Hallo Foraner!
Zuerst mal ein grobe Vorstellung: Ich bin Mitte 30, seit 4 Jahren in der Verwaltung einer IT Firma tätig (zuerst alleine, mittlerweile sind wir 4 Teilzeitkräfte) und so langsam bin ich (und meine Kolleginnen) am Ende.
Es dreht sich um folgendes (eigentlich ist es schon viel zu viel...):
Unser Chef hatte schon immer ein schlechtes Verhältnis zur Buchhaltung. Und besonders ein gestörtes Verhältnis zum Finanzamt. Nein - wir führen die Umsatzsteuer brav ab. Aber unser Chef "frisiert" das gerne mal, da er es nicht einsieht, dass viel Umsatz leider auch viel Steuer heißt. Und jetzt hat er von der Kollegin der Buchhaltung einige Fehler entdeckt, die uns seiner alleinigen Meinung nach unnötig Geld gekostet haben (werden wir bei der Sonderprüfung in Kürze feststellen....) Man muss dazu sagen, dass die Betroffene Kollegin jahrelang die Buchhaltung in der Firma ihres Mannes gemacht hat und dazu der Mann noch gelernter Steuerfachangestellter ist - also keine Unwissenden. Naja, seit dem hat er zu gut Deutsch ein Rad ab und hat seit 6-8 Wochen den absoluten Kontrollwahn.
Dies äußert sich wie folgt:
- Alle seiner Meinung nach wichtigen Aufgabe gehen über seinen Tisch und benötigen seiner Zustimmung oder Genehmigung. Wir bereiten Arbeiten für ihn vor, geben sie zu ihm - es passiert wochenlang nichts. Irgendwann fliegt das Zeug wieder auf unsere Tische, meistens mit einem Anschnauzer, warum das noch nicht erledigt ist und das das ASAP zu machen ist. Dies sind dann meist mehrere Baustellen und nicht zu schaffen.
- Totale Überwachung. Wir arbeiten mit einem Ticketsystem, auf welches wir unsere Arbeitszeiten buchen. Wir bekommen eine Aufgabe gestellt und dokumentieren darin unseren Fortschritt und unsere Arbeitszeit. Wir sind nun aber die Verwaltung. Wir nutzten nun mehrere Jahre hinweg einen allgemeinen Sammelvorgang, in dem wir eben nicht aufschlüsselbare Arbeitszeit eingebuchtet haben. Wie z.B. Ordner bedrucken, Telefonate, Mailverkehr, Blumen gießen. Das Zeug, welches tagtäglich anfällt. Jetzt hat er den Rappel bekommen, dass Zeiten die auf diesen Sammler gebucht werden nicht mehr als Arbeitszeit angerechnet werden. Wir haben und buchen also jetzt tatsächlich Tickets für: Telefonate - 2 Minuten mit Bank telefoniert; Posteingang - 7 Minuten an den Briefkasten gegangen, Briefe geöffnet, gestempelt, vorgerichtet, weiterverteilt; Wartung und Instandhaltung - 3 Minuten Pflanzen im gesamten Büro gegossen; Ticketbearbeitung - 2 Stunden entsprechende Vorgänge gesucht, Arbeitszeiten gebucht und am Ende des Tages ausgerechnet, wie ich die verbleibenden 0,63 Stunden zu meinen Sollstunden jetzt verbuche.
- Verwaltungsschelte. Wir dürfen uns regelmäßig anhören, dass wir ja nur Geld kosten, es uns viel zu gut geht und wir mal schauen müssen, wer denn unser Geld verdient. Und das wir dementsprechend die Herrschaften behandeln sollen und uns von diesen auch so behandeln lassen zu haben, wie es ihnen passt. So schreibe ich z.B. im Moment 3 Fahrtenbücher 2014 für Poolfahrzeuge nach, da die Herren "Geldverdiener" das nicht tun. Natürlich mit Druck durch Chef dahinter in ASAP und dringend und "er braucht für 30.000 km Fahrtenbuch ne halbe Stunde". Argument: "Wenn das Fahrzeug laut Route in Berlin war, aber die Tankrechnung ausweist das Auto wurde in München getankt" (Tankkarten) zählt nicht wirklich. Das kann ja wohl nicht so schwer sein und ich soll mich nicht so anstellen.
- Aufhetzung untereinander. Jeder von uns bekommt mittlerweile andere Versionen aufgetischt und wie im Kindergarten wird man dann zum Gespräch beordert, das ihm Kollegin a zugetragen hätte das man z.B. nicht mehr als Telefon gehen will. Das gleiche bekommt Kollegin A dann zu hören, dass das Kollegin B gesagt hätte. Mittlerweile haben wir das ja durchschaut und lassen uns zumindest dadurch nicht mehr beeindrucken.
sorry - iPad hat zu früh gespeichert. Geht noch weiter....
- Psychoterror. Oben genannte Buchhaltungskollegin ist nun mittlerweile in der 4. Krankheitswoche. Hindert ihn aber nicht daran, weiter über sie zu schelten. Alles sei ja ihr Fehler und er schmeißt sie raus, er hätte da schon mit nem Anwalt gesprochen und das würde gehen wegen Geschäftsschädigung und es sei ja alles ihre Schuld warum wir jetzt zu viel Arbeit hätten und er wäre ja schließlich auch 12-13 Stunden am Tag hier um ihre Fehler auszubessern. Es Folgen Ausraster wegen Kleinigkeiten. So würde ich gestern zur Minna gemacht, weil ich 3 Stunden weg war und mich um ein liegengeliebenes Firmenfahrzeug zu kümmern, welches der entsprechende Fahrer (ein Geldverdiener....) alleine gelassen hatte. Ich musste ihm ein Ersatzfahrzeug bringen und quasi warten auf ADAC. Wurde mir Faulheit unterstellt und Drücken um die Arbeit. Er hat mich im übrigen angewiesen, das zu machen.
Diese Gängeleien nehmen kein Ende. Das waren jetzt nur die groben Ausreißer - ich könnte nochmal so viel Schreiben. Nachdem er mir gestern auch noch an den Kopf geworfen hat, wer sich ungerecht behandelt fühlt weiß wo die Tür ist (liegt daran, dass ich die mit der längsten Firmenzugehörigkeit auf einmal weniger Geld für mehr Stunden bekomme als die andere Kollegin mit 8 Stunden weniger im Monat. Ich weiß das - ich mach die Löhne) muss ich gestehen, das meine Kündigung bereits unterschrieben hier zu Hause liegt. Wir Könnens nur einfach finanziell nicht. Ich bin dann mal wieder heulend nach Feirabend heimgefahren.
dazu erwartet er von jeder mittlerweile selbstverständlich Mehrarbeit. Und wenn man dann sagt, man macht das morgen, man müsse pünktlich weg gibt's die nächste Salve. Nahezu täglich steht er kurz vor Feierabend mit ner Aufgabe vor einem, die min. Ne halbe Stunde in Anspruch nimmt. (jede von uns in der Verwaltung hat Kinder im Altr von max. 11 Jahren) und fängt die Leier an, dass er ja auch schließlich 12-13 Stunden jeden Tag da ist. Und es ihn sowieso ankotzt, dass die Verwaltung nachmittags nicht besetzt ist. (Was seit 4 Jaren der Fall ist und er stellt ja auch immer nur Teilzeitkräfte mit Kindern für vormittags ein - was erwartet er?)
ich bin mit meiner Kraft am Ende, bin aber leider noch zu gutmütig um mich auch krankschreiben zu lassen und dazu noch finanziell abhängig von dem Job. Ich habe bereits vor 3-4 Wochen mit der Jobsuche begonnen, weiß aber nicht wie lange ich das noch aushalte. Meine Neurodermitis kommt wieder stärker, ich bekomme privat nichts mehr auf die Kette weil ich nach Hause komme und total ausgelaugt bin und jeden Tag Kopfschmerzen habe. Mittlerweile habe ich Schlafprobleme, weil ich weiß dass ich morgens wieder hinmuss wenn ich aufwache. Auf dem Weg zur Arbeit bekomme ich Magenkrämpfe und mir wird schlecht. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll.
ist das wirklich schon Bossing oder bin ich einfach zu empfindlich?!
Zuerst mal ein grobe Vorstellung: Ich bin Mitte 30, seit 4 Jahren in der Verwaltung einer IT Firma tätig (zuerst alleine, mittlerweile sind wir 4 Teilzeitkräfte) und so langsam bin ich (und meine Kolleginnen) am Ende.
Es dreht sich um folgendes (eigentlich ist es schon viel zu viel...):
Unser Chef hatte schon immer ein schlechtes Verhältnis zur Buchhaltung. Und besonders ein gestörtes Verhältnis zum Finanzamt. Nein - wir führen die Umsatzsteuer brav ab. Aber unser Chef "frisiert" das gerne mal, da er es nicht einsieht, dass viel Umsatz leider auch viel Steuer heißt. Und jetzt hat er von der Kollegin der Buchhaltung einige Fehler entdeckt, die uns seiner alleinigen Meinung nach unnötig Geld gekostet haben (werden wir bei der Sonderprüfung in Kürze feststellen....) Man muss dazu sagen, dass die Betroffene Kollegin jahrelang die Buchhaltung in der Firma ihres Mannes gemacht hat und dazu der Mann noch gelernter Steuerfachangestellter ist - also keine Unwissenden. Naja, seit dem hat er zu gut Deutsch ein Rad ab und hat seit 6-8 Wochen den absoluten Kontrollwahn.
Dies äußert sich wie folgt:
- Alle seiner Meinung nach wichtigen Aufgabe gehen über seinen Tisch und benötigen seiner Zustimmung oder Genehmigung. Wir bereiten Arbeiten für ihn vor, geben sie zu ihm - es passiert wochenlang nichts. Irgendwann fliegt das Zeug wieder auf unsere Tische, meistens mit einem Anschnauzer, warum das noch nicht erledigt ist und das das ASAP zu machen ist. Dies sind dann meist mehrere Baustellen und nicht zu schaffen.
- Totale Überwachung. Wir arbeiten mit einem Ticketsystem, auf welches wir unsere Arbeitszeiten buchen. Wir bekommen eine Aufgabe gestellt und dokumentieren darin unseren Fortschritt und unsere Arbeitszeit. Wir sind nun aber die Verwaltung. Wir nutzten nun mehrere Jahre hinweg einen allgemeinen Sammelvorgang, in dem wir eben nicht aufschlüsselbare Arbeitszeit eingebuchtet haben. Wie z.B. Ordner bedrucken, Telefonate, Mailverkehr, Blumen gießen. Das Zeug, welches tagtäglich anfällt. Jetzt hat er den Rappel bekommen, dass Zeiten die auf diesen Sammler gebucht werden nicht mehr als Arbeitszeit angerechnet werden. Wir haben und buchen also jetzt tatsächlich Tickets für: Telefonate - 2 Minuten mit Bank telefoniert; Posteingang - 7 Minuten an den Briefkasten gegangen, Briefe geöffnet, gestempelt, vorgerichtet, weiterverteilt; Wartung und Instandhaltung - 3 Minuten Pflanzen im gesamten Büro gegossen; Ticketbearbeitung - 2 Stunden entsprechende Vorgänge gesucht, Arbeitszeiten gebucht und am Ende des Tages ausgerechnet, wie ich die verbleibenden 0,63 Stunden zu meinen Sollstunden jetzt verbuche.
- Verwaltungsschelte. Wir dürfen uns regelmäßig anhören, dass wir ja nur Geld kosten, es uns viel zu gut geht und wir mal schauen müssen, wer denn unser Geld verdient. Und das wir dementsprechend die Herrschaften behandeln sollen und uns von diesen auch so behandeln lassen zu haben, wie es ihnen passt. So schreibe ich z.B. im Moment 3 Fahrtenbücher 2014 für Poolfahrzeuge nach, da die Herren "Geldverdiener" das nicht tun. Natürlich mit Druck durch Chef dahinter in ASAP und dringend und "er braucht für 30.000 km Fahrtenbuch ne halbe Stunde". Argument: "Wenn das Fahrzeug laut Route in Berlin war, aber die Tankrechnung ausweist das Auto wurde in München getankt" (Tankkarten) zählt nicht wirklich. Das kann ja wohl nicht so schwer sein und ich soll mich nicht so anstellen.
- Aufhetzung untereinander. Jeder von uns bekommt mittlerweile andere Versionen aufgetischt und wie im Kindergarten wird man dann zum Gespräch beordert, das ihm Kollegin a zugetragen hätte das man z.B. nicht mehr als Telefon gehen will. Das gleiche bekommt Kollegin A dann zu hören, dass das Kollegin B gesagt hätte. Mittlerweile haben wir das ja durchschaut und lassen uns zumindest dadurch nicht mehr beeindrucken.
sorry - iPad hat zu früh gespeichert. Geht noch weiter....
- Psychoterror. Oben genannte Buchhaltungskollegin ist nun mittlerweile in der 4. Krankheitswoche. Hindert ihn aber nicht daran, weiter über sie zu schelten. Alles sei ja ihr Fehler und er schmeißt sie raus, er hätte da schon mit nem Anwalt gesprochen und das würde gehen wegen Geschäftsschädigung und es sei ja alles ihre Schuld warum wir jetzt zu viel Arbeit hätten und er wäre ja schließlich auch 12-13 Stunden am Tag hier um ihre Fehler auszubessern. Es Folgen Ausraster wegen Kleinigkeiten. So würde ich gestern zur Minna gemacht, weil ich 3 Stunden weg war und mich um ein liegengeliebenes Firmenfahrzeug zu kümmern, welches der entsprechende Fahrer (ein Geldverdiener....) alleine gelassen hatte. Ich musste ihm ein Ersatzfahrzeug bringen und quasi warten auf ADAC. Wurde mir Faulheit unterstellt und Drücken um die Arbeit. Er hat mich im übrigen angewiesen, das zu machen.
Diese Gängeleien nehmen kein Ende. Das waren jetzt nur die groben Ausreißer - ich könnte nochmal so viel Schreiben. Nachdem er mir gestern auch noch an den Kopf geworfen hat, wer sich ungerecht behandelt fühlt weiß wo die Tür ist (liegt daran, dass ich die mit der längsten Firmenzugehörigkeit auf einmal weniger Geld für mehr Stunden bekomme als die andere Kollegin mit 8 Stunden weniger im Monat. Ich weiß das - ich mach die Löhne) muss ich gestehen, das meine Kündigung bereits unterschrieben hier zu Hause liegt. Wir Könnens nur einfach finanziell nicht. Ich bin dann mal wieder heulend nach Feirabend heimgefahren.
dazu erwartet er von jeder mittlerweile selbstverständlich Mehrarbeit. Und wenn man dann sagt, man macht das morgen, man müsse pünktlich weg gibt's die nächste Salve. Nahezu täglich steht er kurz vor Feierabend mit ner Aufgabe vor einem, die min. Ne halbe Stunde in Anspruch nimmt. (jede von uns in der Verwaltung hat Kinder im Altr von max. 11 Jahren) und fängt die Leier an, dass er ja auch schließlich 12-13 Stunden jeden Tag da ist. Und es ihn sowieso ankotzt, dass die Verwaltung nachmittags nicht besetzt ist. (Was seit 4 Jaren der Fall ist und er stellt ja auch immer nur Teilzeitkräfte mit Kindern für vormittags ein - was erwartet er?)
ich bin mit meiner Kraft am Ende, bin aber leider noch zu gutmütig um mich auch krankschreiben zu lassen und dazu noch finanziell abhängig von dem Job. Ich habe bereits vor 3-4 Wochen mit der Jobsuche begonnen, weiß aber nicht wie lange ich das noch aushalte. Meine Neurodermitis kommt wieder stärker, ich bekomme privat nichts mehr auf die Kette weil ich nach Hause komme und total ausgelaugt bin und jeden Tag Kopfschmerzen habe. Mittlerweile habe ich Schlafprobleme, weil ich weiß dass ich morgens wieder hinmuss wenn ich aufwache. Auf dem Weg zur Arbeit bekomme ich Magenkrämpfe und mir wird schlecht. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll.
ist das wirklich schon Bossing oder bin ich einfach zu empfindlich?!
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