Gedächtnis/Arbeitsplatzsituation

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Hallo,

ich habe zwei Anliegen.

1. Mitte letzten Jahres habe ich hier unter anderem mein Gedächtnis-Problem von der Seele geschrieben. Dank eurer Hilfe, hatte ich das während meiner Arbeitslosigkeit ziemlich gut im Griff bis auf die Merkfähigkeit. Inzwischen stelle ich immer mehr fest, dass es mich wieder zurückwirft. Ich habe während der Arbeitslosigkeit mit Schule begonnen und bemerkt, dass es eher etwas schlechter wird. Seit ich nun parallel wieder arbeite fühle ich mich fast wieder wie anfangs. Soeben saß ich vor meinen Schulsachen und je länger ich dasaß und versucht habe mich zu konzentrieren desto schlimmer wurde es. Ich habe das Gefühl es gibt so eine Art sehr sehr niedrige "Belastungsgrenze" an Sachen die auf mein Gedächtnis einwirken dürfen, die mir im Kopf herumschwirren, an die ich denken muss oder die ich aufnehmen kann. Wenn diese überschritten wird, was im Moment quasi immer aber mal mehr mal weniger der Fall ist, merke ich dass ich mich überhaupt gar nicht mehr konzentrieren kann, ich werde regelrecht nervös und in meinem Kopf geht gar nichts mehr.... es entsteht dann sowas wie ein mega großes Durcheinander/Überreaktion und mein Gehirn macht zu. Wenn sich das Ganze über einen längeren Zeitraum ansammelt was leider auch oft der Fall ist denke ich manchmal ich schnappe über, wie wenn man ständig irgendwelche Stimmen im Kopf hat, die man nicht mehr ertragen kann und der Kopf macht zu oder dreht durch. Ich erkenne mich teilweise gar nicht wieder.

Entschuldigung für die schlechte Beschreibung, ich kanns leider nicht besser sagen.

2. Zudem fällt mir seit ein paar Tagen mal wieder etwas am Arbeitsplatz auf. Ich arbeite dort seit knapp 2 Monaten (Teilzeit) und verstehe mich bislang mit allen sehr gut. Seit einiger Zeit merke ich jedoch, dass man des Öfteren (geschätzt ca. 2-3x/Tag und evtl. auch nicht täglich) über irgendwelche Macken der Kollegen "lacht" und immer wieder höre ich Flüstereien. Ich denke derzeit nicht, dass es wirklich böswillig ist, eher so ein wenig "allgemeines Geläster/lustig machen". Ich merke auch, dass Personen Sachen wissen, die ich Ihnen nicht erzählt habe sondern anderen Kollegen. Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

Danke schonmal für die Antworten!

[Ilythia besonders erfahrenes Mitglied Alle Beiträge durchsuchen Profil ansehen Schließen Ilythia]

AW: Gedächtnis/Arbeitsplatzsituation

Hallo Kitty,

Zu Problem Nr. 1.

Ich denke, dass es weniger ein neurologisches, als ein psychisches Problem ist. Bei dir ist im Augenblick sprichwörtlich wegen Überlastung geschlossen. Du bist, wenn ich mich noch richtig erinnere, stark gemobbt worden, hast übel mit Selbstzweifeln gekämpft. Und natürlich auch gekämpft, dass du da wieder heraus kommst. Zudem hattest du noch den Druck vom Arbeitsamt, die dich schnellstens wieder in einen Job packen wollten. Du bist also quasi nie richtig zur Ruhe gekommen.
Dir etwas zu suchen, dass dich ablenkt, war zwar kein schlechter Ansatz, dazu hat man dir ja auch geraten, weil es im Normalfall hilft. Aber Schule bedeutet letztlich auch wieder eine Art Druck. Lernen, gute Noten schreiben, immer anwesend sein, auch wenns einem gegen den Strich geht. Noch mehr Druck war eigentlich in deiner Situation nicht unbedingt der richtige Weg. Sondern eher etwas, dass dich entspannt, wie etwa ein Hobby. Etwas, auf das du dich konzentrieren kannst ohne unter Druck zu geraten.
Es wundert mich nicht, dass du wieder dicht machst. Wieder zur Schule zu gehen, war sicherlich auch ein Weg, im Leben weiter zu kommen, aber einfach noch zu früh.
Etwas, dass du machen kannst um wieder zu lernen, dich zu entspannen und abzuschalten, sind autogenes Training oder auch Yoga. ( Es müssen ja nicht gleich die seltsamsten Verrenkungen sein. Einfach mal hinsetzen, auf die Atmung konzentrieren und mehr nicht. Gar nicht erst über Probleme und Sorgen nachdenken )

Zu Problem Nr. 2

Damit, dass dieses Getuschel nicht immer gleich bösartig gemeint sein muss, hast du nicht unrecht. Mir scheint, dass du in einem Betrieb gelandet bist, in dem man gern mal tratscht. Mädelsladen?
Halte dich einfach zurück. Lästere nicht mit. Lass privates komplett außen vor. Besprich mit deinen Kollegen die Dinge, die auch nur mit der Arbeit zu tun haben, wie z. B. fehlendes Material oder (hast du nicht im Sozialen Bereich gearbeitet ?) wenn dich mal ein Patient geärgert hat. Das sind unverbindliche Gespräche und letztlich auch so uninteressant, dass es sich kaum lohnt darüber zu tratschen. Tun sie´s doch, dann lass sie eben. Wenn sie gerade nichts dämlicheres zu tun haben...

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Hallo Ilythia,

vielen Dank für die schnelle und wie immer sehr hilfreiche Antwort.

zu Problem Nr. 1:
Es kann sein, dass ich mir damit zu früh zu viel aufgehalst habe. Ich habe wie ihr mir geraten habt, damals viele Sachen gemacht, die mir Spaß machten. Angemeldet habe ich mich zu der Schule bereits viele Monate vorher, aus verschiedenen Gründen unter anderem auch, weil ich immer gern zur Schule gegangen bin, die Fortbildung seit Jahren machen will und um an Chefs zu kommen. Erst seit die Arbeit (wenn auch nur Teilzeit) auch noch dazukommt merke ich einfach dass es wieder kritisch wird und zu viele Baustellen an meinen Nerven ziehen. Ich dachte ich hab inzwischen dazugelernt nicht immer auf Vollgas weiterzufahren aber scheint wohl nicht so.

Zu Problem Nr. 2:
vom Prinzip her ja- Weiberhaufen, allerdings ist der Hahn nicht ganz unbeteiligt wenn nicht sogar tendenziell federführend. Ich arbeite im öffentlichen Dienst (Verwaltung).
Also noch kein direkter Grund zur Sorge...ok. Das hat mir die letzten Tage etwas Magenschmerzen bereitet.

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AW: Gedächtnis/Arbeitsplatzsituation

Versuche, dir in deiner Freizeit etwas zu gönnen, dass dich genügend ablenkt. Das hilft auch schon. Aha, die Hennen haben also bei euch gut auf den Hahn abgefärbt. Das du im Moment überempfindlich auf so etwas reagierst ist nur normal, nachdem, was du erlebt hast. Wie gesagt, lass es einfach "durchrauschen".
Was deine Fortbildung angeht, wünsche ich dir viel Erfolg und setze dich damit nicht unter Druck. Du schaffst das auch, wenn du einen Gang zurück schaltest.

LG

Ilythia

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Ich würde den Hahn mal isolieren und direkt ansprechen, wenn mich das belasten täte.

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Ich würde den Hahn mal isolieren und direkt ansprechen, wenn mich das belasten täte.

Und was dann? Unnötig Staub aufwirbeln. So lange es nur ordinäres Getratsche ist, sollte man eher die Ohren auf Durchzug stellen. Wenn ich weiß, dass meine Kollegen nichts für sich behalten können, erzählt man ihnen eben nichts. Rennt man wegen so etwas gleich zum Chef, kann man davon ausgehen, dass es dann erst recht los geht.
DANN fangen die lieben Kollegen mit Sicherheit wieder an, hinter dem Rücken von jemanden zu labern und zu flüstern. Gar nicht darauf achten ist da noch der beste Weg. Sollte sich aber das Gelabere direkt GEGEN einen wenden, dann ist natürlich Handeln angesagt.

[-kitty- besonders erfahrenes Mitglied Alle Beiträge durchsuchen Profil ansehen Schließen -kitty-]

AW: Gedächtnis/Arbeitsplatzsituation

Ja, so in etwa habe ich das für mich auch entschieden. Solange ich merke, dass es ein generelles Geläster ist werde ich das ganze hinnehmen sonst schieße ich mich selbst ins aus wenn ich was sage.
Und sobald ich das Gefühl habe ich bin irgendwie ausgeschlossen und man geht nur gegen mich wird wohl wieder Handeln angesagt sein.

Wie sieht es aus mit Mobbing-Tagebuch- mach das so bereits Sinn etwas zu notieren?

[Ilythia besonders erfahrenes Mitglied Alle Beiträge durchsuchen Profil ansehen Schließen Ilythia]

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Hi Kitty,

im Augenblick macht das noch wenig Sinn. Klar kannst du, wenn du ein Tagebuch schon aus Vorsicht anlegen willst, solche "Strukturen" darin erwähnen. So lange es aber keine ernst zu nehmenden Vorfälle gibt, macht man sich damit nur selbst verrückt. Und setzt sich damit auch wieder unter Druck.
Es ist zwar richtig, wachsam zu sein, damit man auch gleich reagieren kann, wenn einem ein Kollege tatsächlich "dumm kommt". Dann zögere nicht und stell ihn gleich zur Rede. Auch , wenn andere dabei sind. Das ist egal. Aber von vorn herein die Ohren auf Empfang haben, ob vielleicht oder ob doch nicht... Dann kommst du nicht zur Ruhe, strahlst auch eine gewisse Unsicherheit aus. Kannst dich auch nicht wirklich richtig auf deine Arbeit konzentrieren.
Gehe mit deinen Kollegen ganz normal um und lass sie labern.