    Es zwingt Dich niemand dort weiter zu arbeiten. Doch wenn es Dir egal ist und Du stabil genug bist das auszuhalten. Geh dort hin, mach was man verlangt, hol die Kohle am Ende des Monats ab und denk weiter nicht darüber nach.
    Ich denke es lohnt sich nicht.

    Wenn Du wirklich mehr willst als das wäre es eine Möglichkeit sich weiterzubilden, um diesem Treiben irgendwann zu entrinnen.


    Guter Film übrigens zum Thema mit Will Smith in der Hauptrolle: "Das Streben nach Glück"


    Sehr eindrücklich dargestellt was uns demnächst in Europa gleich wie den Menschen in den USA bevorstehen wird bzw. bereits schon an vielen Orten bittere Realität ist bzw. sein dürfte.
    Nur im inzwischen gleichgeschalteten Fernsehen wird man vergeblich zwischen irgendwelchen Pseudo-Promi Soap's nach solcher Berichterstattung fahnden. Zumindest zur besten Sendezeit.
    Gruss Martin
    Psychobabbel
    besonders erfahrenes Mitglied
    Zuletzt geändert von Psychobabbel; 06.12.2013, 12:04.

    Kommentar


    • #3
      AW: eine Beobachtung

      ja Martin. Ich dachte, da das ja dort ein Einzelhandel ist, das das dort ein gepflegter Umgang wäre und eigentlich die meisten nett sein müsten, bedingt schon durch den Kundenkontakt.Das sind sie oberflächlich auch. Jetzt, nach einer gewissen Zeit, würde ich das dort eher als gepflegten Wahnsinn bezeichnen. Einige 'Verkäufer und Verkäuferinnen sind dort seit 10 bzw 20 Jahren. Man unterhält sich nett (die Unterhalten sich), aber die Gespräche zwischen denen sind nicht ehrlich, auch unter diesen Leuten nicht.Gedacht wird ganz anders. Sogar die Azubis sind falsch, die benehmen sich wie die Alten und ziehen ein absurdes Theater ab. An denen kann man gut erkennen, was in dem Laden läuft. Die haben sich angepasst.Ich bin jemand, der sich auf der Arbeit nicht über andere ausläst, ich halte meinen Mund und mache meine Arbeit. Irgendwann, merkwürdigerweise, kriegt das der ein oder Langjährige mit und steckt mir dann einem schonmal Sachen, mit denen ich da richtig Unruhe stiften könnte. Das heist die Vertrauen mir, obwohl ich dort nach einem Jahr eigentlich noch ein Ausstehender bin. Die Leute, die dort so leichte Mobbing Züge an sich haben, sind aber auch nicht gerade die hellsten.Mit Hinterfragen, kann man die Leicht aus der Bahn werfen auch Fachlich. Wirkliche Substanz ist dort nicht...
      Ich bin Cortex und nicht Borg! Widerstand ist sinnvoll.

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      • #4
        AW: eine Beobachtung

        ja, ich habe mir nochmal gedanken gemacht.

        zitat: Kollegen sind oft Krank, oder gereizt, das Klima ist verlogen.
        Wer in einem kranken System arbeitet wird ebenso infiziert und krank wie das System selbst. Krankheit ist ein Spiegel der Führungskultur und des Umgangs miteinander der die Motivation bis zum vollständigen Verlust zerstört.
        Wertvolle und sich gegenseitig unterstützende Beziehungen kommen gar nicht zustande

        zitat :den das was er dort für sich beschrieben hatte, ist wirklich Standard in der Firma. Vorführen ist also normal dort und das ist auch wirklich so.Nichts für Leute mit einer schwachen Psyche, die gehen da kapput. Ein Mitarbeiter hatte mich vor kurzem angesprochen " du hälst es aber lange hier aus, da sind schon viele weg " (nach einem Jahr sagte er das) Das ist mir dann noch dreimal bis heute passiert.


        richtig. Ist der Umgang in einer Firma krank, zb. Vorführen wird als Normal bezeichnet, hinter dem Rücken reden ist Normal, oder wird als Normal bezeichnet, dann ist die Firma krank, das Verhalten der Leute ist somit krank, der logische Schluss kann nur sein, das die Leute selber krank sind, die bei dem Spiel mitmachen, oder es (mit grosser wahrscheinlichkeit) noch werden, zumindest auf Dauer. Sie wissen,das ihr Verhalten krank ist, aber sie haben es für sich akzeptiert, vielleicht ist das von oben so gewollt, vielleicht wird es sogar belohnt.

        Kurzzusammenfassung. Krankes Verhalten ist krank, oder und macht auch die, die es anwenden auf Dauer selber krank.( jemand, der einen Voführt, ist oder wird auf Dauer selber krank)

        Man muss also keine starke Psyche haben, um in so einer Firma zu überleben, das (eine starke Psyche) nützt einem auf Dauer garnichts, den beim Übernehmen eines kranken Systems, das man ja übernehmen MUSS um dort zu überleben, muss man auch das kranke übernehmen, ob man will oder nicht.( 'Der Mitspieler)

        sorry, wenn ich mich jetzt wiederholt habe. hatte Schwierigkeiten das darzustellen

        Die Konsequenz kann nur sein, das man dem System entflieht, kündigt und sich etwas anderes sucht. (kann natürlich zum Maratonlauf werden.)
        So eine starke Psyche habe ich zumindest nicht.
        Ich bin Cortex und nicht Borg! Widerstand ist sinnvoll.

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        • #5
          AW: eine Beobachtung

          Überall dort wo Fach-Know-How und spezifische Fähigkeiten und Fertigkeiten erforderlich sind, um die Aufgaben zu erfüllen, gelten schon Raten grösser 5% betriebswirtschaftlich bereit als sehr bedenklich.
          Gute und teure Fachkräfte sind nicht leicht zu ersetzen und ihre Einarbeitung in komplexe Ausgabengebiete kostet richtig Geld.
          Je besser qualifiziert und leistungbereiter man ist, desto eher das Bestreben den Mitarbeiter nicht nur zu gewinnen sondern auch zu halten.
          Das alleine hat schon entscheidenden Einfluss auf die Firmenkultur
          So sollte die logische Schlussfolgerung sein. In der Realität kommt es auch noch auf das Lebensalter der Beschäftigten an. Die einfache Rechnung meines Arbeitsgebers war immer, wenn er einen Ü50- Jährigen entlässt und dafür einen jungen Mitarbeiter einstellt, ist allein die Einsparung beim monatlichen Gehalt schon beträchtlich. Die Einarbeitung wird den anderen Mitarbeitern überlassen, neben der eigenen Arbeit. Wenn man bedenkt, das ein Mitarbeiter 4-5 Jahre Einarbeitung benötigt, ist das ganze nur eine dumme kaufmännische Soll und Haben Rechnung ohne Bezug zur Realität. Wer darf den ganzen Unsinn ausbaden? Natürlich die Mitarbeiter die im Betrieb verbleiben.
          Um die Machenschaften in einer größeren Firma zu durchschauen bedarf es schon einigen Jahren Betriebszugehörigkeit und einer guten Portion an Menschenkenntnis. Mittlerweile habe ich eine Betriebszugehörigkeit von 31 Jahren, was in der heutigen Zeit als eher selten zu bezeichnen ist, von den Beamten mal abgesehen. Aber genau in diesen 31 Jahren habe ich auch einen "Erfahrungsschatz" mit bekommen, der genauso selten sein dürfte.

          Wenn Du wirklich mehr willst als das wäre es eine Möglichkeit sich weiterzubilden, um diesem Treiben irgendwann zu entrinnen.
          Bildung ist heutzutage wichtiger denn je. Für manche Ausbildungsplätze wird heute Abitur verlangt, wo vielleicht vor 10 Jahren noch ein Realschulabschluss ausreichend war.
          Genauso wichtig wie eine fundierte Ausbildung, ist die Weiterbildung oder eventl. ein Studium (Medizin hat 60% Studienabbrecher, also besser etwas anderes).

          Was Cortex beschreibt trifft wirklich für viele Arbeitsplätze zu, wo die Anforderungen an den Arbeitsplatz nicht zu hoch sind, und eine Fluktuation von der Geschäftsführung gewollt ist. Die Arbeitnehmer sind nach Belieben austauschbar, wenn sie die "Spielchen" nicht über sich ergehen lassen. Ist das noch Teil der deutschen Kultur? Eher erinnert mich das an "Die Farm der Tiere" von George Orwell, wo die Schweine die Herrschaft übernehmen. Damals war es eine Parabel auf die Menschheit, anscheinend hat sich hier nichts weiter entwickelt.

          Grüße Simon51

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