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Mobbing durch den Vorgesetzten / Riegel vor geschoben

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  • Mobbing durch den Vorgesetzten / Riegel vor geschoben

    Hallo zusammen,

    ich arbeite zurzeit an einem aktiven Coaching für Mobbing-Opfer, ausschlaggebend dafür war ein Vorfall, der sich vor einigen Monaten ereignet hatte. Diesen Vorfall möchte ich nun hier gerne mit Euch teilen und bin auch offen gegenüber jeder Art von Statement.

    Vielleicht vorne weg ein paar kurze Worte zu meiner Person: Ich war noch bis zu meiner Entscheidung selbst ein gezieltes Coaching aufzubauen ein Abteilungsleiter in einem weltweit interagierenden Unternehmen, geschätzt wie gefürchtet zu gleichen Maßen. Jedoch war ich niemals unfair oder habe mich in Privatangelegenheiten eingemischt - wer gute Arbeit geleistet hat bekam bei mir die Lohrbeeren, weniger motivierte Menschen wurden ins vertraute 4 Augen-Gespräch mitgenommen um dort nach Ursachen zu suchen und eine gezielte Lösung in Angriff zu nehmen. Es kam auch hin und wieder vor, dass ich mit anderen Abteilungsleitern aneinander geraten bin, indem ich mich für meine direkten Kollegen oder Kollegen aus einem anderen Team stark gemacht habe. (Das kann potentiell jeder, dafür muss man keine Chef-Position einnehmen)
    Alles in allem hat mir das in der Arbeitswelt zu meinem Spitznamen verholfen: "Bayerisches Urvieh", was soviel bedeutete wie: "Besser nicht reizen". Was an dieser Stelle nicht bedeuten soll, dass ich ohne Grund an die Decke gehen würde - ich bin stets höflich und hilfsbereit, wenn man mir den gleichen Respekt entgegen bringt.
    In meinen Augen ist die Frau oder der Herr von dem Reinigungsteam ebenso wichtig wie jeder andere Mitarbeiter.

    Als absoluter Autodidakt vertrete ich ebenfalls die Meinung, dass potentiell jeder Mensch alles erlernen kann. Meine Frau hingegen denkt da etwas anders und genau das führt uns zu dem oben bereits erwähnten Vorfall.


    Meine Frau würde man in der Arbeitswelt als "süßes, liebes Mäuschen" klassifizieren. Stets höflich, gut gelaunt und ein absoluter Kindermagnet. Sie sieht noch das Gute in den Menschen, wenn diese ihr bereits mehrfach den Dolch in den Rücken getrieben haben. Dazu ist meine Frau auch sehr selbstkritisch, was sie leider nicht immer besonders kompetent erscheinen lässt.
    Das alles in Kombination brachte ihr in der Vergangenheit sowohl Feinde als auch Freunde ein, aber immer in einem Rahmen der Erträglichkeit, bis das Jahr 2014 kam.

    Anfang 2014 nahm meine Frau einen neuen Job an, den sie dort bis heute noch ausführt. Das Arbeitsklima war zu Anfang ihren Berichten nach sehr erfrischend und freundlich. Sie konnte mit ihren Kollegen scherzen und die Arbeit dennoch ordnungsgemäß ausführen. Leider änderte sich das Betriebsklima nach umgefähr 2 Monaten.
    Ihr Abteilungsleiter fing immer mehr an Interesse an meiner Frau zu entwickeln, lud sie zum Kaffee nach der Arbeit ein oder wollte mit ihr am Wochenende mal etwas zu zweit unternehmen. Ihr könnt euch an dieser Stelle denken wie ich reagierte, als sie mir zuhause davon berichtete. Dennoch bat sie mich ruhig zu bleiben und wollte die Sache selbst aus der Welt schaffen.
    Einige Tage später war es dann so weit, er versuchte es erneut. Meine Frau wies ihm dieses Mal in seine Schranken zurück und gab ihm unmissverständlich zu erkennen, dass sie keinerlei Interesse an seiner Person hegte. Damit war der Terror zuende. Oder nicht?

    Ganz im Gegenteil. Der gute Mann fühlte sich nun zurückgewiesen und wurde geradezu boshaft. Er versteckte Arbeitsmaterialien, hielt Informationen zurück, grenzte sie aus, verbreitete Gerüchte über sie bei ihren Kollegen und ließ sie mindestens 2-3 Mal die Woche eine halbe Stunde vor Arbeitsbeginn antanzen, weil die Arbeit sonst (so seine Aussage) nicht in der angesetzten Zeit geschafft werden könne.

    Tag für Tag bekam ich mit was in der fremden Firma los war, aber dennoch wurden mir die Hände durch meine Frau gebunden. bis..

    Bis der Gute Mann eines wunderschönen Tages auf die Idee kam, meine Frau doch einfach noch 2 Stunden länger arbeiten zu lassen. Ich habe also zuhause auf sie gewartet und mir bereits Sorgen gemacht. Da sie zu dieser Zeit auch kein Mobiltelefon hatte (verloren) und ich sie nicht erreichen konnte entschloss ich nach einer ganzen Weile mich ins Auto zu setzen und meine Frau suchen zu gehen. Auf dem Weg nach draußen kam sie mir Gott sei Dank entgegen, sichtbar geprügelt vom anstrengenden Tag und wieder einmal absolut fertig mit ihrer kleinen Welt.

    An dieser Stelle konnte mich nun nichts mehr halten. Ich wurde wütend. Also beschloss ich kurzer Hand am nächsten Morgen etwas später zur Arbeit zu gehen und zuvor ein paar Worte mit diesem scheinbar überaus arroganten Menschen zu wechseln.
    Hier muss dazu erwähnt werden, dass meine Frau nur das Hauptofer dieses Menschen war, er aber in seiner Grundeinstellung Frauen als "hirnlose" Arbeitstiere ansah.

    Am nächsten morgen war meine Laune schon um einiges besser, also hätte der gute Mann nur einen Bruchteil vom wütenden Urvieh abbekommen, es sollte aber anders laufen.
    Ich fuhr meine Frau also morgens mit meinem Auto zur Arbeit und parkte direkt vor dem Eingang. Der gute Mann war bereits zugegen und zu seinem Leidwesen in direkter Türnähe, wo er gerade wieder einige seiner Mitarbeitrinnen dirigierte. Ich selbst empfinde mich als recht groß, so um die 1,84 m - dieser Kerl hingegen war, um euch mal einen Einblick in seine Person zu geben, so um die 1,96 m - schlank gebaut und hatte einen Gesichtausdruck aufgelegt wie der gebornene Herrscher von Deutschland. Aber solche Kleinigkeiten beeindrucken mich nur wenig, bei mir zählen die Taten und seine Taten waren wenig löblich. Ich ging also schnurstracks auf den guten Mann zu und habe ihn vor seinen Mitarbeiterinnen direkt zur Rede gestellt. Als er anfing alles zu dementieren und sich als Opfer darzustellen, entfesselte er leider das schlummernde Urvieh in mir und bekamm den verbalen Einlauf seines Lebens.

    Das ganze dauerte ca 2 Minuten, danach verschwand der gute Mann in einen Hinterraum, wo er Berichten nach erst einmal geweint hatte. Durch mein Eingreifen, sammelten scheinbar auch die Kolleginnen meiner Frau, welche auch ständig unter Beschuss standen, neuen Mut und formierten sich gemeinsam gegen diese Schikane.
    Der feine Herr verließ sein Versteck den ganzen Tag über nur noch wenn er unbedingt musste - am nächsten Tag ließ er sich krankschreiben und tauchte nie wieder auf, einzig seine Kündigung ereilte das Unternehmen einige Wochen später.

    Wie gesagt ich bin niemand der das Leben eines Menschen mutwillig zerstören möchte, aber dennoch bin ich sehr ambitioniert was die Gerechtigkeit angeht. Das dieser Mann nun durch mein Eingreifen eine Welle von Wut derer erntete, die er über Jahre hinweg schikaniert hatte - hat er sich selbst zuzuschreiben.
    Meine Frau erhielt danach von ihrem Chef noch die Bitte demnächst einfach zu ihm zu kommen. Dennoch wissen seitdem alle Kollegen und Vorgesetzten um meine Existenz, diese Sache ging in der Firma um wie ein Lauffeuer und das Betriebsklima hat sich erheblich gesteigert - meine Frau hat wieder Spaß an ihrem Beruf.

    Also, was denkt ihr über meine Entscheidung in eine mir fremde Firma zu gehen und diesem Menschen einfach mal zu zeigen, dass er nicht der dickste Fisch im Becken ist. Findet ihr das etwas überzogen oder genau richtig gehandelt?

    Oder habt ihr selbst schonmal für euren Lebensgefährten aktiv Inititive bezogen und wenn ja, was kam dabei heraus?

    Ich freue mich über jegliche Antworten und hoffe hier im richtigen Bereich gepostet zu haben.

    Freundlichen Gruß,
    vom Urgestein

  • #2
    AW: Mobbing durch den Vorgesetzten / Riegel vor geschoben

    Alle Achtung! Mal jemand der sich nicht scheut, Partei zu ergreifen. Das ist selten.

    Aber nun zu deiner Geschichte:
    Du hast hoch gepokert und gewonnen. Es hätte genauso gut deiner Frau den Job kosten können. "Randalierende" Angehörige fallen gern auf den Angestellten zurück. Glück gehabt.
    Ebenso schön ist ja das Happy End. Die Mädels rotten sich plötzlich zusammen, der Bösewicht flüchtet. Nicht böse sein, aber so ganz glauben kann ich diese Geschichte nicht.

    Mag aber auch sein, dass ich als Mobbing - Opfer ohne Happy End das Ganze nur desillusioniert betrachte.

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    • #3
      AW: Mobbing durch den Vorgesetzten / Riegel vor geschoben

      Hallo Ilythia

      du hast recht, ich hatte sogar damit gerechnet, dass sie sich eine neue Stelle suchen muss, bzw ich meine Frau irgendwo unterbringe, dass es sich in diese Richtung entwickelt hatte war eine sehr günstige Wendung der Geschichte. Was aber auch damit zusammenhängt, dass es des Öfteren Beschwerden über den guten Herrn gab, ihm jedoch nie etwas nachgewiesen werden konnte.. (Ist ja leider meistens so)

      Dass du die Geschichte als unglaubwürdig empfindest kann ich auch voll und ganz nachvollziehen, im normalfall verliert das Opfer alles und muss von vorne anfangen :/ .. aber genau das ist der Grund für mein momentanes Projekt (Coaching) - es kann in Deutschland nicht so weiter gehen, früher gab es auch schonmal Mobbing, aber das befand sich alles noch im Rahmen - Konflikte wurden barscher, aber auch offener einfach aus der Welt geschafft. Mittlerweile wird die Arbeitswelt leider zunehmend hinterhältiger in meinen Augen. Als Gemeinschaft kann man jedoch dagegen vorgehen!

      Die Geschichte ist übrigens wirklich wahr mit 2 ihrer Kolleginnen sind wir mittlerweile auch privat ziemlich gut befreundet

      Gruß, Uri

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      • #4
        AW: Mobbing durch den Vorgesetzten / Riegel vor geschoben

        Ich gebe dir völlig recht, in Deutschland kann es nicht so weiter gehen. Füher, in der guten alten Zeit hat man noch miteinander geredet und Konflikte aus der Welt geschafft. Das Problem bei Mobbing ist, dass es aber nicht im "herkömmlichen Sinne ein Konflikt" ist, sondern das bloße Fertigmanchen einer Person durch meistens mehrere. Das auch meistens ohne ersichtlichen Grund, bzw. einfach nur, weil man denjenigen nicht leiden kann oder neidisch ist...
        Was genau willst du daran ändern?
        Dann müsste man bei den Unternehmen generell anfangen, bzw bei deren Führungsspitzen. Die halten sich aber lieber den Buckel sauber, mischen sich nicht ein. Es ist ihnen einfach zu "mühsam" sich noch zusätzlich zu ihrer eigenen Arbeit in "Mitarbeitergezänk" einzumischen. Zm Anderen trifft es, wenn sie es denn doch tun, eher denjenigen, der sich versucht zu wehren. "Krawallmacher" sind unangenehm und stören das gute Betriebsklima.
        Zudem liegt die Beweislast beim Mobbingopfer selbst. Diesem werden aber von gesetzesseite genügend Steine in den Weg gelegt. Das berühmte Mobbingprotokoll reicht da in vielen Fällen nicht aus. Sammelt ein Mobbinopfer zum Beispiel Dokumente, die tatsächlich etwas nachweisen können, macht es sich bisweilen sogar noch strafbar.
        Selbst, wenn man innerhalb des Betriebes den Mobber erwischt und manchmal sogar weiß, dass dieser im Unrecht ist, fällt das "Urteil" zu Ungunsten des Opfers aus. Grund: So lange die Leistung des Mobbers stimmt, gibt es "keinen Grund zum Handeln". Hingegen beim Opfer schon, da hat sich inzwischen ein steter Leistungsabfall bemerkbar gemacht. Die Umstände interessieren nicht.

        Wo also soll man da einen Ansatz für Änderungen finden? Die "guten alten Zeiten" wo hinter der Leistung noch der Mensch zählte sind vorbei. Stieß man früher noch auf ein gewisses Verständniss, wenn die Leistung aufgrund privater Sorgen einmal nicht stimmte, sollte man schon aus reinem Selbstschutz privates ganz von der Arbeit fern halten. Für Mobber ist das nämlich auch ein "guter Ansatzpunkt" das Opfer klein zu kriegen. Ganz zu schweigen von dem immer wieder gepredigten : Privat ist privat, hat mit der Arbeit nichts zu tun.
        Und selbst, wenn es nichts privates ist, dann passt den Mobbern der "Auserwählte" einfach so nicht in den Kram und sie machen ihn fertig, einfach, weil sie es können.
        Und ein Unternehmen kümmert sich nicht weiter darum, da es ja genügend "Ersatz" auf dem Arbeitsmarkt gibt. Man holt sich dann eben nach Ablauf des Vertrages einfach einen neuen Mitarbeiter. Das geht ja wunderbar, dank der Jahresverträge.

        Du siehst also, daran etwas zu ändern ist im Moment noch eine beinahe aussichtslose Sache. Da müsste man schon sehr weit oben ansetzen und diese Personen leben glaube ich nur noch körperlich auf der Erde. Der Verstand weilt da in ganz anderen Gefilden. Was man schon daran merkt, wie es eben heute läuft in der Arbeitswelt.
        Davon profitieren letztlich nur noch die Unternehmen.
        Ilythia
        besonders erfahrenes Mitglied
        Zuletzt geändert von Ilythia; 23.10.2014, 12:39.

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        • #5
          AW: Mobbing durch den Vorgesetzten / Riegel vor geschoben

          sowas würde ich nur machen, wenn mein Partner zuvor selber alles versucht hätte sonst lernt sie nichts daraus und bleibt ein Kind und die Situation eigentlich aussichtslos ist. Dann aber auch nur nach gemeinsamer Absprache und nicht einfach so, ausserdem muss sie selbst anwesensed sein, wenn das Gewitter über den Mobber einschlägt. Machen kann man das, wenns nichts mehr zu verlieren gibt.
          Nur als Mobber kann ich den Spiess ja auch umdrehen, wenn der zb.Mobber eine Frau ist. Dann kommt einen Tag später der Mann von der Mobberin in die Firma und spielt das gleiche spiel und macht richtig Terz im Büro. Alles schon erlebt.Gefährlich wird das bei zwei Alpha wölfen, wenn zwei Dominante aufeinanderknallen, es gibt welche die lassen es drauf ankommen. Du oder ich.

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          • #6
            AW: Mobbing durch den Vorgesetzten / Riegel vor geschoben

            Also erstmal auf Deeskalation setzen und nicht auf Krawall, wäre vielleicht für alle Beteiligten wohl doch das gesündeste, erstmal. D.h die ganze Sache unten halten und mit dem Mobber sachlich reden, den das wäre dann echte Stärke, unsachlich verhärtet die Fronten. Wenn das alles nicht nützt, kann man einen Gang hochschalten und gutüberlegte Joker auspielen, wenn man den die Nerven dazu hat. Die hat nicht jeder.

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            • #7
              AW: Mobbing durch den Vorgesetzten / Riegel vor geschoben

              Vernunft ist immer besser, als "Herumgezanke". Leider ist es aber oft so, dass allein die Tatsache, dass jemand um ein Gespräch bittet, ausreicht, denjenigen als störend abzustempeln. Vor allem steht dann Wort gegen Wort, was ebenfalls dazu führt, dass der Mobber, sofern er geschickt genug ist, das Opfer in die Ecke drängt, bzw. durch seine Argumente so "vernünftig" lügt, dass man als Opfer keine Chance mehr hat. Schon, weil zum Beispiel eine Drittpartei ( Betriebsrat oder Vorstand ) das Ganze sowieso - weil lästig - schnellstens abhakt, nur hört, was er hören will. Und so lange es sich nach "Die andere Person "spinnt", ist alles gelogen" anhört, das Ganze noch mit der nötigen kaltblütigen "Professionalität" vorgetragen wird, ist dann alles gut.
              Und, wie du schon ganz richtig sagst, Wolfi. Nicht jeder hat danach noch den Nerv, sich "anderweitig" zu wehren. Das man vom Mobber auch noch auf so dreiste Weise angegangen wird, verkraftet man nicht so einfach.
              Sich gegen Mobbing richtig zu wehren ist und bleibt ein Buch mit sieben Siegeln.
              Ilythia
              besonders erfahrenes Mitglied
              Zuletzt geändert von Ilythia; 23.10.2014, 19:51.

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              • #8
                AW: Mobbing durch den Vorgesetzten / Riegel vor geschoben

                nee, bleibt es nicht. Meine Vermieterin war eine Psychophatin, oder mit Ansätzen dazu.. Erst saufreundlich und dann hat sie ihre Taktik gändert, ganz plötzlich. Als es um den Auszug ging. Ist sie eine Psychophatin, dann will sie gewinnen, weil Psychophaten wollen gewinnen, nur darum geht es. Hätte ich mich aber gleich richtig mit ihr angelegt, hätte ich nicht bekommen,was ich wollte. Also habe ich erstmal klein beigegeben, damit sie das Gefühl hat, das sie gewinnt. Und zum Schluss habe ich doch noch bekommen, was ich wollte. Daher würde ich immer erst die vernunft Strategie fahren, also ruhig und sachlich, sonst fühlt sich der Mobber herausgefordert und fährt das Rache Programm. Das ist sein Ding.

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                • #9
                  AW: Mobbing durch den Vorgesetzten / Riegel vor geschoben

                  Dem stimme ich voll und ganz zu. Allerdings kann ich aus Erfahrung sagen, dass es IMMER besser ist, sich direkt zur Wehr zu setzen, indem man dem Mobber frontal und mit klaren Worten (sofern man dazu natuerlich emotional in der Lage ist) sagt, was Sache ist. Ich wurde in meiner Jugend lange Zeit von Klassenkameraden auf das Uebelste gemobbt, dachte damals sogar ans Suizid. Die Auswirkungen verfolgen mich bis heute (gut 30 Jahre spaeter), indem ich immer noch davon traeume und gewisse Dinge einfach nicht aus meinem Kopf bekomme. Von meinen Eltern wurde mir damals geraten, die Mobber zu ignorieren, was dazu fuehrte, dass sie immer weiter machten, den Grad der Boshaftigkeiten noch erhoehten. Erst als ein Lehrer eingriff und sich mit uns zum Gespraech zusammensetzte und - vor allem - die Mobber so richtig fertig machte (einschl. Schulleiter), hoerten sie auf. Trotzdem, der Knacks im Selbstbewusststein ist geblieben, ich denke noch heute, ich sei dick (obwohl ich eher mager bin), doch ich kriege das aus meinem Kopf nicht raus, denn das hatten sie mir immer hinterhergeschrien.

                  Nun bin ich seit einem halben Jahr auf einer neuen Arbeitsstelle und mit einem Kollegen konfrontiert, der mich von Anfang an schlecht behandelt. Dieser ist bekannt als schwierig, alle haben Angst vor ihm und seinen Launen und Wutausbruechen. Leider bin ich diejenige, die direkt mit ihm zu tun hat und somit auch dessen Schikane ausgesetzt ist. Kommt also vor, dass ich eine dienstliche Auskunft moechte, er mich aber in einem Ton anfaehrt (oder auch anbruellt, je nach Laune), dass ich rueckwaerts wieder das Buero verlasse. Das Schlimme ist, dass ich mich dabei ertappt habe, dass ich mich nach seinen Launen richte, d.h. also, ich atme auf (und zeige leider auch, wie erleichtert ich bin), wenn der Kollege mal ein freundliches Wort sagt oder einen guten Tag hat.
                  Nun ist aber der Fall eingetreten, dass ich in letzter Zeit ein paar Mal krankheitsbedingt abwesend war. Als ich zurueckkam, behandelte er mich mit einer Kaelte und Boshaftigkeit, die man sich nicht vorstellen kann. Von den "lieben" anderen Kollegen wurde mir dann zugetragen, er haette ueberall erzaehlt, ich mache mal wieder krank...jedenfalls habe ich ihn darauf angesprochen, es gab einen lauthalten Krach, wobei er mir die gemeinsten Sachen an den Kopf warf.
                  Trotzdem fuehle ich mich seit dieser Auseinandersetzung irgendwie befreit - wir reden jetzt kein Wort mehr miteinander, ich brauche mir auch keine Muehe mehr zu geben, ein Gespraech mit ihm anzufangen, weil es sowieso nichts bringt. Mittlerweile ist mir klar, dass er gerne meinen Arbeitsplatz haette, der Abteilungsleiter ihn jedoch aufgrund seiner unfreundlichen Art nicht haben moechte.

                  Was ich noch sagen muss: anfangs habe ich die Personalabteilung und den Betriebsrat konsultiert, weil ich mit dem gemeinen Verhalten nicht klar gekommen bin.
                  Ausser von bloeden Spruechen wie "wir wissen ja, wie schwierig Kollge Y ist, aber halten Sie lieber den Mund, schalten Sie auf Durchzug" oder "der Kollege hat wahrscheinlich etwas Schlimmes im Leben erfahren, weshalb er jetzt so ist" (Taeter wird zum Opfer) oder "wenn Sie nicht mit ihm auskommen, dann suchen Sie sich besser etwas anderes"....

                  Fazit aus meiner Erfahrung: wer das grosse Glueck hat, einen Vorgesetzten bzw. Chef zu haben, der ueber genuegend Rueckgrat verfuegt, indem er demjenigen, der das Betriebsklima offen stoert, auch Einhalt gebietet, hat eine Chance, dass das Mobben aufhoert. Denn wenn der Mobber "von oben" Druck bekommt (nach dem Motto "bis hierher und nicht weiter") hoert er auf. Wer jedoch auf sich selbst gestellt ist, dem bleibt nichts anderes uebrig, als sich selbst zu wehren. Meiner Erfahrung nach bitte nie so lange warten, sondern gleich zu Anfang, wenn man merkt, was da auf einen zukommt ("wehret den Anfaengen").

                  Wer mobbt, hat enorme persoenliche Probleme (und somit auch Schwachstellen) und laesst diese an einer anderen Person aus. Das ist vielleicht ein kleiner Trostgedanke. Also bitte: Wehren, wehren, wehren, bloss nicht in der Opferrolle verharren.

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                  • #10
                    AW: Mobbing durch den Vorgesetzten / Riegel vor geschoben

                    zitat:..".jedenfalls habe ich ihn darauf angesprochen, es gab einen lauthalten Krach, wobei er mir die gemeinsten Sachen an den Kopf warf". zitat: "Trotzdem fuehle ich mich seit dieser Auseinandersetzung irgendwie befreit" so ähnlich fahre ich auch Sase. Nichts mehr einstecken. Nicht lange warten. Den das schlimmste kommt sowieso irgendwann, wenn man nichts macht. Die Boshaften werden immer Boshafter, die Linken werden immer Linker. Es würde sowieso immer alles noch schlimmer. Für sein Recht sollte man kämpfen, auch wenn es Opfer, oder auch mal den Job kostet.Sonst wird man zum Kriecher und verliert dann früher oder später gegen sich selbst und gegen andere dann sowieso. Nur wer sich harten Situationen mit der nötigen Härte stellt, kann an sich wachsen.

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