Hallo an alle!
Bin neu hier, habe lange überlegt, wie ich mit meiner Situation umgehen soll und denke, dass die einzige Möglichkeit, die mir bleibt, jene ist, dass ich mich soweit wie möglich von der unguten Lage zurück ziehe. Dennoch stecke ich das nicht so einfach weg und würde gerne einfach darüber reden. Es ist sehr schwer, alleine damit fertig zu werden.
Meine Geschichte:
Ich bin 57 Jahre alt und arbeite seit 17 Jahren in einem staatsnahen Institut. Es ist ein Forschungsinstitut, wir sind keine Beamte, aber der Hauch des Beamtentums weht stark in unseren Büros. Davor war ich in der Privatwirtschaft beruflich tätig und habe dort sehr viel gelernt, war sehr leistungsbereit und -willig, was auch gut angekommen ist. Leider wurde die Abteilung, in der ich gearbeitet habe, aus Spargründen aufgelöst und unser Abteilungsleiter machte sich danach mit einer eigenen Firma selbständig - ich war im Team mit dabei. Die Arbeit war herausfordernd und für mich auch spannend, allerdings war die Bezahlung grottenschlecht und es gab etliche hinterhältige Aktionen. Daher habe ich mich dazu entschlossen, einen neuen Job zu suchen. Den ich auch fand. Eben in diesem staatsnahen Institut, das einen sehr guten Ruf genießt.
Anfangs war es natürlich spannend und sehr herausfordernd, da das Metier ein etwas anderes war als das vorherige und ich erst alles begreifen musste. Doch nach ein paar Monaten kam ich damit sehr gut klar. Dieses Institut hat eine sehr flache Hierarchie und bietet sozial viel. Allerdings - und das begriff ich erst sehr viel später - hängt alles von der Persönlichkeit des Leiters des "Referats" ab. Ich hatte das Glück, einen unheimlich netten und intelligenten Leiter zu haben, unter dem ich auch sehr gut arbeitete und der mich darin immer wieder bestärkte und lobte. Wir waren ein sehr kleines Team: Er, ein weiterer Kollege G., der auch erst seit einem Jahr dort war und drei ältere Mitarbeiter, die schon ewig ihre Arbeit auf eine Art machten, die man schon damals längst nicht mehr als effizient angesehen hätte. Mein Kollege G. und ich waren da ganz anders, wir waren beide leistungswillig und innovativ, wir haben sehr gut zusammengearbeitet und die Arbeit sehr verbessert. Der einzige "Unterschied" zwischen uns war, dass er Akademiker war und ich nicht. Allerdings hatte er kein einschlägiges Studium absolviert, also es hatte mit unserer Arbeit nichts zu tun. Wir waren gleich gestellt - sowohl vom Gehaltsschema her als auch von der Hierarchie.
Das Problem begann, als unser Leiter das Institut verließ. Es gab keinen Ersatz und wir wurden uns quasi selbst überlassen. Zwar gab es pro forma einen neuen Leiter, der beteiligte sich aber nicht an unserer Arbeit, gab nur den Namen dafür her, weil das bei uns so sein muss (zumindest ein Wissenschaftler muss für ein Referat stehen). Bitte nicht wundern - so ist das bei uns im Institut, das ist nicht zu ändern.
Mit der Zeit übernahm mein Kollege G. nun die Repräsentation unseres Referats nach außen. Dagegen hatte ich überhaupt nichts, weil ich es als gewisse Arbeitsteilung ansah, die auch gut passte. Ich hatte keine Ambitionen diesbezüglich und ohne akademischen Titel wäre das wohl auch kaum möglich gewesen - jedenfalls bei uns. Wir arbeiteten weiterhin gut zusammen, ich leistete wirklich sehr gute Arbeit und stellte praktisch alles auf eine neue Basis, vor allem technisch bin ich da sehr versiert (Programmierung von wiederholten Aufgaben etc.). Als die drei älteren Mitarbeiter in Rente gingen, übernahm ich fast deren gesamte Arbeit, aber da ich sie gänzlich anders organisierte und damit gut klar kam.
Nach und nach allerdings stieg offenbar meinem Kollegen seine Quasi-Leiterposition zu Kopf. Er war zwar schon vorher der Typ gewesen, der ständig mit neuen Ideen (oft völlig überzogenen) ankam, aber da hatte er keine Chance bei unserem früheren Leiter, der letztlich bestimmte. Nun war da aber niemand mehr, der ihn bremsen konnte. Eine Zeitlang hat er sich zwar noch mit mir bezüglich seiner Ideen besprochen, aber da ich öfter Bedenken hatte und einiges nicht gut fand, grenzte er mich schleichend immer mehr aus. Er machte einfach und ich erfuhr es entweder gar nicht oder im nachhinein.
Er wickelte Projekte komplett alleine ab, ohne mich einzubeziehen und das führte mit den Jahren dazu, dass ich immer mehr unterbeschäftigt wurde. Irgendwann war es so weit, dass ich halbe Tage nur mehr herum saß und nichts zu tun hatte - während er überall herum erzählte, dass er total aus- und überlastet wäre und sich damit unglaublich wichtig machte.
Ich war viel zu naiv damals und glaubte, es läge an seiner Schusseligkeit, seinem chaotischen Wesen, dass diese Schieflage eingetreten war. Ich habe x-fach mit ihm darüber gesprochen und genau so oft kam keine klare Antwort von ihm. Es war angeblich immer der Zeitdruck, weswegen er mich nicht in ein Projekt einbinden konnte, er "hätte es mir schon noch gesagt" usw. usw.
Ich hielt aber meine berufliche Situation psychisch auf Dauer nicht mehr aus und begann schon, depressiv zu werden. Ich überlegte mir sehr lange, was ich noch tun könnte und (wieder sehr naiv) dachte ich, die Lösung wäre, dass ich meine Wochenarbeitszeit von 35 auf 30 Stunden zu reduzieren, um nicht tagelang praktisch beim Fenster hinauszuschauen.
Das habe ich dann auch getan (leider, denn es brachte natürlich auch eine Gehaltseinbuße mit sich). Doch half das auch nicht allzu viel. Ich wurde immer weiter ins Out gedrängt und außer Routinearbeiten hatte ich nichts mehr zu tun.
Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin kein Mensch, der schnell aufgibt! Ich habe danach noch sehr lange darum gekämpft, diese Situation zu verändern bzw. zu verbessern, denn ich konnte mir keine weitere Lösung für mich vorstellen - eine weitere Reduktion meiner Arbeitszeit hätte mich nahezu in die Armut gestoßen. Daher habe ich wieder x-fach mit dem Kollegen G. das Gespräch gesucht und sogar drei Gespräche mit unserer Leitung geführt. Das letzte war zusammen mit meinem Kollegen, wo er schmollend und genervt dabei saß.
Herausgekommen ist nichts. Ich fühlte mich nicht wirklich ernst genommen. In unsere Arbeit hat eigentlich niemand wirklich Einblick und was ich geleistet habe und leiste, ist niemandem klar. Aufgenommen wurde nur, dass ich zu wenig zu tun habe und es wurde Abhilfe versprochen. Die aber leider nie eintrat. Auch wurde versprochen, sich alle drei Monate danach zu erkundigen, wie es mir nun gehe - aber da kam nichts, kein einziges weiteres Gespräch mit der Leitung. Und mein Kollege war weiterhin vogelfrei und tat, was er wollte...
Da habe ich das Handtuch geworfen. Ich habe Altersteilzeit beantragt und arbeite nun - mit neuerlicher Gehaltsreduktion, die sich aber zum Glück nicht auf die Rente niederschlägt - nur mehr knapp 18 Wochenstunden. Ich schaffe mein Pensum auch in dieser Zeit und arbeite auch weiterhin effizient und sorgfältig. ABER - ich bin so demotiviert, dass ich es kaum aushalte. Denn obwohl ich eigentlich den Kern unserer Arbeit leiste, ohne den alles andere gar nicht möglich wäre, werde ich immer mehr wie Luft behandelt.
Ich habe ständig das Gefühl, es wäre meinem Kollegen weit lieber, ich wäre nicht mehr da und er hätte endlich ganz freie Hand in allem, was er sich da so zusammen denkt. Er kann zwar weder organisieren, noch hat er die geringste Ahnung von Zeitmanagement und er ist insgesamt in allem, was er tut, unzuverlässig, aber er hat eine Art Profilierungsneurose, die niemand stoppen kann. Da er anderen gegenüber locker und charmant auftritt, würden das wohl auch die wenigsten vermuten.
Kurz gesagt - ich stehe im Eck und werde mich wohl damit abfinden müssen, dass all mein Engagement der vielen Jahre, mit dem ich ihm überhaupt seine Position möglich gemacht habe (denn hätte die Grundarbeit nicht funktioniert, hätte er nichts, mit dem er arbeiten kann), heute null und nichtig angesehen wird.
Ich versuche, meine Energie anderen Dingen zu widmen und habe mich bereits für eine ehrenamtliche Tätigkeit in einer Organisation entschieden, die ich nächstes Monat nebenbei antreten werde, aber das Schlimmste ist, dass ich noch drei Jahre in diesem Institu weiter arbeiten muss. Vorher kann ich leider meine Rente nicht antreten. Abgesehen davon wird es wohl trotz aller Bemühungen, um mich davon nicht runter ziehen zu lassen, eine gewisse Bitterkeit in mir hinterlassen, so aus meinem Berufsleben ausscheiden zu müssen. Denn ich habe sehr viel geleistet, aber honoriert wird es von niemandem - eher im Gegenteil werde ich als lästige Mitarbeiterin betrachtet.
Ich weiß, dass dieser Kollege weder die Reife noch die Fähigkeit zur Teamfähigkeit hat und dass es ihm völlig egal ist, wie es damit den anderen geht. Es geht ihm auch nicht um die Arbeit selbst, sondern nur um seinen (narzisstischen) Status.
Letzlich liegt die Ursache dieses Fiaskos in der Struktur und eklatanten Führungsschwäche in unserem Institut. Ich kann aber nicht gegen Windmühlen kämpfen, daher geht es mir nur mehr darum, die nächsten drei Jahre ohne allzu heftige seelische Beschädigung zu überleben. Aber selbst das wird schwierig, weil ich ja dazu neige, engagiert zu arbeiten und nicht phlegmatisch mein Pensum abzuspulen.
Wie ich das auf die Reihe kriegen soll, ist mir wirklich völlig unklar. Aber ich muss es wohl irgendwie schaffen.
LG
Sabirina
Bin neu hier, habe lange überlegt, wie ich mit meiner Situation umgehen soll und denke, dass die einzige Möglichkeit, die mir bleibt, jene ist, dass ich mich soweit wie möglich von der unguten Lage zurück ziehe. Dennoch stecke ich das nicht so einfach weg und würde gerne einfach darüber reden. Es ist sehr schwer, alleine damit fertig zu werden.
Meine Geschichte:
Ich bin 57 Jahre alt und arbeite seit 17 Jahren in einem staatsnahen Institut. Es ist ein Forschungsinstitut, wir sind keine Beamte, aber der Hauch des Beamtentums weht stark in unseren Büros. Davor war ich in der Privatwirtschaft beruflich tätig und habe dort sehr viel gelernt, war sehr leistungsbereit und -willig, was auch gut angekommen ist. Leider wurde die Abteilung, in der ich gearbeitet habe, aus Spargründen aufgelöst und unser Abteilungsleiter machte sich danach mit einer eigenen Firma selbständig - ich war im Team mit dabei. Die Arbeit war herausfordernd und für mich auch spannend, allerdings war die Bezahlung grottenschlecht und es gab etliche hinterhältige Aktionen. Daher habe ich mich dazu entschlossen, einen neuen Job zu suchen. Den ich auch fand. Eben in diesem staatsnahen Institut, das einen sehr guten Ruf genießt.
Anfangs war es natürlich spannend und sehr herausfordernd, da das Metier ein etwas anderes war als das vorherige und ich erst alles begreifen musste. Doch nach ein paar Monaten kam ich damit sehr gut klar. Dieses Institut hat eine sehr flache Hierarchie und bietet sozial viel. Allerdings - und das begriff ich erst sehr viel später - hängt alles von der Persönlichkeit des Leiters des "Referats" ab. Ich hatte das Glück, einen unheimlich netten und intelligenten Leiter zu haben, unter dem ich auch sehr gut arbeitete und der mich darin immer wieder bestärkte und lobte. Wir waren ein sehr kleines Team: Er, ein weiterer Kollege G., der auch erst seit einem Jahr dort war und drei ältere Mitarbeiter, die schon ewig ihre Arbeit auf eine Art machten, die man schon damals längst nicht mehr als effizient angesehen hätte. Mein Kollege G. und ich waren da ganz anders, wir waren beide leistungswillig und innovativ, wir haben sehr gut zusammengearbeitet und die Arbeit sehr verbessert. Der einzige "Unterschied" zwischen uns war, dass er Akademiker war und ich nicht. Allerdings hatte er kein einschlägiges Studium absolviert, also es hatte mit unserer Arbeit nichts zu tun. Wir waren gleich gestellt - sowohl vom Gehaltsschema her als auch von der Hierarchie.
Das Problem begann, als unser Leiter das Institut verließ. Es gab keinen Ersatz und wir wurden uns quasi selbst überlassen. Zwar gab es pro forma einen neuen Leiter, der beteiligte sich aber nicht an unserer Arbeit, gab nur den Namen dafür her, weil das bei uns so sein muss (zumindest ein Wissenschaftler muss für ein Referat stehen). Bitte nicht wundern - so ist das bei uns im Institut, das ist nicht zu ändern.
Mit der Zeit übernahm mein Kollege G. nun die Repräsentation unseres Referats nach außen. Dagegen hatte ich überhaupt nichts, weil ich es als gewisse Arbeitsteilung ansah, die auch gut passte. Ich hatte keine Ambitionen diesbezüglich und ohne akademischen Titel wäre das wohl auch kaum möglich gewesen - jedenfalls bei uns. Wir arbeiteten weiterhin gut zusammen, ich leistete wirklich sehr gute Arbeit und stellte praktisch alles auf eine neue Basis, vor allem technisch bin ich da sehr versiert (Programmierung von wiederholten Aufgaben etc.). Als die drei älteren Mitarbeiter in Rente gingen, übernahm ich fast deren gesamte Arbeit, aber da ich sie gänzlich anders organisierte und damit gut klar kam.
Nach und nach allerdings stieg offenbar meinem Kollegen seine Quasi-Leiterposition zu Kopf. Er war zwar schon vorher der Typ gewesen, der ständig mit neuen Ideen (oft völlig überzogenen) ankam, aber da hatte er keine Chance bei unserem früheren Leiter, der letztlich bestimmte. Nun war da aber niemand mehr, der ihn bremsen konnte. Eine Zeitlang hat er sich zwar noch mit mir bezüglich seiner Ideen besprochen, aber da ich öfter Bedenken hatte und einiges nicht gut fand, grenzte er mich schleichend immer mehr aus. Er machte einfach und ich erfuhr es entweder gar nicht oder im nachhinein.
Er wickelte Projekte komplett alleine ab, ohne mich einzubeziehen und das führte mit den Jahren dazu, dass ich immer mehr unterbeschäftigt wurde. Irgendwann war es so weit, dass ich halbe Tage nur mehr herum saß und nichts zu tun hatte - während er überall herum erzählte, dass er total aus- und überlastet wäre und sich damit unglaublich wichtig machte.
Ich war viel zu naiv damals und glaubte, es läge an seiner Schusseligkeit, seinem chaotischen Wesen, dass diese Schieflage eingetreten war. Ich habe x-fach mit ihm darüber gesprochen und genau so oft kam keine klare Antwort von ihm. Es war angeblich immer der Zeitdruck, weswegen er mich nicht in ein Projekt einbinden konnte, er "hätte es mir schon noch gesagt" usw. usw.
Ich hielt aber meine berufliche Situation psychisch auf Dauer nicht mehr aus und begann schon, depressiv zu werden. Ich überlegte mir sehr lange, was ich noch tun könnte und (wieder sehr naiv) dachte ich, die Lösung wäre, dass ich meine Wochenarbeitszeit von 35 auf 30 Stunden zu reduzieren, um nicht tagelang praktisch beim Fenster hinauszuschauen.
Das habe ich dann auch getan (leider, denn es brachte natürlich auch eine Gehaltseinbuße mit sich). Doch half das auch nicht allzu viel. Ich wurde immer weiter ins Out gedrängt und außer Routinearbeiten hatte ich nichts mehr zu tun.
Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin kein Mensch, der schnell aufgibt! Ich habe danach noch sehr lange darum gekämpft, diese Situation zu verändern bzw. zu verbessern, denn ich konnte mir keine weitere Lösung für mich vorstellen - eine weitere Reduktion meiner Arbeitszeit hätte mich nahezu in die Armut gestoßen. Daher habe ich wieder x-fach mit dem Kollegen G. das Gespräch gesucht und sogar drei Gespräche mit unserer Leitung geführt. Das letzte war zusammen mit meinem Kollegen, wo er schmollend und genervt dabei saß.
Herausgekommen ist nichts. Ich fühlte mich nicht wirklich ernst genommen. In unsere Arbeit hat eigentlich niemand wirklich Einblick und was ich geleistet habe und leiste, ist niemandem klar. Aufgenommen wurde nur, dass ich zu wenig zu tun habe und es wurde Abhilfe versprochen. Die aber leider nie eintrat. Auch wurde versprochen, sich alle drei Monate danach zu erkundigen, wie es mir nun gehe - aber da kam nichts, kein einziges weiteres Gespräch mit der Leitung. Und mein Kollege war weiterhin vogelfrei und tat, was er wollte...
Da habe ich das Handtuch geworfen. Ich habe Altersteilzeit beantragt und arbeite nun - mit neuerlicher Gehaltsreduktion, die sich aber zum Glück nicht auf die Rente niederschlägt - nur mehr knapp 18 Wochenstunden. Ich schaffe mein Pensum auch in dieser Zeit und arbeite auch weiterhin effizient und sorgfältig. ABER - ich bin so demotiviert, dass ich es kaum aushalte. Denn obwohl ich eigentlich den Kern unserer Arbeit leiste, ohne den alles andere gar nicht möglich wäre, werde ich immer mehr wie Luft behandelt.
Ich habe ständig das Gefühl, es wäre meinem Kollegen weit lieber, ich wäre nicht mehr da und er hätte endlich ganz freie Hand in allem, was er sich da so zusammen denkt. Er kann zwar weder organisieren, noch hat er die geringste Ahnung von Zeitmanagement und er ist insgesamt in allem, was er tut, unzuverlässig, aber er hat eine Art Profilierungsneurose, die niemand stoppen kann. Da er anderen gegenüber locker und charmant auftritt, würden das wohl auch die wenigsten vermuten.
Kurz gesagt - ich stehe im Eck und werde mich wohl damit abfinden müssen, dass all mein Engagement der vielen Jahre, mit dem ich ihm überhaupt seine Position möglich gemacht habe (denn hätte die Grundarbeit nicht funktioniert, hätte er nichts, mit dem er arbeiten kann), heute null und nichtig angesehen wird.
Ich versuche, meine Energie anderen Dingen zu widmen und habe mich bereits für eine ehrenamtliche Tätigkeit in einer Organisation entschieden, die ich nächstes Monat nebenbei antreten werde, aber das Schlimmste ist, dass ich noch drei Jahre in diesem Institu weiter arbeiten muss. Vorher kann ich leider meine Rente nicht antreten. Abgesehen davon wird es wohl trotz aller Bemühungen, um mich davon nicht runter ziehen zu lassen, eine gewisse Bitterkeit in mir hinterlassen, so aus meinem Berufsleben ausscheiden zu müssen. Denn ich habe sehr viel geleistet, aber honoriert wird es von niemandem - eher im Gegenteil werde ich als lästige Mitarbeiterin betrachtet.
Ich weiß, dass dieser Kollege weder die Reife noch die Fähigkeit zur Teamfähigkeit hat und dass es ihm völlig egal ist, wie es damit den anderen geht. Es geht ihm auch nicht um die Arbeit selbst, sondern nur um seinen (narzisstischen) Status.
Letzlich liegt die Ursache dieses Fiaskos in der Struktur und eklatanten Führungsschwäche in unserem Institut. Ich kann aber nicht gegen Windmühlen kämpfen, daher geht es mir nur mehr darum, die nächsten drei Jahre ohne allzu heftige seelische Beschädigung zu überleben. Aber selbst das wird schwierig, weil ich ja dazu neige, engagiert zu arbeiten und nicht phlegmatisch mein Pensum abzuspulen.
Wie ich das auf die Reihe kriegen soll, ist mir wirklich völlig unklar. Aber ich muss es wohl irgendwie schaffen.
LG
Sabirina
Kommentar